Gallen

Moderator: Sheitana

ehem User

Gallen

Beitrag von ehem User »

Hallo,

mein Andalusier hat schon immer weiche Gallen und auch manchmal angelaufene Beine. Woher die Gallen kommen, kann ich leider nicht sagen. Die hatte er schon als ich ihn vor 5 Jahren gekauft habe. Da er täglich raus auf die Koppel darf, werden die Beine von der Bewegung wieder dünner. Nur die Gallen bleiben nach wie vor.

Ich habe nun gelesen, dass man zur Unterstützung der Nierenfunktion und zur Entgiftung Calcium + Vitamin D zufüttern sollte. Das einzige Ergänzungsfuttermittel welches ich gefunden habe, ist "Equipur Renal".

Gibt es vielleicht noch andere Ergänzungsfuttermittel, damit die Gallen weniger werden und hilft das Equipur tatsächlich? Vielleicht kennt sich ja jemand aus?

Viele Grüße Steffi
ehem User

Re: Gallen

Beitrag von ehem User »

Was sagt denn Dein TA dazu?
ehem User

Re: Gallen

Beitrag von ehem User »

Hi,

ich habe dazu folgendes gefunden:
SINNVOLL ORGANISCH ERGÄNZEN

In Zeiten von Monokulturen und Pferdeweiden aus deutschem Weidelgras ist es dennoch nicht immer leicht ein ausgewogenes Verhältnis von Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen zu erreichen, denn solche Weiden bieten nicht die Vielfalt die ein Pferd zur Grundversorgung benötigt.
Schnell entsteht eine Überversorgung im Eiweissbereich, dem energieaufwendigsten Stoffwechselschritt überhaupt, welcher Leber und Nieren belastet. Die Folgen können von angelaufenen Beinen über Gallenbildung,
bis zu erheblichen Leistungseinbrüchen und Fühligkeit im Laufen führen. Die Ursache ist eine vermehrte Endotoxinbildung im Darmtrakt, welche sich immer dann bildet, wenn die Futterzusammenstellung nicht mehr problemlos verdaut werden kann. :? Die Toxine suchen sich dann ihren Weg durch den Körper und lagern sich ab.
Der Körper muss Höchstleistung vollbringen, um diese großen Mengen Eiweiss und Toxine abzubauen.
Sinnvoll ist hier eine Unterstützung im Stoffwechselvorgang, um die Überschüsse besser abbauen zu können.
Abgestimmte Kräutermischungen wirken entgiftend (Endotoxine) und unterstützen so Leber und Nieren.
Auch Hefen können behilflich sein und die Darmgesundheit, durch Anreicherung mit guten Mikroorganismen verbessern, was widerrum das Immunsystem stärkt. In Zeiten von Krankheit, der Rekonvaleszenz, dem Wachstum oder einer Trächtigkeit kann es ebenfalls sinnvoll sein, dem Pferdekörper zu helfen.
Die Kräfte aus dem Meer, z.B. die Algen Spirulina und Chlorella, bieten hier phantasische Möglichkeiten.
Auch dienen sie als Vitalstofflieferanten, wenn mal keine Kräutergaben gefüttert werden.
Kannst es hier http://www.fox-time.com/life/feeding/ra ... index.html nachlesen.
ehem User

Re: Gallen

Beitrag von ehem User »

Hallo Swedenfox,

danke für den Link und die Anregung. Das Equipur Renal scheint hier wirklich genau das richtige Mittel zur Entgiftung zu sein laut einer Beschreibung die ich nachstehend mal reinkopiert habe:
Hochwertige Vitalstoffe fördern die Nierenfunktion.
Anwendungsgebiet:
•Diät-Ergänzungsfuttermittel (Pulver, Dose) für Pferde
•Zur Förderung der Nierenfunktion
•Bei chronischer Niereninsuffizienz
•Zur Entgiftung des Organismus
•Zur Vorbeugung von angelaufenen Beinen, Ödemen sowie der Bildung von Gallen
Eigenschaften / Wirkung:
EQUIPUR - renal unterstützt die Nierenfunktion bei chronischer Niereninsuffizienz und hilft durch seine hochwertigen Bestandteile wirkungsvoll bei der Entgiftung des Organismus. Durch die resultierende Unterstützung der Herztätigkeit und des Kreislaufs wird die Lymphdrainage verbessert und somit angelaufenen Beinen, Ödemen sowie der Bildung von Gallen vorgebeugt.

Die Nieren des Pferdes werden durch Eiweißüberschuss im Futter sowie durch die Aufnahme von Umweltgiften und Medikamenten besonders belastet. Eine Unterstützung der Nieren bei der Ausscheidung von Stoffwechselabbauprodukten und Medikamentenrückständen kann das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Pferdes deutlich steigern.

•Kräuter:
regen mit ihren heilkräftigen Wirkstoffen die Harnproduktion an und führen durch die erhöhte Ausscheidung von Stoffwechselabbauprodukten und Fremdsubstanzen aus dem Blut zu einer Entgiftung des Organismus. Gleichzeitig werden Entzündungen der Nieren und der Blase wirksam bekämpft sowie die Bildung von Harnsteinen verhindert. Durch die Unterstützung der Herztätigkeit und des Kreislaufs wird die Lymphdrainage verbessert und somit angelaufenen Beinen, Ödemen sowie der Bildung von Gallen vorgebeugt. Die entzündungshemmenden und bindegewebsstärkenden Wirkstoffe potenzieren diesen Effekt.

•Elektrolyte:
gehen bei Nierenerkrankungen oder erhöhtem Harnabsatz in hohem Maße verloren und müssen daher ersetzt werden.

•Die Vitamine A, C, und E sowie Selen und Zink:
unterstützen sich gegenseitig beim Schutz der Nieren während der Ausscheidung aggressiver Schadsubstanzen, bei der Bekämpfung von Harnwegsinfektionen sowie bei der Schleimhautregeneration der Harnorgane.

•B-Vitamine und Folsäure:
helfen bei der schnellen Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten aus dem Blut.

•Ammoniumchlorid:
bewirkt eine Ansäuerung des Harns und beugt damit der Bildung von Harngrieß oder Blasensteinen vor.

Quelle: APO-ROT Online-Apotheke
Bei der Fütterungsdauer steht allerdings dabei man solle eine 3-wöchige Kur machen damit es wirkt und es aber nicht länger als 6 Monate füttern ohne es mit einem TA abzusprechen.

Ach übrigens Piebald, meine TA habe ich dazu noch nie befragt. Bin froh, wenn ich den nicht brauche. Aber für viele ist das ja auch nur ein "Schönheitsfehler". Gut er lahmt ja auch nicht oder hat sonstige Beschwerden aber was nicht ist, kann ja jederzeit noch werden. Daher würde ich gerne vorbeugen.

Was haltet ihr von dem Equipur? Hat schon mal jemand so eine Kur gemacht und dabei positive Ergebnisse erzielt? Oder andere Vorschläge bezüglich der Gallen wie man die evtl. reduzieren kann?

Viele Grüße Steffi
ehem User

Re: Gallen

Beitrag von ehem User »

Hi Steffi,

also, hab es mir gerade mal angschaut :)

Ich finde es natürlich sehr teuer, das ist das eine, das andere ist, dass ich grundsätzlich Ergänzungsfuttern, die soviel zugesetzte Vitamine und Spurenelemente enthalten, skeptisch gegenüber bin. Skeptisch deshalb, weil ein zuviel davon auch wieder eine Belastung für Leber und Nieren darstellt, wenn sie versuchen das wieder los zu werden. Weiterhin sind zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe für das Pferd nicht so gut verwertbar wie solche, die in z.B. Kräutern natürlich vorkommen.

Zur Unterstützung der Leber kannst du z.B. auch Mariendistel kurweise füttern. Ansonsten kannst du mal hier http://www.pernaturam.eu/index_pferd.php schauen, ob du etwas findest, was auf das Problem deines Pferdis passt :-D Diese Ergänzungsfutter bestehen nur aus Kräutern usw. die ein Pferd auch in der Natur finden könnte.
ehem User

Re: Gallen

Beitrag von ehem User »

Hallo Swedenfox,

ja Du hast sicherlich recht, zumal mich der Satz bei der Fütterungsempfehlung "längere Gabe nur nach RS mit TA" schon etwas abgeschreckt hat. Das hört sich für mich an als ob das Equipur nicht ganz unbedenklich wäre.

Leider kenne ich mich nicht aus, welche Mineralien ein Pferd täglich wirklich braucht und welche nicht. Daher meine Frage hier an die Forumsmitglieder.

Da ich den Grund für die Gallen auch nicht kenne ist es natürlich schwierig, das richtige Ergänzungsfutter zu finden.

Auf der Kräuterseite hört sich die Bierhefe nicht schlecht an, darüber habe ich hier im Forum auch schon viel positives gelesen. Vielleicht versuche ich es einmal damit. Falls es nichts hilft, schadet es zumindest nicht.

Viele Grüße Steffi
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Hina_DK
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Re: Gallen

Beitrag von Hina_DK »

Gerade mit Mineralien und Kräutern kann man so wahnsinnig viel richtig machen aber mindestens genauso viel auch falsch. Deshalb würde ich als erstes, bevor zur Tat geschritten wird, erstmal mit einem TA abklären, was die eigentliche Ursache ist. Wenn nämlich tatsächlich ein Stoffwechsel- und kein Belastungsproblem die Ursache ist, sollte die Sache möglichst genau abgeklärt werden. Einfach auf Niere zu tippen, wäre da nicht der richtige Weg. Da ist es besser, der tatsächlichen Ursache Herr zu werden.

Das Equipur Renal ist letztendlich auch nur ein abgespecktes aber teures Mineralfutter. Da kannst du auch gleich ein richtiges nehmen, was besser abgestimmt ist. Zink ohne zusätzlich in passender Menge gegebenes Kupfer und Mangan wird gar nicht richtig verwertet, sondern größtenteils durchgeschleust. Das Verhältnis sollte dabei Cu : Mn : Zn 1 : 3 : 3,5 betragen. Vitamin C hemmt dann aber wieder die Aufnahme, sollte in einem Zusatzfutter mit Mineralien und Spurenelementen überhaupt nicht drin sein und dieses Produkt hat eine astronomisch hohe Menge Vitamin C. Pferde stellen selbst ausreichend Vitamin C her. Alles überschüssige wird ausgeschieden und belastet im Grunde die Nieren zusätzlich. Vitamin A beziehen die Pferde in der Regel ebenso ausreichend, man kann auch mal eine Möhre geben. Überschüssiges Vitamin A wird im Körper eingelagert und belastet ihn dann auf Dauer auch. Bei Vitamin E scheiden sich immer die Geister, ob eine Zufütterung Sinn macht. Ich meine ja, denn die Menge, die im Futter ist, ist etwas grenzwertig.

Die hohe Dosis Kalzium in dem Produkt, kann vom Körper nicht richtig verwertet werden, wenn es nicht in einem sinnvollen Verhältnis zu Phosphor steht und das ist bei dem Produkt überhaupt nicht der Fall. Am optimalsten ist das Verhältnis Ca : P 1,2 : 1. Wenn das Kalzium also ausreichend verwertet werden soll, müsstest Du zusätzlich ordentlich Kraftfutter füttern. In Getreide ist sehr viel Phosphor enthalten. Dann würde es passen. Allerdings ist die Fütterung von viel Getreide bei Gallen auch nicht sinnvoll.

Interessant wären dann auch noch die darin enthaltenen Kräuter unter die Lupe zu nehmen. 77,4 % des Produktes sind die anderen Stoffe, bleiben für die Kräuter und restlichen Bestandteilen, wie Dextrose, Natriumchlorid, Natriumhydrogencarbonat, Sojaproteinkonzentrat, Kaliumchlorid, Leinöl noch 22,6 % der Masse übrig. Das sind dann bei 50 g Fütterung 11,3 g inkl. der Kräuter, von denen ja nicht alle Bestandteile eine Wirkung haben. Somit sehe ich da eher eine kosmetischen Wirkung für das Auge des Betrachters, als einen praktischen Nutzen.

Das Produkt ist gewiss nicht schlecht, hat aber einige Lücken, die dann auch aufgefüllt werden sollten, damit es wirklich Sinn macht und dann kannst Du gleich ein anderes, passenderes Vitamin-Mineralfutter füttern oder ganz gezielt Kräuter einsetzen. Letzteres aber lieber nicht auf eigene Faust. Kräuter falsch eingesetzt, können auch negative Wirkung verursachen.

Man darf niemals vergessen, dass alle diese Mittel keine Arzneimittel, sondern Futtermittel sind. Im Gegensatz zu Arzneimitteln gibt es da keinerlei Zulassungsverfahren und im Prinzip kann so ziemlich jeder was zusammenbrauen, was er mag und sie als für oder wider irgendetwas deklarieren, solange die einzelen Stoffe nicht in irgendeiner Form verboten sind. Selbst Vitamin K3, das als Lebensmittelzusatz für Menschen bereits verboten wurde, wird munter weiter von der Futtermittelindustrie eingesetzt. Wenn man also auf irgendein Körperteil im Pferd wirklich eine gezielte Wirkung erhalten will, würde ich mich nicht unbedingt bei der Futtermittelindustrie umschauen, sondern mal einen THP oder TA fragen, was wirklich wirkt ;).
Viele Grüße
Hina

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ehem User

Re: Gallen

Beitrag von ehem User »

Wow, Hina, das ist ja mal wieder ein toller Beitrag! :hutab: Darf ich mal fragen, woher Du die Zahlen hast und wieso Du Dich so gut auskennst? Nicht weil ich dem Beitrag misstraue, sondern einfach weil ich neugie..... äh.... sozial interessiert bin.
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Hina_DK
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Re: Gallen

Beitrag von Hina_DK »

Naja, ich hatte das mit Minfus und überhaupt mit der Fütterung alles nicht so verbissen gesehen, bis mein Stütchen dann plötzlich rot wurde und ich anfing, mich durchzufragen, was die Ursache sein könnte. Es war Kupfermangel. Da war dann doch das Interesse geweckt, sich mal näher mit all den Dingen zu beschäftigen und irgendwann hat es Spaß gemacht, da ganz tief einzutauchen. Ist wirklich sehr spannend und interessant. Viel Wissen habe ich mir dann auch aus Veröffentlichungen der Landwirtschaftskammern, der DLG aber auch aus Dissertationen rausgefischt, weil ich der Futterindustrie natürlich eine gewisse Neutralität abspreche. Die argumentieren in erster Linie natürlich verkaufsorientiert ;). Die müssen schließlich immer wieder mit neuen Produkten auf den Markt und Geld verdienen. Man kann ihnen das ja nicht verübeln.

Unsere Pferde leiden in den seltensten Fällen tatsächlich unter Mangelerscheinungen, wären da noch ausreichend Zink, Kupfer, Selen und Salz im Heu. Diese vier Stoffe sind die einzigen, die wirklich richtig Mangelware sind. Dann gibt es noch einige Dinge, die leicht grenzwertig sind, die aber durchaus auch vom Pferd kompensiert werden können. Vitaminmangel gibt es bei Pferden im Prinzip nicht, zumindest sind darauf keinerlei Krankheiten zurückzuführen, selbst wenn rechnerisch gesehen ein Mangel da ist. Die meisten Probleme entstehen aber durch das Zuviel an allen möglichen Stoffen, die durch Zusatzfuttermittel ins Pferd gefüttert werden und das belastet den Organismus enorm und reißt andererseits an anderen Stellen auch wieder Löcher, denn sämtliche Vitamine, Minerale und Spurenelemente beeinflussen sich bei der Verwertung gegenseitig sehr stark. Kupfermangel bedeutet z.B. nicht zwangsläufig, dass das Pferd zu wenig Kupfer bekommt, sondern dass zu wenig Kupfer verwertet wird. Das kann auch passieren, wenn es zu viel Vitamin C zu sich nimmt oder zu wenig Zink.
Viele Grüße
Hina

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Sheitana
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Re: Gallen

Beitrag von Sheitana »

@ viento1999 Ich habe den von die rauskopierten Text als Zitat gesetzt. Bitte noch die Quelle angeben, sonst muss ich ihn leider wieder raus nehmen.
:danke:
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