huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Moderator: Sheitana

ehem User

huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von ehem User »

ich hätte mal gern die meinungen der verschiedenen hufleute hier zu folgender frage:

mosh hat ausgeprägt unterschiedliche vorderhufe.
der rechte (lieblingshuf) ist flach, allerdings bei sehr weicher fesselung immer noch eher steiler als der fesselwinkel
der linke ist wirklich extrem diagonal(?) schief und deutlich steiler, bockhuf.

der unterschied ist wirklich ausgeprägt und macht ihm in der gesamten vorhandstatik große probleme. er steht nie gleichmäßig auf den beiden vorderbeinen, ist ja auch irgendwie klar. jedenfalls kippt ihm die BWS tendentiell nach rechts, ich denke, er hat wirklich ne beinlängendifferenz durch die hufe.

welche strategien gibt es - idealerweise barhuf - diese art von asymmetrie zu verbessern?
die unterschiedlichen vorderhufe findet man ja doch häufiger, wenn auch vielleicht nicht in so extremer ausprägung und in kombination mit anderen ungünstigen faktoren wie bei mosh

keiner der beiden hufbearbeiter, die ich länger am pferd hatte (2 und 1.5 jahre) hat mMn an der situation was verbessern können. im zweifel bekomm ich antworten wie: das kommt von weiter oben - aha, aber er steht nun mal unten kacke, wie soll er da oben grade stehen :nix:


und an die physios die frage: was macht man da? was ist die empfehlung? mit beschlag gradestellen?
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Jackeline
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von Jackeline »

Weil mich dieses Thema selbst sehr interessiert und ich lieber Beiträge unter "eigene Beiträge" verfolge, gibt es leider von mir nur einen sinnfreien Beitrag. :shy:

Ausgleichen durch Eisen fänd ich jetzt persönlich keine gute Lösung, dann ginge er ja beidseitig auf Stelzen, das zöge sicherlich andere Probleme nach sich. :nix: Fühlt sich für mich jedenfalls nicht gut an.
ehem User

Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von ehem User »

nein, wäre für mich auch keine wunschlösung :-ü
ich würde einfach nur gern wissen, was die existierenden ansätze für dieses problem sind.
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elcaracol
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von elcaracol »

Hi!
Meine Stute hat wie jedes Pferd ungleiche Hufe. Der rechte ist steiler und wirkt kürzer und hat mehr Wölbung. Der linke flacher und länger. Seit 2009 bin ich an der Arbeit die Hufe hinzubekommen, leider waren sie da auch sehr aus der Form.
Inzwischen sehen die Hufe gleichmäßiger aus.
Zwischendurch wurde das Problem schlimmer ich glaube inzwischen, weil im letzten Stall die Futterkrippe doof stand. Die Krippe stand in einer ecke und Pony dachte hinten links kommen gleich Geister :zombi: und so stand sie immer mit den Blick nach links vor der Krippe. Das linke Bein war dadurch immer das gestreckte und das rechte das Hauptstandbein.
Ich denke, da hilft nur Geduld ein gutes Hufpersonal und dazu Gymnastik um das schwache Bein zu stärken.
Ich möchte hier nun nochmal sagen, ich bin keine Physiotherapeutin oder hufpflerin.
Vielleicht kannst du Bilder von den Beinen und Hufen einstellen?

lg
Zuletzt geändert von elcaracol am Do 3. Jan 2013, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
ehem User

Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von ehem User »

Meiner steht ja vorne auch deutlich unterschiedlich, er hat dadurch auch etwas Probleme mit der BWS.
Ich seh es jetzt so: oben (BWS) wird "maninpuliert", die hufe brauchen aber ein Jahr zum Runterwachsen...ich glaube, ausser extrem engen Behandlungsintervallen bekommt man das kaum in den Griff.

Falls es doch jemand anders geschafft hat, immer her damit:)
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Sheitana
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von Sheitana »

Mich würden mal Fotos von den Hufen interessieren.

Die Frage ist doch, warum konnten die Hufpfleger keine Verbesserung erzielen? Gibt der Huf das wirklich nicht her oder haben sie sich nicht getraut?

Unser Spanier hat vorne auch unterschiedliche Hufe. Einen "Normalen" und einen Bockhuf. Wobei Beide typisch Spanier eher eng sind/waren.
Er ist jetzt 12, seit 2 Jahren machen wir ihm selbst die Hufe. Der Hufbearbeitet vorher war nicht unbedingt schlecht, aber auch nicht gut. Massive Strahlfäule (es waren kaum noch Strähle da) hat er nicht in den Griff bekommen und den Bockhuf hat er so belassen.
Jetzt nach 2 Jahren ist der Bockhuf nicht weg, aber deutlich weniger, die Hufe sind insgesamt breiter geworden, die Strähle sind besser. Hinten hat er fast perfekte Hufe, vorne arbeiten wir noch dran.
Ich bin mir sicher, ein richtig guter Profi hätte in 2 Jahren auch noch mehr hinbekommen können. Der bin ich aber nun mal nicht, also geht alles etwas langsamer. "Trauen", muss man sich aber trotzdem, auch mal in kurzen Intervallen, sonst bleibt man immer am selben Punkt stehen.
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sacramoso
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von sacramoso »

Hallo Mosheline,

grundsätzlich läßt sich die Hufstellung auch bei einem Barhufer regulieren, allerdings kann der Hufpfleger da nur durch ausschneiden arbeiten was die Möglichkeiten sehr einschränkt. So wie ich deine Beschreibung verstehe ist die Fehlstellung sehr ausgeprägt, was mE. bedeutet daß da ein Spezialist und ein orthopädischer Beschlag erforderlich sind. Das ist allerdings nichts für einen 08/15-Hufschmied...
Wen du auch immer an die Hufe ranläßt: derjenige sollte einen Plan haben und dir beschreiben können was er vorhat und wie die Auswirkungen sein werden. Idealerweise veranstaltest du einen Gemeinschaftstermin mit TA (ggf. auch Ostheopat), Hufschmied und Sattler um das Pferd ganzheitlich zu betrachten und sicherzustellen, daß alle an einem Strag ziehen und in die gleiche Richtung arbeiten.

Grüße
Sacramoso
Als Gott erfuhr daß Reiten nur für die Besten ist erschuf er noch Fußball :dance1:
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lisak
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von lisak »

Rike unsere Hufbearbeiterin (Solveig) hat Chance Hufe innerhalb von jetzt 1 oder 1,5 Jahren (?) super angeglichen bekommen. Sie hatte vorne einen extremen Bockhuf, der ist jetzt fast weg, nur noch eine Tendenz zu sehen. (Hat auch viele Fotos davon, wo man das gut sehen kann) Vll. magst dich ja mit Tine oder Solveig in Verbindung setzen deswegen.
Ich denke mittlerweile auch, dass viele entweder nicht richtig wissen wie sie das machen und viele sich da einfach nicht richtig trauen oder eben bei jedem Huf Schema F machen.
calista
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von calista »

allerdings kann der Hufpfleger da nur durch ausschneiden arbeiten was die Möglichkeiten sehr einschränkt.
Das sehe ich absolut anders, m.E. hat gerade die Barhufbearbeitung die Stellung der Röhrchen am Kronsaum usw. im Blick, so dass hier feinste Korrekturen für eine schonende Umstellung möglich sind. Allerdings muss der Barhufbearbeiter auch wirklich gut sein, weil das keine Standardaufgabe ist. Und sie schneiden nicht nur aus! Wenn sich wie bei Sheitana beschrieben z.B. Strahlfäule bei der Barhufbearbeitung einstellt, dann stimmt die Bearbeitung nicht. Den Bearbeiter würde ich dann auch wechseln. Ich würde aber grds. immer davon ausgehen, dass man mit einer guten Barhufbearbeitung Verbesserungen ereichen kann. Ganzheitliche Betrachtung durch Hufschmied und TA: da wird man sicher auch nach den Besten ihres Fachs suchen müssen, denn es ist keine Standardaufgabe...
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Sheitana
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von Sheitana »

Zumal man oft gar nicht soviel machen muss. Man muss halt genau hinschauen und die Dysbalancen erkennen. Oft sind es nur mm, die ich an einer bestimmten Stelle wegnehmen muss um schon eine Verbesserung zu erzielen.
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