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Inhalieren bei Frost

Verfasst: Fr 16. Nov 2012, 18:31
von Zissa
Ich glaube ich bin zu blond. Nun habe ich mit einem Vernebler aus dem Humanbereich und dem Fresskorb einen wunderschönen Inhalierer für mein Pony gebastelt und nach 10 Minuten qualmt nix mehr. :-z Es waren noch 3 - 4 ml Emser Salz Inhalationslösung im Trichter und hier zuhause funktioniert das Gerät wieder einwandfrei. Gibt es irgendeine physikalische Begründung? Kann man bei Frost nicht vernebeln? Kann doch eigentlich nicht sein :-e ? Oder war es einfach nur kurzfristiges Pech?

Re: Inhalieren bei Frost

Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 14:58
von tara
läuft das Ding mit AKKU/Batterie? Dann kann es sein, daß die bei Kälte in die Knie gehen.

Re: Inhalieren bei Frost

Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 15:07
von A.Z.
Ich kann mich entsinnen, dass die am Stall, die mit ihrem anhalieren musste, bei Frost immer bissl Probleme hatte, dass an den Engstellen der Wasserdampf gefror und das Eis - ich weiß garnicht mehr welches Teil :-e - zusetzte.

Ich glaube, sie hatte einen Ultraschallvernebler.

Sie hat dass dann glaub mit der Hand aufgetaut und weiter gemacht. :nix:

Re: Inhalieren bei Frost

Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 15:52
von calista
Meiner Erfahrung nach funktioniert Emser Salz nicht so sehr gut im Ultraschallvernebler. Ich habe damit - im Gegensatz zu Kochsalzlösung - keine gute Dampfwolke erzielen können. Bedingt durch den Salzanteil, das wäre jetzt meine Vermutung, hat das Zeugs einfach eine andere Dichte und ist daher mit dem Quarz des Verneblers nicht so leicht in Aerosole zu zerschlagen wie Kochsalzlösung. Daher bleibt auch ein Rest, denn die Power des Quarzes reicht nicht, um die schwerere Emserlösung vollständig zu vernebeln. Was nicht schlimm ist, sterile Kochsalzlösung ist sowieso das Mittel meiner Wahl gegen (Dauer)Husten.

Re: Inhalieren bei Frost

Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 22:42
von Zissa
Ey super, vielen Dank für Eure Berichte. Ich konnte das Problem noch nicht wieder reproduzieren, da wir mal so eben 12 Grad mehr haben.

Der Vernebler (Kompressor, leider kein Ultraschall) läuft per Stromanschluss ohne Akku.

Auf gefrorene Stellen habe ich gar nicht geachtet, dachte bei Salzwasser muss ich mir bei - 2 Grad noch keine Sorgen machen :nix:. Der Abstand Inhalationslösung - Nüster ist auch nur 10cm und hat einen Querschnitt von ca. 1cm. Kann etwas auf dem Wege der Druckluft einfrieren?

Das mit Emser Sole finde ich interessant. Hatte die Ampullen von meiner Tochter übrig und wollte sie verbrauchen, bevor sie ablaufen. NaCl wäre auch meine nächste Wahl gewesen. Da bin ich ja beruhigt und gespannt ;) .

Calista, kannst Du mir per Zufall den Unterschied Kompressor / Ultraschall - Vernebler näher bringen? :shy:
Ich finde immer nur "für obere Atemwege" oder "für untere Atemwege".

PS: Habe mir gerade mal den Spass gemacht das nachzurechnen (unter Blondinenvorbehalt ;-)): in NaCl-Lösung (Infusionslösung) 9g Kochsalz auf 1l, in Emser Sole ca. 117g Emser Salz auf 1l.

Re: Inhalieren bei Frost

Verfasst: Mo 19. Nov 2012, 23:00
von Zissa
Lesen bildet :tuete:: Emser schreibt Emser Sole ist für die oberen Atemwege zur Inhalation gedacht. Also funktioniert das vielleicht im Kompressorvernebler besser als im Ultraschallvernebler?

Aber dann renn ich gerade sowieso in die falsche Richtung ... wir haben unter Atemwege :daumen: .

Also wohl lieber Ultraschall mit NaCl :kratz:? Aber das gefriert dann auch schneller :-??

Re: Inhalieren bei Frost

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 09:03
von calista
Also, der Kompressor ist für die oberen Atemwege gemacht, einfach weil die Aerosole zu groß sind, um tief in die unteren und fein verwzeigten Bereiche der Lunge zu gelangen. Hier ein Zitat eines Herstellers eines Kompressorgerätes (human):

Die Teilchengröße entscheidet über die Lungengängigkeit
des vernebelten Wirkstoffes. So erreichen große Teilchen über
6 Mikrometer beispielsweise nur den Mund-, Rachen- und
Nasenraum. Kleinere Teilchen bis 6 Mikrometer dringen bis in
die tieferen Lungenpartien, wie die Lungenbläschen (Alveolen)
vor.
Die mittlere Teilchengröße aller B...r Inhalatoren liegt im Bereich
unter 6 Mikrometer.

hier ein Zitat aus einer Produktbeschreibung eines Ultraschallgerätes für Pferde:

Der Ultraschallvernebler K...0 erreicht bei der Zerstäubung Tröpfchengrößen zwischen 0,5μ und 6μ. Das Aerosol kann tief in die Atemwege des Pferdes eindringen und ermöglicht so eine wirkungsvolle Behandlung.
Mit einer Leistung von ca. 4,5 ml/min steht eine große Nebelmenge mit entsprechend hohem Anteil von kleinsten Partikeln während der Vernebelung ständig zur Verfügung.


Wenn dann bei großer Kälte noch die Flüssigkeit (Emser Sole) eine hohe Dichte hat und damit die Schallwellen bremst (so stelle ich mir das vor, ich hatte den Effekt "Emser Sole" bei einem (human) Ultraschallvernebler, den ich fürs Pferd umgebaut habe), so verliert das Gerät den Wirkungsgrad und die Möglichkeit, mittels hochfrequenter Schwingung Teilchen (Aerosole) aus der Flüssigkeit herauszu"hauen". Kälte dürfte auch bremsend wirken, weil Flüssigkeiten weniger viskos sind (Honig wird im Kühlschrank fest, in der Sonne flüssig). Mein human Gerät hat etwa die Leistung des o.g. Pferdegerätes. Das ist im Selbstbauteil hier im Forum beschrieben.

Re: Inhalieren bei Frost

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 09:35
von ehem User
Es waren noch 3 - 4 ml Emser Salz Inhalationslösung im Trichter und hier zuhause funktioniert das Gerät wieder einwandfrei. Gibt es irgendeine physikalische Begründung? Kann man bei Frost nicht vernebeln? Kann doch eigentlich nicht sein :-e ? Oder war es einfach nur kurzfristiges Pech?
konnte mir auch vorstellen, dass die temperatur in deinem fall die löslichkeit von salz in wasser beinflusst.
also je kälter die flüssigkeit, desto schneller ist die lösung gesättigt (schnell im sinne von der menge an salz), und umso schneller fällt das salz bei übersättigung aus.
das heißt, daheim in der warmen flüssigkeit ist alles salz gelöst, bei abkühlung fällt ein teil aus und verstopft dir irgendwas am gerät? oder interferiert anders mit der funktion (hab keine ahnung, wie die dinger funktionieren, sorry)?

Re: Inhalieren bei Frost

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 10:57
von calista
Löslichkeiten von Kochsalz in Wasser bei verschiedenen Temperaturen in Gewichts-% (Eine Löslichkeit von 15 Gew.-% bedeutet, dass sich höchstens 15 g des Stoffes in 85 g Wasser lösen lassen (ergibt zusammen 100 g Lösung)):

Stoff Löslichkeit in Gew.-%
20 °C 80 °C
===================================================
Kochsalz 26,5 28,5

Ich finde jetzt, dass bei einem großen Temperaturunterschied die Löslichkeit von NaCl jetzt nicht soo viel anders wird. Entscheidender ist doch wohl, dass das Emser Salz einen viel höheren Salzgehalt als die sterile Kochsalzlösung hat. Und das wird wohl nur große Aerosole ergeben, die nicht so tief in die Lunge gehen (was mir logisch erscheint, wir wollen ja keine Stoffe in die Lunge eintragen, die sich dort ablagern können?).

Re: Inhalieren bei Frost

Verfasst: Di 20. Nov 2012, 13:01
von norikermädchen
calista hat geschrieben:Hier ein Zitat eines Herstellers eines Kompressorgerätes (human):

Die Teilchengröße entscheidet über die Lungengängigkeit
des vernebelten Wirkstoffes. So erreichen große Teilchen über
6 Mikrometer beispielsweise nur den Mund-, Rachen- und
Nasenraum. Kleinere Teilchen bis 6 Mikrometer dringen bis in
die tieferen Lungenpartien, wie die Lungenbläschen (Alveolen)
vor.
Die mittlere Teilchengröße aller B...r Inhalatoren liegt im Bereich
unter 6 Mikrometer.

hier ein Zitat aus einer Produktbeschreibung eines Ultraschallgerätes für Pferde:

Der Ultraschallvernebler K...0 erreicht bei der Zerstäubung Tröpfchengrößen zwischen 0,5μ und 6μ. Das Aerosol kann tief in die Atemwege des Pferdes eindringen und ermöglicht so eine wirkungsvolle Behandlung.
Mit einer Leistung von ca. 4,5 ml/min steht eine große Nebelmenge mit entsprechend hohem Anteil von kleinsten Partikeln während der Vernebelung ständig zur Verfügung.
Hallo Calista,

kannst du bitte die Quelle für dein Zitat nennen? Ansonsten müssen wir das leider löschen...