Das Reitwaisen Forum

Hallo, auch auf die Gefahr hin, dass eine Winterbox (noch) nicht gebraucht wird , möchte ich trotzdem eine eröffnen:

Mir steht dieses Jahr nämlich die erste dunkle Jahreszeit mit eigenem Pferd bevor. Und je näher Herbst und der Winter rücken, desto mehr frage ich mich, wie das wohl mit der Reiterei werden wird.

Mein Pferd wird ganzjährig in einem kleinen Offenstall gehalten. Auf der Anlage selbst gibt es nur einen beleuchtbaren Longierzirkel. Vermutlich werde ich mein Pferd monatelang nur zweimal die Woche bei (Tages-)Licht sehen können ...

An die Offenstaller hier:

Wie sind eure Erfahrungen? Wie händelt ihr das?
Empfindet ihr das als große Einschränkung?
Vermisst ihr Reitplatz/-halle?

Achso: Deckt ihr eure Pferde bei Regen und Kälte ein?

Über eure Berichte freue ich mich!

(Falls das Thema nicht hier reingehört, bitte verschieben, danke.)

Ich bin zwar nicht mehr Offenstaller, habe das aber für einige viele Jahre durch.

Nicht zuletzt deswegen geniese ich jetzt den Komfort einer Halle. *flüster*


Ja, es war einschränkend. Ich hatte 4 Tage die Woche Dunkelheit und nur einen mit Tageslicht. Aber es gibt unterm Strich nichts, was man auf einem beleuchteten halbwegs gut begehbaren Roundpen nicht tun kann. Nicht zuletzt auch Longenkursübungen, aber auch Klickerunfung und wenn man mag mal ein paar Meter reiten.


Ein junges gesundes Pferd würde ich nicht eindecken. Die Warmblutjungspunds an dem Hof sind alle ganz wunderbar mit dem Winter zurecht gekommen. Haben sich ein Teddybärenfell zugelegt und den Pops in den Wind gedreht.


Ich hab kein junges Pferd, deshalb decke ich ein. Auch jetzt, wo er nachts drinnen wohnt, der Herr Trabär. Und selbst er ist an trockenen Wintertagen damals noch gut mit der Kälte klar gekommen.

Huhu Sabine,

mir gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf als ich Elektra den ersten Winter im Offenstall hatte, vorher hatte ich ja auch eine wunderbare Halle, bin jeden Abend noch um 21 Uhr geritten,...
Trotzdem gab es viele Nachteile für mich: Pferd war nur einige Stunden am Tag auf einem Matschpaddock, wo sie eig. nur rumstand, hatte dementsprechend viel Feuer im Hintern, Husten trotz extrem gutem Misten jeden Tag,...

Ich bin aber trotzdem, auch wenn es zeitiger dunkel wird, jeden Tag bei ihr gewesen bzw werde es sein, hab viel im Rondell gearbeitet, was ja auch zum Glück beleuchtet ist und an der Umsetzung des LK und Bodenarbeit kann man sich ja Jahre aufhalten, Quatsch sachen klickern kann man auch bei Dunkelheit bzw im Rondell, Scheutraining, Ball spielen, Zirkuslektionen, Sitzschulung an der Longe ... Gerade durch den Longenkurs kann man auch bei schmuddligem Wetter gute Trainingseffekte erzielen, da hatte ich bisher keine Probleme. Klar wenns wirklich heftige Minusgrade sind und alles gefroren ist, kann man nur spazieren gehen bzw im Schritt ausreiten. Der Flugplatz ist zum Glück für eine Schrittrunde außenrum immer bereitbar, habe ich zum. in meinen 2 Wintern die ich da bin, nie anders erlebt.
Man muss nur ein bisschen kreativ sein, da findet man sooo viele Dinge zur Winterbeschäftigung Klar ist es nicht wie in einem großen Stall mit Halle und Co, aber ich persönlich habe mich daran gewöhnt sich und denke nur noch selten wehmütig an die schöne Halle zurück... Ich denke wir Menschen haben da mehr Probleme mit der Dunkelheit als die Pferde.

Ich habe eine ungefütterte Regendecke, die ich gerade bei langem Regen und kaltem Wind einsetze. Oftmals stehen die "Deppen" trotz fürchterlichem Wetter nicht im Unterstand, hab eig. selten beobachtet, dass sie sich unterstellen.
Ich decke sie nicht bei jedem bisschen Regen ein, Abhärtung und Robust muss schließlich sein, aber durchgeweicht bis auf die Knochen und Bibbern muss auch nicht sein!

Ich denke das wird schon und so ein abendlicher Plausch in der Sattelkammer und am Putzplatz hat auch was, wirst dich wundern, wieviel doch im Dunkeln zum späten Abend kommen, gerade Franka ist da so eine Expertin

Liebe Grüße aus Breitenbrunn

Achso, was wichtiges vergessen: unpraktisch ist die ungefütterte Regendecke natürlich, wenn die Pferde schon extrem nass sind, dann tritt sozusagen zusätzlich Kühlung ein mit der Regendecke.
Dann schnalle ich entweder eine dünne Abschwitzdecke drunter und ich habe noch eine zweite leicht gefütterte Regendecke , die dann zum Einsatz kommt. Das ging bisher immer super und Elli hat sich immer wohl gefühlt, hat aber ja auch schon Rentnerprivilegien und braucht bisschen mehr als dein Jungspunt, nicht zu vergessen

Schön, dass du hier mitschreibst, liebe Elli. Und danke für dein Feedback.
Ich befürchte nur, dass sich dann diejenigen, die abends kommen, alle im Rondell tummeln wollen...

Mir graut auch schon wieder vor der dunklen Jahreszeit
Ich werde mein Pferd wahrscheinlich auch nur am Wochenende bei Tageslicht sehen. Wir haben nur einen kleinen Reitplatz, der zudem nicht beleuchtet ist. Ja, da wäre der Luxus einer Halle schon sehr verlockend. Aber hier in der Gegend sind so ziemlich alle Ställe, die eine Halle haben, Boxenställe und für mich kommt es nicht in Frage, mein Pferd in eine Box zu sperren (auch nicht "nur" über Nacht - denn gerade im Winter bedeutet "über Nacht" in den meisten Ställen dann doch oft 12 Stunden und mehr), damit ich dann den Luxus einer Halle genießen kann.
Da werde ich die dunkle Jahreszeit jetzt zum Anlass nehmen, vermehrt zu clickern (so ist zumindest mein Plan) - ein bissl Quatschkram und Kopfarbeit sind überall möglich. Und kleine Spaziergänge oder Schrittausritte, bissl Hand- und Longenarbeit sind auch im Dunkeln möglich.
Ja, die Aussicht auf die kommende dunkle Jahreszeit kot** mich jetzt schon wieder an - aber man gewöhnt sich dran.

Und nein, ich decke mein Pferd nicht ein. Der legt sich ein dickes Teddy-Winterfell zu und braucht dann keine Decke. Ein gesundes Pferd kann sich im Allgemeinen extremen Minustemperaturen anpassen und auch nasser Witterung trotzen. Da neigen wir - wie so oft - dazu, unsere Pferde zu vermenschlichen und es ihnen "schön warm und trocken machen zu wollen". Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen - alte oder empfindliche Pferde oder Pferde, die mit dem Regen nicht klar kommen, sollten natürlich entsprechend eingedeckt werden. Das muss man aber im Einzelfall ganz individuell entscheiden.

Wir trainieren inzwischen wo wir endlich einen Platz haben (seit letztem Winter) im Grunde nicht viel anders, als im Sommer. Klar, es ist dunkel und wir haben zwar Licht am Platz, aber nicht hell erleuchter, aber es geht.
Mit meiner Stute machen ich dann aufgrund von Nachtblindheit im Dunkeln nichts mit Stangen und wenn der Platz gefroren ist, dann geht nur Schritt, aber irgendwas geht immer.
Daran, dass ich mein Pferd nur im Dunkeln sehe kann ich nicht viel ändern, aber im Stallgebäude ist zum Putzen ja Licht...

Unser Platz war letzten Winter lediglich 2 Tage nicht bereitbar, als die Drainage nach 6 Wochen durchgehend Regen doch mal an ihre Grenzen gekommen ist, aber damit kann man leben. Wasserscheu darf man natürlich nicht sein ohne Dach...

Diesen Winter werde ich erstmals richtig eindecken. Meine Stute lief letztes Jahr ohne Decke, das geht auch, aber dann bin ich den Rest des Jahres damit beschäftigt, wieder genug auf die Rippen zu bekommen. Deswegen wird dieses Jahr mit Regendecke und wenns richtig kalt wir mit Winterdecke eingedeckt. Ich bin froh, dass ich ein bisschen Speck und die Muckis drauf hab, ich möchte nächstes Jahr nicht wieder von vorne anfangen

Wahrscheinlich werde ich auch meine 2jährige dieses Jahr erstmals eindecken. Sie ist PSSM-Träger und soll diesen Winter mit der Arbeit beginnen. Die Krankheit ist nicht ausgebrochen, aber es ist einfach eine Vorsichtsmaßnahme. Ich möchte, dass ihre Muskeln einigermaßen warm bleiben.

Ansonsten werden die Pferde bei uns höchstens dann eingedeckt, wenn es mehrere Tage lang kalt ist und ununterbrochen regnet, besonders, wenn noch Wind dabei ist. Natürlich überleben sie das auch, aber es ihnen schon deutlich unangenehm und sie sind danach deutlich verspannt.
Dem Ein oder Anderen tut es aber eher gut, über den Winter Speck zu verlieren...

Naja Bine, aber ein Massenauflauf gibts da trotzdem nicht -da wird man sich immer einig und die wenigsten trainieren ja bei uns stundenlang, klar kann es "mal" zu Überschneidungen kommen, aber dann putzt man eben bisschen länger, massiert vorher locker, clickert am Putzplatz... Also das würde ich mal nicht von vornherein so schwarzmalen,....

In meinem anderen Stall hatte ich eine ganz andere Situation: strikter Hallenplan, viele Pensioner, die alle auch geritten sind und keine Renterpferde im Stall, Unterricht ging meist bis 21 Uhr, danach konnte man rein...wenn mal eher frei war, wurde man strikt nach Ablauf der Hallenzeit "rausgeworfen", weil nat. der nächste sich seine Zeit einforderte .... diesen Stress empfand ich weitaus belastender und führte zu wesentlich mehr Streit um die Hallenzeiten....

Aber klar: eine Halle ist ein wunderbarer Luxus

An die Offenstaller hier:

Wie sind eure Erfahrungen? Wie händelt ihr das?
Empfindet ihr das als große Einschränkung?
Vermisst ihr Reitplatz/-halle?

Achso: Deckt ihr eure Pferde bei Regen und Kälte ein?

je nach OS, im letzten war der platz über den winter wirklich nicht nutzbar, wir haben zT auf einer wiese gearbeitet.
ja, ich empfinde das schon als große einschränkung, aber was nützt mir ne halle, wenn mein pferd in dem zugehörigen stall nicht gut genug beisammen ist, um ihn zu arbeiten.
ich vermisse den platz dann schon, ja. aber wie gesagt - pferdegesundheit geht vor, und ich habe eben keine stall mit hallte oder allwetterplatz gefunden, der seine bedürftnisse an die haltung erfüllen konnte.
für diesen winter ist rausgehen geplant. gradeaus kann man kondi aufbauen
und handarbeit oder gymnastizierende schrittarbeit geht auch auf gefrorenem platz, um die geschmeidigkeit zu erhalten.
oll ist nur, wenn der boden aufgeworfen einfriert. wenn man kann, sollte man rechtzeitig vorm frost noch den boden glattziehen

ich decke meinen ein, weil er selbst bei 24 std heu sonst innerhalb kürzester zeit rapide abbaut. würde ich aber je nach pferd entscheiden.
wenn dein pferd gut substanz hat, eher leichtfuttrig ist, du nicht so trainierst, dass dein pferd sich den winterpelz nass schwitzt und dein pferd auch keine verspannungen durch die kälte bekommt (das merkst du dann in der regel schon im herbst, wenn es unter 10 grad mit regen und wind hat) - würde ich nicht eindecken, oder höchstens wenn es echt fieses weter knapp über null grad mit sturm und dauerregen hat.

die tageslichperiode ist für mich der einschränkenste faktor. hell isses ja nur, wenn man als normalsterblicher uff arbeit hockt

aber glückliche, schnee-pegasusse-prodzuierende pferde entschädigen einen dafür

Danke @ all!

Ich werde das sowieso auf mich zukommen lassen müssen, denn mir fehlen schlichtweg noch die Erfahrungswerte.
Auch was das Eindecken betrifft.

Schneepegasusse...