Bevor ich eine vielleicht komplexe Internetrecherche versuche oder eine Fachanwältin kontaktiere dachte ich, ich frag mal hier - Ihr wisst oft so viel und seid in mancherlei Hinsicht so beschlagen

Meine Frage lautet: Müssen Stallbesitzer in den Einstellverträgen ihre Kosten (grob) aufschlüsseln? Also was sie für die Boxen- und Weidepacht, Futter, Misten und Anlagennutzung kalkulieren? Zum HIntergrund:
Wir stehen seit 11 Jahren im Pensionsstall, und im Lauf der Zeit hat vieles arg nachgelassen. Der Stallbesitzer scheint mit seinem Leben kreuzunglücklich zu sein und ist nur noch (teils unfassbar) übellaunig. Damit käme ich klar, wenn die Qualität in der Pferdeversorgung und Anlage stimmen würde. Aber auch hier hapert es zunehmend. Der Mann macht gutes Heu, der kann das. Allerdings verkauft er so viele Ballen als möglich und kauft für uns miserables Zeug ein, der letzte Winter war grottig. Mein Pferd ist recht empfindlich und zeigt schlechtes Heu sofort mit Blähungen, (meist mildem) Kotwasser und langer Lösephase, also festem Kreuz an. Im Spätwinter hatte er sage und schreibe eine ganze Woche Durchfall des Grauens, das hab ich noch nie gesehen. Als ich völlig verzweifelt auf eigene Faust Heu gekauft und das gefüttert habe war der Durchfall sofort deutlich besser und binnen 2 Tagen komplett weg.
Nun. Jetzt hat er im Frühsommer unseren 2 wunderbaren Stallhelfern gekündigt (die waren die Besten, die wir je hatten und GOLD wert) und angekündigt, er müsse die Stallpreise anheben, würde alles teurer (stimmt ja erstmal). Er wolle zwei Versorgungskonzepte: Für Teil-Selbstversorger und Vollverpflegung machen, aber teurer würde es auf jeden Fall. Das ist ja schon mal sehr interessant, er hat zwei Löhne weniger und erhöht trotzdem noch... Cleverle.
Ich möchte jedenfalls, dass mein Pferd nicht mehr Zeug zu fressen bekommt, das den Namen Heu nicht verdient. Im Moment stehe ich mit einer anderen Einstellerin mit insgesamt 4 Pferden draußen, wir können da weitgehend schalten und walten, lassen die im futterbedarf sehr ähnlichen Ponies stundenweise auf ein "Wiesenstück" und füttern selbst gekauftes Heu zu. Einen Heulieferanten, von dem wir dauerhaft Heu beziehen könnten hätten wir. Im Winter gehen wir zusammen in eine geräumige Box mit sehr schönem, großen Auslauf dabei. Wir würden dem Stallbesitzer gern ein Angebot unterbreiten, nach dem wir das Selbstversorgermodell wählen und auch unser Heu und Stroh selbst stellen. Da er schon öffentlich gejammert hat, dass er dieses Jahr 400 Ballen weniger Heu geerntet hat (wobei die Remisen nach der Einfuhr aus allen Nähten platzen) könnte ihm das ja theoretisch recht sein.
Aber wir haben überhaupt keinen Ansatz, wie viel er selbst dafür kalkuliert. In unserem Einstellvertrag ist ein Endbetrag. Feddich. Seit 2017 hat er die Pacht pro Pferd schon um fast 100€ angehoben. Ist okay, es war vorher echt günstig und vieles ist teurer geworden. Aber jetzt wieder die Erhöhung bei geringerer Leistung und ihm so ausgeliefert zu sein wurmt mich einfach, dies neben dem für mich maßgeblichsten Grund, dass mein Pony keinen gepressten Dreck fressen soll.
Dürfen die Stallbesitzer einfach solche Verträge machen? Also im Mietshaus muss ich doch auch wissen, wie viel die Kalt- und die Warmmiete ist... Sicher war das früher so. Meine Stallpartnerin hat sogar noch gar keinen schriftlichen Vertrag. Aber die Zeiten und rechtlichen Vorgaben ändern sich doch auch - vielleicht ist es inzwischen auch Pflicht, Posten in den Verträgen abzubilden?
Weiß jemand was?
Sorry für den Roman... musste ich mir wohl auch mal von der Seele schreiben, es wäre kürzer gegangen ;o)
Danke vorab für Eure Zeilen zur Antwort und herzlichste Grüße,
Stefanie und die Hafibuben