Das Reitwaisen Forum

Hallo!

Ich habe eine sehr technische Frage: Weiß jemand, inwiefern eine mit Paddockplatten befestigte Fläche baurechtlich als versiegelte Fläche gilt? (NRW) Aus dem Bauch raus würde ich sagen, nein, weil der Boden ja gerade nicht versiegelt wird, aber das ist immer so 'ne Sache

Und vielleicht auch wie es sich mit Schotter verhält? Das gilt meines Wissens schon als (teil)versiegelt, aber ich bin mir bei alledem nicht so sicher.

Ich habe heute versucht, die Sachbearbeiterin beim Amt zu erreichen, da bin ich aber nicht durchgekommen. Und ich würde gerne dieses Wochenende an meiner Ausgleichsbilanzierung weiterarbeiten

Vollversiegelte Flächen
Beton, Schwarzdecken (Asphalt, Teer o. ä.) Pflaster mit Fugenverguss, sonstige wasserundurchlässige Flächen mit Fugendichtung, Faktor 1,0 = 100 Prozent Versiegelung

Teilversiegelte Flächen
Pflaster und Platten ohne Fugenverguss, Rasen- und Splittfugenpflaster, Faktor 0,5 = 50 Prozent Versiegelung

Schwachversiegelte Flächen
Rasengittersteine, Öko-Pflaster, wassergebundene Decken (aus Kies, Splitt, Schlacke o,ä.), Porenpflaster o,ä., stark wasserdurchlässiges Pflaster, historisches Basaltpflaster, Faktor 0,2 = 20 Prozent Versiegelung

http://www.gisteam.de/Gebuehrensplittin ... ktoren.htm

Du dürftest damit also ne schwachversiegelte Fläche schaffen

Danke Anouk! Genau das, was ich benötige! Meinst du, das gilt nur für Hessen oder bundesweit? Ich hab echt schon wie verrückt gesucht, aber ich finde nix

Ich meine eine ähnliche Aufstellung auch in Sachsen als Grundlage für die Berechnung von Flächen für die Regenwasserabgabe gesehen zu haben. Daher würde ich davon ausgehen, dass hier kein Bundesland das Rad unbedingt neu erfindet.

Wir haben auf dem Paddock oben diese hier:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 9-313-1236
lt. Hersteller keine Bodenversiegelung, im Gegenteil. Pferde, so wurde mir erklärt, befestigen den Boden durchs drauf rumlaufen bis zu einer Tiefe von ca. 2Metern. Oft erkennbar am Matsch bei einer zu hohen Besatzdichte und zu kleiner Fläche. Mit Hilfe der Platten, die aufschwimmen und das Gewicht der Pferde verteilen, wird der Boden nach und nach wieder besiedelt und belebt, wird wieder wasserdurchlässig und beugt somit sogar einer Bodenversiegelung vor.
Außerdem sind die Platten einfach auf der Erde zu verlegen, ohne dass eine Bodenbewegung nötig wäre, und genau so einfach, Rückstandslos wieder abbaubar, also quasi "mobil".
Ich will keine Werbung machen, aber das Konzept hat mich schon überzeugt. Auch wenn die Platten, wenn im Gefälle verlegt, teils bei entsprechender Witterung rutschig werden können.

A.Z. hat geschrieben: ↑Fr 16. Apr 2021, 18:26 Ich meine eine ähnliche Aufstellung auch in Sachsen als Grundlage für die Berechnung von Flächen für die Regenwasserabgabe gesehen zu haben. Daher würde ich davon ausgehen, dass hier kein Bundesland das Rad unbedingt neu erfindet.

Glaub in der Bauordnung steht es, hab es auch für Sachsen so gelesen

Würde deswegen bei dir zustimmen

@cashew, nen Landschaftsbau kennste nicht zufällig? Die könnten dir ev auch helfen

Danke für den Tipp Stina! Wir haben uns schon fast für TTE-Platten entschieden. Die sind vom System her sehr ähnlich wie die von dir empfohlenen, mit dem Vorteil dass ich einen Verkäufer im Nachbardorf habe Muss gleich mal nach dem Preis gucken. Ich glaube liegt aber ähnlich.

Anouk, jo, ich kenne da wen - aber der arbeitet natürlich im benachbarten Ausland

Ich mach das jetzt mal provisorisch so fertig. Montag versuch ich's nochmal beim Kreis.

Ev gibt dir der Hersteller/Verkäufer der Platten ne info zum Produkt
Die Hersteller diverser Steine machen das wohl

Ich glaube, beim Kreis Euskirchen sind sie ziemlich streng. Jedenfalls lese ich auf dem Vordruck zur Bilanzierung nicht Faktor 0,2 für teilversiegelte Flächen wie Paddockplatten, sondern Faktor 2 - extra viel weil es auf Grünland ist und nicht auf Acker Inzwischen bekomme ich die Sachbearbeiterin beim Amt aber einfach nicht an die Strippe.

To be continued...

Wir sind ja eigentlich nicht mehr Kreis Euskirchen, sondern direkt nebendran, bei uns ist es jedenfalls Katastrophe