Allergietest

Moderator: Sheitana

ehem User

Allergietest

Beitrag von ehem User »

Habt ih schon mal einen Allergietest bei einem COB-Pferd machen lassen?

Falls ja, habt ihr auch danach eine Desensibilisierung durchführen lassen, wie teuer war das und war das wirksam?

Ich überlege derzeit, zumindest den test machen zu lassen. Der Desensibilisierung stehe ich noch skeptisch gegenüber (beim menschen aber genauso)
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Hina_DK
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Re: Allergietest

Beitrag von Hina_DK »

Ich weiß nicht, ob Dir bekannt ist, dass der immer wieder empfohlende IgG-Test (der typische Allergietest) so durchgeführt wird, dass die Antikörper bestimmt werden. Der Haken an der Sache ist, die reagieren auch bei Sachen, wo der Getestete überhaupt keine Symptome zeigt. Nicht jede Allergie oder Unverträglichkeit wirkt sich nämlich tatsächlich "krankmachend" aus. Nichtallergische Unverträglichkeiten können dagegen gar nicht getetet werden. Das heißt, nach so einem Test ist man genauso schlau wie vorher. Ich bin selbst Allergikerin und habe auch mehrere Desensibilisierungen hinter mir. Mein Fazit - es ist mehr Unsinn, als hilfreich. Das beste, was Du machen kannst, ist Dein Pferd selbst durch Ausschlussverfahren zu testen. Das ist eine sehr mühselige und etwas langwierige Sache aber dann weißt Du mit Sicherheit, worauf Dein Pferd mit Symptomen reagiert. Seit ich das bei mir selbst gemacht habe und mich entsprechend umgestellt habe, bin ich so gut wie nicht mehr von Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten geplagt. Meine Lebensqualität hat sich verbessert aber absolut nicht dank der Labortests und Desensibilisierungen.
Viele Grüße
Hina

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ehem User

Re: Allergietest

Beitrag von ehem User »

ok, so in die Richtung dachte ich mir das auch....

Ich reagiere selbst extem allergisch, werde aber immer wieder negativ getestet, obwohl ich ohne Nasenspray und Tabelleten kaum arbeitsfähig bin.
Mein Pferd steht jedoch in einem naturnahmen Offenstall, also viele verschiedene Bäume, keine chemische Düngung, viele Brachweiden/wechselweiden, also auch vieel Gewäsche, die man so "normal" nicht unbedingt findet. Wie kann man das dann ausprobieren außer mithilfe eines Pollenkalenders/Tagebuch? Und falls er gegen mehrere Sachen allergisch ist, ist es natürlich noch schwerer...
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Hina_DK
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Re: Allergietest

Beitrag von Hina_DK »

Bei Pollenallergien ist das natürlich schwieriger, zumal man mit dem Pferd auch nicht so mobil ist, dass man da ein Ausschlussverfahren machen kann. Da ist ein Test dann natürlich wieder sinnvoll. Desensibilisierungen können durchaus hilfreich sein aber eine Garantie gibt es nicht. Das liegt eher im eigenen Ermessen, ob man es probieren möchte. Wenn man keine Alternative hat, das Pferd von entsprechenden Pollen fern zu halten, würde ich es durchaus machen. Schlimmstenfalls ist es natürlich rausgeschmissenes Geld.
Wolltest Du den Test erstmal nur machen, um zu sehen, ob Dein Pferd überhaupt Allergiker ist, um seine Symptome von evtl. anderen Krankheiten abzugrenzen?
Viele Grüße
Hina

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ehem User

Re: Allergietest

Beitrag von ehem User »

Also mein persönlicher Eindruck ist, dass die Symptome immerr zum Frühjahr hin anfingen und sich bis etwa Mitte des Sommers hielten. Seit unserem berufsbedingtem Umzug scheint es stärker geworden zu sein, hier ist aber auch mehr Pollenregion. Wenn(!) er im Winter mal gehustet hat, dann nur im Stall bei zuviel Innenstaub, also schlechter Haltung. Es wa auch immer nur wenn er drinnen stand, sobald er tagsüber draußen war, war alles gut.
Ich kenne das so vom Menschen, wenn man mehr als 1-2 Allergien hat, ist eine Desensibilisierung eigentlich wenig erfolgversprechend, waum das so ist, weiß ich nicht mehr.

Eigentlich bin ich mir sicher, dass er eine Pollenallergie hat, ich werde nur von allen Seiten bedrängt, einen Allergietest machen zu lassen und dann zu Desensibilisieren. Ich weiß noch nicht so echt. Die Ursache beseitigen ist da schwierig, außer halt Desensibilisieren. Und genau diesem Schritt stehe ich noch skeptisch gegenüber...
bine_mn
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Re: Allergietest

Beitrag von bine_mn »

Hi.
Meine Stute hat das ganze Programm durchgemacht: verschleimte Lunge im Sommer bis zu schwerer Atemnot, Allergietest mit Ergebnis, dass sie auf diverse Gräserpollen allergisch ist (ähnlich Heuschnupfen beim Mensch), mit Cortison über langen Zeitraum beschwerdefrei bekommen bis zum Herbst, dann über Winter eine Desensibilisierung durchgeführt. Es hielt einige Jahre, dann fingen die Symptome schleichend wieder an. Da das ganze über 10 Jahre her ist, sind Details nicht mehr so präsent, Preise sind wohl auch nicht mehr aktuell. Vor knapp 8 Jahren sind wir dann auf Anraten des TA an die Nordseeküste umgezogen (alternativ wären die Berge wohl auch gut gewesen), da mein 2. Pony (der Sohn meiner Stute) auch mit ähnlichem Husten im Sommer anfing und ich für 2 Pferde nicht nochmal das Prozedere durchgezogen hätte. Seit dem Umzug sind sie komplett beschwerdefrei.

Mein eigener Heuschnupfen ist leider aber immer noch voll präsent (egal ob NRW oder Küste). Und weil ich auch quasi die komplette Palette bei dem Allergietest mit +++ habe, lohnt bei mir z. B. auch keine Desensibilisierung. Die können wohl max. 3 Allergene ins Präperat packen. Wenn dann aber immer noch 10 Gräser/Bäume übrig sind, ist es quasi sinnlos. Ich hole mir im Sommer 1 x eine Cortison-Spritze mit Langzeit-Depot und dann hab ich Ruhe. Die Standard-Tabletten (Cetirizin & Co) nehme ich eh schon ganzjährig, helfen aber im Sommer nicht ausreichend.

Gruß Sabine
ehem User

Re: Allergietest

Beitrag von ehem User »

Hier gibts einen guten Artikel zum Allergietest(geht eigentlich um Hunde aber gilt auch für Pferde)

Ich würd die Allergie eher von einem THP austesten lassen und alternativ behandeln. Kenne ganz viele die bei sich selbst, Pferd & Hund wirklich bemerkenswerte Verbesserung erlebt haben.

noch was interessantes:die Übersäuerung beim Pferd - kann Auswirkungen haben die mit einer Allergie verwechselt werden könnten
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tara
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Re: Allergietest

Beitrag von tara »

meinem Senior hatte damals eine TÄ mit Akupunktur geholfen. kann dir gerne die Nummer zukommen lassen.
Liebe Grüße
tara
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ehem User

Re: Allergietest

Beitrag von ehem User »

Oh Gott, genau mein Thema...

Ja, wir haben bei unserem COB Pferd einen Allergietest machen lassen und werden, sobald das Zeug da ist mit der Desensibilisierung anfangen.

Bei Ihm war es so, wir haben das Pferd im Winter bekommen - Ohne Symthome. Im Frühjahr hat er dann stark zu pumpen begonnen. Mit Kortison haben wir ihn dann irgendwie über den Sommer gebracht und im Herbst / Winter war der Zauber wieder vorbei. Der Verdacht einer Allergie kam auf, wir haben den Test machen lassen und auf die Ergebnisse gewartet. Dieses Frühjahr begann das Spiel von vorn, nur viel schlimmer. Wieder Kortison, Inhalieren, das komplette Programm. Wir waren schon auf der höchsten Dosis Kortison und das Pferd bekam keine Luft. Dann kam eine Spezialistin, die uns erstmal drübergeholfen hat.

Fakt ist: Wir wissen jetzt auf was er allergisch ist, aber wir können ja den Bauern schlecht verbieten bestimmte Sachen anzubaun. Darum hoffen wir ihm mit der Desensibilisierung zumindest so weit Helfen zu können, damit wir nächstes Jahr nicht sooo viel Kortison brauchen. Aber klar: Billig war der Spaß nicht. 200 für den Test 90 für die Desensibilisierung (reicht 4 Monate) Andererseits: Wenns hilft..
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Neddie
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Re: Allergietest

Beitrag von Neddie »

Ich wollte den Thread nochmal hoch holen, um eine allgemeine Frage dazu los zu werden.

Ich bekam mit Hugo auch das Ergebnis eines Allergietestes, den die Händlerin hat machen lassen, weil er so stark abmagerte. Ich werde das Blatt heute Abend mal fotografieren, darauf sind verschiedene Lebensmittel und auch Zusatzstoffe (E) angegeben und hinter den allergisch relevanten sind Prozente angegeben.

Danach reagiert er allergisch auf Äpfel, Bananen, Gerste und Lauch :-? Bei Möhren und Hafer, Fisch :-? und so weiter steht einfach nichts daneben. Und bei zwei E-Stoffen sind auch Prozentangaben.

Jetzt meinte meine SB steif und fest (und der Hof-TA, soweit ich mich erinnere), dass es keinen Allergietest bei Pferde gäbe!!

Stimmt das denn? Die meinten einen Labortest, nichts mit Bioresonanz oder so.
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“

Kurt Tucholsky
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