Ihr Lieben, ich hab ein Problem und wüsste gerne, was ihr an meiner Stelle tun würdet?
Das wird ein bisschen länger, um ein paar Fragen, die auftauchen könnten, gleich vorweg beantwortet zu haben
Die meisten wissen ja, dass ich einen mittlerweile 20 Monate alten Großpudel habe, Elliot, das Schmunzelmonster

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Wie das halt so ist, ist er grad in einem eher schwierigen Alter

, aber im Großen und Ganzen ist er immer noch einer der unkompliziertesten Hunde, die ich je hatte. Er ist beherrscht alle gängigen Kommandos, kann problemlos frei laufen und versteht sich mit allem und jedem (auch andere unkastrierte Rüden sind kein Problem).
Allerdings ist er auch ein sehr reaktiver Hund, der stark auf Außenreize reagiert, sehr temperamentvoll ist und er hat offen gestanden durchaus auch einen Hang zu Hysterie

. Dass er kein total verrückter und durchgeknallter, völlig überdrehter ADHS-Hund (ich nenn´s jetzt einfach mal so) ist, liegt vor allem daran, dass ich selber ein eher ruhiger Mensch bin und er außerdem von klein auf täglich mit im Büro ist, wo er von Anfang an gezwungen wurde, Ruhepausen einzulegen.
Soweit, so gut...
Nun ist es so, dass wir seit etwa 4 Monaten junge Katzen am Stall haben (4 Stück) und diese Tatsache auf Grund der Umstände immer mehr zum Problem wird. Grundsätzlich ist Elliot mit Katzen aufgewachsen. Ich hab ja selber zwei. Das hat auch von Anfang an völlig reibungslos geklappt. Meine Katze ignoriert ihn und geht ihm aus dem Weg, was Elliot auch anstandslos akzeptiert und sie in Ruhe lässt. Mein Kater ist sein Sparingpartner

. Manches Mal muss ich Elliot etwas bremsen, wenn er zu ungestüm ist, aber im Großen und Ganzen funktioniert das sehr gut

Die jungen Katzen am Stall sind allerdings ein ganz eigenes Thema

. Als die einzogen hab ich meinen Hund nicht mehr wieder erkannt. Er war praktisch nicht mehr ansprechbar. Bislang lief er am Stall immer frei. Es gibt mehrere Hunde, die gemeinsam mit ihm getobt haben. Er begrüßte alle Einsteller als ob sie von den Toten wieder auferstanden wären und jeder mochte ihn. Seit den Katzen hat er sich für NICHTS mehr interessiert, für gar nichts mehr. In seinem Kopf war nur mehr: KATZEN, KATZEN, KATZEN!!!! Er begrüßte niemanden mehr, er spielte nicht mehr mit den anderen Hunden und frei laufen lassen, war undenkbar geworden, da er dann auf Katzensuche und Katzenjagd ging. Die ganze Zeit, die wir am Stall waren, zitterte er am ganzen Körper, nahm keine Leckerlis und trank nix. Wenn er Katzen sah, gab er Töne von sich, die völlig hysterisch-durchgeknallt über den ganzen Hof hallten

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Das Ganze ist grundsätzlich etwas besser geworden

. Seine extreme Hysterie hat sich geleget. Er spielt wieder, er trinkt wieder, er registriert die anderen Leute wieder.
Allerdings ist es immer noch immens schwierig, ihn von der Leine zu lassen. So lange die Katzen aus dem Blickfeld bleiben, ist es kein Problem mehr, aber sobald eine auftaucht, ist der Hund weg

. Ich hab das nur unter Kontrolle, wenn ich 100% aufmerksam bleibe, ständig die Gegend scanne und immer reagiere, bevor er reagiert...
Wir sind schon mehrmals sehr ordentlich aneinander gekracht deshalb

, wie gesagt wird es auch langsam besser, aber in den nächsten Wochen/Monaten werden wir das nicht in den Griff bekommen. Die Illusion hab ich mittlerweile begraben. Das heißt also, dass Elliot jetzt die ganze Woche im Büro rum liegt und dann am Stall auch noch die meiste Zeit auf einen Platz verbannt wird, weil er irgendwo festgebunden werden muss, wenn ich mich nicht zu 100% auf ihn konzentrieren kann.
Nun kommen wir zu dem Problem an der Sache: ich schaff es einfach nicht. Wenn ich den Hund am Stall nicht laufen lassen kann, schaffe ich es neben der Fahrerei und meinem Vollzeit-Job nicht, den Hund und das Pferd ausreichend zu bewegen. Einer bleibt immer auf der Strecke...
Noch dazu wird es jetzt ja wieder früh dunkel, das heißt, dass ich ohnehin oft erst im Finstern aus dem Büro raus komme und das erschwert gerade die Hunde-Bewegung enorm. Ich hab im Moment keine Ahnung, wie wir den Winter überstehen sollen, ohne dass ich ständig ein schlechtes Gewissen habe und einen völlig durchgeknallten, unterforderten Hund

. So war das ja eigentlich nicht geplant...
Außerdem kommt ja dazu, dass Elliot eigentlich dadurch kaum mehr soziale Kontakte hat, denn seine Haupt-Hundekontakte waren am Stall. Nur da kann ich ihn halt nicht mehr laufen und spielen lassen. Beim Spazieren gehen finden wir selten wen zum toben, weil wir auf Grund seines Temperaments nur selten Hunde treffen, die mit ihm mithalten können. Die meisten sind schlicht überfordert

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Nun ist mir gestern Abend die Idee gekommen, Ausschau nach einer Hundepension zu halten

. Ich habe mir überlegt, dass ich ihn vielleicht 2 Tage die Woche einfach dort hin bringe anstatt ihn mit ins Büro zu nehmen. Da wäre er dann vielleicht ausgepowert und es blieben nur mehr 3 Wochentage über, an denen halt etwas mehr Ruhe gehalten werden muss. Die braucht er wie gesagt ja sowieso, wenn er nicht total überschießen soll. Allerdings wird es vermutlich schwierig, da was zu finden. Wir sind halt doch sehr provinziell und nicht in der Nähe einer großen Stadt, in denen es ja öfter mal Hundekindergärten gibt... Ansonsten, wenn ich so was finde, wäre das meine Lieblingslösung.
Die andere Möglichkeit wäre natürlich über den Winter das Pferd Pferd sein lassen und meine Stall-Zeiten auf 1-2 Tage pro Woche zu beschränken. Der Bär hat vermutlich damit kein Problem

. Allerdings ICH schon, weil wir sind endlich richtig im Training, machen Fortschritte und lernen richtig reiten. Allerdings muss man da dran bleiben. Einmal pro Woche bissi reiten, hat einfach überhaupt keinen Sinn. Dann kann ich´s gleich ganz bleiben lassen

. Und dabei würde mein Herz wirklich bluten. Also die Möglichkeit würde ich nur ganz, ganz ungern in Erwägung ziehen.
Andere Möglichkeit wäre noch, meine Arbeitsstunden wieder zu reduzieren. Ginge grundsätzlich wahrscheinlich auch, allerdings stehen nächstes Jahr 2 Lohnerhöhungen ins Haus, wovon die eine fix ist, die andere aber noch etwas wackelt. Und ich möchte jetzt nicht Stunden reduzieren, solange ich das noch nicht sicher in den Händen halte.... Fällt also somit als Lösung eigentlich weg.
Dann gäbe es natürlich noch die Möglichkeit, Stall zu wechseln

. Aber das wär sehr unfair dem Bär gegenüber. Wir haben lange nach einem passenden Stall für ihn gesucht und ihn dort endlich gefunden. So was findet sich nicht so leicht ein weiteres mal.
Mal abgesehen davon halte ich es auch für ziemlich schwierig einen Stall zu finden, der katzen-frei ist

. Katzen gibt´s ja (leider)überall

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Tjoa, mehr Lösungsansätze hab ich nicht. Erst mal

für alle, die bisher gelesen haben

!
Meine Fragen wären nun folgende: fällt euch noch was ein? Hab ich irgendeine Möglichkeit übersehen? Für welche Möglichkeit würdet ihr euch entscheiden?