Hallo Zaubermieze,
ich möchte dir ebenfalls sagen, dass du versuchen solltest, relistisch zu sein und deine Sorgen abzulgen.
Ich habe mir um meine erste Ponystute nach ihrer ersten Hufrehe sehr, sehr, sehr viele Sorgen gemacht.
Tagelang gelesen, und überlegt und es doch nicht richtig besser machen können.
Ich habe dann angefangen meiner Stute ein besseres Zuhause zu suchen, mit Rücksicht auf nicht 24h Weide Ponys und ich habe das Gefühl, dass ich ihr nie gerecht wurde.
z.B. hatte ich das Gefühl,
1. zu wenig Heu
2. nicht gutes Heu
3. zu wenig Raufenplätze, schlecht Montage und dadurch Fehlhaltungen
4. dreckige Tränken
5. Heulageunverträglichkeit
6. vielleicht daraus resultierende Fehlgärungen im Blinddarm, und somit nicht nach vorngreifendes Hinterbein
7. Rückenempfindlichkeit, auch daraus resultierend?
8. keine passende Herde (sehr gestresste Genossen, die ihre Wut an jedem Ponys, auch an, meinen auslebten)
9. Hufpilz
10. zu lange Hufe, schnabelnde Hufe
11. kein passender Sattel und mangelndes Vertrauen in Sattler
12. zu enge Paddocks
13.-1....0. Probleme
14. zuletzt natürlich nicht mich zu vergesen, denn ich habe die Entscheidung für ihr Leben getroffen, Sie musste mit viel zu vielen Herdenwechseln leben, meiner fehlenden Kompetenz mit einen Stallbetreiber zu sprechen und natürlich meinen reiterlichen, Ausbilder- Fähigkeiten, die nie ausreichten.
Kurz gesagt, war alles nicht genug für meine Ponystute. Ich wollte immer etwas besseres. Natürlich habe ich auch diverse Meinungen von Fachpersonal eingeholt. Die meisten konnte ich auch nicht annehmen.
Ich habe eigentlich jeden gefragt, der mir über dem Weg gelaufen ist. Dadurch bekam ich dann viele verschiedene Meinungen und wer sollte nun die richtige Meinung raus suchen. Ja ich, die die sich eh als zu wenig kompetent empfand und eigentlich sich immer gesträubt hat die volle Verantwortung zu übernehmen. Also habe ich dazu noch Tage verbracht um Entscheidungsfindungspläne zu schmieden und lag oft abends im Bett und wusste nicht mehr was ich machen sollte, da mir die Verantwortung zu groß war.
Ein Thema war z.B. das ein Tierarzt auf eine Rechnung "chronische Hufrehe" geschrieben hat. Der Hufschmied meinte, es sei Quatsch. Was macht frau daraus? Meist bin ich vom schlimsten Ausgegangen, da ja die weniger schlimen Möglichkeiten ja immer inklusive sein sollten.
Und ich habe mir Überprüfungspläne ausgedacht. Quasi Feldstudie mit dem eigenen Pferd. z.B. habe ich täglich alle machbaren Rehesymtome untersucht: Puls, Atemfrequenz, Puls an den Beinen, Huftemperatur, Körpertemperatur (irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass vor einer Rehe ein leichtes Fieber wäre

), Wendeschmerz, Gangbild auf verschiedenen Untergründen, Hufe abklopfen, teilweise auch mit dieser Rehezange dabei (fand ich aber meist zu gruselig!

)
Also wie du wahrscheinlich erkannt hast, habe ich viel versucht. Gerade frage ich mich selbst wie ich dem Ganzen standhalten konnte.
Zwischenzeitlich hatte ich auch überlegt meine Stute abzugeben, da ich der der Meinung war nicht gutgenug für sie gewesen zu sein.
Irgendwann habe ich mal einen Stall angeschaut und mit der SB gesprochen. Sie erzählte mir von ihren ganzen Wanderritten, Strandritten usw. Planung für den Sommer und fragte mich dann was ich mit meiner Stute mache. Da ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Welche schönen Dinge haben wir gemacht? Ich wollte schon immer an den Strand mit ihr und Wandern ect. Aber ich konnte ja nicht, da ich viel zu beschäftigt mit dem Ganzen Chaos war. Und dazu gab es für das Chaos für mich keine akzeptable Lösung!
Gleichzeitig hatte ich immer das Gefühl, dass meine Sunny traurig ist!
Irgendwan habe ich zu mir gesagt, dass ich aus meinem Pferd kein krankes Pferd mehr machen möchte. Was macht es aus meinem Pferd, wenn ich täglich von einer Erkrankung ausgehe? Ich glaube Sie wollte auch nicht das ständige kranke Pferd sein.
Inziwschen ist Sie verstorben und ich wünschte ich hätte unsere Zeit mit mehr schönen Dingen genutzt.
Dir selbst empfehle ich, zu überlegen, was du mit einem Pferd erleben möchtest, erreichen, Pläne. Und überlegst, was du Leisten kannst und möchtest und dann das Beste draus zu machen. Suche dir den Besten Stall, der die Grundbedürffnise (genug, gutes Heu, viel Bewegung, stabile Herde, wenig Stress, ect.) deines Pferdes deckt und für dich machbar ist (Wirklich die Basis!!!). Wenn du ein ungutes Bauchgefühl hast dann ruf jemanden an. Suche dir 1-2. Personen, die Ahnung haben und dessen Meinung du annehmen kannst!!! Mache dich selbst schlau z.B. Vet-Med Bücher durchstöbern.
Wenn nun keine Fachkraft etwas findet bei deinem Pferd, dann überlege: Wie schlim ist es? Lebensbedrohlich? Einschrenkend? Luxusproblem? Kann es damit leben?
Zum Schluss möchte ich dir noch mitgeben. Eine Dame hat einmal etwas zu mir gesagt, was ich erst sehr spät verstehen konnte:
Jedes Pferd können wir nur innerhalb der Grenzen der heutigen Welt halten.
viele Grüße und alles Gute Christina