Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Moderator: Sheitana

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Sheitana
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von Sheitana »

@ kolyma Ich könnte mir vorstellen, dass es auch oft Resignation ist. Es ist nicht schön, wenn jemand zum Behandler geht nach dem Motto "mach du mal, aber eigentlich glaube ich eh nicht dran". Ich persönlich finde das sehr frustrierend, denn dann frage ich mich, warum ich mir überhaupt die Mühe mache. Ehrliches Interesse sollte schon bestehen.

Zum Thema hilft sofort oder nicht: Ich habe schon oft Akutmittel gegeben, die auch innerhalb von 30 Minuten gewirkt haben. Bei mir selbst, bei den Tieren....
Einmal hab ich sogar das Falsche genommen, weil ich nichts da hatte. In relativ hoher Potenz. Kann ich nicht empfehlen... :mrgreen:

Lange dauert es halt schon mal, wenn man tiefsitzende Probleme mit sich rumschleppt. Akute Dinge sind schnell behandelt, wirklich langwierige Dinge brauchen eben auch länger. Und da ist es auch nicht mit einem Mittel getan häufig. Da braucht es schon mal erst das Eine, dann das Andere, später vielleicht wieder ein anderes Mittel, um die verschiedenen Ebenen zu behandeln.
Deswegen ist es eben auch nicht so einfach, da eine Studie draus zu machen oder als Laie "einfach mal Globuli zu nehmen". Denn was bei dem Einen das richtige Mittel ist, muss es bei dem Anderen noch lange nicht sein. Das ist eben der Unterschied zu der Schulmedizin. Die Schulmedizin behandelt oft Symptome. Viele Heilpraktiker gehen lieber die Ursache an, als die Symptome zu behandeln. Das geht eben häufig sehr viel tiefer.
calista
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von calista »

Ich finde nur immer wieder Beiträge über teilchentheoretische Erklärungen für esoterische oder metaphysische Phänomene im www, denen man einfach anmerkt, dass ihre Verfasse/rinnen nur nachbeten, was sie woanders gelesen haben, ohne den Inhalt wenigsten grundlegend verstanden zu haben.
Warum "Allgemeines" und keine Auseinandersetzung mit den Texten, die ich verlinkt habe, wenn es tatsächlich um "verstehen" geht? Auf der Sprüche-Ebene diskutiere ich das Thema nicht, dazu ist mir meine Zeit zu schade.
Die von mir verlinkten Texte sollen allesamt die Existenz von Biophotonen belegen, denn den Nachweis deren Existenz braucht man schon, um die Experimente von Frau Lenger anzunehmen. Mit Quantentheorie haben sie nichts am Hut. Ich auch nicht.
Ich könnte hier noch viel zum Thema "kurzfristige Wirkung" schreiben, denn das richtige Mittel im Aktufall wirkt schneller als Aspirin. Dazu übrigens noch eine Bemerkung: Aspirin wirkt beileibe nicht bei jedem Menschen (mind. was Kopfschmerzen angeht), es gibt eine Menge Leute, die Paracetamol nehmen, weil Aspirin nicht hilft...
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kolyma
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von kolyma »

Aspirin diente nur als Beispiel. Ebenso könnte man statt dessen von Antibiotika sprechen.

Die Biophotonen-Theorie ist genau so umstritten und unbelegt, wie die ganze Homöopathie selbst. Ich tu mich schwer damit Studien anzuerkennen, die sich - um etwas unbewiesenes zu beweisen, auf etwas stützt, was genau so umstritten ist und von Biologen und Physiologen abgelehnt wird.

Ich habe kein Problem damit, wenn man im Bereich des "Glaubens" darauf schwört. Aber das ändert leider nichts an der Tatsache, dass auf Naturwissenschaftlicher Ebene nichts bestätigt und erwiesen ist.

Ich glaube auch an die Macht des menschlichen Glaubens und an eine faszinierende Regenerationsfähgkeit des Körpers. Aber an die Wirkung von Biophotonen glaube ich definitiv nicht. Vor allem weil unsere ganze Umwelt derartig von Teilchen durchdrungen ist, dass - selbst wenn Biophotonen wirken würden - Globuli bereits beim Herstellungsprozess so unendlich verunreinigt werden würden, dass man alles mögliche messen könnte und immer irgendwelche Ergebnisse bekommen kann.
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WaldSuse
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von WaldSuse »

Mir ist beim Lesen was aufgefallen.Ich habe beschlossen,mir die ganze Sache mal wieder von einem anderen Standpunkt aus anzugucken,ich habe mich sozusagen ver-rückt :-D .
Es gibt zwei Sichtweisen hier,und es wird heftig aneinander vorbei geredet.
Eine "Partei"(doofes Wort,ich weiß),sagt,sie kann und will nur das annehmen,was vorher von anderen mehrmals geprüft,gemessen und getestet wurde.Und zwar von Personen,die sie als kompetent ansehen.Eigene Versuche werden nicht gemacht,weil die Homöopathie ja nicht von den,in ihren Augen, kompetenten Personen anerkannt wurde.
Die andere "Partei" verläßt sich nur auf eigene Erfahrungen und irgendwelche Messungen,Prüfungen und Tests sind ihnen ziemlich schnurz.
Mal ganz grob dargestellt.
Nun könnte man davon ausgehen,daß die beiden voneinander was annehmen,was aber nicht geht,weil hier tatsächlich verschiedene Sprachen gesprochen werden.
Was ich schade finde.
Eine Lösung hab ich leider keine.
Denn entweder vertraut man auf die im Moment aktuelle Forschung und Wissenschaft,die natürlich vom in unserer Hemisphäre vorherrschenden Weltbild geprägt ist,oder man sucht andere Wege,stochert auch durchaus im Nebel rum,geht auch Irrwege.Redet auch mal krassen Blödsinn und muß dann halt damit rechnen,nicht so ganz für "voll" genommen zu werden.
Ich würde mich ja auch gerne auf die wissenschaftliche Forschung verlassen,aber es geht nicht......ich war und bin so ein Querschädel.Außerdem ist mein Hirn nicht klug genug,um die ganzen Forschungen zu kapieren,darum denke ich manchmal,die können mir ja auch erzählen,was sie wollen.Das kann stimmen,oder auch nicht.
Darum verlasse ich mich tatsächlich lieber auf meine eigenen Erfahrungen,auf das,was ich selber,ganz persönlich und subjektiv er-lebt habe.
Und nebenbei,Objektivität ist für MICH eine Illusion,eine Theorie.
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
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kolyma
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von kolyma »

Bei Themen die sich in zwei Lager spalten ist ein Kompromiss kaum möglich. Entweder man glaubt daran oder nicht. Interessant finde ich die Diskussion trotzdem. Vor allem die Forschungen zum Thema Homöopathie.

Dich ich im Übrigen - auch wenn es im Text nicht so herauszulesen ist - selbst an mir anwende.

Nur habe ich an mir noch nie so durchschlagende Wirkung erlebt, dass ich sagen könnte - "ja, sie wirkt!"

Ich verwende Hausmittelchen, die sich in homöopathischen Arzneimitteln auch finden lassen. Allerdings verwende ich diese dann in relativ reiner Form. z.B. Arnikasalbe, Tinktur usw.
ich habe auch Arnika-D6 zu Hause und meine auch, dass Prellungen schneller heilen. Aber da man bei einer starken Prellung gleichzeitig auch stark kühlt und andere Maßnahmen ergreift, kann ich nicht beschwören, dass die schnelle Heilung direkt mit Arnika-D6 zusammenhängt.

Mein Pferd behandel ich momentan auch gerade mit Homöopathie in Zusammenarbeit mit einer HP... Also ich möchte schon gerne glauben. Aber ich bin auch, was meine Religion angeht, eher der Typ Agnostiker...
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ehem User

Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von ehem User »

Ich kenne etliche Frauen, die einen ganzen Schrank voller verschiedenster Globuli in unterschiedlichsten Potenzen zu Hause haben und sich selbst, ihrer Familie und ihren Tieren bei allen möglichen Gelegenheiten Globuli verabreichen, und zwar ziemlich beliebig und immer nach dem Motto "Schaden kann es nix, wenn es nicht hilft, kann man immernoch zum Arzt gehen" und "Bei einfachen Dingen verlasse ich mich auf meine Globuli und meine Homöopathin, aber wenn es wirklich ernst wird, dann gehe ich doch lieber zu einem richtigen Arzt". Da geht es dann schon auch mal "Die x-Globuli habe ich gerade nicht, dann nehmen wir eben die Y-Globuli, die helfen da auch". Diese Einstellung ist leider weit verbreitet und trägt für mich nicht zu einem seriösen Eindruck und einer wirklichen Wirksamkeit von homöopathischen Präparaten bei.

Auch ich selbst und zwei meiner Pferde sind schon in den Genuss einer solchen "Bahendlung" gekommen, einfach aus Neugier meinerseits und Aufdringlichkeit der Anbieterin. Durchschlagende Wirkung konnte ich dabei weder bei mir selbst, noch bei den anderen Behandelten beobachten, weder im negativen noch im positiven Sinn. Sicher, manchmal ist die Krankheit oder die Symtome weggegangen aber ob das an den Globuli lag oder am normalen Krankheitsverlauf..... :nix: (und dasselbe würde ich mich bei Schulmedis fragen) Manchmal - nicht immer - wurde es schlimmer, das wurde dann natürlich nicht mit dem normalen Krankheitsverlauf erklärt, sondern damit, das diese kurzfristige Verschlimmerung zum homöopathischen Heilungsprozess dazugehört. Aber ob das stimmte..... :nix: Irgendwelche Nebenwirkungen aufgrund des falschen Wirkstoffes oder der falschen Potenz habe ich in meinem direkten Umfeld nie beobachtet oder davon gehört. Aber vielleicht haben diese "Laien-Behandlungen" ja doch sehr qualifiziert und der Wirkstoff und die Dosierung haben gestimmt, das will ich garnicht ausschließen. Alles in allem wirkt es für mich aber doch immer sehr beliebig und unseriös und lockt mich nicht, es mal mit einer "Richtigen Homöopathin" zu versuchen.
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Sheitana
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von Sheitana »

Piebald hat geschrieben:Ich kenne etliche Frauen, die einen ganzen Schrank voller verschiedenster Globuli in unterschiedlichsten Potenzen zu Hause haben und sich selbst, ihrer Familie und ihren Tieren bei allen möglichen Gelegenheiten Globuli verabreichen, und zwar ziemlich beliebig und immer nach dem Motto "Schaden kann es nix, wenn es nicht hilft, kann man immernoch zum Arzt gehen" und "Bei einfachen Dingen verlasse ich mich auf meine Globuli und meine Homöopathin, aber wenn es wirklich ernst wird, dann gehe ich doch lieber zu einem richtigen Arzt". Da geht es dann schon auch mal "Die x-Globuli habe ich gerade nicht, dann nehmen wir eben die Y-Globuli, die helfen da auch". Diese Einstellung ist leider weit verbreitet und trägt für mich nicht zu einem seriösen Eindruck und einer wirklichen Wirksamkeit von homöopathischen Präparaten bei.
Ich finde so eine Einstellung ganz ganz schlimm und bei sowas wundert es mich nicht, wenn die Homöopathie in einen schlechten Ruf gerät.
Denn auch, wenn viele meinen, dass es so geht, das tut es eben NICHT.
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von ehem User »

Aber schaden tut´s offensichtlich auch nicht...... eben wirkungslos ;-)
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Sheitana
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von Sheitana »

Piebald hat geschrieben:Aber schaden tut´s offensichtlich auch nicht...... eben wirkungslos ;-)
Nicht immer... ;-)
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von ehem User »

Nein, natürlich nicht. Wie schon öfter von mir geschrieben, ich erkenne den positiven Effekt jeder Therapie im Einzelfall gerne an. Wem´s hilft - auf welche Weise auch immer - bitte gerne. Und ich erkenne auch an, das Schulmedis oft genug versagen, ohne dass man weiß, warum. Das Leben ist einfach zu Komplex, um in Schubladen zu passen.
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