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Re: Einstreu
Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 10:27
von bine_mn
Pellets: Allergikergeeignet? Ja, auf jeden Fall, für Mensch und Pferd. Ich hab 2 Allergiker und bin selbst hochgradig Allergiker (muss mit Feinstaub-Atemmaske und Handschuhen Heulage füttern). Mit den Pellets haben wir drei absolut keine Probleme.
Ich hab inzwischen versch. Aufquell-Varianten gesehen/getestet. Es geht mit kaltem Wasser. Nur davon muss man recht viel nehmen und es dauert lange (z. B. über Nacht oder 24h). Zudem hat man nachher im Kübel unten drin Matsche-Pellets (wahrscheinlich wg. zuviel Wasser und zu wenig umrühren). Ich bin daher auf sehr wenig heißes Wasser umgestiegen (siehe Fotos auf vorheriger Seite) und dann dauert es nur wenige Minuten. Die Pellets platzen sofort auf, das ganze dampft wie beim Kochen und gefühlt ist nachher alles trocken. Wenn man dabei noch ein bischen umrührt, zerfallen sehr viele Pellets, aber nicht alle, was ich wichtig finde. Wenn ich das ganze dann in den Stall kippe, schmeiße ich vorher noch 1 Sack komplett nicht-gequollene Pellets hin, darüber dann die gequollenen. Die aufgequollenen braucht man halt bei hartem Untergrund und wenn man was gemütliches zum Liegen schaffen will. Auf die puren harten Pellets würde sich ja kein Pferd hinlegen und es wäre auch rutschig zum Laufen. Zum Urin-Aufsaugen sind definitiv später die unaufgequollenen Pellets ergiebiger. Man hat ja pro kg Pellets eine Liter-Angabe, wieviel die aufsaugen können. Nutzt man das schon beim Aufquellen, reduziert sich auf jeden Fall die Saugfähigkeit.
Bei Sand-Untergrund kann ich mir ehrlich nicht vorstellen, dass das überhaupt funktioniert. Die Pellets sind ja recht teuer. Für die Ersteinstreu hat man ja direkt eine große Anzahl Säcke weg (Pro m² ca 1 Sack). Dann hat man eine Schicht am Boden, wo das Pferd drauf liegen kann, aber es sind trotzdem nur einige cm Höhe. Das ganze rechnet sich dann eigentlich nur, wenn es klappt, dass diese Erst-Matte drin bleiben kann und man pro Woche nur wenig nachstreuen muss. Bei mir klappt das so, weil sie sehr wenig reingehen in den Stall. Ich hab kaum Verluste und streue wenig nach. Trotzdem ist es sauber und stinkt nicht. Wenn es aber der Fall ist, dass nach 1-2-3 Wochen alles durchgesifft ist, und alles raus muss, dann wird das zu teuer (wobei teuer halt auch relativ ist). Bei Sanduntergrund sehe ich das Problem, dass die recht geringe Schicht Pellets eingetreten wird. Und wenn Ihr sagt, die Pferde sind sehr viel im Stall (wg. Fütterung im Stall), dann trampeln sie ja ständig auf dem Untergrund und die kostbaren Pellets sehe ich dann recht schnell verschwinden. Bei einem großen Unterstand und vielen Pferden würde ich eher versuchen, nur Eckchen-weise eine Pelletsmatte anzulegen, quasi als Bett oder Klo oder was auch immer. Vielleicht mit einer Balken-Umgrenzung. Rechnet man Pellets gegen Sand, dann ist Sand definitiv viel günstiger. Also wäre es womöglich einfacher, mehrmals den Sand zu tauschen (wenn Ihr Platz habt, den auszulagern/zu entsorgen).
Gruß Sabine
Re: Einstreu
Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 12:07
von ehem User
@sabine
danke dir für deine ausführliche antwort!
sand ist eher nicht ideal oder sagen wir suboptimal. futter ist in dem unterstand nicht. sand hat das problem, sich mit der zeit immer mehr zu verdichten und hat keine hohe saugkraft, d.h. irgendwann ist der boden wie gesättigt. das ganze ist echt eklig mit der zeit, es gibt dann ecken, wo es richtig "quatscht", wenn man da rein tritt. deshalb denke ich, dass irgendein streu besser ist als kein streu...
möglicherweise vermischt es sich, das kann ich nicht beurteilen. vielleicht gibt es noch andere hier, die erfahrungswerte beisteuern können.
was du preis-mengenmässig schreibst, klingt ja irgendwie frustrierend, denn wenn es zuviel kostet, wird niemand aus dem stall mitziehen

und allein kann ich das nicht und will es auch nicht.
ich hatte nach vielen recherchen mal leinstroh (theoretisch) favorisiert und mich mal direkt bei einem hersteller erkundigt und nach dessen angaben ausgerechnet. wäre bei uns grob über den daumen auf ca 11 euro pro monat für jeden von uns gekommen, mit der minimalsten einstreu....aber nacheem, was hier so stand, scheint es dann doch nicht so ideal, trotz der hohen saugkraft

....
....und ich dachte, die pellets sind günstiger... *?* ...
Re: Einstreu
Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 12:18
von Equester
bine_mn hat geschrieben:
Aber zum Verständnis: Ihr habt Sandboden drin und darüber die Pellets? Treten die sich nicht in den Sand rein? Und sickert der Urin nicht auch bis in den Sand durch? Sand hat ja nun gar keine Aufnahmemöglichkeit und das stinkt doch dann eklig, oder? Mir wurde auch Sand als Einstreu angeboten für den Stall. Unten drunter ist Betonboden. Allerdings habe ich den Sand abgelehnt. Kenne das vom vorherigen Stall, wo wir überall Sand hatten und nur abgeäppelt wurde. Da brennen einem die Augen vor lauter Ammoniak-Gestank im Unterstand. Sand ist halt keine saugfähige/mistbare Einstreu.
Gruß Sabine
Unser Unterstand hat Naturboden drin, der durch den jahrelangen Gebrauch bereits extrem verdichtet ist, da fließt im Grunde nix mehr ab, zumal unser Gebiet auch noch auf einer riesigen Tonfläche liegt

. Unsere Nachbarn (direkt daneben) haben am Anfang auch probiert und sind seit gut einem Jahr auf Sand-Späne-Mischung mit einer Strohliegfläche umgestiegen. Der Unterschied zu unserem Unterstand ist unglaublich und da riecht auch nichts. Seit knapp einer Woche habe ich auch Späne eingestreut, die ich aber nicht einfach drüber gestreut habe, sondern den Boden aufgelockert und dann gründlich Späne und Sand vermischt. Seit dem riecht in unserem Unterstand besser und es ist bereits deutlich trockener, die Äppel der Pferde sind trocken und griffig und lassen sich mit der Metallforke leicht aus dem Sand "raussieben". Allerdings ist mir das mit den Spänen einfach zu umständlich und ich kann auch diese großen Ballen dank meines Rückens nicht bewegen, mal abgesehen davon, dass ich es sehr teuer finde. Unsere Miteinstellerin kannte die Holzpellets aus ihrem ersten O-Stall, wo aber recht sparsam damit eingestreut wurde. Ich war da jetzt ein wenig großzügiger und habe für die erste Mischung 4,5 Sack unter den Sand gemischt und damit bis auf die Strohsstelle alles gut abdecken können, zumal ja noch Späne unter den Sand gemischt sind.
Gestern roch es super gut im Stall, der Boden war trocken, die Pellets minimal aufgequollen. Hätte ich nicht ausnahmsweise von draußen aus der Matsche (wir haben jetzt auch eine Pfütze im Auslauf und genau da müssen die reinmachen

) wäre die Karre nicht mal voll geworden. Ich war jetzt nur ein wenig verunsichert, weil jeder schreibt, die Dinger sollen vorher angefeuchtet werden. Da ich noch 1,5 Ballen Späne habe, werde ich die nach und nach auch noch untermischen, dann aber kpl. auf Pellets umsteigen.
Die Frage ist, muss ich irgendwann die gesamte Einstreu (Sand/Späne/Pelltes) kpl. entfernen und neu einstreuen? Oder läßt sich das durch eine tägliche gründliche Reinigung verhindern?
Edit: ich finde jetzt 3,95 für 15 Kilo nicht zu teuer, wenn es denn den Effekt bringt, den ich mir verspreche. Für uns wäre das im Monat pro Pferd knapp einen Zehner im Winter mehr, im Sommer höchstens 3 Euro, das ist finanzierbar. Wenn wir eine ganze Palette abnehmen, wird es noch mal ein wenig günstiger.
Re: Einstreu
Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 12:49
von bine_mn
@Lilou:
Der Preis ist ja relativ. Ich weiß ja nicht was ihr ausgeben wollt für Einstreu.
Bei uns kostet der Einstellplatz im Winter 100 Euro inkl. Heulage und Einstreu.
Wenn man eine Box mit 10 Säcken grundeinstreut (ca. 40 Euro) und das nach 1-2 Wochen durchgematscht ist, und neu muss, dann ist ja quasi der Einstellpreis rein mit der Einstreu schon fast verbraucht. Das macht der SB nicht mit. In unserem Fall war es seine Frau, die den Pellets-Versuch in der Box machte und nun wieder auf Stroh umgestiegen ist. Ihr Pferd und in der Konstellation mit einer recht kleinen Box und nachts komplett aufgestallt, ging mit Pellets nicht. Meine beiden haben einen offenen Stall für nachts, gehen aber wenig rein und der Offenstall wird nur über Nacht für die beiden aufgemacht. Es wird draußen gefüttert/getränkt (überdacht) und es gibt viele Nächte, da ist nicht ein einziger Huf-Abdruck in der Einstreu. Zu Spitzenzeiten (bei ganz miesem Dauerregen) waren sie im Stall und dann lagen auch mal 1-4 Haufen drin (die ja problemlos weggesammelt werden können) und auch mal 1-3 Pipi-Stellen. Liegen tun sie sehr selten in der Einstreu (man sieht es aber am Fell, da hängen manchmal Krümel drin). Sie liegen eher tagsüber draußen auf der Sandfläche. Bei dieser minimalen Nutzung des Stallbereichs funktioniert die Einstreu einwandfrei und verbraucht nicht viel Geld. Ich werde wohl mit der gekauften Palette Pellets den ganzen Winter hinkommen (für 2 Pferde). Und einen Teil davon hat ja die Frau des SB in ihrer Box mit-verbraucht (ca. 15-20 Säcke).
Wenn man nun grundsätzlich mehr Geld für Einstreu einrechnet, kommt das mit den Pellets ja vielleicht doch noch hin.
German Pellets rechnet einem das ja vor auf der HP, dass es günstiger als Stroh ist. Allerdings sind wohl nicht alle Pferde/Boxen Pellets-tauglich. Bei einem Mehr-Verbrauch als das vorgerechnete (1 x Ersteinstreu und dann nur noch Einzelsäcke nachstreuen) wirds dann nämlich doch teuer.
Sand hatte ich im vorherigen Stall und ich weiß, dass das sehr eklig und stinkig wird. Sand ist für mich keine Einstreu in dem Sinne. Wenn man aber sehr oft den Sand wechseln würde, wäre es ja nicht so eklig bzw. kommt es dazu dann gar nicht. Und 1 Kubikmeter Sand ist bei uns sehr günstig im Vergleich zu 1 Kubikmeter Pellets

Das meinte ich. Nur muss man den kontaminierten Sand ja auch irgendwo loswerden...
@Equester:
Das hört sichg doch gut an bei Euch. Ihr mischt die Pellets unter um eine saugfähige Substanz im Sand zu haben. Vorher Aufquellen braucht ihr ja nicht, da es durch den Sand eh weich genug ist.
Ich hab seit Ende Oktober meine Ersteinstreu noch drin (plus inzwischen den ein oder anderen nachgekippten Sack), miste aber inzwischen die Urin-Stellen grob aus. Also ich entferne sie, teilweise auch bis zum Beton-Untergrund. Nach ein paar Wochen hatte ich nämlich das Gefühl, dass es anfängt zu riechen und das weiße wurde gelblicher bzw. unten drunter auch bräunlich/rötlich. Da ich ja wenige Pinkelstellen habe, kann ich mir das "leisten", sie rauszunehmen. Ich füll das Loch dann mit Pellets von rundum wieder auf. Einen kompletten Austausch der Matte werde ich nicht machen müssen, da bin ich sicher, das wird bis zum Sommer so weitergehen wie bisher.
Bei dem Boxenpferd war nach ca. 3-4 Wochen alles braun und siffig und sie konnte es nur komplett rausnehmen. Alles frische, was sie überstreute, trat das Pferd sofort in den patschigen Untergrund ein. War also vergeblich. Die Fläche in einer Box ist meiner Meinung nach zu beengt für so eine Einstreu. Da tritt das Pferd ja unentwegt drauf rum und äppelt/pinkelt auch auf engstem Raum.
Gruß Sabine
Re: Einstreu
Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 17:46
von ehem User
@ all mal zur info:
"Holzpellets haben eine zylindrische Form und werden aus rohem und getrocknetem Restholz (zum Beispiel: Sägemehl, Waldrestholz oder Hobelspäne) hergestellt. " (zitat aus holzpellets.net)
hatte auf selbiger seite mal beispielhaft für unsere PLZ rechnen lassen - wären ca. 170,-/500kg...
...wen´s interessiert...
Re: Einstreu
Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 21:10
von Hina_DK
Wenn man es anfeuchtet und es zerfällt, habe ich noch nie eine gröbere Struktur als Sägemehl dabei entdecken können. Sicher kann man es auch aus anderen Holzresten machen aber ich schätze, die meisten Maschinen zur Fertigung der Holzpellets sind darauf gar nicht eingestellt, sowas zu verwerten.
Re: Einstreu
Verfasst: So 27. Jan 2013, 19:30
von Equester
So, nach knapp 4 Wochen kann ich eine Einschätzung über die Holzpelltes im Sandunterstand geben

.
Ich habe den Boden ein wenig aufgelockert und die Pellets drunter gemischt. Das wiederhole ich einmal die Woche, dabei geht knapp ein Sack Pellets drauf. Zusätzlich streue ich einmal die Woche dünn Sägespäne aus.
Ergebnis: der Boden ist fluffig federnd geworden, riecht nicht und die Äppel lassen sich super absammeln.
Jetzt haben wir das auf die Strohecke erweitert, weil sie dort immer hinpieseln. Eine Schicht Holzpellets ausgelegt, darüber Stroh. Das beschmutzte Stroh wird täglich entfernt, die aufgequollenen Holzpellets einmal die Woche entfernt. Für die Ecke (ca. 10m² ) geht gut ein halber Sack drauf. Sprich ich verbrauche pro Woche keine 2 Sack Einstreu und ca. 1/5 von den Spänen.
Der Unterstand riecht jetzt sehr angenehm und die Menge Mist hat sich von ehemals 5-6 Karren auf 2 , max. 2,5 Karren reduziert. Ich bin voll zufrieden

Re: Einstreu
Verfasst: So 27. Jan 2013, 20:21
von Hina_DK
Ist doch eine feine Sache, stimmts

?
Mal zum Verständnis, wieso streust Du da noch Sägespäne rauf?
Re: Einstreu
Verfasst: So 27. Jan 2013, 20:35
von Equester
Weil ich die noch habe

. Aber diese Mischung ist so genial, ich überlege ernsthaft, ob ich nicht immer mal wieder Späne mit beimische. Aber für die Puschecke sind die Pellets einfach unschlagbar, man kann es dann als feste Masse problemlos entfernen und es stinkt nicht

Re: Einstreu
Verfasst: Fr 5. Apr 2013, 13:03
von ehem User
schwupps, ich hol den fred mal wieder hoch
@ equester
wie stehts an der pellets-sand-front? bist du immer noch zufrieden?
sag, wie gross war euer unterstand? ich hatte ihn, glaube ich, ja mal gesehen, waren ein paar qm.
würd mich freuen, wenn du mal berichtest.
gruss