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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: So 12. Okt 2014, 20:00
von jaz
Das klingt echt schön, Veilchen, ich drück Dir die Daumen!

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: So 12. Okt 2014, 22:32
von Biggi
Wenn man so jemanden findet, ist das ein Geschenk! Ich drück dir die Daumen, dass ihr einen Draht zueinander habt! Das vor allem Jaimie sie mag!

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 21:38
von ehem User
So, ich möchte verkünden, wir sind auf dem besten Wege Geländereiter zu werden :breitgrins:
Nachdem die ersten Versuche mit Jungpferd ins Gelände zu gehen katastrophal waren, ich bei dem Gedanken daran schon Schweißausbrüche bekommen habe und in eine Schnappatmung verfallen bin und mit Hilfe dieses Forums und meiner RL viel an mir und mit Pferd gearbeitet habe (ich bin Vielleserin, nicht Vielschreiberin ;) ), gehören Ausritte nun erstmal zum festen Bestandteil. Und das ist so schön! Endlich durch den Wald reiten können, ohne Angst haben zu müssen mir wird speiübel vor Angst und Frau Pferd rettet sich selbst.
Heute sind wir wieder wie selbstverständlich nach der Halle zum Außenplatz geritten (vor einem halben Jahr undenkbar für mich) und von da aus direkt in den Wald. Zurück hat Abby den Weg über die Schwemme vorgeschlagen (vor einem Jahr hat sie mir noch den Mittelfinger gezeigt: Schwemme mit dir? Bestimmt nicht!). Dort hat sie ausgiebig geplanscht und dann sind wir noch an der Straße entlang geritten zurück zur Halle. Gut, wir hatten den Wald für uns und es kam nichts unvorhergesehenes, aber trotzdem: Es war toll, sie vermittelt mir ein gutes Gefühl und meine Angstzustände, die aus dem Nichts kamen, sind weg. Erstmal einfach weg :-D
Ich wollte ein Pferd für den Wald, ich kriege ein Pferd für den Wald ganz bestimmt... :traeum:

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: Di 14. Okt 2014, 22:11
von Biggi
Wie schön! Es ist immer wieder toll, zu lesen, was sich entwickelt, wenn Menschen an sixh arbeiten. Dann entwickeln sich auch die Pferde. Viel Freude euch Beiden im Wald!

Ich kann deine Freude absolut nachempfinden! :-D

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: Mi 15. Okt 2014, 21:27
von ehem User
Danke Biggi :hug: . Ich bin letztendlich froh diesen relativ langen Weg gegangen zu sein. Wenn ich jetzt sehe wie selbstverständlich sie auf mich hört und achtet hat es sich allemal gelohnt.
Heute kam uns ein Lastwagen entgegen. Wie die Dinger halt so sind: polternd und laut. Ich bin ganz entspannt abgestiegen, Abby hat ihren Kopf gesenkt, sie hat mit keiner Wimper gezuckt als er an uns langsam ( :danke: ) vorbeifuhr, und ich bin wieder aufgestiegen und weiter geritten. Nö, das brauchte ich noch nicht vom Pferd aus. Vom Boden aus ist ihr Vertrauen inzwischen grenzenlos, da wußte ich es passiert garnix.

Wie macht ihr das mit euren Jungpferden? Erstmal gleiche Strecke um Vertrauen aufzubauen, oder hier und da Abwechslung? Wann seid ihr das erste Mal getrabt? Nach Gefühl? Ich bin mit Abby immer alleine unterwegs (durch Familie bin ich relativ unflexibel was Verabredungen betrifft). Ist das sinnvoll, oder soll ich auch mal jemanden suchen der mitkommt? Fragen über Fragen, ich hoffe es verirrt sich jemand hier her :trommel:

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: Do 16. Okt 2014, 07:12
von Sky4ever
Zu Beginn habe ich mit meinem Jungspund bekannte Runden geritten, wenn ich alleine mit ihm unterwegs war. Hatte ich Begleitung, habe ich neue Wege hinzu genommen. So haben wir Schritt für Schritt unseren Ausreithorizont erweitert, ohne dass der Jungspund unsicher wurde.

Ich bin nach Möglichkeit gerne mit anderen zusammen ausgeritten, habe es aufgrund meines Berufes aber auch nicht immer geschafft, Verabredungen zu treffen. Insofern musste der Kleine recht schnell auch alleine raus, was er gut gemacht hat und bis heute auch noch macht.

Kleinere Trabstrecken habe ich von Anfang an dazu genommen. Je nach meiner und seiner Tagesform. Dabei habe ich uns nie Druck gemacht (nach dem Motto "Jetzt müssen wir traben"), sondern habe nach meinem Bauchgefühl gehandelt. Das waren aber auch echt kurze Strecken, er war ja damals erst 5 und nur wenige Wochen unterm Sattel. Generell waren unsere Ausritte recht kurz, meist nur so eine halbe Stunde.

Absteigen, wenn mir selbst mulmig wurde/wird (wie bei deiner Begegnung mit dem Lkw), halte ich für eine gute Lösung. So vermindert man die Gefahr, dass Pony durchgeht/scheut, und mit jeder positiven Begegnung am Boden steigt die Zuversicht, bald auch im Sattel diese potentiellen Gefahren zu besiegen.
Jetzt ist mein Kleiner 7 Jahre alt, und ich musste lange nicht mehr absteigen, weil er gelernt hat, mir zu vertrauen. Vor zwei Wochen begegneten wir vier riesigen Treckern mit Maisanhängern dahinter. Wirkliche Ungetüme, und der Weg war schmal. Für kurze Zeit dachte ich an Absteigen, aber mein Kleiner "parkte" schon von sich aus zwischen zwei Büschen ein und drehte den Kopf in meine Richtung, ganz nach dem Motto "Mama, ich bin brav und warte, und dann gibt es doch immer :keks: , oder?!" Und es gabe eine ganze Ladung voll :cookie:

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: Do 16. Okt 2014, 16:35
von Biggi
@skyfourever: Toll, die Begegnung mit den Maistreckern! Super Leistung für so ein junges Pferd. Und eine super Idee, erschröckliche Begegnungen mit Keksen zu belohnen. Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Könnte mir bei Glóni glatt vorstell, dass der nach kurzer Zeit begeistert auf jedes scheppernde und rappelnde oder wehende Monster zurennt..... :-D

@Abby: Wir sind mit Glóni genauso vorgegangen, wie Sky es beschrieben hat.

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: Do 16. Okt 2014, 18:46
von Sky4ever
Biggi hat geschrieben:@skyfourever: Toll, die Begegnung mit den Maistreckern! Super Leistung für so ein junges Pferd. Und eine super Idee, erschröckliche Begegnungen mit Keksen zu belohnen. Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Könnte mir bei Glóni glatt vorstell, dass der nach kurzer Zeit begeistert auf jedes scheppernde und rappelnde oder wehende Monster zurennt..... :-D
Ja, Ýmir ist mittlerweile echt schon darauf gepolt. Letztens wurde am Wegesrand ein grelles Verkaufsschild aufgestellt. Und Ýmir hatte sooooolche Angst. :panik: Aber er hat sich alsbald daran erinnert, dass er :keks: bekommt, wenn er mutig ist. Also ging er ohne großes Zutun von mir langsam auf das Plakat zu. Ich konnte seinen Herzschlag durch den Fellsattel spüren. Ich saß recht still, habe ihn am Widerrist gekrault und mit ihm gesprochen. Als er so mutig war, das Plakat mit dem Maul zu berühren :aufblas: , schnellte sein Kopf sofort zu mir herum, um sich seine :cookie: abzuholen. Das weiß er ganz genau :frech:

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: Do 16. Okt 2014, 21:17
von ehem User
:-n Ach wie schön, so habe ich mir das nämlich auch vorgestellt. Unsere Runden gehen auch so 30 min. Wir haben ein kleines Waldstück direkt an der Halle, das aber durch viele kleine Wege sehr abwechslungsreich ist. Und es bietet ganz nette Rückwegalternativen. Mal ein kurzes Stück an der Straße, mal ein langes, mal an einer Weide mit Pferden vorbei, mal durch den Wald hinter der Halle lang. So kann man je nach Lust und Laune oder Stimmung varieren. Und dann haben wir noch einen großen Wald, aber den erobern wir erst später.
Ok, Ausreitpartner hätte ich jemanden an der Hand. Dann nehmen wir das mal in Angriff.
Ich finde diese großen Erntemaschinen selbst recht gruselig :angst: sie sind so furchtbar laut. Aber toll das dein Kleiner mir da weit voraus ist ;)
Ich kekse auch unterwegs. Zum einen bestärke ich ihr tolles Verhalten, zum anderen habe ich sie in Gruselmomenten sofort bei mir und alles andere ist erstmal unwichtig. Ganz praktisch zum luftholen um Schnappatmung zu vermeiden.
Danke erstmal !

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Verfasst: Fr 17. Okt 2014, 10:45
von Veilchen
Toll zu lesen wie ihr solche Gruselmonster besiegt. Jamie ist in der Hinsicht unglaublich cool. Solche Sachen entlocken ihm nur ein müdes gähnen. :lol:

Heute hatte Jamie seine dritte Einheit. M. ist auf die Kiesstrasse ausgewichen, weil mein Reitplatz abgesoffen ist. Das war bisher noch nie der Fall und so viel hats jetzt auch nicht geregnet. Wir gehen davon aus, dass sich in den Hufspuren Wasser gesammelt hat und deshalb hats den Sand so auf geschwemmt. Ist jetzt stellenweise wie Treibsand und andere Stellen (wo keine Spuren sind) ist der Sand schön tritt fest. Merke immer schön abziehen nach dem Reiten.
Jamie hat es heute ganz toll gemacht. M. hat hauptsächlich an der Nachgiebigkeit auf Hilfen am Kappzaum gearbeitet. Und *Trommelwirbel* Jamie hat auf beiden Seiten Ansätze zum Schulter herein gezeigt. Fehlt nur noch mehr Biegung. Die M. hat da jetzt einmal dran gearbeitet und das war überhaupt kein Problem. Wenn ich so überlege wie oft ich versucht habe das zu erarbeiten. Und jedesmal endete das in einem büffelden Jamie und einem frustrierten Frauli. Und M. macht nur mal so schnipp und Jamie macht einfach. Irgendwie fühle ich mich grade ziemlich unzulänglich. :?
Na egal, wichtig ist nur dass Jamie das jetzt doch so schnell und einfach lernt.