Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Moderator: Sheitana

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Sheitana
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

Hey, du weißt, dass du hinsichtlich PSSM bei mir da offene Türen einrennst... ;-)
Ich sehe das genau wie du.
Es ist nur leider so, dass ein PSSM-Pferd in die heutige Zucht- und Reitmentalität nicht mehr rein passt. Das muss ich leider mehr und mehr feststellen.

Ich halte meine Abby z.B. immer noch für mit das beste Pferd im Stall bei uns. Alleine die Tatsache, dass sie PSSM-Träger ist - obwohl keinerlei Einschränkungen - lässt sie gerade mal Schlachtpreis wert sein lassen. Sie kann noch so gut laufen...... kaum einer würde sie haben wollen. Und wenn doch dann doch bitte für einen Spottpreis, denn schließlich ist sie ja PSSM-Träger.
Hätte ich ein fettes Geldpolster unterm Hintern und ein noch dickeres Fell würde ich vermutlich mit ihr Züchten und alle PSSM-Träger behalten ;-) Hab ich aber nun mal nicht. Die Anfeindungen sind schon recht heftig, wenn man überhaupt nur über Zucht nachdenkt.
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

Hab mal irgendwo gelesen, dass die Appis bis 8jährig noch die Farbe ändern können. Stimmt das, Sheitana? Na wäre auch egal, dann wäre er halt bunt.
Jamie wird ganz sicher und zu 100% keine Appifarbe mehr bekommen... :-ü Er ist einfarbig, sprich er besitzt kein Leopard-Gen (was er an Farbe vererben könnte hinsichtlich Punkte ist wieder etwas Anderes, aber da Wallach eh irrelevant) und ohne das wird er nie Appifarbe bekommen. Die Stichelhaarigkeit kommt woanders her.
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

Dass Jamie für einen Quarter gehalten wird wundert mich übrigens nicht. Sein Vater hat relativ viel Quarterblut und seine Großmutter mütterlicherseits war ein Schlachtschiff. Breit wie hoch, der typische Quarter durch und durch mit viel altem Blut und schön durchgezogen. Nix mit dem neumodischen Kram: http://www.allbreedpedigree.com/skips+relana2
Ich muss zuhause mal schauen ob ich ein Foto finde.
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Schnucke »

Sheitana hat geschrieben:Cate, der Noriker steht aber noch relativ im alten Typ auch, oder? Da ist noch nicht soviel Richtung Reitpferd vermurkst worden wenn ich das richtig sehe?
Hier bei uns sieht man sie tatsächlich manchmal noch als Rückepferde und ich kenne sie vor der Kutsche, als Reitpferd hingegen tatsächlich selten.
Dafür ist PSSM bei denen leider ganz hoch im Kurs :seufz:
Leider gibts ja auch das gegenteilige, nämlich, daß eine "Mehrnutzungsrasse" sich spaltet in verschiedene spezialisierte Zweige. Das hat man bei den Quartern, WB´s, Iberern (wobei es da nicht so bekannt ist), Vollblutarabern und leider auch bei so kleinen Populationen wie den Lipis. Wenn man das bei großen Zuchten betreibt ist das noch nicht schlimm, oder wenn es halt mal eine Linie gibt die das eine eben besser kann als das andere, aber wenn die Spezialisierung so weit geht, daß die Pferde "eines" gar nicht mehr können, oder es eben Rassen betrifft, die eh schon eine relativ kleine Blutbasis haben, finde ich das ziemlich bedenklich.

Im Dusankurs letztes Jahr lief übrigens ein toller Appi mit, Dusan war auch sehr begeistert von ihm.

Cate weil du schriebst die Trakis wären früher auch schwerer/ unedler gewesen, die hatten damals auch verschieden Zweige mit verschiedenen Zuchtzielen und vor allem ein komplett anderes Zuchtprogramm, die konnten in Ostpreußen ja aus dem Vollen schöpfen. Nach dem Krieg war das anders da mußte man schauen was man überhaupt noch an Zuchtmaterial findet.

Tina ich kenn die Studie nicht mit den Kriegspferden. Ich würd da nur einwenden wollen daß de ID evtl. nicht so lageim Kriegseinsatz waren wie zB die Hannos und Trakis, bzw nachdem Irland und England nicht direkt Kriegsgebiet war, waren die Pferde die in den Krieg gingen frischer als die Pferde vom Kontinent. Beim Unterschied zwischen Hanno und Traki, sollte man bedenke wofür die Pferde eingesetzt wurden, Trakis landeten aufgrund der Zucht Richtung Reitpferd eher unter dem Sattel als als Zugpferd vor den Kanonen, also man müßte differenzieren wo die Pferde zum Einsatz kamen und welchen Belastungen sie ausgesetzt waren.
Keine Stunde im Leben, die man im Sattel verbringt, ist Verloren (Sir Winston Churchill)

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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

Um die Spaltung im Quarter Horse mal ganz krass zu verdeutlichen:

https://www.pinterest.com/pin/545005992377587971/

BEIDES registrierte Quarter Horses. Gruselig... :seufz:
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Cate »

@ Schnucke

Klar gabs früher auch hübsche und edle Pferde :-n
Es gab aber auch jede Menge mit teilweise krassen Exterieurmängeln, die trotzdem Leistung brachten, "hübsch" war ein netter Nebeneffekt, nicht das Hauptaugenmerk der damaligen Zucht. :nix:
Das ist übrigens ein Verdienst der modernen Warmblutzucht, Pferde mit wirklich schlimmen Gebäudemängeln gibt es dort kaum noch. :-)
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

Das stimmt, ich kenne z.B. kaum WB´s mit wirklich krummen Beinen... :kratz:
Hingegen sehe ich das bei Westernpferden durchaus manchmal noch als Problem an...

Da hat die WB-Zucht sicherlich auch den Vorteil, dass es die Landgestüte gibt und Züchter wie Schocke*****. Da geht der Ausschuss schlicht in die Wurst... :shy:
Bei der geringen Anzahl an Appizüchtern und vergleichsweise hohen Anzahl an Hobbyzüchtern ist die Selektion ja eine ganz Andere. Da sind alle Fohlen doch irgendwie supertoll und überdurchschnittlich... (man bemerkte bitte die Ironie dahinter... :shy:)
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

hmm, also was das Kutschpferd/Reitpferd angeht - ich denke mal, die waren schon immer auch als gerittene Pferde im gebrauch bzw ritt man gelegentlich halt auch mal, aber unsere Ansprueche sind halt gestiegen. Noriker, Haflinger, Tinker usw Interessant aber, das viele Pferde gerade auch das besonders gerne tun! Also das, wofuer sie urspruenglich gezuechtet wurden, so wie Nora zb :-)

zb so wie du schreibst Veilchen - 'gesunderhaltend auf die Hinterhand' - den anspruch hatten frueher vermutlich einfach nicht viele :nix: Ich finde sogar dein Hafi-beispiel ausgesprochen leicht fuer einen HAfi :nix: Ich habe damals bei einem Hafizuechter 'gearbeitet' (theoretisch war ich pflegemaedchen, praktisch habe ich so ziemlich ALLES gemacht, misten, putzen usw - jahrelang, selbstverstaendlich umsonst, udn reiten durfte ich genau 2x! ;-) )

Ist ja lustig, was du zum draught schreibst. Die Beschreibung passt ja wirklich hervorragend, genau so wollen die die Pferde ja auch haben - ruhig, gutmuetig aber mit ordentlich springtalent. Uebrigens finde ich die connies ja auch interessant, dazu schreib ich vielleicht spaeter mal noch mehr... ISH gibt's hier wie sand am mehr, die erzielen auch recht gute Preise, sind meist solide aber ja, die haben schon einen ordentlichen schuss VB.

ich meinte mit meinem kommentar - die bewegen sich oft so - na ja, mit tiefem hals, werden oft so mit sehr tiefer nase geritten, aber offenem genick meine ich - kenn mich da nicht aus, aber denke mal, da kommt so ein gerader, tief angesetzter hals sicherlich gut :nix:

Was die studie betrifft:

Die PFerde wurden alle als remonten als 3 oder 4 jaehrige gekauft und als 'Reitpferde und leichte Zugpferde' eingesetzt. Mehr konnte ich da jetzt auch nicht finden, waer ja mal sehr interessant. die Studie ist 1952 entstanden, die Zuchtziele finde ich uebrigens sehr interessant :-) Der Ostpreusse war schon immer ein 'edles Reitpferd' mit 'edlem kopf' und 'galoppiervermoegen' - vielleicht ist unser GEschmack ja auch anders heutzutage?

Hier hab ich das her:
https://www.bundesarchiv.de/oeffentlich ... 12.html.de

Das Bild muss man mal mit dem Hannoveranerbeispiel vergleichen! Schade uebrigens, ich habe das 'Beurteilung und Auswahl von Reitpferden' Buch von Knopfhardt, da sind tolle Bildbeispiele drin, aber die kann ich natuerlich nicht einstellen :nix:
Shieldmaiden

Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Shieldmaiden »

Stimmt schon, MEISTENS sind die ok, auch weil pferde, die grobe maengel aufweisen, in der WB zucht wirklich fast nie aufgezogen werden. DAs lohnt sich einfach finanziell nicht. Traurig, aber wahr :seufz:
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Re: Reitpferdepoints fuer bestimmte rassen - exterieurdiskussionen

Beitrag von Sheitana »

ich meinte mit meinem kommentar - die bewegen sich oft so - na ja, mit tiefem hals, werden oft so mit sehr tiefer nase geritten, aber offenem genick meine ich - kenn mich da nicht aus, aber denke mal, da kommt so ein gerader, tief angesetzter hals sicherlich gut
Ich müsste jetzt tatsächlich mal recherchieren wo der tiefe Hals herkommt... Ich glaube mich ganz schwach erinnern zu können, dass das was mit der Arbeit am Rind auch zu tun hat. Ein Lasso schwingt sich leichter über einen tiefen Hals und Kopf, als einen mit hoher Aufrichtung. Da bin ich mir aber jetzt nicht mehr sicher, muss ich mal nachlesen. Würde aber Sinn machen.
Wobei es auch da wieder Auswüchse gibt, die Ohren sollen eigentlich nicht tiefer als Widerist... ;-) Das Endziel der Ausbildungskala ist nämlich nicht anders, als bei einem WB auch. Ein durchlässiges, versammeltes Pferd, was auf leichte Hilfen reagiert. Unterschiedlich ist eigentlich "nur", dass man das beim Westernpferd am angemessenen losen Zügel haben möchte (und keinesfalls das rumgeschlacker, was man manchmal sieht) und dass man eine Hilfe gibt - z.B. Trab - und das Pferd dann solange mit der Sache fortfährt, bis eine andere Hilfe kommt.
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