Wenn dazu Diskussionsbedarf besteht, kann der Artikel gern im geeigneten Thema besprochen werden.

Moderator: Keshia
das ganze geht natürlich auch auf entfernungIntegra hat geschrieben:achso und das mit dem Fingerdruck wäre bei Pat Parelli das zweite Spiel, gehört also auch dazu, bin ich aber nicht direkt am Pferd, warum auch immer und aus welchem Grund auch immer muss ich das Pferd rückwärtz schicken, dann nützt mir das mit dem Finger auch nicht mehr.
Genau die beiden Punkte interessieren mich auchfaraway hat geschrieben: Ich muss nochmal was nachfragen: Integra, du schreibst, dass du dann eine quasi Vorstufe einbaust und dem Pferd rückwärts "erklärst", indem du z.B. einen Schritt auf es zu machst. Wenn das Pferd dann reagiert, kommt das Schlangen-Seil dazu. Find ich auf jeden Fall einen lobenswerten Ansatz, dem Pferd das Gewollte verständlich zu machen. Nur frage ich mich, wozu dann das Schlangen-Geschlenkere überhaupt einführen, wenn Pferd auf ein anderes Signal, das im offensichtlich direkt verständlich war, bereits reagiert hat? Nur, weil "man das eben so macht" im NHS?
Das ist doch letztlich die Frage, um die es ging. Worin genau der Sinn des Seils besteht. Und die ist mir leider immer noch nicht klarer als durch die Erklärungen der Dame damals. Für mich ist das immer noch eine menschliche Idee, einem Tier etwas beizubringen, und zwar mit (teils massivem) Druck. Aber den Anspruch, dies sei eine Pferden besonders verständliche Methode, den sehe ich immer noch nicht belegt!
Dass NHS mehr ist als Parelli, ist mir klar.Integra hat geschrieben: Aaalso grundsätzlich ist NHS ein überbegriff, das bedeutet nicht, nur Pat Parelli ist NHS, es gibt ja da noch mehr.
NHS bedeutet für mich zumindest, die Natur des Pferdes zu berücksichtigen, das verhalten in der Herde, das Verhalten allgemein, wenn es Angst hat, wenn es sich freut, wenn es schmerzen hat, etc...
also das Gesammtbild Pferd und wiederum jedes einzelne für sich, man kann jetzt einen Holsteiner nicht mit einem Schleswiger vergleichen, dennoch sind beides Pferde, die Grundvorraussetzungen sind also gleich.
Welche Technik jetzt? Ist NHS doch auch eine Technik (im Gegensatz zu deiner Definition oben)? Was für eine?NHS ist viel mehr eine Lebenseinstellung, als eine Technik, mir Persönlich hat diese Technik aber geholfen zu verstehen und nach zu prüfen, um letztendlich auf die unterschiedlichsten Pferde entsprechen eingehen zu können.
Gut, dass ist für mich eben nicht explizit NHS, sondern das sollte jeder Trainer/RL/... können und auch der Ottonormal-hobby-Pferdemensch sollte sich dessen bewusst sein und es anstreben.Dazu gehört, das Pferd zu analysieren, welche Probleme hat es?, was braucht es?, was kann ich tun um die möglichen Probleme zu lösen und wie stelle ich das an, hat das Pferd überhaupt Probleme oder ist es nur nicht erzogen oder steckt da noch was anderes hinter? Das ist nicht bei jedem Pferd gleich und man kann auch nicht gleich von Dominanzproblemen sprechen, manchmal sind es so winzige Kleinigkeiten, die ein Pferd unsicher machen, kann man dies jetzt lösen, indem man beim Führen z.B. einfach aufrecht geht und die Führungsposition klar übernimmt, hat man dieses sogenannte "Dominanzproblem" beseitig, weil das Pferd nicht Dominant, sondern unsicher war.
Das gilt es zu erkennen, das bedeutet für mich NHS, ein Pferd als Individuum zu verstehen und es entsprechend behandeln zu können.
Von den Spielen habe ich keine Ahnung.Die 7 Spiele sind eine schöne Sache, wenn man versteht, sie zu benutzen und wenn man auf das Pferd als Individuum eingeht, dann funktioniert das mit jedem Pferd. Dann kann ich jedem Pferd alles beibringen, was ich möchte.
Natürlich, da bin ich ganz bei dir. Nur glaube ich nicht, dass es von sich aus eine eindeutige Sprache gibt, die beide verstehen. Das mit der Schlange muss man manchen Pferden erklären. Clickertraining ist auch eine Sprache, die man lernen muss.Jedes Pferd ist auf der Weide in der Herde ein Pferd in der Natur und wenn ein anderes Pferd kommt, dann wird es ganz natürlich mit dem anderen Pferd umgehen.
Nun bin ich aber kein Pferd und meine Körpersprache sieht anders aus, also wenn ich mit meinem Pferd arbeiten möchte, brauche ich entweder einen Dolmetscher oder eine Sprache die wir beide verstehen, logisch oder?
Das finde ich zu weit hergeholtIntegra hat geschrieben: Nun, warum muss ein Pferd überhaupt weichen? warum muss ein Pferd überhaupt mit uns arbeiten? fragen wir doch mal so...
Ich denke, Equester ging es nicht drum, warum ein Pferd überhaupt weichen soll, sondern um das Wie (wie erreiche ich das langfristig und in dem jeweiligen Moment).Und warum Stößt es dir auf, wenn ein Pferd, wenn ich es zurück schicke, weichen soll?
Das will mir nicht so ganz klar werden...
Aus eigener Erfahrung mit einem Shetty (!) neulich: Nicht erst bei 720kgFür mich hat das wenig mit der alleinigen Unterwerfung zu tun als viel mehr das Pferd in jede belibige Richtung schicken zu können und dieses Schicken zu konditionieren... Allein schon aus dem Grund weil ich gerade mal 90 Kg Wiege und mein Pferd 720Kg. Habe ich ein Pferd welches einfach stehen bleibt und überhaupt nicht reagiert, werde ich auch in möglichen Gefahrensituationen ein Pferd haben das nicht reagiert oder mich gar umrennt...(alles schon gehabt)
Mit einem Pferd welches nicht auf meine Körpersprache reagiert, brauche ich mit arbeit am Kappzaum gar nicht anfangen, denn ich muss ja damit rechnen, dass es mich jederzeit umrennt, wenn irgentwas ist.
Also egal ob vorwärtz, rückwärtz, seitwärtz brauche ich ein Pferd welches auf mich achtet und reagiert, sonst bekomme ich bei 720Kg irgendwann Probleme.
Ich glaube, meine Herangehensweise ist da etwas anders.Ich weiß ja nicht wies euch geht aber bei aller Freundschaft und Liebe zum Pferd muss auch der beidseitige Respekt vorhanden sein... So sehe ich das zumindest. Dabei ist egal auf welchem Weg man das erreicht...
Aber wenn ihr hier jetzt schreibt, das arme Pferd muss doch nicht auf mich reagieren, dann verstehe ich darunter " wenn mein Pferd nicht auf mich hören will, dann muss es das auch nicht, wenn mein Pferd mich umrennt, dann ist das halt mein Pech"
Pferde in der Herde schenken sich auch nichts und wenn sie nicht das tun, was das ranghöhere Pferd will, dann knallt das ganz ordentlich...
Ok, dann ist das auch vom Mensch jeweils abhängig. -?Integra hat geschrieben:faraway hat geschrieben: Nur frage ich mich, wozu dann das Schlangen-Geschlenkere überhaupt einführen, wenn Pferd auf ein anderes Signal, das im offensichtlich direkt verständlich war, bereits reagiert hat? Nur, weil "man das eben so macht" im NHS?
also für mich ist das Seil schüttel eine extrem praktische Sache, wenn ich jetzt z.B. mit meinem Pferd im Gelände spatzieren gehe, das Pferd erschreckt sich, weil so ein böses Buhgespenst es fressen will, dann mache ich völlig automatisch diese bewegung, weil ich mich auch erschrecke. Mein Pferd hat durch das erschrecken jetzt vorwärzz im Kopf und durch das Seil rückwärtz, was passiert? das Pferd steht wie angewurzelt, weil diese Seilschüttelgeschichte so drinne ist, das sie instinktiv funktioniert auch wenn es eine antrainierte Fertigkeit ist und das ist nur ein Beispiel.
Im Beispiel Pad jetzt, nutze ich dies um ihn auf Abstand zu halten, damit er mich nicht umrennt oder mich mit seinen Hufen nicht trifft, wenn er mal wieder austickt...
Und für mich hat sich das als sehr praktisch erwiesen, weil es automatisch mit meinem Verhalten in gewissen Situationen zusammen passt und ich meinem Pferd in jeder aber auch wirklich in jeder Situation egal ob ich es anschaue oder 3 Meter entfernt bin rückwärtz schicken kann, rückwärtz sind sie definitiv langsamer als vorwärtz und die Gefahr verringert sich, dass er bei Buhgespenstern losprescht und weg ist und sich in seiner kopflosen Panik womöglich noch verletzt.
Ich kann ihn damit in das Hier und jetzt zurück holen und das jederzeit, das ist für mich das angenehme daran.
Man könnte sagen es ist menschliches verhalten, die Hände hoch zu reißen, wenn etwas auf sie zu kommt oder wenn sie sich erschrecken mit einem gewissem Impuls zu reagieren.
Damals habe ich es ganz klar so gemacht, weil der Trainer es so gesagt hat... Ich denke mal, das wir alle schonmal Dinge getan haben, die wir nicht hinterfragt haben. Heute denke ich anders darüber und schaue mir, wozu es mir überhaupt nützlich ist.
achso und das mit dem Fingerdruck wäre bei Pat Parelli das zweite Spiel, gehört also auch dazu, bin ich aber nicht direkt am Pferd, warum auch immer und aus welchem Grund auch immer muss ich das Pferd rückwärtz schicken, dann nützt mir das mit dem Finger auch nicht mehr.
Jaaaa....nhs scheint ja immer ein emotionales Thema zu sein.plüschtiger hat geschrieben:Ich habe eine Verständnisfrage an die unter euch, welche sich mit NHS bzw. Parelli beschäftigen und ihr Pferd danach arbeiten (oder gearbeitet haben).
Es betrifft das Rückwärtsschicken des Pferdes durch einen vor ihm stehenden Menschen mithilfe von Knotenhalfter und Rope/Seil:
Der Mensch steht frontal vor dem Pferd und wedelt mit dem Rope. Daraufhin soll das Pferd rückwärts treten.
Kann mir jemand erklären, inwiefern diese Hilfe vom Pferd logisch als 'Rückwärts' verstanden werden soll?
Oder habe ich andere Dinge vielleicht übersehen?