Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Moderator: Sheitana

calista
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von calista »

Erst einmal scheint Wasser keine gute Idee als Grundlage für Homöopathika. Zitat Artikel Dr. Lenger: Homöopathische Heilmittel mit Wasser als Trägersubstanz, wie sie vor allem in den USA verwendet werden, verlieren demgegenüber (..Alkohol oder Zuckerkügelchen, Einfügung durch mich!) ihre Wirksamkeit binnen weniger Tage.

Man möge mir verzeihen, Biochemie ist nicht mein Fach, aber in dem Artikel wird erläutert, dass mittels eines Versuches bewiesen wurde, dass hochpotenzierter Homöopathika Photonen abstrahlen und mittels eines anderen, dass die Photonenstrahlung der Hochpotenzen einen Dämpfungseffekt auf das sie im Experiment angelegte Magnetfeld aufweisen. Damit ist ein Einfluss auf die Schwingung nachgewiesen. Prof. Dr. Popp geht davon aus, dass sich der "gesunde Zustand eines Organismus dadurch auszeichnet, dass er sich auf der zellulären Ebene zu 50 Prozent in einem angeregten und zu 50 Prozent in einem nicht angeregten Zustand befindet. Dieses Gleichgewicht wird beibehalten durch die Aufnahme und Abgabe von Photonen verschiedener Frequenzen, welche mit dem kohärenten Feld des gesunden Organismus in Resonanz treten."...Zitat Ende. Das "richtige" homöopathische Mittel liefert dann Photonen der passenden Frequenz, um das durch die Erkrankung aufgetretene Defizit wieder aufzufüllen (das ist meine laienhafte Erklärung, sorry).

Ein Knackpunkt dabei ist, wie die Wirkung von Tiefpotenzen erklärt werden soll :nix: . Aber Hahnemann muss darauf wohl auch noch ein bisschen warten ;) .
ehem User

Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von ehem User »

Also, Photonen- und Quantentheorien und andere Theorien der Teilchenphysik udn der theoretischen Physik werden ja in letzter Zeit bevorzugt als Erklärung für alle möglichen bisher unerklärliche Phänomene herangezogen. Und zwar leider meistens von Menschen, die ein Proton nicht von einem Elektron unterscheiden können.
Die Teilchenphysik ist ein hochkomplexes Theoriegebäude, welches mit jeder praktischen Entdeckung welche in diesem Bereich gemacht wird, wieder angepasst werden und manchmal auch radikal umgebaut werden muss. Unter den Physikern, die wirklich was davon verstehen, wird tatsächlich die Theorie diskutiert, dass kleinste Teilchen, elektromagnetische Felder und ihre Schwingungen Informationen sein oder übertragen KÖNNTEN. Daraus aber beim momentanen Wissens- und Forschungsstand Erklärungen für Homöopathie, Telepathie oder andere esoterische oder metaphysische (wobei ich diese beiden Begriffe NICHT abwertend meine! ) Themen abzuleiten weist jeder seriöse Physiker von sich und etliche, auch solche, die von der Informations-Theorie (so nenne ich das jetzt mal) überzeugt sind haben sich auch schon davon distanziert, dafür vereinnahmt zu werden. Alles was diese Fachleute darüber sagen ist, dass solche Theorien wie sie hier z.B. über die Funktionsweise von Homöopathie verbreitet werden theoretisch denkbar sind und nach dem derzeitigen Stand der Forschung stimmen KÖNNTEN.
Dies aber als Fakt zu verbreiten und mit wissenschaftlichen Erkenntnissen aus evidenzbasierten Studien und naturwissenschaftlicher Forschung zu vergleichen ist mMn unseriös. Mit solchem unausgegorenen "Wissen" wurde im geistigen Mittelalter belegt, das rothaarige Frauen Hexen, Juden der Weltuntergang, Frauen dümmer als Männer sind und Homosexualität widernatürlich und die Erde eine Scheibe ist. Solche kurzgriffigen Argumentationen sollten wir eigentlich mit der Aufklärung hinter uns gelassen haben. :tuete:
Ramona
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von Ramona »

Ich finde den Ansatz der Homöopathie, „Gleiches mit Gleichem“ zu bekämpfen, interessant und auch irgendwie logisch. Denn das ist doch der Idee beim Impfen recht ähnlich, wo der Körper ja auch mit abgeschwächten Erregern in Berührung gebracht wird, damit die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.

Die hohe Verdünnung, aufgrund derer sich die Urtinktur nicht mehr nachweisen lässt, weckt bei mir allerdings auch wieder Zweifel, wie ich zugeben muss.

Ich habe allerdings vor wenigen Wochen erst recht eindrücklich erlebt, dass durch die Gabe von Globuli unmittelbar eine körperliche Reaktion erfolgte. Es gab drei Beteiligte: das Pferd von meinem Mann, mein Mann und ich. Pferd bekam Globuli (Potenz C30) zur Durchspülung der Harnwege. Verabreicht wurden die Globuli überwiegend von meinem Mann, teilweise aber auch von mir. Pferd (ganz ohne Meinung zu Homöopathie) hatte einen erhöhten Harndrang, mein Mann (der Homöopathie übrigens für Humbug hält) ebenfalls und ich (aufgeschlossen aber nicht restlos überzeugt von Homöopathie) auch, aber nicht so stark, weil ich die Globuli seltener und nicht an allen Tagen verabreicht habe. Der erhöhte Harndrang war reproduzierbar. Zwischendurch gab es Tage, wo keine verabreicht wurden und entsprechend auch wieder normaler Harndrang.

Ich frage mich übrigens auch, muss man denn zwischen Heilung und Humbug unbedingt ein ODER setzen? „Oder“ impliziert, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt und man sich für eine entscheiden muss. Vielleicht könnte man sich der Frage ja anders nähern, wenn man fragen würde „Heilung UND Humbug?“ Könnte doch sein, dass beides gleichermaßen zutrifft? Vielleicht kann man ja tatsächlich „mit Humbug heilen“? Vielleicht sind aber auch nur alle bisherigen Anstrengungen die Un-/Wirksamkeit nachzuweisen und zu erklären Humbug?

Heutzutage zweifelt niemand mehr daran, dass es Bakterien gibt, weil sie unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden können. Ein Ignaz Semmelweis z. B. ist seinerzeit ausgelacht und verspottet worden, als er darauf drang, dass ein Arzt vor jeder neuen Untersuchung seine Hände gründlich desinfizieren müsse. Und er hatte doch Recht! Auch wenn er damals noch nicht genau begründen konnte, warum Desinfektion so wichtig ist.

Atomare Strahlung ist mit keinem der menschlichen Sinne wahrnehmbar – aber es gibt sie und auch daran zweifelt heute niemand. Nachweisbar und in ihrer Stärke messbar ist die Strahlung aber erst seit Erfindung des Geiger-Zählers.

Wie nun, wenn bisher eben einfach nur das entsprechende „Messgerät“ bzw. „-methode“ noch nicht erfunden wurde, um die Wirksamkeit der Homöopathie nachzuweisen?
ehem User

Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von ehem User »

Ramona hat geschrieben:Wie nun, wenn bisher eben einfach nur das entsprechende „Messgerät“ bzw. „-methode“ noch nicht erfunden wurde, um die Wirksamkeit der Homöopathie nachzuweisen?
Dann soll bitte auch niemand den Anspruch darauf erheben. Gegen die Überzeugung und die Anwendung ist ja nichts einzuwenden, aber die Argumentation und die Gleichstellung oder gar Überlegenheit zu "bewiesenen" Methoden muss eben warten, bis Erklärungen und Evidenz belegt sind. Aber insgesamt sehr guter Beitrag, Ramona, finde ich, den ich voll unterschreiben würde.
calista
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von calista »

Mir scheint, das "Glaubens-Prinzip" findet sich eher auf der Seite der Kritiker. Warum man die Hexenverbrennung bemühen muss, um sich von denen abzusetzen die kein "Proton von einem Elektron" unterscheiden können, ist und bleibt mir schleierhaft. Warum wird hier so polemisch diskutiert? Warum lieferst Du keine Belege für Deine Behauptungen? Kannst Du welche liefern, die zeigen, dass die Theorie von Frau Lenger oder Herrn Popp falsch sind? Woher nimmst Du die Selbstverständlichkeit, mit der Du deren Arbeit als "Nichtbeweis" titulierst? Ich glaube kaum an eigene Untersuchungen und Gegenbeweise trittst Du nicht an. Nur Behauptungen, die nicht belegt sind. Ich habe nichts gegen sachliche Kritik, aber ich habe keine Lust, mich mit Polemik auseinander zu setzen. Es ist ein schwieriges und sensibles Thema. Bisher haben es alles Beteiligten an der Diskussion geschafft, sich nicht an die Gurgel zu gehen. Den Diskussionsbeitrag von Piebald aber würde ich da herausnehmen und als schlicht unsachlich bezeichnen. Das ist für mich das Ende einer guten Diskussion.
ehem User

Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von ehem User »

Also stimmt alles, wofür es keinen Gegenbeweis gibt? Das kann´s ja wohl nicht sein. Ich denke schon, dass das Prinzip, eine Methode oder eine Theorie oder These muss experimentell nachvollziehbar und wiederholbar und/oder naturgesetzlich und empirisch belegt werden um allgemeine Gültigkeit und Anerkennung zu erlangen, vernünftig ist. Eine Idee zu entwickeln und dann zu sagen, die ist richtig bis jemand das Gegenteil beweist..... Hm...... :kratz:
Und was ich da so polemisch Kleingeschrieben habe, das ist schon auch auf die seriösen Wissenschaftler gemünzt, die (aufgrund eines Kommafehlers) jahrzehntelang behauptet haben, Spinat enthalte viel Eisen und die Erde sei eine Scheibe. Auch "seriöse Wissenschaft" kann irren, aber sie entzieht sich eben nicht der empirischen und wissenschaftlichen Überprüfung mit dem Argument "Man kann nicht alles messen oder empirisch erfassen". Dann muss man eben wissenschaftlich anerkannte Standarts entwickeln, mit denen das möglich ist, und sich nicht in (un?)wissenschaftliche Nischen zurückziehen.
Ich schließe auch garnicht aus, dass die Homöopathie-Wissenschaftler von heute die Galileis und Kopernikusse von morgen sind, aber ICH finde schon, da muss noch mehr Butter bei die Fische. Und dafür lasse ich mich meinetwegen auch als engstirniger, arroganter westhemisphärischer Wissenschaftjünger beschimpfen und wer das anders sieht, da lästere ich gerne mal ein bisschen provokant und kritisch, aber das ist nicht persönlich gemeint.
:kissen:
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von Berry »

Glaubt nur alle, das Homöopathie Humbug ist und nicht wirkt und sinnlos ist usw. usw.!
Dann werden die Mittel wenigstens nicht so schnell rezeptpflichtig und sau-teuer und ich kann mich in Ruhe weiter damit eindecken! :-D :-D
Suse, so ähnlich, wie du das mit den Schwingungen erklärt hast, hat es auch immer unser Arbeitskreislehrer erklärt ;)
Ursprünglich eigenen Sinn lass dir nicht rauben! Woran die Menge glaubt, ist leicht zu glauben.
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WaldSuse
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Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von WaldSuse »

Da bin ich ja grad froh,daß hier noch mehr Menschleins so ticken wie ich,und ich nicht so ganz allein da stehe,mit meinen ver-rückten Ansichten.Das ist nämlich der ursprüngliche Sinn des Wortes "verrückt",man ver-rückt etwas,stellt es an einen anderen Ort,sieht es von einer anderen Sichtweise aus.
Ich respektiere jede Sichtweise,jede Ansicht.Aber ich würde auch gerne für meine Sichtweise,die halt ein bißle anders ist,respektiert werden.Und da hats mir hier ein wenig dran gefehlt......
Nicht müde werden,
sondern,
dem Wunder leise,
wie einem Vogel,
die Hand hin halten.
ehem User

Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von ehem User »

WaldSuse, das verstehe ich jetzt nicht. Ich habe kein Problem mit Leuten, die Homöopathie anwenden. Gar nicht! Ich für mich persönlich halte es für sinnlos. Aber deswegen verurteile ich doch niemanden, der es tut. Und ich glaube, das hat auch niemand anderer getan? :-e
ehem User

Re: Homöopathie - Heilung oder Humbug?

Beitrag von ehem User »

:winke:

Also, ich möchte hier gar nicht groß diskutieren, aber ich möchte in jedem Fall loswerden, dass auch ich, als ehemals starke Skeptikerin, inzwischen über eine umfangreiche homöopathische Hausapotheke verfüge. Warum?

Weil ich mehr als einmal deutlich festgestellt habe, wie gut insbesondere meine Tiere darauf ansprechen. Allein DAS ist es, was für mich zählt. Nicht, ob es wissenschaftlich und rational zu belegen ist.

Natürlich gibt es Grenzen. Aber bis dahin :nix:
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