Re: Reiten als Grundrecht des Pferdes
Verfasst: Fr 22. Mär 2013, 20:07
Hab jetzt mehrfach angesetzt, wieder verworfen und nochmal angesetzt. Ich habe mich im entsprechenden TB schonmal dazu geäußert und komme da zu keinem Konsens... was unter anderem an der Art der Formulierung liegt 
Allein schon die "Unterstellung" (ist zu hart, ich hab aber grad kein besseres Wort parat), dass hier das Reiten abgewertet würde, finde ich seltsam. die meisten von uns reiten. manche nicht regelmäßig, manche schon. dass irgendwer hier das Reiten verteufelt oder gar sagt: ihr seid böse, weil ihr euch drauf setzt, konnt ich noch nirgends feststellen,
ich muss erstmal ein paar Leute zitieren und kommentieren, die mir beim nachlesen so ins Auge sprangen
, was Du ja im TB noch als Notlösung deklariert hast!
Wenn Du eine These aufstellst und zur Diskussion einlädtst, dann bleib bitte auch dabei. dieses: ich provozier euch mal und dann bin ich weg, seht zu,wie ihr damit klar kommt, kenn ich aus anderen Foren und kann ich persönlich nicht wirklich leiden.
- nein, BEWUSST habe ich mich nciht gegen das Reiten entschieden (schon deswegen nicht, weil ich ab und an auch reite).
aber es ist für mich "nur" eine von ganz vielen Möglichkeiten, Zeit mit dem Pferd zu verbringen, dem Pferd außerhalb von Offenstall und Weide Abwechslung zu verschaffen - und ihm eben auch Bewegung zu bieten.
Ich schrieb es schonmal: als Pony meins wurde, bin ich jeden Tag geritten und fands nur genial. Dann lief Pony lahm (Arthrose, war also klar, dass sie nicht mehr 100% gesund würde, es künftg immer auf und ab gehen würde - und sie war da erst 12) und ich war in der absoluten Krise: ich hab ein Pferd und ich kann nciht reiten!!! OMG!!!!
Und in eben dieser Krise hatte ich dann die Möglichkeit, soooo viele Alternativen zum reiten zu finden.
Spazierenlaufen, nebenherjoggen (ok, ihc bin dazu zu unsportlich und hab keine Kondition, aber mal nen Wiesenweg nebenherflitzen krieg ich noch hin, und wenn ich danach halt pume wie ein Maikäfer
), Fahrradfahren, fahren vom Boden - hauptsächlich dann doch im Schritt wegen meines Konditionsproblems - longieren im Trab (wenn's grad nicht lahmt). und ich finde noch immer, diese ganzen Varianten bestehen nebeneinander. Reiten ist in meinen AUgen nicht besser.
Wenn ich mich am vielzitierten "zwanglos" festbeißen dürfte, würde ich noch ganz vehement pro-Fahren und kontra-Reiten argumentieren, denn ich finde, vor einer leichten Kutsche läuft das Pferd viel weniger eingeschränkt und eben zwangloser als unter dem Reiter. Natürlich immer vorausgesetzt, man hat es entsprechend vorbereitet und es liegt dem Hottie - aber das gilt fürs zwanglose Reiten ja auch.
Ich stelle immer wieder fest, dass mein Pony beim Fahren (vom Boden, noch ist sie nicht vor der Kutsche gelaufen, ist aber in Planung) viel mehr Freiheit hat, als wenn ich drauf sitze. schon deswegen, weil ich viel weniger Einwirkungsmöglichkeit habe, wenn ich irgendwo zwei Meter hinterm Pferd bin.
Pony ist ein nettes Exemplar ihrer Art: beim reiten geht sie dahin, wo ich ihr sage, dass ich hin möchte. Ich lasse sie auch mal selbst entscheiden, aber sie ist kein Pferd, dass plötzlich beschließt: ok, da gehts heim, tschüüüüs, ich bin dann mal abgebogen
Wenn ich sie fahre, ist sie viel viel aufgeweckter, testet an, versucht sich mal ne Nase voll Gras zu schnappen, irgendwo hinzuschlenkern und so weiter. Klar macht diese geringere Einwirkung das Fahren im Endeffekt auh gefährlicher, als das Reiten, aber ich finde, es liegt vielvielmehr im Naturell eines Pferdes, ohne Gewicht auf dem Rücken eine ordentlich austarierte leichte Kutsche durchs Gelände zu ziehen. Der Zug entsteht ja schon durch die Vorwärtsbewegung, da muss dann nciht noch zusätzlicher Ballast oben ausbalanciert werden.
Auch scheint es den Pferdchen, die ich bislang vor einer solchen Kutsche gesehen habe, viel leichter zu fallen, lange Strecken dahinzutraben oder auch mal zu galöppeln, als wenn sie dabei noch einen Reiter mitnehmen müssen. All das spricht für mich eher gegen das Reiten und fürs Fahren, noch viel mehr, wenn man vllt mit Zweispänner loskann und da zwei Kumpels gemeinsam auf Abenteuertour schicken kann.
Nichtsdestotrotz: ich reite mein Pony... nicht oft, aber doch schon. daher auch kein Affront gegen die Reiter hier

Allein schon die "Unterstellung" (ist zu hart, ich hab aber grad kein besseres Wort parat), dass hier das Reiten abgewertet würde, finde ich seltsam. die meisten von uns reiten. manche nicht regelmäßig, manche schon. dass irgendwer hier das Reiten verteufelt oder gar sagt: ihr seid böse, weil ihr euch drauf setzt, konnt ich noch nirgends feststellen,
ich muss erstmal ein paar Leute zitieren und kommentieren, die mir beim nachlesen so ins Auge sprangen
Hina_DK hat geschrieben: ganz einfach, weil sich eigentlich ein "Grundrecht" auf irgendwas nur daraus ergeben kann, was "artspezifisch" ist. Reiten ist für ein Pferd nicht artspezifisch aber Bewegung.
beide zu 100% unterschreib.A.Z. hat geschrieben:Sehr guter Gedanke Hina - ja, das ist eher das, was ich meine - Bewegung ist ein Grundrecht des Lauftieres Pferd und da ich mich entschlossen habe, eines dieser Tiere in meiner räumlich beschränkten Umgebung zu halten, sehe ich es als meine Pflicht, ihm diese Bewegung zu verschaffen.
Soooo, an dem Punkt bin ich dann auch wieder mit dabei. Da gehts dann nämlich allein um das Bewegungsbedürfnis des Pferdes und nicht mehr primär um das Reiten. Und ich freu mich, dass Du jetzt auch MTB fahren neben dem Pferd oder Fahren mit einbeziehstPiebald hat geschrieben:Ich habe auch nie behauptet, daß Reiten artspezifisch ist, sondern es geht um möglichst zwanglose Bewegung in freiem Gelände in allen Gangarten. Wer möchte und kann, kann da wegen mir auch gerne mit dem MTB nebenherfahren oder laufen.

DAS ist hingegen ein Verhalten, dass mich massiv stört, auch im TB schon. Die Italiener nennen das "Lanciare il sasso e nascondere la mano", zu Deutsch: einen Kiesel werfen und dann die Hand verstecken. *ich war's nicht*Piebald hat geschrieben: Aber ich kann auch Lizari und Fio verstehen und mir vorstellen, daß so eine Diskussion und mein Stil andere Gemüter unter Druck setzt und stresst, auch wenn ich wohlmeinend bin. Daher werde ich mich jetzt auch mal vorläufig hier raushalten, zumal ich ja sowieso schon immer wieder das gleiche schreibe.
Wenn Du eine These aufstellst und zur Diskussion einlädtst, dann bleib bitte auch dabei. dieses: ich provozier euch mal und dann bin ich weg, seht zu,wie ihr damit klar kommt, kenn ich aus anderen Foren und kann ich persönlich nicht wirklich leiden.
und, ebenfalls von Fionnlagh:Fionnlagh hat geschrieben:Der Trend zum Nicht-Reiten, falls es so einen Trend überhaupt gibt, den finde ich begrüßenswert, denn es gibt den Leuten die Möglichkeit zu entdecken, dass man mit Pferden auch unglaublich viel anderes anfangen kann
.bewusst gegen das Reiten entscheiden
- nein, BEWUSST habe ich mich nciht gegen das Reiten entschieden (schon deswegen nicht, weil ich ab und an auch reite).
aber es ist für mich "nur" eine von ganz vielen Möglichkeiten, Zeit mit dem Pferd zu verbringen, dem Pferd außerhalb von Offenstall und Weide Abwechslung zu verschaffen - und ihm eben auch Bewegung zu bieten.
Ich schrieb es schonmal: als Pony meins wurde, bin ich jeden Tag geritten und fands nur genial. Dann lief Pony lahm (Arthrose, war also klar, dass sie nicht mehr 100% gesund würde, es künftg immer auf und ab gehen würde - und sie war da erst 12) und ich war in der absoluten Krise: ich hab ein Pferd und ich kann nciht reiten!!! OMG!!!!
Und in eben dieser Krise hatte ich dann die Möglichkeit, soooo viele Alternativen zum reiten zu finden.
Spazierenlaufen, nebenherjoggen (ok, ihc bin dazu zu unsportlich und hab keine Kondition, aber mal nen Wiesenweg nebenherflitzen krieg ich noch hin, und wenn ich danach halt pume wie ein Maikäfer

Wenn ich mich am vielzitierten "zwanglos" festbeißen dürfte, würde ich noch ganz vehement pro-Fahren und kontra-Reiten argumentieren, denn ich finde, vor einer leichten Kutsche läuft das Pferd viel weniger eingeschränkt und eben zwangloser als unter dem Reiter. Natürlich immer vorausgesetzt, man hat es entsprechend vorbereitet und es liegt dem Hottie - aber das gilt fürs zwanglose Reiten ja auch.
Ich stelle immer wieder fest, dass mein Pony beim Fahren (vom Boden, noch ist sie nicht vor der Kutsche gelaufen, ist aber in Planung) viel mehr Freiheit hat, als wenn ich drauf sitze. schon deswegen, weil ich viel weniger Einwirkungsmöglichkeit habe, wenn ich irgendwo zwei Meter hinterm Pferd bin.
Pony ist ein nettes Exemplar ihrer Art: beim reiten geht sie dahin, wo ich ihr sage, dass ich hin möchte. Ich lasse sie auch mal selbst entscheiden, aber sie ist kein Pferd, dass plötzlich beschließt: ok, da gehts heim, tschüüüüs, ich bin dann mal abgebogen

Wenn ich sie fahre, ist sie viel viel aufgeweckter, testet an, versucht sich mal ne Nase voll Gras zu schnappen, irgendwo hinzuschlenkern und so weiter. Klar macht diese geringere Einwirkung das Fahren im Endeffekt auh gefährlicher, als das Reiten, aber ich finde, es liegt vielvielmehr im Naturell eines Pferdes, ohne Gewicht auf dem Rücken eine ordentlich austarierte leichte Kutsche durchs Gelände zu ziehen. Der Zug entsteht ja schon durch die Vorwärtsbewegung, da muss dann nciht noch zusätzlicher Ballast oben ausbalanciert werden.
Auch scheint es den Pferdchen, die ich bislang vor einer solchen Kutsche gesehen habe, viel leichter zu fallen, lange Strecken dahinzutraben oder auch mal zu galöppeln, als wenn sie dabei noch einen Reiter mitnehmen müssen. All das spricht für mich eher gegen das Reiten und fürs Fahren, noch viel mehr, wenn man vllt mit Zweispänner loskann und da zwei Kumpels gemeinsam auf Abenteuertour schicken kann.
Nichtsdestotrotz: ich reite mein Pony... nicht oft, aber doch schon. daher auch kein Affront gegen die Reiter hier