Jungpferde Erfahrungsaustausch

Moderator: Sheitana

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Biggi
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Biggi »

Sky4ever hat geschrieben:Ich hatte auch geglaubt, dass man die Runden zunächst im Schritt langsam steigert. Aber mir wurde von meiner Ausbilderin und meiner RL übereinstimmend erklärt, dass lange Schrittetappen den Rücken ermüden. Die Muskulatur im Rücken ist im Schritt nicht so gefordert, sie verspannt dann leicht. Insbesondere, wenn das Reitergewicht drauf lastet.

Wenn man seine Reitzeit langsam steigern will, empfielt es sich auch, wenn man zwischendurch absteigt und eine Strecke führt. Auch dabei kann sich der Rücken wieder besser wölben. Das wirkt dann auch entspannend.
Würdest du zustimmen, dass dann eher "kurz aber schneller" angesagt ist? Wir haben auch so eine 2-3 km-Runde. Wenn Pony die ohne Probleme schafft (im Schritt). dann lieber mal einen Trab/Galopp einlegen, als die Streckenlänge erhöhen!?
SueAnna hat geschrieben:Vielen Dank für eure Antworten und ja das macht alles Sinn. Also dann werde ich die Strecken nur ausdehnen, wenn ich mittendrin auch mal laufe. Ist bei uns eh kein Problem, da wir viele Berge haben und die lauf ich eh noch alle :)

Aber jetzt etablieren wir erst mal die 2km Strecken, da haben wir schon drei, vier verschiedene und steigern dann langsam.
Da möcht ich nochmal nachhaken: Ich würde eher die Berge runter laufen, als rauf, oder? Bergauf müssen sie ordentlich die HH einsetzen und den Rücken wölben. Das ist trainingsmäßig doch positiv.
Viele Grüße

Birgit

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b.e.a.s.t
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von b.e.a.s.t »

Ich gehe auch mal größere Runden 3 Km laufe dann aber alle 10 Minuten ein Stück und steige dann wieder auf. Runter führe ich IMMER und rauf reite ich IMMER. HH und Rücken ist im bergauf viel einfacher fürs Pferd einzusetzen als bergab,
bergab bekomme Pferde eher mal Passverschiebungen im Schritt wenn sie den Rücken fest halten.

Immer wieder absteigen und laufen finde ich die pferdefreundlichste Art ins Gelände zu gehen am Anfang.
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Sky4ever
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Sky4ever »

Biggi hat geschrieben:
Sky4ever hat geschrieben:Ich hatte auch geglaubt, dass man die Runden zunächst im Schritt langsam steigert. Aber mir wurde von meiner Ausbilderin und meiner RL übereinstimmend erklärt, dass lange Schrittetappen den Rücken ermüden. Die Muskulatur im Rücken ist im Schritt nicht so gefordert, sie verspannt dann leicht. Insbesondere, wenn das Reitergewicht drauf lastet.

Wenn man seine Reitzeit langsam steigern will, empfielt es sich auch, wenn man zwischendurch absteigt und eine Strecke führt. Auch dabei kann sich der Rücken wieder besser wölben. Das wirkt dann auch entspannend.
Würdest du zustimmen, dass dann eher "kurz aber schneller" angesagt ist? Wir haben auch so eine 2-3 km-Runde. Wenn Pony die ohne Probleme schafft (im Schritt). dann lieber mal einen Trab/Galopp einlegen, als die Streckenlänge erhöhen!?

Also, wenn für dich "schneller" nicht gleichzusetzen ist mit "Wegrennen lassen", dann im Prinzip schon.

In unserem ersten gemeinsamen Reitjahr habe ich immer darauf geachtet, dass Ýmir viel in Dehnungshaltung läuft. Und dieses in einem Tempo, welches ihm angenehm ist. Soll heißen, ich habe ihn getrabt und später auch galoppiert, aber langsam und entspannt. Das hat er so auch von sich aus angeboten.

Ich weiß nicht, wie es sich bei einem Pferd verhält, was eher von sich aus zum Rennen neigt. Da mag es anders sein :nix:

Es geht halt für mich primär darum, den Rücken aufgewölbt und beweglich zu halten. Und dafür sind weder ellenlange Schrittstrecken förderlich, noch totales Wegrennen.

Aber ich bin auch kein Profi. Ich bin froh, meine Ausbilderin und meine RL als Ansprechpartner zu haben. Die RL sieht uns eben wöchentlich, und ich lasse regelmäßig Videoaufnahmen von uns machen, die ich dann der Ausbilderin schicke. Und so bekomme ich dann immer Feedback. Was ich unbedingt brauche, denn ich fühle mich oft unsicher, ob ich alles richtig mache.

Was jetzt bei Euch genau mit Glóni los ist, das kann ich auch nicht einschätzen. Es ist bei einem Gangpferd, insbesondere wenn es fünfgängig veranlagt ist, relativ normal, wenn die Gangarten gemischt werden. Auch Ýmir beherrscht den Viergang-Allrad-Antrieb: vorne links Trab, vorne rechts Galopp, hinten links Tölt und hinten rechts Pass. Und natürlich alles gleichzeitig, wozu hat man schließlich vier Beine. :teehee: Meine RL lacht halt immer drüber, weil es normal ist und nicht oft vorkommt. Es hat mit mangelnder Kraft und Entdeckung seiner Möglichkeiten zu tun, sagt sie. Gangpferde haben halt mehr Auswahl. Aber Ýmir findet innerhalb weniger Meter wieder zum glasklaren Trab zurück, ohne dass ich was mache. Ich verhalte mich relativ passiv dabei, versuche sogar einfach weiter leichtzutraben.

Grundsätzlich glaube ich aber wirklich, dass bei einem Jungpferd weniger mehr ist. In vielerlei Hinsicht. :-)

Nur eben, dass lange Schrittstrecken ermüdend sind, das habe ich mir gemerkt, obwohl ich vom Gefühl her gesagt hätte, dass die pferdeschonend wären. Man lernt nie aus :idee:
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SueAnna
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von SueAnna »

Ups, sorry ich hätte vielleicht dazu schreiben sollen, dass ich bergab meine :lol: Bergauf reite ich auch, aber bergab laufe ich eben noch :)
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Biggi
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Biggi »

@ sky4ever: Ich stimme dir voll und ganz zu! Schneller bedeutet für uns auch nicht wegrennen, sondern die nächste Gangart, also möglichst Trab. Und das dann zwar vorwärts, aber nicht geeilt. Ich denke, wir meinen das Gleiche.

Ja, diesen Vier-Bein-Antrieb, aber mit jedem Bein anders kenne ich! :lol: Glóni macht definitiv Gangartensalat nur, wenn er sich verspannt, etwas nicht versteht, aufgeregt ist. An der Longe lief er zuletzt auch sehr schönen taktklaren Trab und auch in Dehnungshaltung. Ob Hannah (also meine Tochter) schon Dehnung unter dem Reiter abfragen kann, weiß ich gar nicht. :oops: Muss ich morgen mal nachhören. :-D

Heute Abend hat Hannah mit ihm eine sehr schöne Einheit am Kurzzügel vom Boden aus gemacht. Glóni hat toll mitgearbeitet.

Hannah ist jetzt insgesamt mit ihm 12 mal ausgeritten. Die letzten Sttrecken waren definitiv zu lang. Evtl. ist sie auch zu früh zu lange Berge hoch geritten. Eine kurze Strecke geht direkt am Anfang einen laaangen Berg hoch. Das ist sicher auch nicht so günstig. Sie hat sich fest vorgenommen, in den nächsten Wochen die Ausritte auf unsere moderate Hausstrecke von 40 Minuten und eher flachen Anstiegen zu beschränken.
Viele Grüße

Birgit

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Biggi
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Biggi »

Eine andere Frage: Hat einer eine Idee, wie ich ein Pferd, das ein Hinterbein weniger gut untersetzt wie das andere, motiviere, es verstärkt vorschwingen zu lassen?

Es ist Glónis Knieband-Problem-Bein. Er hat da natürlich eine bekannte Schwäche, schert in Wendungen mit dem Bein gerne aus, hebt es nicht so gerne an und setzt es nicht so weit vor. Wie können wir dieses Bein gezielt fördern?
Viele Grüße

Birgit

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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Maxima »

Birgit, ich würde da zum einen viele Dehnungsübungen mit dem Bein machen, also das Bein immer wieder mit der Hand weit nach vorne dehnen, bewegen, kreisen etc. Da gibts im Tellington-Bereich so einige Übungen. Es geht wohl drum daß das Gehirn eine Bewegung auch lernt wenn sie von außen "manipuliert" wird, also nicht selber ausgeführt wird. Mit den Dehnübungen nach vorne stärkt ihr zum einen die Strukturen und zeigt dem Körper eben gleichzeitig auch daß das Bein weiter vor kann.

Dazu würde ich ganz viele Koordinationssachen machen, also Stangen treten, über unregelmäßige Hindernisse wie Äste oder ähnliches gehen, Bodenübungen wo es aufs genaue Setzen der Beine ankommt - so wird er sein schwächeres Bein ganz automatisch bewußter und damit besser einsetzen.
Liebe Grüße
Ulla

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b.e.a.s.t
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von b.e.a.s.t »

Hachja Knieband Thema, hatten wir ja schon Biggi ;)

Also, suchst Dir einen Berg den du hochlaufen kannst, nimmst dir vom LK die Fahrpeitsche mit und führst dein Pferd auf der Seite mit dem schlechten Knieband und tippst mit der Fahrpeitsche beim laufen immer das Bein hinten an, das nicht weit genug untertritt- verstehst du was ich meine? Ich bin nicht so der Erklär-Bär
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ehem User

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von ehem User »

Biggi hat geschrieben:schert in Wendungen mit dem Bein gerne aus, hebt es nicht so gerne an und setzt es nicht so weit vor. Wie können wir dieses Bein gezielt fördern?
Macht er das auch, wenn Ihr mit Körperbandage arbeitet? Das wäre mein erster Ansatz und die Bandage kann man auch gut beim Reiten einsetzen.

Wobei das auch gut zu kombinieren ist mit den anderen Tellington-Übungen, die Maxima beschreibt. Also erst ein wenig vom Boden die Hinterbeine bewusst machen und dehnen. Dann mit Bandage arbeiten....
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Biggi
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Biggi »

Danke, ihr! Eure Antworten bestärken mich in den Gedanken, die ich dazu schon hatte. Ja, ich kenne die Körperübungen nach Tellington. Bin ja eigentlich ein großer Tellington-Fan. :-D Aber , Maxima, du hast das so toll beschrieben, dass ich das mit deinen Worten auch meinem Töchterchen schmackhaft machen kann, die die Übungen mit ihm machen muss. :mrgreen:

Mit Körperbandagen arbeiten wir auch hin und wieder, Samtnase. Das diagonal-bandagieren hat uns z.B. gut beim Traben geholfen. Gestern hatte sich Hannah wieder daran erinnert: Glóni trug zart-bleu über dem Rücken und dunkelblau an den Beinen. Und bleu war mit Dunkelblau verbunden. :geek: Merlin war in giftgrün gehüllt. So gings zur Reithalle. Keine Ahnung, was die da von uns gedacht haben. :lol:

Beast: die von dir beschriebene Übung halte ich persönlich zwar für sehr effektiv, aber sie strengt ihn furchtbar an. Ist vielleicht eher was für Fortgeschrittene oder für später und nur 1,2 Tritte.
Viele Grüße

Birgit

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