Also, bei meinem Jungspund bin ich sehr langsam vorgegangen. Er wurde letztes Jahr im März von einer Ausbilderin meines Vertrauens angeritten im Schritt und Trab. Da war er knapp 5 Jahre alt.
Ich bin mit ihm den ganzen letzten Sommer nur Runden von einer halben bis dreiviertel Stunde gegangen. Dabei habe ich schrittweise den Anteil der Trabstrecken erhöht. Und gegen Ende des Sommers auch den Galopp dazu genommen.
Obwohl mein Isi ein Naturtölter ist, habe ich seinen Tölt bis jetzt noch nicht gefördert. Dies kommt erst jetzt im Herbst. (Er bietet ihn immer mal wieder an, aber wie sagt meine Reitlehrerin so schön: "Reite einfach drüber hinweg", und schnell ist er auch wieder im Trab.)
Selbst dieses Jahr sind meine Runden nur unwesentlich größer. So etwas über eine Stunde, aber eben in allen drei Grundgangarten.
Ich finde es wichtig, die Muskulatur und den Kopf nicht zu überfordern. Meiner bietet auch mehr an, aber ich bin mir nicht sicher, ob er wirklich weiß, was gut für ihn ist. Ich bin lieber ein wenig zu ängstlich, als dass ich zu viel mache.
Sinnvoll finde ich es, die Gangarten zu mixen, denn lange Schrittstrecken können den Rücken auch überfordern. Dann lieber eine kleine Trabstrecke zum Lockern einbauen, oder eben später auch den Galopp (womit durch die Galopp-
Sprünge die Aufwölbung des Rückens gefördert wird).
Und ich bin fast nur im Gelände unterwegs. Ich habe einmal wöchentlich Unterricht auf dem Platz, dort arbeiten wir dann auch auf großen Bögen (kleine Volten fordern wir noch nicht). Schon bei diesem Unterricht erklärt mit meine RL, wie ich die entsprechenden Sachen im Gelände üben kann. Ihr und mir ist es wichtig, seinen Vorwärtsdrang zu erhalten, ohne dass er hektisch und/oder fest wird. Die Dehnungshaltung wird immer wieder abgefragt. In diesem Jahr fordere ich dann aber auch schon kleine Etappen in der Arbeitshaltung.
Vor ein paar Tagen war eine Freundin zu Besuch, die den Kleinen letzten Herbst das letzte Mal gesehen hat. Ihr sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen, als sie gesehen hat, wieviel Muskulatur seitdem aufgebaut hat. Er ist so schön runder und kompakter geworden. Das zeigt mir, dass mein Weg nicht so falsch sein kann. Ich habe Zeit. Und er bekommt alle Zeit der Welt, schließlich möchte ich noch ganz lange Zeit was von ihm haben.
Allerdings habe auch ich mich schon verleiten lassen, zuviel zu fordern. Ich habe letzten November an einem Ritt zur Erhaltung der Reitwege teilgenommen. Wir waren über 20 Reiter und mehrere Kutschen. Mein Kleiner hat toll mitgemacht, aber im Nachhinein würde ich sagen, dass es schon zuviel für ihn war, sowohl mental als auch von der Strecke

Es ist halt nicht immer so einfach, sich zu bremsen, wenn die Ponys so toll mitmachen.