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Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: Do 10. Okt 2013, 09:19
von Svanur
So ich bin hier mit dabei
Da ich mir vorgenommen habe, den Schulhalt heuer als Winterlektion zu beginnen, lese ich gespannt mit
Erste Versuche habe ich vor einem Jahr schon mal gestartet, bin aber nicht weit gekommen (eher aus meiner Faulheit als Unbegabtheit des Pferdes

). Da Svanur aber das Steigen bereits beherrscht, habe ich die Hilfen bewusst ganz anders gegeben, weil ich die beiden Lektionen komplett trennen möchte.
Ich bin gespannt, wie weit wir kommen und werde hoffentlich in einigen Wochen (oder Moanten

)hier auch Videos beitragen können
Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: Di 10. Dez 2013, 22:36
von Nici_L
Hallo,
ich habe vor ca. einem Jahr damit angefangen an die Schulparade zu denken. Dabi habe ich angefangen, am Boden das Gewicht nach hinten zu verlagern. Dabei habe ich versucht darauf zu achten, dass sie nicht nach hinten weg tritt und habe immer wieder korrigiert und viel gelobt, sobald sie mal nicht weggetreten ist. Das hat viele Monate gedauert. Wichtige Erkenntnisse für mich waren bis dahin, dass ich darauf achten musste, dass ich sie vor der Gewichtsverlagerung nach vorwärts abwärts in Genickstellung gelöst habe. Andernfalls läuft die Übung Gefahr, dass sie sich über Schub und Hals wegdrücken nach hinten schiebt und dadurch nicht das Becken abkippen kann. Ausserdem haben wir parallel an der Schulterführung gearbeitet. Das heißt ich kann nun durch minimale Hilfen das Gewicht auf die innere Schulter und die äußere Schulter verscheiben und auf die innere oder äußere Hüfte. Dieses Element war äußerst hilfreich, um mein Pony bei der Gewichtsverlagerung auf die Hinterhand zu unterstützen und zu korrigieren. Dies führt nun dazu, dass sie sich das erste mal zugetraut hat, die Hanken zu beugen und reel Gewicht aufzunehmen. Anfangs war das etwas holprig, weil ich das Gefühl hatte, dass sie das aus ihrer Balance gebracht hat. Der nächste sehr hilfreiche Tipp meiner Reitlehrerin war, die Parade etwas "weniger" auszuführen (also nur minimale Verlagerung) und dafür länger zu halten und zu lösen. Dabei sollte ich darauf achten, dass sie sauber wieder auf allen vier Beinen steht und wieder gleichmäßig belastet. Je mehr Gefühl und Selbstsicherheit sie dabei bekommt, desto besser wird die Schulparade. Mittlerweile entwickelt sich diese Übung zu ihrer Lieblingslektion. Hier mal ein paar Bilder von ihren ersten Versuchen, die Hanken zu beugen.
Hier hebt sie sich etwas raus, aber traut sich noch etwas mehr auf die Hanken:
Wir werden uns jetzt in ruhe daran setzen, die Schulparade zu verfeinern. Ich werde euch gern dabei auf dem Laufenden halten.
Viele Grüße
Nicole
Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: Di 10. Dez 2013, 22:45
von Hina_DK
Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: Di 10. Dez 2013, 22:46
von Nici_L
Und da dieser Thread Sinn und Unsinn des Schulhalts - Levadenvorbereitung heißt...
Mein Pony hat durch die Arbeit an der Schulparade nun glernt, dass sie die Hanken beugen kann. Ich glaube dieses Körpergefühl hatte sie reel vorher nicht. Sie ist dadurch viel geschmeidiger und nachgiebiger in der Hinterhand geworden. Ich merke das jetzt sehr deutlich in der Trabarbeit. Es fällt ihr nun leichter im Trab zu versammeln, ihr Nähmaschinentrab wird nun viel weicher und federnder...ein ganz anderes Sitzgefühl!
Auch die Paraden selbst werden, wie der Name Schulparade sagt, viel besser und zuverlässiger. Sie plumst nun bei Gangartwechseln nicht mehr auf die Vorhand, sondern federt den Schwung mit der Hinterhand ab. Ein tolles leichtes Gefühl!
Ich kann die Arbeit daran nur empfehlen!
Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: So 26. Jan 2014, 08:48
von ehem User
Was für ein geiler Thread
Bin völlig begeistert und geh jetzt gleich mal die Mausi damit ärgern

Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: So 26. Jan 2014, 11:53
von Never Mind
Wow - Nici, das schaut als Entwicklung richtig gut aus

super!
Ich habe vor Jahren den Schulhalt nur unter dem Reiter gelernt und auch nur von oben anrufen können - hatte jetzt die Idee, das mit einem Schüler-Langzügelpferd zu "probieren" - ein Wunder, es klappt vom Boden aus auch

ich war so auf den Sattel fixiert bei dieser Übung
Im Moment hanken wir auch an der Schwierigkeit dann das Gleichgewicht wieder sauber end-zuverteilen.
Auch das:
Ausserdem haben wir parallel an der Schulterführung gearbeitet. Das heißt ich kann nun durch minimale Hilfen das Gewicht auf die innere Schulter und die äußere Schulter verscheiben und auf die innere oder äußere Hüfte.
.. sehr schön! Gefällt mir!
Toll - mal sehen wann mein Herr Blond mal zu der Ehre kommt

Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: Do 30. Jan 2014, 22:26
von Nici_L
Vielen Dank!
@ Never Mind
Bei uns ist es eher anders rum. Wir können die Schulparade noch nicht mit in den Sattel nehmen...da muss ich mir noch Gedanken zu machen
Hier mal wieder ein kleines Update aus meinem Erfahrungsbericht mit der Schulparade:
Nachdem nun wieder ein paar Wochen rum sind, haben wir nun am Schulschritt gearbeitet. Das lässt sich ebenfalls wunderbar mit der Schulparade kombinieren. Ich lasse sie also einen versammelten Schritt gehen und zwar wirklich Schritt für Schritt und gebe die Parade beim auffussen des inneren Hinterbein. Nachdem sie kappiert hat, was ich genau von ihr will, setzt sie sich nun noch viel besser auf die Hanken. Langsam kann sie die Hankenbeugung nun auch in den Schritt mit übernehmen. Wenn das gefestigt ist, will ich dann nur etwas Engergie und Schwung hinzufügen, damit sie trotzdem weit unter den Schwerpunkt fusst und nicht einfach nur kürzer tritt in der Versammlung.
Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: Do 30. Jan 2014, 23:52
von ehem User
Darf ich hier mal etwas fragen? Ich hab nicht den ganzen Thread gelesen

und hoffe jetzt mal, es war noch nicht Thema...
Mir fällt auf, dass viele Pferde, die den Schulhalt lernen und die Hanken zunehmend beugen, dann auch sehr oft erheblich breiter stehen mit den Hinterbeinen. Meines Wissens ist das aber in vielen anderen Bereichen unerwünscht, weil die Pferde so der Lastaufnahme ausweichen. Ist das etwas, was man vorübergehend in Kauf nimmt? Gar nicht unbedingt darauf achtet? In diesem speziellen Fall nicht so wichtig ist?
Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: Fr 31. Jan 2014, 09:22
von kolyma
Kenn mich jetzt mit der Übung nicht aus.
Aber wenn das Pferd die Hanken beugt und das Gewicht dementsprechend nach hinten bringt, ist es doch eigentlich auch normal, dass es hinten breiter steht. Wenn ich mir mal Bilder einer Levade ansehe, stehen doch alle Pferde hinten etwas breiter.
Man kann das ja mal selbst probieren.
Man stellt sich an eine Wand und nimmt eine Haltung ein, wie wenn man auf einem Stuhl sitzt. Dann variert man mal, wie breit die Beine auseinander stehen. Mal die Knie zusammen, mal hüftbreit auseinander und mal gegrätscht. Die Belastung ist immer etwas anders, man wählt sich die Angenehmste. Und das ist beim Pferd vermutlich auch Gebäudeabhängig.
Das Pferd soll bei der Übung ja keinen Krampf bekommen.
Re: Der Schulhalt - Levadevorbereitung? Sinn und Unsinn?
Verfasst: Fr 31. Jan 2014, 12:23
von Heupferdchen
snöflingan hat geschrieben:Mir fällt auf, dass viele Pferde, die den Schulhalt lernen und die Hanken zunehmend beugen, dann auch sehr oft erheblich breiter stehen mit den Hinterbeinen.
Bei einem BB-Kurs, wo ich mit bei war, war das nicht erwünscht. Da wurde aus dem Schritt-SH im diagonalisierten Schritt in die Schulparade gegangen. Und zwar auf dem Hufschlag. Das innere HB wird durch das SH begrenzt, das äußere durch die Bande. Stellte sich das Pferd bei der Parade trotzdem breit hin, wurde neu angesetzt.