Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Moderator: Sheitana

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Cashew
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Cashew »

Ich hab ihn vor der Nase... :-D

Auszug (S.140): Wichtig: Pferdemist darf niemals auf den Weiden verteilt oder ohne ausreichende 12-monatige Vorbehandlung (=Kompostierung bei 60-65° C) als Dünger für Pferdeweiden verwendet werden! Durch eigene konsequente Kompostbereitung mit erträglichem Arbeitsaufwand lässt sich bei geringem Platzbedarf das Mistentsorgungsproblem lösen. Kompostierung ist eine Art "Zusammenfügung", eine Komposition unterschiedlicher organischer Stoffe.

War ja mein Ausgungspunkt. Im Rest des Kapitels "Kompostwirtschaft" beschreibt er ziemlich detailliert, wie man Pferdemist am besten kompostieren sollte. Anscheinend bietet des Buch "Die Pferdeweide: Ökologie - Nutzung und Pflege - Kompostwirtscha​ft" von Jutta Von Groningen aber noch brauchbarere und praktischere Tipps. Steht jedenfalls auf meiner Wunschliste...

Von Ekel habe ich im Bender zumindest nichts gelesen. Im Gegenteil, auf Seite 145 spricht Bender von "geschmacklich und stofflich besserem Pflanzenbestand". Zwar werden im Buch auch im Detail verschiedene Kunstdünger beschrieben, man liest aber ziemlich deutlich raus, dass der Autor ein Anhänger der Kompostwirtschaft ist. Man muss es nur fachgemäß ausführen können :nix:
Viele Grüße,
Sarah und Co


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Hina_DK
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Hina_DK »

Hm, dann scheint ja seine eigene Meinung dazu unterschiedlich zu sein ;). In einem Artikel im "Töltknoten" vom letzten Jahr hat er nämlich nochmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Kompost mindestens zwei Jahre alt sein soll, bevor er ausgebracht wird und ich ging davon aus, dass er in seinem Buch etwas ausführlicher auf die Ekelstoffproblematik eingegangen ist.
Viele Grüße
Hina

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Cashew
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Cashew »

Das kann sehr gut sein. Vielleicht hat er seitdem ja auch neue Erkenntnisse versammelt. Ich habe die Ausgabe von 2009, und wenn mich nicht alles täuscht, habe ich letztens auf Amazon eine brandneue Ausgabe von Januar 2013 gesehen (Hätte ich das gewusst, hab das Buch erst letzten Herbst gekauft... :roll: )
Viele Grüße,
Sarah und Co


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Lottehüh
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Lottehüh »

Hina_DK hat geschrieben:Das betrifft aber nur das hochprozentige Ammoniumsulfat, ein sehr hochkonzentrierter Stickstoffdünger.
Oh, ich glaub, ich hab Kalkstickstoff mit Branntkalk verwechselt... sorry... :oops:
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Hina_DK
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Hina_DK »

Aber so ganz unrecht hast Du trotzdem nicht. Wenn man es nämlich zu gut meint, ist da auch erstmal ein paar Wochen Ruhe auf der Weide, bis sich die Kleinlebewesen wieder erholen. Auch hier wie so oft macht die Dosis das Gift.
Viele Grüße
Hina

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Lottehüh
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Lottehüh »

Was sagt ihr zu Schafen auf der Weide zum Nachbeweiden / Düngen?

Die Pferde wohnen bei einem Schäfer und die Schafe gehen im Frühjahr (ganz ganz Frühjahr, so im April) auf die Heuwiesen, die direkt am Stall liegen. Das heißt, die Würmer, die evtl. vom Schaf auf's Pferd gehen würden, hätte man sowieso im Heu. Eine unserer Koppeln war bis letztes Jahr Heuwiese. Wir haben sie bekommen, weil wir das größte Pferdeaufkommen mit dem wenigsten Koppelplatz am ganzen Stall haben und der SB einsichtig war, dass wir noch ein Stückchen brauchen, ich hab ihn einige Wochen belabert, ob wir das Stück nach dem Heuen haben dürfen. Dann haben wir es bekommen. Im Herbst hab ich ihm dann gesagt, er soll einfach sagen, wann wir es abbauen sollen, aber dann meinte er, wir könnten es ruhig behalten und er würde nur evtl. im Frühjahr die Schafe drauflassen.

Ich finde die Idee eigentlich gut. Die Pferde waren viel zu lange drauf, wir hätten das viel früher dichtmachen müssen. Ich hab schon Angst, dass da nicht mehr viel wächst. Ist jetzt nicht matschig, aber wirklich bis auf den Grund runtergegrast. Deshalb finde ich den Gedanken, dass die lieben Schafe das im Frühjahr düngen und wir die Pferde dann erst im Sommer wieder drauflassen eigentlich ganz gut. Was sagt ihr? Hat jemand Erfahrungen?
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Hina_DK »

Das Heu wird ja nicht so verfüttert, sondern gepresst und dann fermentiert es, d.h., es wird heiß und die meisten Parasiten sterben ab. Insofern ist das im Heu ja kein Problem mehr.

Und ansonsten ist so eine "Wechselwirtschaft" mit Heumachen, Schafen, Rindern und Pferden oder eben nur zwei verschiedenen Bewirtschaftungen, bezüglich der Parasiten auch besser, als reine Pferdewirtschaft, da durch die verschiedenen Tierarten alles gefressen wird und so keine Geilstellen vorhanden sind. Das gefällt den Parasiten nämlich gar nicht und sie vermehren sich gar nicht erst so heftig.
Viele Grüße
Hina

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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Schnucke »

Problem bei Beweidung von Schaf und Pferd ist der Leberegel. Gegen den Leberegel helfen die normalen Pferdewurmkuren meines Wissens nach nicht. Zwischenwirt sind Schnecken und Ameisen, ein kompletter Zyklus dauert ca 6 Monate und die Eier sind sehr kälte-, hitze- und trockenresistenz.
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Cashew »

Hina_DK hat geschrieben:Das Heu wird ja nicht so verfüttert, sondern gepresst und dann fermentiert es, d.h., es wird heiß und die meisten Parasiten sterben ab. Insofern ist das im Heu ja kein Problem mehr.
Ich dachte Fermentieren passiert nur bei Silage? Heu sollte doch im Prinzip vor dem Pressen so trocken sein, dass es gerade nicht fermentiert - oder bring ich da was durcheinander? :-e
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Sheitana
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Re: Düngen mit Pferdemist - Risiken und Möglichkeiten

Beitrag von Sheitana »

Trotzdem läuft im Heu noch ein Prozess ab. Deswegen soll man es ja auch 3 Monate nicht verfüttern.
Kann man ganz gut fühlen, frisches, ordentlich gelagertes Heu wird ziemlich war und *schwitzt*.
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