Schleichende Rehe

Moderator: Sheitana

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lungomare
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Re: Schleichende Rehe

Beitrag von lungomare »

der bär läuft aber im winter normal, oder? also dann, wenn es nur heu und kein gras gibt?
ich hab so ein bisschen die theorie, dass das die unkomplizierteren kandidaten sind. meine lief auch immer im winter gut, im sommer mit gras und ohne heu aber mau. die kommt jetzt mit zwölf stunden weide gut klar, frisst aber in den übrigen 12 stunden gute 2kg heu/100kg Körpergewicht, bei nasskalt eher mehr... dabei soll man ja eigentlich heu kürzen, wenns gras dazu gibt. bei ihr scheints aber wichtig zu sein, dass sie vom heu "satt" wird, dann frisst sie weniger gras und kommt klar.

aber eben, das ist die unkomplizierte Stoffwechsel/Rehepferd Konstellation. wenn man eins hat, wo schon zuviel heu, zu zuckriges Heu oder irgendwelche anderen miniauslöser genügen, dann muss man eben wirklich das volle Stressprogramm fahren, dass Berry da am hals hat.
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Fionnlagh
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Re: Schleichende Rehe

Beitrag von Fionnlagh »

Der Baer laeuft im Winter ueber alles, ja. Und es trifft auch sonst nix von dem zu, was du aufgezaehlt hast: momentan ist er sehr schlank, hat keine Einblutungen, keine gezerrte weisse Linie etc.
Ausloeser bei uns ist mMn der Weissklee, aus dem unsere Wiese derzeit zu 90% besteht.

Nur -und das ist fuer mich halt der Unterschied- wir ziehen jetzt in einen Stall ohne Klee auf der Weide, aber Weide gibts halt trotzdem 24 Stunden. Das ist ein Versuch!!! Ich hoffe, es reicht aus, keinen Klee mehr zu haben, aber wissen tu ich es nicht. Dazu gehoert auch der Einsatz eines Maulkorbs.

Wuerde ich jetzt aber denken, dass er Rehe hat, wuerde ich Experimente dieser Art nicht mehr eingehen, sondern haette letztes Jahr schon gezielt nach einem Stall komplett ohne Weide gesucht und auch eine Box waere in Frage gekommen. Insofern ist es fuer mich also sehr wohl ein Unterschied, ob wir von Vorstufe oder Rehe (ob akut oder schleichend ist mir wurscht) sprechen.
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ehem User

Re: Schleichende Rehe

Beitrag von ehem User »

Also so direkt gefragt wäre es für mich auch Stufe 1 der schleichenden Rehe. Gerade wenn er im Winter gut läuft, deutet es ja noch mehr auf Probleme mit Gras hin als ein generelles Problem...:(
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kolyma
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Re: Schleichende Rehe

Beitrag von kolyma »

Der Knackpunkt ist doch nicht die Fühligkeit sondern der GRUND der Fühligkeit. Fühlig laufen kann ein Pferd aus zig Gründen. Aber wenn es ganz eindeutig wegen Futter fühlig läuft, machts für mich keinen großen Unterschied mehr welchen Namen man dem Kind gibt.

Trotzdem finde ich, dass das kein Grund zur Panik ist. Man muss halt schauen, was man ändern kann. Ich denke, man muss das Pferd nicht zwingend von der Weide nehmen. Halt nicht unbedingt 24h Weide und kucken ob man das Bewegungspensum entsprechend erhöhen an.
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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Lewitzer Flummi
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Re: Schleichende Rehe

Beitrag von Lewitzer Flummi »

Wenn weißklee als Ursache vermutet wird, würde ich recherchieren, ob dieser im Allgemeinen einen höheren Zuckergehalt aufweist, als Gras. Wenn dem so ist, würde ich das Experiment wagen und Wiese ohne Klee noch mal probieren, dabei aber die Hufe und das Pferd gut in Auge behalten. :nix:
Liebe Grüße
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Gentiana
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Re: Schleichende Rehe

Beitrag von Gentiana »

Wenn ich Klee-Koppel höre, schellen bei mir alle Alarmglocken....

Beim Klee hat das nichts mit dem Zuckergehalt zu tun, da sind andere Stoffe drin, die Probleme verursachen. Guckt mal unter Kleevergiftung / Trifoliose bei Pferden nach. Dazu gibt´s allerhand Infos im Netz.
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Fionnlagh
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Re: Schleichende Rehe

Beitrag von Fionnlagh »

Also zusammen gefasst kann man im Grunde genommen sagen, dass keiner weiß, WANN wir genau von schleichender Rehe sprechen :nix: .

Da scheint es wohl keine allgemein gültigen Indizien und Indikationen dafür zu geben. Der eine nennt es so, der andere nennt es Alarmzeichen :nix:

Ich persönlich nenne es lieber Alarmzeichen. Ob das für irgendwen anderen eh "keinen großen Unterschied macht", ist mir ehrlich gesagt wurscht ;) .
Für MICH macht es einen Unterschied. Und ich darf ja glücklicherweise meine Gefühle immer noch selber bestimmen :puh:

Lewitzer Flummi hat geschrieben:Wenn weißklee als Ursache vermutet wird, würde ich recherchieren, ob dieser im Allgemeinen einen höheren Zuckergehalt aufweist, als Gras. Wenn dem so ist, würde ich das Experiment wagen und Wiese ohne Klee noch mal probieren, dabei aber die Hufe und das Pferd gut in Auge behalten. :nix:
Siehe Gentiana. Bei Klee ist nicht der Zucker das Problem.
Ansonsten hab ich da jetzt eh keine andere Wahl. Es war schwer genug einen Stall zu finden und wir ziehen bereits diese Woche um. Ich kann jetzt nicht mehr hergehen und das alles rückgängig machen... Mal abgesehen davon, dass der neue Stall fütterungstechnisch trotzdem eine riesen Schritt nach vorne ist, wenn auch offen gestanden nicht geeignet für Rehe-Pferde.
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Re: Schleichende Rehe

Beitrag von lungomare »

An trifoliose dachte ich auch grad... Aber wenns von dem zeug am neuenstall nicht viel gibt und zusätzlich heu satt, wäre ich optimistisch, dass dort ruhe ist
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Cate
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Re: Schleichende Rehe

Beitrag von Cate »

Fühligkeit in Zusammenhang mit Klee- oder Kuhgrasweide ist bei mir auch ein absolutes Alarmzeichen, Fühligkeit alleine nicht unbedingt. :ohm:

Wir haben ein EMS-Pferd im Stall, der geht immer wieder mal fühlig, ohne jeden erkennbaren Zusammenhang - egal ob nasser oder trockener Boden, ob viel, wenig oder gar keine Weide. :nix: Die Hufe waren früher sehr mäßig bearbeitet, haben sich jedoch deutlich verbessert, er braucht allerdings ein sehr kurzes Bearbeitungs-Intervall, sonst neigen seine Hufe zum Schnabeln. Unsere Antwort auf seine Fühligkeit ist, wenn irgend möglich, Hufschuhe an und mehr bewegen ... :punk:
Nora dagegen - Norikerin mit gut überstandener Rehe 2010 - geht fühlig, sobald ihre Hufe ein Mü zu lang sind, bei 1mm Wandüberstand steht und läuft sie sofort wieder wie ein Rehepferd, werden die Hufe gekürzt, ist nix mehr davon zu sehen :roll: Ist bei ihr völlig unabhängig von Wetter, Boden oder Weide :nix:

Wir achten allerdings darauf, insgesamt halt die Haltung möglichst optimal zu gestalten, füttern fast nur Heu plus angepaßtes MiFu und machen regelmäßig Kräuterkuren für den Stoffwechsel.
Und ich fühle regelmäßig nach Huftemperatur und/oder Pulsation, und hab schon manchmal die Krise gehabt, weil mein schwarzes Pferd halt vorher in der Sonne stand :tuete: .... sehr zu GöGas Erheiterung :-z
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
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Fionnlagh
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Re: Schleichende Rehe

Beitrag von Fionnlagh »

lungomare hat geschrieben:An trifoliose dachte ich auch grad... Aber wenns von dem zeug am neuenstall nicht viel gibt und zusätzlich heu satt, wäre ich optimistisch, dass dort ruhe ist
Ja, bin ich eh auch :-n


@Cashew, entschuldige! Ich wollte nur eine winzig kleine Zwischenfrage stellen und nicht deinen Thread zu meinem machen!!!
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