Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

[ehem User]

Irgendwie schön dass hier so viel Resonanz ist... ich reite auch nicht mehr so gerne andere Pferde. Mir fehlt die Beziehung zu ihnen und die gemeinsame Sprache. Das anreiten des Pferdes meiner Freundin ist was anderes. Ich habe inzwischen eine Beziehung zu ihm und bringe ihm eine Sprache bei.
Ich vermisse das reiten ansonsten null.
Mein wallach ist wirklich mein Pferd. Ich fühle mich ihm verbunden, wie keinem anderen. Dadurch wird zweitrangig was wir machen.
Interessant ist, dass viele in der reiterszene das Ganze anders sehen und ihnen die Pferde die nicht geritten werden gar leid tun. In meinem letzten Stall war das ganz extrem. Ich bin jetzt zum glueck in einem toleranten Stall. Inzwischen lasse ich mir aber auch gar nicht mehr reinreden...
Ich erlebe aber auch öfter Leute die sich mir gegenüber rechtfertigen obwohl ich das gar nicht hören will ... Ich kann mir vorstellen, dass sie irgendwie unbewusste Zweifel an ihrem Tun hegen.

[lungomare]

Ich habe mich in den letzten Jahren zum Wenigreiter entwickelt.

Und ja, das triffts, reiten um des Reitens Willen gibt mir nichts. Wir geniesen es gemeinsam zu fliegen. Herr Pferd mag zwischendurch gern mal schnell unterwegs sein und da ich ihn dabei aufhalte, nimmt er mich mit.
Und wir geniesen auch, dass unsere gemeinsame Balance und damit Bewegungsfähigkeit so ganz anders ist, als wenn jeder für sich allein geht.

Darüber hinaus sind wir aber überwiegend und gern Seite an Seite unterwegs.

ich kann grad das "sie nimmt mich halt mit, wenn sie schneller möchte" auch so bestätigen. wir laufen viel im schritt spazieren und wenn ich mich auf nem netten wiesenweg hochschwinge, dann fragt Pony meist an, ob wir jetzt auch mal flotter können und düst dann mit gespitzten Öhrchen los
ich könnt mir auch vorstellen, dass sie ganz gern mal ihre Kraft und Schnelligkeit mit uns teilen.

fremde Pferde reizen mich auch null. war vbor zwei Jahren mal mit Mia auf ihrer Luna im Gelände. Nettes Pferdchen, auch das gemeinsam ausreiten war nett. aber brauchen tu ichs nicht. wenn ich einmal die woche aufs Pony klettere, bin ich happy. momentan ist eh alles bucklig und wir spuken nur bodenarbeitsmäßig auf dem nciht-buckligen reitplatz rum... und das reiten fehlt mir nicht .

[lunimaus]

mir gehts ähnlich. Ich genieße mittlerweile nur noch die Zeit mit Luni. Wir hatten seit jeher immer Phasen, wo Reiten wochenlang gar nicht auf dem Programm stand und haben Wege gefunden, gemeinsam miteinander Spaß zu haben, egal ob Quatsch, Spazierengehen, freilaufen oder longieren.
Zwischendurch war ich drauf und dran, die Maus in Reitrente zu schicken bzw. hatte das gedanklich getan, war ein viertel Jahr so, im letzten dreiviertel Jahr hab ich vielleicht 4 Mal draufgesessen. Vor drei Wochen kam mir dann irgendwie der Gedanke, wir könnten ja mal wieder... und ich hab nicht nur den Eindruck, dass es ihr gut tut, sondern auch, dass sie es gerade mag, was wir so machen, wenn ich ein Mal die Woche draufkrabbel...

[Sanojlea]

Hier noch ein Nichtreiter!
Ich hab ein Jungpferd und dazu ist sie auch noch ein Pony. Wenn ich nach der 10% vom Pferdegewicht-Regel gehe werde ich sie nie reiten. Ich muss sagen ich träume davon mit ihr zu fliegen, eben dieses "mitnehmen" und ich glaube auch das sie das können wird. Denn was ist mit "reiten" gemeint wenn die von 10% sprechen? Vermutlich doch das übliche Training/Reiten mit Pferden die auf dem herkömmlichen Weg ausgebildet wurden...
Ich möchte mein Pferd am Boden fitt machen und ihr die Entscheidung überlassen bzw. werde ich sehen wie sie unter mir läuft und ob sie mich ausbalancieren kann. Und ich werde wohl Wenig-Reiter bleiben! Total toll wären Spaziergänge mit ab und zu aufsitzen!
Mittlerweile sage ich übrigens auch sehr überzeugt und stolz "Das ist ja auch mein Pony!" Denn das ist sie einfach auch, sie ist halt mit mir aufgewachsen und ich bin ihr Mensch!!!

[Abendsonne]

Bin seit Neuestem Nichtreiter, bin schwanger. Das Reiten geht mir schon ab, aber angesichts des strampelden Kleinen in meinem Bauch eher weniger weil ich nichts riskieren möchte und ein Pferd ja ein Fluchttier ist und bleibt und ich nicht davon ausgehen sollte, dass auch jetzt nichts passieren würde, das steht uns Menschen nicht zu, Pferde handeln nach Instinkten.
Ich sag immer so, ich hab alles "mitgenommen" was es so für uns als Paar gab, lange Ausritte, Wanderritte, mal ein paar kleine Prüfungen im Freizeitbereich, waren miteinander im Weiher, ohne Sattel, Bodenarbeit, habe ihr Zirkuslektionen beigebracht usw.
Weil ich halt auch irgendwie wußte, dass ich mal Kinder möchte und dann die Zeit des aktiven Reitens erstmal vorbei sein wird.
Meine Stute ist auch schon 25 Jahre alt, hat Arthroseschübe, was aber nicht heißt, dass sie noch gut im Gelände unterwegs war.

[Sanojlea]

Promt flattert heute der Rundbrief von Maren Diehl mit unter anderem genau diesem Thema in mein Emailfach!
Ich finde Marens Aussage dazu sehr intressant und sie deckt sich mit einigem was hier schon gesagt wurde, ich weiß aber nicht ob ich sie hier zitieren darf, werde mal nachfragen- falls Intresse besteht?

[Biggi]

Eigentlich bin ich ja auch ein Nicht - (mehr-)Reiter. Vor gut 3 Jahren habe ich die Versuche aufgegeben, meine Islandstute zu reiten, die ich als älteres Pferd mit 17 jahren gekauft hatte. Sie hatte einfach keine Lust mehr am geritten weder. Es fiel ihr schwer jemanden zu tragen, sie hatte Rückenschmerzen und ihre Hinterhand konnte nicht gut Last aufnehmen. Eine Trense im Maul war ihr ein Graus.

Im Anschluss habe ich drei Jahre mit ihr alles mögliche am Boden gemacht. Langzügel, Kurzzügel, Longieren, Fahren vom Boden aus. Sie wurde geschmeidig und fand auch wieder Zutrauen zum Gebiss. Aber als die ANforderungen ein bestimmtes Maß überstiegen, war ihr auch diese Arbeit zuwider. Also stellte ich auch dieses Arbeiten ein.

So kamen wir zum Clickern. Nach langem Rumexperimentieren fand sie Gefallen daran und das ist bis heute so geblieben. Über das Clickern mag sie sich auch schwierigeren Aufgaben stellen. Ich kann sie mit Wippe und Podest sogar einigermaßen Gymnastizieren. Selbst Longenarbeit mag sie, dank clickern, inzwischen recht gerne.

Ab und an kommt ein sehr leichtes Reitkind und das trägt sie willlig und freudig durch die Landschaft.
-Und kürzlich schenkte sie mir beim Longieren sogar freiwillig ein paar Runden im Trab.

[Avaris]

Ihr glaubt ja gar nicht, wie sehr ich mich darüber freue, hier auf so viele Nicht-(mehr-)Reiter oder Kaum-noch-Reiter oder Gibt-auch-schöneres-als-Reiten-Reiter zu treffen
Da komme ich mir doch gleich viel weniger "absonderlich" vor

[Scheckenfan]

Und ich kenne auch viele Reiter, die sich gar nichts anderes vorstellen können, als vom Pferd durch die Gegend geschaukelt zu werden. Spazierengehen? Handarbeit? Die tun mir dann ehrlich Leid, weil sie so viel verpassen!

Vielen Dank für diesen Satz.
Bin zwar passionierter Reiter, und ich wage zu behaupten dass mein Pferd daran auch Spaß hat, aber ich könnte es mir absolut nicht vorstellen, NUR zu reiten, kenne aber genug von genau dieser Sorte.
Der Satz hat mich die letzte Zeit oft begleitet, und ich konnte einige Sachen viel gelassener nehmen...

[WaldSuse]

Ich bin zwar (noch)Reiterin,aber auch nur,weil es meinem Pferd Freude macht,mit mir auf dem Rücken durch die Gegend zu streifen.Er hat die liebenswerte Eigenschaft(und natürlich ganz viele andere mehr!),zufrieden vor sich hin zu brummeln,wenn es ihm gut geht.Und das macht er bei jedem Ausritt.Wenn wir spazieren gehen,weniger bis gar nicht.Sollte es aber irgendwann mal anders werden,steige ich sofort ab und werde auch zum Nicht(mehr) Reiter.