Wow, ich bin gerade etwas sprachlos von der Diskussion
1. ich finde schimmeliges Heu zu füttern geht egal aus welcher wirtschaftlichen Komponente gesehen mal garnicht. Da gibt es auch keine Ausrede für, da müssen Lösungen gesucht werden. Auch ich halte 2013 für kein gutes Heujahr, aber ich hatte wohl Glück, mein Futter ist ok, weniger Staub - wobei sich der in Grenzen hält - wäre wünschenswert, aber es ist gutes!!! Futter. Staub, wenn es wirklich nur Staub ist, finde ich doof, aber damit kann man außer mit Hustenpferden mit gewissem Management noch leben. Schimmel dagegen ist eine NO-Go. Von daher finde ich den Hinweis, Heu testen zu lassen völlig legitim.
Falls dann festgestellt wird, dass das Futter nicht ok ist, sollte ggf. je nach Situation eine gemeinsame Lösung erarbeitet werden, die keinen in den finanziellen Ruin treibt. Da ist ggf. auf beiden Seiten Entgegenkommen gefragt.
2. einer Einstellerin zu sagen / schreiben, dann mach's doch besser finde ich schlicht und ergreifend frech, egal wie die Einstellerin auf einen zugegangen ist. Auch als SB hat man sich an Umgangsformen zu halten und nur, weil die Einstellerin vielleicht nicht den optimalen Weg gewählt hat, Wünsche / Anregungen / Beschwerden zu äußern, kann ich nicht so "pampig" reagieren. Auch die SB könnte / sollte da eine andere Wortwahl treffen, wie: ich finde die Heuquali auch nicht so toll, kann es aber derzeit leider nicht ändern, wenn Du weißt, woher ich ggf. besseres Heu bekomme, bin ich für Hinweise immer offen.
3. aus der Sicht der SB wäre ich über die Email wahrscheinlich sehr entäuscht, nicht nur wegen der Beschwerden, sondern insbesondere auch, weil man das Gespräch nicht sucht. Wenn Du tatsächlich geschrieben hast, Du hast Angst vor ihrer Reaktion, dann impliziert diese Aussage bei mir nicht, dass Du ein Problem hast, sondern dass sie böse ist (gerade weil Du auch noch geschrieben hast, dass sie schon mal ein bisschen heftiger reagiert, also hast Du ja schon gerade in ihr einen Grund gesehen). Wenn man tatsächlich ein Problem im persönlichen Gespräch hat, dann erklärt man wohl besser: ich schreibe Dir das per Mail, weil ich grundsätzlich persönlich ein Problem damit habe, meine Wünsche im Gespräch darzustellen und Dir meine Argumente schriftlich einfach sachlicher und objektiver näher bringen kann.
Ich selbst habe schon häufiger die Wirkung auf andere gehabt, dass ich keine andere Meinung gelten lasse, dass ich sehr bestimmend bin etc. Das hat denke ich den Hintergrund, dass ich schon mal mit Lars aneinander gerate, auch wenn andere dabei sind und da schon mal deutlicher werden muss, weil es sonst ist, wie gegen eine Wand zu sprechen

. Ansonsten halte ich mich selbst für einen durchaus kritikfähigen Menschen, der auf Anregungen und Verbesserungsvorschläge zumindest nicht sofort ablehnend reagiert. Gut, vielleicht wirke ich auch deshalb nicht so, weil ich bei Verbesserungsvorschlägen nicht gleich begeistert ja sage, sondern mir das gründlich durch den Kopf gehen lasse, evtl. darüber diskutiere, um die Angelegenheit von allen Seiten zu betrachten. Letztlich hat man als SB die Verantwortung für die Haltung und ganz ehrlich, dann treffe ich auch letztlich die Entscheidung.
Wenn man aber deshalb die Meinung äußert, dass man mit mir nicht reden kann, verletzt mich das.
4. Vereinbarungen: ich glaube, obwohl wir alle Deutsch sprechen und schreiben, gibt es dennoch höchst gravierende Unterschiede zwischen Sender- und Empfängerhorizont. Ich habe als Einsteller schon in verschiedenen Ställen gestanden, Vereinbarungen wurden seltenst eingehalten. Wahrscheinlich sehen die SB das genauso, was läuft also falsch?
Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung. Hören beide Parteien nur das, was sie hören wollen???? Wird da zuviel reininterprätiert, weil man Wünsche und Vorstellungen hat? Hören die SB einem nicht zu, wenn man Fragen stellt und Vereinbarungen trifft? Läuft das nach dem Motto, na ja, wenn das Pferd erstmal da ist, wird sich das schon regeln?
Aber auch auf der anderen Seite, will der potentielle Einsteller gerne an den Stall und denkt dann, na ja, die Kleinigkeiten kann ich später noch klären, ist ja keine große Sache, das kann der SB ja einfach ändern? (Mir ist in meiner einzigen Erfahrung als SB mit meiner Einstellerin passiert, dass ich aus meiner Sicht völlig eindeutig, unmissverständlich und unumstößlich erklärt habe, dass ich den Pferden AUSSCHLIESSLICH HEU füttere und sie zig-fach gefragt habe, ob das für ihr bekanntermaßen Hustenpferd auch wirklich geht, die Antwort erhalten habe: "ja, ja, kein Problem, ist ja alles luftig, das geht schon!" Selbst mein Angebot, dass sie einen Ballen Heu testweise im Sommer bei sich auf der Wiese füttert, wurde abgelehnt. Die Pferde standen keine 3 Wochen im OS, da fing der eine an zu husten (wahrscheinlich ein Infekt und zumindest nicht ausschließlich auf Heu-Unverträglichkeit zurück zu führen) und SOFORT musste ich eine Alternative bieten, wo das Pferd mit Heulage gefüttert werden konnte, ein Versuch es nach Abheilung des akuten Infekts noch mal mit Heu zu probieren selbst bei meinem Angebot EMs übers Heu zu gießen etc., wurde kategorisch abgelehnt, weil sie nicht bereit war, bei einem ggf. Scheitern weitere TA-Kosten zu tragen. Sie war schließlich zahlende Kundin, also hatte ich die Lösung bereit zu stellen. Ich muss nicht erwähnen, dass sich unsere Wege sehr schnell trennten... Ich bin gerne kompromissbereit und hätte versucht eine Lösung zu finden, aber nur mir den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben und das, obwohl die Bedingungen von vornherein völlig klar waren, für mich ein No-Go.
5. Miteinsteller: sind für mich kein Kriterium, ob der Stall ok ist. So vielen ist es schlicht und ergreifend egal, oder sie haben kein Geld / wollen kein Geld in die Hand nehmen, um etwas zu verbessern, da steht man einfach allein auf weiter Flur. Genauso steht aber auch ein SB allein auf weiter Flur, wenn er etwas verbessern möchte und die Kosten dafür von den Einstellern ersetzt bekommen möchte, der stößt auch selten auf Zustimmung... Nur weil es Leute gibt, die bereits jahrelang in einem Stall stehen, muss der keine guten Haltungsbedingungen bieten :-ü
Ich glaube, Pferdeleute untereinander sind einfach äußerst schwierig. Dazu ist die Pferdehaltung sehr teuer. Will man optimale Haltungsbedingungen haben, muss man extrem viel Geld auf den Tisch legen, ansonsten muss man irgendwo Kompromisse machen, aber die macht jeder an anderer Stelle.
Snöfi, auf Deine Situation bezogen, wenn Deine Ponys gesundheitliche Probleme haben mit der Fütterung und so hört es sich ja tatsächlich an, solltest Du den Stall wechseln. Eingefahrene Strukturen bricht man als Neu-Einsteller nicht auf und leider ist schon Porzellan zerbrochen. Wenn Du dort bleiben möchtest, kann meiner Ansicht nach nur ein offenes Gespräch helfen, aber ich weiß ja nicht, ob Dir das überhaupt möglich ist. Die Missverständnisse auf beiden Seiten schriftlich aus dem Weg zu räumen, halte ich für unwahrscheinlich. Demnächst solltest Du meiner Ansicht nach besser solche Mails / Briefe von jemand Drittem lesen lassen, jemandem, der Dir klar sagen kann, wie Dein Geschriebenes im
schlechtesten/b] Fall auf den Empfänger wirkt...
Hinsichtlich Stallwechsel, wenn Du tatsächlich auf Weltreise gehen möchtest und das in Kürze entschieden wird, dann würde ich bis zur Entscheidung warten, um mehrere Umstellungen zu vermeiden.
6. Leider lassen sich Stallwechsel auch bei aller Sorgfalt bei der Stallsuche nicht immer vermeiden, ich spreche aus leidvoller Erfahrung. Und bevor ich meinem Pferd 20 Jahre ggf. Schimmelheu füttere oder mit elendig langen Fresspausen leben muss, wechsel ich bei allem Bedauern doch lieber noch mal. Jemandem ggf. häufigere Stallwechsel vorzuwerfen und dabei ggf. noch soziale Kompetenzen anzuzweifeln finde ich nicht fair.
Ganz deutlich, ich kenne beide Situationen (die Sitaution als SB weniger als die des Einstellers), ich finde keine Seite einfach. Es gibt viele Ställe, die keine optimalen Haltungsbedingungen bieten, aber große Versprechungen machen. Aber es gibt genauso bzw. in der Anzahl noch wesentlich mehr, Einsteller, die für wenig Geld das Optimum suchen. Damit will ich hier ganz klar keinen Ansprechen. Aber jeder hat greift doch auf seine Erfahrungen zurück und ich denke, deshalb eskaliert es häufiger als es muss, weil man sich vorher vielleicht bei aller Bemühung, nicht genügend in die Situation des Gegenübers reinversetzt.