Stallsituation, brauche Rat...

Moderator: Sheitana

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Nelchen
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Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Nelchen »

Auf der anderen Seite – wir hatten doch einen super Sommer – im Frühjahr viel Regen und Sonne, im Sommer trocken und heiß – ich verstehe gar nicht, dass das Heu so schlecht ist (bei uns ja teils auch).
Das ist ganz einfach. Als es Zeit war Heu zu machen, war das Gras durch den langen Regen im Frühjahr und teilweise Hochwasser nicht zu mähen. Danach war zwar schönes Wetter, aber der Boden noch sooo nass, dass das Heu nicht trocken wurde. Viele haben hier schon gepresst, weil dort noch nicht abzusehen war, wie lange schöne Tage bleiben und noch kommen. Folge ist noch nicht 100% trockenes Heu in Ballen, die dann, technisch bedingt, viel zu fest werden= Schimmel in der Mitte. :(
Danach war zwar das Wetter bombig, aber kein Gras da. Das war ja viel zu spät geschnitten beim ersten Schnitt. Und als das Gras nachgewachsen war, gabs kein schönes Wetter mehr. Erst spät im September nochmal, da wird das Heu nicht mehr richtig trocken, weil die Nächte schon kühler sind und es morgens länger dauert, bis der Boden trocken ist. Alles nicht so einfach! ;) Heuernte ist manchmal wie Russisch Roulette.

@snöflingan,
ich glaube, wenn du zu einer Stallbesitzerin gegangen wärst, die ihre Pferde wie Kinder sieht und ihr von deinem Kummer erzählt hättest, dass du dir Sorgen machst um den Gesundheitszustand deiner Stute und dass du Heu als Ursache vermutest, dazu deine Ängste darüber, was sein wird, wenn du weg bist ein Jahr, ich glaube sie hätte mit dir zusammen nach Lösungen gesucht. Außerdem hätte ich mich nun wieder gefragt, wieso vielleicht 10 langjährigeEinsteller(oder wieviele das sind :nix:) so lange zufrieden sind mit den Bedingungen und ich als "Neue" wegen irgendwas frustriert bin.
Stell dir vor ein neues Pferd kommt in eine gewachsene Herde, ohne bestimmte Ansprüche zu haben an Rang und Stellung. Stell dir dasselbe Pferd vor mit Ansprüchen auf einen "Posten" weiter oben. :? Ich glaube, dass muss ich nicht beschreiben.(Um mal bei dem Vergleich mit der Freundlichkeit Pferd - Mensch zu bleiben.) Unter Menschen laufen genau die gleichen animalichen und evolutionären Relikte ab, wie in einer Herde. Das Gegenteil heißt Diplomatie! ;)

Und auch den Anderen, die hier mal eben schnell den Stall wechseln, wenn da irgendwas nicht so ist, wie sie sich das vorstellen: Für so ein Fluchttier, um was es dabei geht, was Sicherheit in einer intakten Herde braucht, bedeutet das enormen Stress und anfangs manchmal Todesangst( da ausgestoßen( weil dem Menschen etwas nicht passt, geht er eben), nicht angenommen(in dem neuen Stall ist ja alles viel schöner) und eine lange Eingewöhnungsphase, bis sich wieder innere Ruhe und "angekommen sein" ausbreitet. Da ist nicht immer das Heu schuld am Magengeschwür!
Pferde sind seelisch sehr sensibel und reagieren darauf höchst extrem. Leider können sie es sehr schlecht zeigen. Das ist das Problem. Sie können die Stirn nicht in Falten legen, oder leise wimmern und sind einem Wesen ausgeliefert, dass es verlernt hat mit dem Herzen zu schauen.(Menschen allgemein, Ausnahmen bestätigen die Regel, nicht auf die Schreiber hier im Thread bezogen.)
LG Katrin

Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
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Sky4ever
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Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Sky4ever »

Nelchen hat geschrieben: Außerdem hätte ich mich nun wieder gefragt, wieso vielleicht 10 langjährigeEinsteller(oder wieviele das sind :nix:) so lange zufrieden sind mit den Bedingungen und ich als "Neue" wegen irgendwas frustriert bin.

Und auch den Anderen, die hier mal eben schnell den Stall wechseln, wenn da irgendwas nicht so ist, wie sie sich das vorstellen: Für so ein Fluchttier, um was es dabei geht, was Sicherheit in einer intakten Herde braucht, bedeutet das enormen Stress und anfangs manchmal Todesangst( da ausgestoßen( weil dem Menschen etwas nicht passt, geht er eben), nicht angenommen(in dem neuen Stall ist ja alles viel schöner) und eine lange Eingewöhnungsphase, bis sich wieder innere Ruhe und "angekommen sein" ausbreitet. Da ist nicht immer das Heu schuld am Magengeschwür!
Pferde sind seelisch sehr sensibel und reagieren darauf höchst extrem. Leider können sie es sehr schlecht zeigen. Das ist das Problem. Sie können die Stirn nicht in Falten legen, oder leise wimmern und sind einem Wesen ausgeliefert, dass es verlernt hat mit dem Herzen zu schauen.(Menschen allgemein, Ausnahmen bestätigen die Regel, nicht auf die Schreiber hier im Thread bezogen.)
Zum ersten Satz möchte ich anmerken, dass es viele viele Pferdebesitzer gibt, die sich nicht wirklich mit der Fütterung auseinander setzen und einfach nach dem Motto leben "Der Stallbesitzer wird es schon richtig machen". Wenn diese Leute zufrieden mit einem Stall sind, bedeutet das für mich rein gar nichts.

Die zweite Aussage ist für mich auch schwierig. Natürlich bedeutet jeder Stallwechsel Stress fürs Pferd. Das möchte ich gar nicht schön reden. Aber das tut hier im Forum auch niemand, glaube ich. Nur wenn es dauerhaft Schwierigkeiten mit der Fütterung gibt, und diese auch nicht abzuändern sind, und ich Angst haben muss, dass mein Pferd davon krank wird, finde ich es sinnvoll, über einen Wechsel nachzudenken und diesen dann auch durchzuziehen. Zumal schlechtes Futter auf Dauer Stress für den Pferdekörper bedeuten kann.
Mia77

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Mia77 »

Wow, ich bin gerade etwas sprachlos von der Diskussion :shock:

1. ich finde schimmeliges Heu zu füttern geht egal aus welcher wirtschaftlichen Komponente gesehen mal garnicht. Da gibt es auch keine Ausrede für, da müssen Lösungen gesucht werden. Auch ich halte 2013 für kein gutes Heujahr, aber ich hatte wohl Glück, mein Futter ist ok, weniger Staub - wobei sich der in Grenzen hält - wäre wünschenswert, aber es ist gutes!!! Futter. Staub, wenn es wirklich nur Staub ist, finde ich doof, aber damit kann man außer mit Hustenpferden mit gewissem Management noch leben. Schimmel dagegen ist eine NO-Go. Von daher finde ich den Hinweis, Heu testen zu lassen völlig legitim.
Falls dann festgestellt wird, dass das Futter nicht ok ist, sollte ggf. je nach Situation eine gemeinsame Lösung erarbeitet werden, die keinen in den finanziellen Ruin treibt. Da ist ggf. auf beiden Seiten Entgegenkommen gefragt.
2. einer Einstellerin zu sagen / schreiben, dann mach's doch besser finde ich schlicht und ergreifend frech, egal wie die Einstellerin auf einen zugegangen ist. Auch als SB hat man sich an Umgangsformen zu halten und nur, weil die Einstellerin vielleicht nicht den optimalen Weg gewählt hat, Wünsche / Anregungen / Beschwerden zu äußern, kann ich nicht so "pampig" reagieren. Auch die SB könnte / sollte da eine andere Wortwahl treffen, wie: ich finde die Heuquali auch nicht so toll, kann es aber derzeit leider nicht ändern, wenn Du weißt, woher ich ggf. besseres Heu bekomme, bin ich für Hinweise immer offen.
3. aus der Sicht der SB wäre ich über die Email wahrscheinlich sehr entäuscht, nicht nur wegen der Beschwerden, sondern insbesondere auch, weil man das Gespräch nicht sucht. Wenn Du tatsächlich geschrieben hast, Du hast Angst vor ihrer Reaktion, dann impliziert diese Aussage bei mir nicht, dass Du ein Problem hast, sondern dass sie böse ist (gerade weil Du auch noch geschrieben hast, dass sie schon mal ein bisschen heftiger reagiert, also hast Du ja schon gerade in ihr einen Grund gesehen). Wenn man tatsächlich ein Problem im persönlichen Gespräch hat, dann erklärt man wohl besser: ich schreibe Dir das per Mail, weil ich grundsätzlich persönlich ein Problem damit habe, meine Wünsche im Gespräch darzustellen und Dir meine Argumente schriftlich einfach sachlicher und objektiver näher bringen kann.
Ich selbst habe schon häufiger die Wirkung auf andere gehabt, dass ich keine andere Meinung gelten lasse, dass ich sehr bestimmend bin etc. Das hat denke ich den Hintergrund, dass ich schon mal mit Lars aneinander gerate, auch wenn andere dabei sind und da schon mal deutlicher werden muss, weil es sonst ist, wie gegen eine Wand zu sprechen :augenroll2:. Ansonsten halte ich mich selbst für einen durchaus kritikfähigen Menschen, der auf Anregungen und Verbesserungsvorschläge zumindest nicht sofort ablehnend reagiert. Gut, vielleicht wirke ich auch deshalb nicht so, weil ich bei Verbesserungsvorschlägen nicht gleich begeistert ja sage, sondern mir das gründlich durch den Kopf gehen lasse, evtl. darüber diskutiere, um die Angelegenheit von allen Seiten zu betrachten. Letztlich hat man als SB die Verantwortung für die Haltung und ganz ehrlich, dann treffe ich auch letztlich die Entscheidung.
Wenn man aber deshalb die Meinung äußert, dass man mit mir nicht reden kann, verletzt mich das.
4. Vereinbarungen: ich glaube, obwohl wir alle Deutsch sprechen und schreiben, gibt es dennoch höchst gravierende Unterschiede zwischen Sender- und Empfängerhorizont. Ich habe als Einsteller schon in verschiedenen Ställen gestanden, Vereinbarungen wurden seltenst eingehalten. Wahrscheinlich sehen die SB das genauso, was läuft also falsch?
Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung. Hören beide Parteien nur das, was sie hören wollen???? Wird da zuviel reininterprätiert, weil man Wünsche und Vorstellungen hat? Hören die SB einem nicht zu, wenn man Fragen stellt und Vereinbarungen trifft? Läuft das nach dem Motto, na ja, wenn das Pferd erstmal da ist, wird sich das schon regeln?
Aber auch auf der anderen Seite, will der potentielle Einsteller gerne an den Stall und denkt dann, na ja, die Kleinigkeiten kann ich später noch klären, ist ja keine große Sache, das kann der SB ja einfach ändern? (Mir ist in meiner einzigen Erfahrung als SB mit meiner Einstellerin passiert, dass ich aus meiner Sicht völlig eindeutig, unmissverständlich und unumstößlich erklärt habe, dass ich den Pferden AUSSCHLIESSLICH HEU füttere und sie zig-fach gefragt habe, ob das für ihr bekanntermaßen Hustenpferd auch wirklich geht, die Antwort erhalten habe: "ja, ja, kein Problem, ist ja alles luftig, das geht schon!" Selbst mein Angebot, dass sie einen Ballen Heu testweise im Sommer bei sich auf der Wiese füttert, wurde abgelehnt. Die Pferde standen keine 3 Wochen im OS, da fing der eine an zu husten (wahrscheinlich ein Infekt und zumindest nicht ausschließlich auf Heu-Unverträglichkeit zurück zu führen) und SOFORT musste ich eine Alternative bieten, wo das Pferd mit Heulage gefüttert werden konnte, ein Versuch es nach Abheilung des akuten Infekts noch mal mit Heu zu probieren selbst bei meinem Angebot EMs übers Heu zu gießen etc., wurde kategorisch abgelehnt, weil sie nicht bereit war, bei einem ggf. Scheitern weitere TA-Kosten zu tragen. Sie war schließlich zahlende Kundin, also hatte ich die Lösung bereit zu stellen. Ich muss nicht erwähnen, dass sich unsere Wege sehr schnell trennten... Ich bin gerne kompromissbereit und hätte versucht eine Lösung zu finden, aber nur mir den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben und das, obwohl die Bedingungen von vornherein völlig klar waren, für mich ein No-Go.
5. Miteinsteller: sind für mich kein Kriterium, ob der Stall ok ist. So vielen ist es schlicht und ergreifend egal, oder sie haben kein Geld / wollen kein Geld in die Hand nehmen, um etwas zu verbessern, da steht man einfach allein auf weiter Flur. Genauso steht aber auch ein SB allein auf weiter Flur, wenn er etwas verbessern möchte und die Kosten dafür von den Einstellern ersetzt bekommen möchte, der stößt auch selten auf Zustimmung... Nur weil es Leute gibt, die bereits jahrelang in einem Stall stehen, muss der keine guten Haltungsbedingungen bieten :-ü

Ich glaube, Pferdeleute untereinander sind einfach äußerst schwierig. Dazu ist die Pferdehaltung sehr teuer. Will man optimale Haltungsbedingungen haben, muss man extrem viel Geld auf den Tisch legen, ansonsten muss man irgendwo Kompromisse machen, aber die macht jeder an anderer Stelle.

Snöfi, auf Deine Situation bezogen, wenn Deine Ponys gesundheitliche Probleme haben mit der Fütterung und so hört es sich ja tatsächlich an, solltest Du den Stall wechseln. Eingefahrene Strukturen bricht man als Neu-Einsteller nicht auf und leider ist schon Porzellan zerbrochen. Wenn Du dort bleiben möchtest, kann meiner Ansicht nach nur ein offenes Gespräch helfen, aber ich weiß ja nicht, ob Dir das überhaupt möglich ist. Die Missverständnisse auf beiden Seiten schriftlich aus dem Weg zu räumen, halte ich für unwahrscheinlich. Demnächst solltest Du meiner Ansicht nach besser solche Mails / Briefe von jemand Drittem lesen lassen, jemandem, der Dir klar sagen kann, wie Dein Geschriebenes im schlechtesten/b] Fall auf den Empfänger wirkt...
Hinsichtlich Stallwechsel, wenn Du tatsächlich auf Weltreise gehen möchtest und das in Kürze entschieden wird, dann würde ich bis zur Entscheidung warten, um mehrere Umstellungen zu vermeiden.

6. Leider lassen sich Stallwechsel auch bei aller Sorgfalt bei der Stallsuche nicht immer vermeiden, ich spreche aus leidvoller Erfahrung. Und bevor ich meinem Pferd 20 Jahre ggf. Schimmelheu füttere oder mit elendig langen Fresspausen leben muss, wechsel ich bei allem Bedauern doch lieber noch mal. Jemandem ggf. häufigere Stallwechsel vorzuwerfen und dabei ggf. noch soziale Kompetenzen anzuzweifeln finde ich nicht fair.

Ganz deutlich, ich kenne beide Situationen (die Sitaution als SB weniger als die des Einstellers), ich finde keine Seite einfach. Es gibt viele Ställe, die keine optimalen Haltungsbedingungen bieten, aber große Versprechungen machen. Aber es gibt genauso bzw. in der Anzahl noch wesentlich mehr, Einsteller, die für wenig Geld das Optimum suchen. Damit will ich hier ganz klar keinen Ansprechen. Aber jeder hat greift doch auf seine Erfahrungen zurück und ich denke, deshalb eskaliert es häufiger als es muss, weil man sich vorher vielleicht bei aller Bemühung, nicht genügend in die Situation des Gegenübers reinversetzt.
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Sanojlea
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Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Sanojlea »

Ich musste ja mit einem erst 1 1/2 jährigen Pferd auch schon 2x umziehen.
Im ersten Fall weiß ich heute das wir einfach nur extrem(!) schlecht komuniziert haben, wir hätten das Problem lösen können indem ich ein paar kleine Heuballen vom Nachbarn gekauft hätte und daran ist eine Freundschaft zerbrochen = traurig und dämlich!
Im 2. Fall war es eigentlich genau umgekehrt, ich habe die SB angesprochen und es war klar das eine Änderung einfach nicht möglich ist weil die Kapazitäten fehlen. Wir haben uns sehr friedlich getrennt, einfach weil ich für mein Pony etwas anderes wollte und die Situation auf absehbare Zeit noch ungünstiger geworden wäre. (Wer das Thema kennt weiß das die Probleme auch nicht klein waren)
Ich habe selbst schon beim Heukauf geholfen das ist wirklich nicht einfach! Ich lebe mitten im Heuparadies (dafür gibts kaum Stroh :roll: ) und war als Kind auch bei verschiedenen Heuernten dabei und kenne unsere Bauern hier und fiebere jedes Jahr mit, ich habe wirklich Verständnis das man nicht immer perfektes Heu hat, aber es ist ein NO-GO alles zu verfüttern ;)

Vielleicht wäre es wirklich eine Lösung die Ponys extra zu stellen und gutes Heu zuzufüttern... Ich glaube 2x umziehen würde ich auch nicht wollen, hat mir bei meiner schon immer extrem leid getan....
"Ich will alles daran setzen und mein Bestes geben, damit diese Pferde in ihrem freundlichen Wesen gut über mich urteilen und damit Harmonie walte, getragen vom Einvernehmen zwischen zwei Lebewesen."
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Equester
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Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Equester »

:azuck: wie schnell doch die Frage nach Rat die Gemeinde entzweien kann...... ;) . Ist ja schon viel geschrieben worden, aber wie so oft, will ich auch noch..... :engel:

Grundsätzlich finde ich es nicht verkehrt eine Mail zu schreiben, sofern diese nett und höflich formuliert ist. Ich gehe mal davon aus, dass Snöfi das gemacht hat. Dass sich dadurch einige auf den Schlips getreten fühlen, kann ich nicht wirklich nachvollziehen, macht aber klar, warum manch einer lieber eine Mail schreibt als das persönliche Gespräch zu suchen....... 8-) Wenn jemand mir lieber schreibt als sich mit mir unterhält, sollte ich vielleicht - sofern ich dadurch das Gefühl habe, dass man mir damit ans Bein pinkelt - überlegen, warum mir jemand lieber schreibt, statt mit mir zu sprechen :kratz: .

Aber es ging ja bei der Frage nach Rat nicht um diese Befindlichkeiten, sondern um ein ernstes Problem und da hört für mich schlicht und ergreifend der Spaß auf. Ich finde es nach wie vor sehr verwunderlich, wie die Regeln in dieser speziellen Welt (Pferd, Besi, SB) aufgestellt sind. Das Besi zahlt Geld, damit das Pferd es gut hat. Der SB will in der Regel (es soll Ausnahmen geben, ich habe nur noch keine kennen gelernt) mit der Unterbringung und Versorgung von Pferden Geld verdienen. Das finde ich extrem legitim, denn umsonst ist nur der Tod und der kostet letztlich das Leben. Und dann gibt es noch den dritten in diesem Bunde: das Pferd! Das muss nämlich aushalten, was Besitzer und/oder SB für gut befinden und das ist - bei aller Liebe - ganz oft nicht gut. Da wird nach Ermessen des SB gefüttert, was dieser für gut befindet, ob nun von der Qualität oder von der Menge her ist erst einmal egal. Besitzer, die es wagen sich da einzumischen, sind Nörgler, Besserwisser und Unruhestifter. Es gibt ganz sicher eine Menge Besitzer, die wollen für super kleines Geld nur das Beste und es gibt Besitzer, die über alles und jeden meckern und mit nichts zufrieden sind, davon habe ich auch schon einige kennen lernen dürfen. Aber die sind doch bitte nicht die Regel, genauso wenig wie jeder SB ein potentieller Ausbeuter und Pferdeschlechtbehandler ist.

Ich gehe jetzt bewußt von normalen Besitzern und normalen SB´s aus und da sehe ich die Probleme immer wieder. Es ist einfach zu sagen, dass man über alles reden kann, wenn man das Glück hat einen SB zu haben, mit dem das auch geht (und geht das wirklich? Was ist, wenn man mit einer Sache ein ganz massives Problem hat, was eine durchschlagende Änderung Seitens des SB erforderlich macht. Ist er dann immer noch sooooooo toll und zugänglich?). Und ganz besonders liebe ich folgende Totschlagargumente: kein anderer beschwert sich und (mein Lieblingsspruch): meine Pferde kriegen das auch, würde ich MEINEN Pferden etwas Schlechtes antun? Nach diversen Erfahrungen kann ich dazu nur sagen: nicht jedes Pferd ist gleich und manche vertragen nicht so gutes Futter, wenig Futter, falsches Futter und andere eben nicht. Nicht jeder SB ist sich im klaren darüber, dass das was er seinen Pferden gibt, nicht gut ist (oder will es nicht wissen, das entzieht sich meiner Kenntnis).

So legitim ich den Anspruch eines SB´s finde, mit der Unterbringung von Pferden Geld zu verdienen, so legitim finde ich im Gegenzug den Anspruch eines verantwortungsvollen Besitzers, dass er für sein Geld eine entsprechende Leistung erwarten kann. Dazu gehört ausreichend Futter in annehmbarer Qualität! Punkt! Wenn ich ein Zimmer renovieren lasse und im Vorfeld eine Vereinbarung über Leistung und Entlohnung treffe, will ich die Leistung für mein Geld auch haben. Warum bitte schön, ist das bei der Pferdehaltung anders?

Dass eine gleichbleibende Heuqualität nicht dauerhaft zu garantieren ist, ist uns allen klar.Ich denke auch, dass Snöfi nicht gleich auf den Baum gesprungen ist, weil einmal ein Ballen nicht so schön war. Wenn aber beide Pferde anfangen zu kränkeln, dann sind grundsätzliche Dinge nicht in Ordnung und dann erwarte ich einfach, dass zumindest aktiv nach einer Lösung gesucht wird, auch wenn sie nicht gleich gefunden werden kann. Nicht so gutes Heu muss man manchmal hinnehmen, zu wenig Heu ganz sicher nicht. Dann muss der SB im Vorfeld so kalkulieren, dass der Pensionspreis eine ausreichende Menge Futter hergibt. Wenn er zu knapp kalkuliert und drauf zahlt, ist das sein Problem, nicht das des Einstellers. Wenn ich vereinbare, dass das Zimmer für 100 Euro renoviert wird und hinter her wurden nur 2 statt 4 Wände tapeziert, nehme ich das auch nicht hin, weil mir der Maler sagt: aber es war doch so günstig für sie. Wenn ein SB eine bestimmte Summe als Preis für seine Leistung ansetzt, dann kann ich als Einsteller entscheiden ob ich das bezahlen möchte oder nicht. Bin ich auf billig aus, dann muss ich damit leben, dass einige Dinge nicht stimmen. Ein gut geführter Stall kostet nun mal Geld und nicht ohne Grund können sich sehr viele Leute kein Pferd leisten, weil so ein "Vieh" nun mal Geld kostet. Aber wenn ich vereinbare, dass mein Pferd ausreichend Futter bekommt und dafür einen bestimmten Preis aushandel, dann habe ich auch das Recht ausreichend Futter zu fordern. Was ausreichend ist, bestimmt das Pferd, nicht der SB!!!

Die andere Seite vom Kronkorken sieht doch so aus: das Pferd wird krank, weil die Fütterung, die der SB veranlasst, nicht passt. Er beansprucht das Recht, dies zu bestimmen, aber die TA Kosten darf der Besitzer dann alleine tragen :azuck: . Ich habe schon tausende von Euros versenkt, weil ein SB der Meinung war, dass das was er macht, völlig korrekt ist. Wie sagte mal eine Bekannte zu mir? Also wenn mein Pferd jetzt noch mal eine Kolik von der Heulage bekommt, dann zahlt die SB aber die Hälfte der Arztkosten. Ok, kann man so machen, mein Anspruch ist es aber, dass es gar nicht erst dazu kommt und ich bin auch absolut der Meinung, dass ich das verlangen kann. (Das ist jetzt die Stelle, wo alle SB´s freudig auf mich einschlagen dürfen :breitgrins2: ). Diese Pferdeunterbringungsgeschichte ist das einzige Geschäft, wo man bezahlt aber kein Mitspracherecht hat, gibt es sonst nirgends. Wehrt man sich, ist man schneller draußen als man gucken kann und hat sofort einen schlechten Ruf. Wehren tut man sich übrigens schon, wenn man anfängt über falsche Fütterung nachzudenken, das ist nämlich der erste Schritt zur öffentlich präsentierten Unzufriedenheit. Ich gehe mal davon aus, dass niemand einen SB anfällt, nur weil er eine Nacht schlecht geschlafen hat und am nächsten Morgen ein Ventil braucht. In der Regel sind das doch lange Denkprozesse, die man als Besi hinter sich bringt und wo man versucht - egal ob per Mail oder persönlich - das was man hat zu verbessern und nicht gleich kommentarlos kündigt. Wie gesagt, es gibt für alles Ausnahmen, aber von denen rede ich hier nicht.

Ich kann auch einen SB verstehen, der genervt ist, wenn Einsteller um des Meckern willens meckern und an allem und jedem etwas auszusetzen haben. Aber wenn Pferde krank werden, weil die Fütterung nicht stimmt, dann ist doch der SB eigentlich in der Pflicht, alles daran zu setzen, dass Abhilfe geschaffen wird. Leider sieht die Abhilfe in den meisten Fällen so aus, dass der Einsteller mal mehr mal weniger freundlich den Weg zur Tür gezeigt bekommt und nicht etwa, dass aktiv eine Lösung für das geschilderte Problem gesucht wird.

Die SB von Snöfi hat es elegant gelöst: sie wird nichts machen und wenn Snöfi zu viel Geld und Energie hat und das Problem löst, dann kann sie damit leben....... So habe ich es immer mit Mietern gemacht, die völlig unsinnige Forderungen gestellt haben (ich will vor dem Haus direkt an der Haustür einen Parkplatz). Ich habe dann gefragt, wie würden Sie es denn machen, bitte berücksichtigen sie aber, dass alle Mieter dann das gleiche Recht haben. In der Regel kam dann nicht mehr viel 8-) .

Mit Blick auf die geplante Weltreise, würde ich so schnell wie möglich den Stall wechseln (wobei ich niemandem mein Pferd für 1 Jahr ohne Kontrolle überlassen würde :shy: ) damit man noch die Eingewöhnung in Ruhe begleiten kann. Denn ich denke nicht, dass - egal wie sehr sich Snöfi anstrengt - die Verhältnisse im jetzigen Stall geändert werden :nix: .
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
Lilith79
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Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Lilith79 »

Equester hat geschrieben: Wenn jemand mir lieber schreibt als sich mit mir unterhält, sollte ich vielleicht - sofern ich dadurch das Gefühl habe, dass man mir damit ans Bein pinkelt - überlegen, warum mir jemand lieber schreibt, statt mit mir zu sprechen :kratz: .
Naja, aber dass jemand lieber ne Mail schreibt kann ja auch an demjenigen lieben der die Mail schreibt und nicht daran dass der Ansprechpartner voll "schwierig" ist.
Zu unterstellen, die SB wäre schwierig weil snöflingan nicht in der Lage ist mit ihr zu reden, finde ich schon gewagt. Ich hab früher auch am Liebsten alles schriftlich gemacht, weil es mir schwer viel Themen offen zu besprechen. Die meisten Leute mit denen ich mich früher nicht getraut habe zu sprechen waren völlig normal offene freundliche Menschen, ich war bloß sehr schüchtern, sehr introvertiert und hatte wegen der Aufregung dann Schwierigkeiten mich zu artikulieren. Ergo war ICH der Grund fürs schreiben, nicht der Ansprechpartner. Inzwischen zwinge ich mich aber aktiv dazu alle wichtigen Dinge möglichst sofort und von Person zu Person zu besprechen, weil das aus meiner Erfahrung das Einzige ist das funktioniert ohne Missverständnisse.

Bezüglich der Situation hier ist es ja schon, dass die SB offenbar viele zufriedene Kunden hat, die schon länger da sind und mit der Fütterung kein Problem hben .Warum sollte sie also was ändern wenn die meisten ihrer Kunden zufrieden sind?

Ich persönlich finde auch an der Fütterung von 3x am Tag Heu und dazwischen Stroh grundsätzlich nichts auszusetzen. Es war die Aussage, dass das Stroh nicht wirklich gefressen wird (außer von s.'s Wallach), ergo haben wohl nicht alle Pferde dauernd Hunger. Für mein insulinresistentes Pferd würde ich diese Fütterung sogar über 24h Heu aus Netzen sogar präferieren, weil ich bei meinem Pony schon mehrfach die 24h Heu Fütterung aus 3cm Netzen probiert habe und sie durch die Fressgeschwindigkeit bedingt damit immer zu viel Heu frisst und sich ihre Insulinresistenz verschlechtert. Für gesundheitlich entsprechend vorbelastete oder auch sehr leichtfuttrige Pferde kann eine 24h Heu Fütterung selbst mit Netzen also ungesund sein. Mein Pony lebt mit (vertretbaren) Fresspausen und etwas Knabberstrohn definitiv gesünder. Wenn ich in einem Stall stände wo so gefüttert wird und wenn dann jemand Neues ankäme und das verändern wollte wär ich prinzipiell erst mal ganz schön angepisst und würde mich dagegen natürlich wehren. Dann stände die SB da mit einem Einsteller der 24h Heu Fütterung will und einem der das nicht will und schon muss SIE eine Entscheidung treffen wie's gemacht wird. Deswegen ist es ganz natürlich das der SB letztendlich entscheiden muss und nicht "Mitspracherecht" gewähren kann und die Einsteller entweder ihr Pferd aus dem Stall oder zumindest aus der Herde nehmen müssen wenn's ihnen nicht passt oder die Entscheidung akzeptieren. Zumindest wenn das Pferd in der Herde steht kann halt kein einzelner Einsteller bestimmen wie's gemacht wird, sondern wenn überhaupt die Mehrheit. Wenn man eine individiduelle Fütterung braucht muss das eigene Pferd halt extra (meine steht aus dem Grund nachts auch alleine).

Außerdem finde ich es witzig, dass "Mitspracherecht" für Einsteller gefordert wird, aber den zufriedenen Einstellern wird mal pauschal unterstellt, dass sie nur deswegen zufrieden sind, weil sie gar nicht wissen was gut für ihr Pferd ist. Das ist auch ganz schön gewagt.
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Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Equester »

Lilith79 hat geschrieben: Inzwischen zwinge ich mich aber aktiv dazu alle wichtigen Dinge möglichst sofort und von Person zu Person zu besprechen, weil das aus meiner Erfahrung das Einzige ist das funktioniert ohne Missverständnisse.
Ohne Mißverständnisse vielleicht (obwohl ich auch das vorsichtig anzweifeln möchte was A sagt, muss B nicht verstehen...) dass es in jedem Fall funktioniert dürfte eher Seltenheitswert haben. Zumindest wenn es um grundsätzliche Dinge geht, wo einer sich massiv verändern muss.


Lilith79 hat geschrieben:Außerdem finde ich es witzig, dass "Mitspracherecht" für Einsteller gefordert wird, aber den zufriedenen Einstellern wird mal pauschal unterstellt, dass sie nur deswegen zufrieden sind, weil sie gar nicht wissen was gut für ihr Pferd ist. Das ist auch ganz schön gewagt.
Wo steht das? Wer sagt das? Wäre meine Trabernase wie der Schimmel, hätte ich mich im Leben nicht mit Fütterung auseinander gesetzt, der Kerl verträgt alles und ich würde mich heute noch in meinem ersten Stall sauwohl fühlen und gut finden, was da gefüttert wird :nix: . Wo kein Anlass, da kein Grund ;) .

Du sagst aber im Grunde das gleiche was ich auch sage: man entscheidet, was man will und sucht entsprechend aus. Du brauchst für Dein Pferd eine bestimmte Fütterung, Snöfi auch. Deine Fütterung passt in diesen Stall, in einem anderen Stall wo 24 Std. Heu angeboten wird, eben nicht. Bei mir könntest du mit diesen Wünschen nicht "landen", bei mir gibt es ohne Ausnahme 24 Std. Heu, Diätpferde kommen bei uns nicht rein. Welche Art ist nun richtig? Deine oder Meine? Wie würdest Du reagieren, wenn Dir solche Fresspausen ausdrücklich zugesagt wurden, aber die Pferde 24 Stunden auf eine fette Wiese kommen und zustätzlich noch Heu angeboten bekommen? Genauso ist es doch anders herum: Ausreichend Futter wird zugesagt, aber nicht eingehalten. Wer darf sich jetzt lauter beschweren, der, der nur wenig Futter für sein Pferd vereinbart hat, aber viel bekommt, oder der, der viel vereinbart hat aber wenig bekommt?


Edit: was mich gerade richtig auf die Palme bringt: warum bitte habe ich bei der Fütterung meines Pferdes, MEINES Eigentums kein Mitspracherecht zu haben?
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
Lilith79
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Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Lilith79 »

Equester hat geschrieben:
Ohne Mißverständnisse vielleicht (obwohl ich auch das vorsichtig anzweifeln möchte was A sagt, muss B nicht verstehen...) dass es in jedem Fall funktioniert dürfte eher Seltenheitswert haben. Zumindest wenn es um grundsätzliche Dinge geht, wo einer sich massiv verändern muss.
Naja, dass man wenn man mit jemandem ein heikles Thema oder einen Konflikt bespricht eventuell dann nicht garantiert das Ergebnis bekommt das man gerne hätte ist ja klar. Aber egal wie es ausgeht, ist das Thema hinterher geklärt und man weiß woran man ist.
Wo steht das? Wer sagt das?
Naja, es gab 1x die Aussage von jemandem, dass viele Pferdebesitzer nur zufrieden sind weil sie sich mit Fütterung gar nicht befassten und snöfi hatte am Anfang auch gleich mal diagnostiziert, dass es "allen Pferden" in der Herde nicht gut ginge, wegen anscheinenden Magenproblemen oder mangelndem Spieltrieb.
Du sagst aber im Grunde das gleiche was ich auch sage: man entscheidet, was man will und sucht entsprechend aus. Du brauchst für Dein Pferd eine bestimmte Fütterung, Snöfi auch. Deine Fütterung passt in diesen Stall, in einem anderen Stall wo 24 Std. Heu angeboten wird, eben nicht. Bei mir könntest du mit diesen Wünschen nicht "landen", bei mir gibt es ohne Ausnahme 24 Std. Heu, Diätpferde kommen bei uns nicht rein.
Naja, aber das ist ja grade das was ich sage. Irgendjemand hat entschieden, dass es an deinem Stall ohne Ausnahme 24 Std. Heu gibt und Diätpferde nicht rein kommen. Punkt. Wenn da jetzt jemand mit der Zeit feststellt, dass sein Pferd 24h Heu doch nicht verträgt hat er in dem Punkt ja offenbar auch kein "Mitspracherecht", sondern muss die Fütterung weiterhin akzeptieren oder gehen.
Welche Art ist nun richtig? Deine oder Meine? Wie würdest Du reagieren, wenn Dir solche Fresspausen ausdrücklich zugesagt wurden, aber die Pferde 24 Stunden auf eine fette Wiese kommen und zustätzlich noch Heu angeboten bekommen? Genauso ist es doch anders herum: Ausreichend Futter wird zugesagt, aber nicht eingehalten. Wer darf sich jetzt lauter beschweren, der, der nur wenig Futter für sein Pferd vereinbart hat, aber viel bekommt, oder der, der viel vereinbart hat aber wenig bekommt?
Wo steht denn dass snöflingan die von ihr gewollte Fütterung zugesagt wurde?!
Wenn mir etwas zugesagt wird und das wird nicht eingehalten, dann beschwere ich mich natürlich auch.
Aber ich bin jetzt aus der ganzen Beschreibung heraus davon ausgegangen, dass snöflingan wußte wie die Fütterung aussieht als ihre Pferde eingezogen sind und sie diese Fütterung ursprünglich akzeptiert hat und ihr erst im Nachhinein aufgefallen ist, dass es nicht passt. Wenn die SB ihr 24h Heu zugesagt hätte, wäre das natürlich was anderes. Aber das wäre ja ziemlich unseriös wenn sie das getan hätte, da sie ja offenbar alle anderen Pferde in der Herde bisher anders gefüttert hat. In der Situation denke ich ist die praktikable Lösung was anderes passenderes zu suchen oder die beiden Pferde eventuell extra zu halten (sind sie ja jetzt halbtags glaub eh schon).
Edit: was mich gerade richtig auf die Palme bringt: warum bitte habe ich bei der Fütterung meines Pferdes, MEINES Eigentums kein Mitspracherecht zu haben?
Naja, oben schriebst du "Bei mir könntest du mit diesen Wünschen nicht "landen", bei mir gibt es ohne Ausnahme 24 Std. Heu, Diätpferde kommen bei uns nicht rein.". Wenn jetzt jemand vor dir steht und sagt "Mein Pferd ist leider bei 24h Heufütterung richtig fett geworden usw. und was mich gerade richtig auf die Palme bringt: warum bitte habe ich bei der Fütterung meines Pferdes, MEINES Eigentums kein Mitspracherecht zu haben?" was antwortest du dem dann? Es gibt halt keine allgemeingültige "richtige" Lösung für jedes Pferd wie du schon korrekt angemerkt hast und es geht halt auch nicht dass die Wünsche jedes einzeln berücksichtigt werden.

Naja, und ich finde halt eben, dass das mit dem Mitspracherecht bei Herdenhaltung einfach generell nur sehr begrenzt geht. Stell dir vor du stellst dein Pferd in eine Herde mit 20 Pferden und 20 Besitzern, wie sollen die 20 Besitzer da alle Mitspracherecht haben? Da MUSS einfach eine Fütterung und Haltung durch die SB festgelegt werden (natürlich ist es möglich Vorschläge miteinzubeziehen und alles im Rahmen von Einstellerabenden mit den Einstellern zu diskutieren, aber die endgültige Entscheidung kann bei Herdenhaltung ja nur beim SB liegen - außer man macht eine Mehrheitsabstimmung, was ich mir aber auch schwierig vorstelle, grad bei Fluktuation müsste man ja dauernd neu abstimmen). MIR ist es übrigens auch sehr wichtig bei der Fütterung meines Pferdes selbst zu entscheiden. Ich bin Einsteller, aber ich entscheide ganz alleine was mein Pony frisst, wieviel und der SB entscheidet da gar nichts. Ich bereite die Heunetze und der SB stellt nur das Rauhfutter. Und ich hab dem SB über die Jahre auch schon unzählige Sonderlösungen abgequatscht. Aber deswegen steht mein Pony halt auch nachts einzeln und tagsüber in einer Kleingruppe und deswegen könnte ich mein Pony auch nicht mehr in eine "08/15" Herde stellen und auch nicht in einen Stall der keine individualisierte Fütterung ermöglicht. Aber ich musste mir halt extra einen Stall suchen, der das ermöglicht und hatte sicher sehr viel Glück, dass ich einen gefunden habe, auch wenn es in vielen Dingen auch ein Kompromiss ist und nicht das Optimum. Aber ich sehe mein "Extrawurst-Pferd" Problem halt als mein Problem an und nicht als das der SBs und ich kann gut verstehen, dass viele SBs solche Individuallösungen halt nicht ermöglichen (können/wollen).
Mia77

Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Mia77 »

Equester hat geschrieben:
Dass eine gleichbleibende Heuqualität nicht dauerhaft zu garantieren ist, ist uns allen klar.Ich denke auch, dass Snöfi nicht gleich auf den Baum gesprungen ist, weil einmal ein Ballen nicht so schön war. Wenn aber beide Pferde anfangen zu kränkeln, dann sind grundsätzliche Dinge nicht in Ordnung und dann erwarte ich einfach, dass zumindest aktiv nach einer Lösung gesucht wird, auch wenn sie nicht gleich gefunden werden kann. Nicht so gutes Heu muss man manchmal hinnehmen, zu wenig Heu ganz sicher nicht. Dann muss der SB im Vorfeld so kalkulieren, dass der Pensionspreis eine ausreichende Menge Futter hergibt. Wenn er zu knapp kalkuliert und drauf zahlt, ist das sein Problem, nicht das des Einstellers. hmmmmm, ich finde damit machst Du es Dir schon recht einfach, warum muss eine Stallmiete über Jahre fest zementiert gleich hoch sein? Bestimmtes Obst ist zu Zeiten, in denen es knapp ist oder bei schlechter Ernte teurer und jeder zahlt ohne zu murren den Preis. Da kommt auch keiner daher und sagt, das Obst muss für den gleichen Preis angeboten werden, wenn der Obstbauer sich verkalkuliert hat, ist es sein Pech... Und andersrum, wenn ich vom SB fordere, dass er alle Eventualitäten berücksichtigt, zahle ich in guten Jahren viel drauf, damit er Rücklagen bilden kann. Fänd ich jetzt nicht so toll, da würde ich lieber in schlechten Jahren mal drauf zahlen, wenn dafür bei wieder besseren Verhältnissen die Miete wieder sinkt...
Wenn ein SB eine bestimmte Summe als Preis für seine Leistung ansetzt, dann kann ich als Einsteller entscheiden ob ich das bezahlen möchte oder nicht. Bin ich auf billig aus, dann muss ich damit leben, dass einige Dinge nicht stimmen. Ein gut geführter Stall kostet nun mal Geld und nicht ohne Grund können sich sehr viele Leute kein Pferd leisten, weil so ein "Vieh" nun mal Geld kostet. Aber wenn ich vereinbare, dass mein Pferd ausreichend Futter bekommt und dafür einen bestimmten Preis aushandel, dann habe ich auch das Recht ausreichend Futter zu fordern. Was ausreichend ist, bestimmt das Pferd, nicht der SB!!! ich stimme hinsichtlich Fütterung ja vollkommen mit Dir überein, aber trotzdem weiß ich nicht, ob das auch objektiv richtig ist. Ich habe bei den Ponys schon ein bisschen rumprobiert und bin der Ansicht, dass sie mit Heu ad lib und Netz über Heu am besten zurecht kommen, trotzdem mache ich mir bereits jetzt Sorgen, dass meine knapp 2-jährige Stute doch recht gut dabei ist, ist es jetzt also wirklich objektiv richtig, dass ich sie so füttere, etwas weniger wäre wahrscheinlich schon gesünder. Die Ponys sind immerhin zu fünft, haben eine riesige Fläche, es sind 2 Jungponys, so dass sie sich auch bewegen. Vielleicht nicht absolut ideal, aber ich denke gut vertretbar. Ich fände es übrigens realer, wenn man eine bestimmte Heumenge vereinbart, warum muss nur der Einsteller einen festen Preis haben und damit wissen, was kostenmäßig auf ihn zukommt? Der SB aber muss hellsehen können, was jedes seiner einzelnen Einstellerpferde braucht und wieviel er kalkulieren muss, wie die nächsten 20 Heuernten ausfallen, ob es Lagerschwierigkeiten gibt??
Birgit, das ist echt nicht böse gemeint und ich ärgere mich genauso, wenn der SB etwas verspricht, was er nicht einhält, das habe ich selbst oft genug erlebt. Deshalb habe ich die Ponys in Eigenregie und würde sie nicht mehr in einen Pensionsstall stellen wollen. Aber genauso habe ich jetzt beim ersten Versuch eine ebenso schlechte Erfahrung als SB gemacht. Das hat mein Verhältnis zu SBs ein bisschen relativiert und deshalb denke ich, dass man halt einfach von beiden Seiten her versuchen sollte aufeinander zu zugehen. Ist leider nicht immer so einfach, weil wir alle Menschen sind.
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Re: Stallsituation, brauche Rat...

Beitrag von Sky4ever »

Lilith79 hat geschrieben: Naja, es gab 1x die Aussage von jemandem, dass viele Pferdebesitzer nur zufrieden sind weil sie sich mit Fütterung gar nicht befassten und snöfi hatte am Anfang auch gleich mal diagnostiziert, dass es "allen Pferden" in der Herde nicht gut ginge, wegen anscheinenden Magenproblemen oder mangelndem Spieltrieb.
Diese Aussage habe ich getroffen und stehe auch dazu. Nur darf daraus nicht der Umkehrschluss getroffen werden, dass alle, die nichts sagen, keine Ahnung haben.
Meine Aussage ist, das nur die Tatsache, dass andere an Stall nichts auszusetzen haben, nicht gleichbedeutend ist, dass alles am Stall okay ist. Eben weil sich nicht alle so genau mit Pferdehaltung auseinander setzen wollen (können?), wie es wohl die Mitglieder hier im Forum machen.

Soll heißen, es hat für mich mehr Bedeutung, wenn einer, von dem ich weiß, dass er sich damit beschäftigt, unzufrieden ist, als die Tatsache, dass der Rest schweigt. Ich vertraue dann in diesem Fall dem einen, weil ich nicht weiß, ob der Rest sich überhaupt Gedanken macht.
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