Das hab ich auch schon merken müssen. Ich war ziemlich am Anfang meiner Beziehung zu Funky als ich (z.T. wegen WzP

) das "ganze Dominanzgedöns" über Bord geschmissen habe. Worunter ich verstand, nur noch lieb und nett zu sein. Ist keine gute Idee, wenn einen das Pferd noch nicht einmal im Ansatz ernst nimmt...
Ich hab draus gelernt. Ich hab noch immer keinerlei Verlangen, mir mein Pferd zu unterwerfen, um die Definition von dominant zu verwenden. Ich will mich nicht immer, auf Biegen und Brechen und rein um des Prinzips willen, durchsetzen. Die Grundregeln werden mit sanftem Nachdruck eingefordert, und mir fällt auf dass der zunehmend sanfter werden kann. Es gibt die "So nicht, mein Lieber!"- Momente- die werden immer seltener. Wie ich das erreicht hab weiß ich selber nicht so recht, dürfte eine Mischung aus wissen, was ich will, selbstsicherer werden und wahrnehmen, was mein Pferd braucht oder was ihn grade beschäftigt, sein... und ihm zuhören, wenn er mit mir redet. Manches, was er braucht, sieht von außen nach Dominanz aus, eben das nicht-vorne-gehen-lassen, ich sehe das eher so, dass ich ihm die Verantwortung abnehme (oder es versuche), auf uns aufzupassen. Und es ist schlicht angenehmer, wenn das Pferd schon dauernd irgendwo was sieht, dass es in so einer Position geht, wo es mir nicht den Schädel drüberbirnt oder mir in die Hacken latscht

Ihm klarzumachen, dass er nicht dauernd zu schauen braucht, wird noch was dauern...
Also, bin ich dominant? In Teilbereichen, ja. Da, wo ich es mir nicht leisten kann oder will, etwas anderes zu sein, weil die Konsequenzen gefährlich bis unangenehm wären. Je weniger "überlebenswichtig" Dinge sind, desto weniger will ich sie durchsetzen. Das ist für mich in meiner Situation- als Einstellerin in einem Stall, in dem auch Urlauber und Kinder sind- ein brauchbarer Kompromiss.