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Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: Mo 1. Jul 2013, 16:23
von -Tanja-
Wir halten unsere Pferde seit 13 Jahren im eigenen Offenstall. Morgens brauche ich im Sommer circa 45 Minuten. Da werden die Heunetze gefüllt, abgemistet, das Wasser kontrolliert und die Pferde auf die Weide gelassen, der Stall gefegt. Abends wird dann nur noch die Weide angesammelt - täglich. Ich mache das lieber alles morgens, damit ich abends mehr Zeit für die Pferde habe. Außerdem ist es dann nicht so heiß.

Im Winter brauche ich dafür morgens und abends jeweils 45 Minuten. Da sind die Pferde auch nur auf dem Paddock und kommen meistens nicht auf die Weide. Wir haben derzeit 300 m² Offenstall mit Paddock und 1 ha Weide für zwei Pferde.

Was ich immer ganz arg wichtig finde: Arbeitsgerät mit dem man auch wirklich effektiv arbeiten kann. Gerade bei den Besen finde ich es sehr wichtig, dass man mit diesen gut fegen kann. Das sollte man gar nicht meinen, wie viele Unterschiede es dabei gibt. Ich habe deshalb zum Beispiel zwischenzeitlich einen Lieblingsbesen, der deutlich teurer in der Anschaffung ist, mir dafür aber auch einiges an Zeit spart.

Zeitfresser sind aber ganz andere Sachen: Pfosten ersetzen, Zäune erneuern, Weidepflege, Paddockbelag pflegen, Reparaturen, etc. Aber wir haben das so gut und effektiv organisiert, dass noch viel Zeit für die Pferde bleibt.

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: Mo 1. Jul 2013, 16:59
von Lottehüh
Bei mir ist es sehr wetterabhängig. Ist es warm und fliegig, geht Lotti nicht raus (kupiert & Ekzem). Sie geht teilweise zum Äppeln noch raus, aber vieles lässt sie auch drin fallen. Kann ich ihr auch nicht böse sein, ist ja nicht ihre Schuld, dass sie keinen Schweif hat. Pablo orientiert sich momentan sehr an ihr und ist eher der Typ "Ich äppel wo ich geh und steh". Da brauche ich recht lange, weil er überall durchrennt und sehr hibbelig ist. Ich denke, da brauche ich an ganz heißen Tagen schon fast ne Stunde nur für den Stall an sich. Dann noch Koppel abäppeln und gegebenenfalls weiterstecken (nachts gehen sie ja trotzdem raus), Heu & Wasser füllen - so alles in allem eineinviertel bis eineinhalb Stunden.

Ist das Wetter toll (windig, kühl), sind beide meist draußen und ich muss fast nur draußen abäppeln. Das geht wesentlich schneller. Da kann ich mit Koppel abäppeln, weiter abstecken und Heu & Wasser füllen in 30 Minuten fertig sein.

Lange brauche ich manchmal fürs Koppel umstecken, Zäune reparieren und vor allem sonstige Koppelpflege wie zum Beispiel Sauerampfern entfernen bevor sie absamen. Was auch seeehr zeitaufwändig ist, ist wenn wir mal nen Ballen Heu haben, der Herbstzeitlose drin hat und abends noch aussortiert wird. Aber das ist und bleibt hoffentlich auch die Ausnahme.

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: Mo 1. Jul 2013, 18:05
von ehem User
ich brauche tgl ca eine stunde für 4 pferde. darin enthalten ist dann abäppeln und misten, wasser geben, pferde rauf/runter von der weide, zwei pferde mit MiFu versorgen, Fremdpferd Medikamente geben. ich habe allerdings noch dazu eine halbe stunde weg hin und auch das gleiche zurück. das kostet viel extrazeit. die stunde ist jetzt großzügig bemesse, weil ich meist trödel, mit anderen leuten quatsche oder zwischendurch frühstücke. zudem dauert es im winter eh immer länger, wenn man erst die äppel vom eis kloppen muss.

heu haben die pferde aus einer großballenraufe. da fällt nur am wochenende extra zeit an, wenn der ballen leer ist und wir per hand füttern.

demnächst´habe ich meine beiden pferde direkt am haus stehen. da bin ich gespannt auf meine benötigte zeit. dann kommt ja die weidepflege dazu und heu wird es nicht mehr so bequem geben, sondern in netzen verteilt auf dem paddocktrail.

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: Di 2. Jul 2013, 23:19
von ehem User
Hi, wir haben eine etwas andere Variante, aber auch Selbstversorger...

Offenstall, 6-7 Pferde, 4-5 Frauen als Besitzer, wir teilen alles an Arbeit auf. Weiden am Stall, Portionsweiden, Pferde in 2 Gruppen. 2 Stalldienste pro Tag, morgens und Abends, werden nach Plan aufgeteilt, mit festen Tagen und hin-und her tauschen wenn nicht passt ( das sind SMartphones mit Chatfunktion echt mal praktisch)

Im Winter bleibt echt oft zuwenig Zeit für die PFerde, weil jeder Stalldienst 1-1,5 Stunden dauert- Offenstall-Boxen und Paddock abäppeln, alle befestigten Flachen im und vorm Stall fegen,Heunetze auffüllen, Kraftftutter in Umhäng Eimern füttern, Wasser auffüllen, Pferde kontrollieren , evtl Medikamente geben etc..

Im Sommer Paddocks und Weiden abäppeln, Pferde umweiden / reinolen etc - ist aber weniger Zeitaufwand, ausserdem länger hell - da REITEN wir dann auch wirklich mal MEHR !

Wir haben auch noch eine Mischung aus leichtfuttrigen, rehe empfindlichen PFerden und schwerfuttrigen, dass macht es im Sommer mit dem Weidegang etwas kompliziert, bekommen wir aber irgendwie auch immer geregelt, auch dank unseren automatischem Weidetoröffner mit Autobatterie und Zeitschaltuhr.

Im nächsten Winter werden wir auf Grossballenfütterung unter einem Carport umstellen und hoffen, dass uns dass Zeit spart - für 6-7 Pferde täglich engmaschige Heunetze zum aufhängen füllen ist einfach echt anstrengend und zeitaufwändig.

Extra Arbeiten wie Weidepflege, Zaun flicken, Reparaturen am STall macht jeder mal zwischendurch und ab und zu motivieren wir uns und die Männer zu einem Grosseinsatz am WE... ;)

Es ist oft anstrengend, aber trotzdem möchte ich es nicht anders haben, wir haben eine tolle STallgemeinschaft, können immer auf jedes Pferd und jeden Besitzer individuell eingehen und haben bisher noch jedes Problem gelöst bekommen - auch wenn die Akkus der Telefone manchmal aufgeben...

Allerdings haben wir grad Sommer, im Januar/Februar träumen wir regelmäßig von Pensionställen mit Rundumversorgung und Reithalle. Die Phase dauert dann so bis Ende März - dann geht es wieder und wir machen weiter :-D

Lg, Trixi

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: Mi 3. Jul 2013, 09:52
von roniybb
Oh Trixi, diese Phase hab ich auch regelmäßig wenn der Stall unter Wasser stand, die Schubkarre im Schlamm versinkt und die Pferde wieder irgendwelchen Blödsinn gemacht haben.... 8-)

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: Mi 3. Jul 2013, 12:03
von wiassi
Das stimmt, im Winter, morgens und abends immer im Ddunkeln...da muss ich auch erstmal mit den Pferden kuscheln um mir klar zu machen, für wen ich das alles mache.

Tanja- recht hat du, das richtige Arbeitsgerät ist das A und O. Ich komme zB gar nicht mit den normalgroßen Ansammlern klar, da tut mir innerhalb kürzester Zeit das Handgelenk weh. Ich habe einen ganz kurzen, die bekommt man kaum noch. Dazu ein schmaler Gardenarechen mit halblangem Stiel. Wir haben uns auch gegen eine der ganz großen Schubkarren entschieden, statt dessen eine 90L Kunststoffkarre gewählt, eine alte gleich große Metallkarre haben wir so bekommen, so können wir zu zweit schneller absammlen. Die Karren sind leicht und auch gefüllt mit Äppeln gut zu bewegen, riesige Strohmistmengen haben wir ja nicht.
Eine dritte Karre ist ausschließlich zum Transportieren von Heu/Heulage, da kommt kein Mist rein. Eine gute teure Späneforke aus Metall habe ich vor Jahren gekauft, alle Kunststoffforken derer, die das Ding "vieel zu teuer" fanden sind schon sehr lange kaputt. Besen ist nicht so das Thema, ich habe für Sattelkammer etc einen Strohbesen, für Heulager, früher auch Stallgasse und ähnliche Flächen einen Reisigbesen und für alles andere den günstigen Aldi-Straßenbesen. Da geht der Stiel zwar nach einiger Zeit auch kaputt, aber dann ausgestattet mit Holzstiel ist er nicht totzukriegen.

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: So 7. Jul 2013, 00:30
von Hina_DK
Gehört zwar nicht zur täglichen Arbeit aber im Sommer recht zeitfressend - Paddock-/Weidezaun regelmäßig freilegen.

Bild

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: So 7. Jul 2013, 11:55
von Sanojlea
:) deine Ponys sehen so groß aus wenn sie so über dir stehen :mrgreen:
Ich hab Lisa (die den Schecken Aragon verkauft) gestern nochmal gefragt und sie sagt auch "zwischen 45min und 1 1/2 Stunden" für ihre zwei Großen.
Wir ärgern uns immer wieder das uns beinahe 200km trennen, würden wir näher zusammen wohnen würde sie Aragon behalten- das ist schon irgendwie tragisch... Einzelkämpfer zu sein ist hart, auch wenn man bei der Arbeit Unterstützung hat. Und wir könnten sooo toll eine Stallgemeinschaft gründen *seufz*

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: So 7. Jul 2013, 15:19
von Biggi
Hina_DK hat geschrieben:Gehört zwar nicht zur täglichen Arbeit aber im Sommer recht zeitfressend - Paddock-/Weidezaun regelmäßig freilegen.

Bild
Deine Wiese sieht so richtig schön nach Ponywiese aus, Hina! Und deine sind auch gar nicht super fett. Hach, bei uns wächst einfach viel zu viel Gras, obwohl wir versuchen, alles zu optimieren für die Ponys.

Re: Zeitaufwand Selbstversorger Eigenhaltung

Verfasst: So 7. Jul 2013, 23:50
von Hina_DK
Naja, es ist auch keine Wiese mehr, das ist das große Paddock (0,5 ha) auf dem sich hinterm Wäldchen die falsche Kamille breit macht. Ist immer eine Wahnsinnsarbeit, die dann rauszureißen, dabei finde ich das immer sooooo hübsch ;). Ich glaube, ich lasse sie dieses Jahr einfach stehen. Wenns dann nächstes Jahr zu arg wird, müssen wir es halt mal umbrechen. Die neu angelegte Weide ist genau hinter dem Zaun, die ist aber noch nicht so weit, da muss erstmal ein Schnitt gemacht werden. Shettysicherer Zaun muss auch noch rum. DAS ist dann richtig Arbeit.