Muskelatrophie

Moderator: Sheitana

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tara
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Re: Muskelatrophie

Beitrag von tara »

Neddie hat geschrieben:Und der Punkt, warum ich grad nicht mehr kann, ist seine Angst, in die er sich meiner Meinung nach reinsteigert!
mal ein ganz anderer Ansatz:
er hat Angst, weil er einfach keine Kraft hat, mit den minimalsten Anforderungen fertig zu werden. Angst um sein Leben. Keine Kraft, sowohl physisch, als auch psychisch. Langsam aufbauen, gutes Futter (Hafer), reichlich Heu, optimales Mineralfutter, und vielleicht noch ein spezielles Zusatzfutter. Ich habe gute Erfahrungen mit IWEST gemacht, zb. dieses Mineralfutter, und dieses spezielle Pulver.
Liebe Grüße
tara
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Ändere deine Einstellung zu den Menschen, und die Menschen ändern ihre Einstellung zu dir.
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Neddie
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Re: Muskelatrophie

Beitrag von Neddie »

In die Richtung habe ich auch schon gedacht.
Heute im Stall hat es einen kleinen "Shitstorm" gegeben. Ich solle nicht aufhören mit ihm zu arbeiten :kratz:

Hier mal Bilder von heute:
Hugos_Ruecken_6.jpg
Hugos_Ruecken_5.jpg
Hugos_Ruecken_4.jpg
„Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“

Kurt Tucholsky
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jaz
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Re: Muskelatrophie

Beitrag von jaz »

Wenn ich mir den Rücken so ansehe - da sollte niemand draufsitzen!

Ursache finden und lösen, Auffüttern, Verspannungen lösen, Rückenmuskeln aufbauen - vorher braucht man an Reiten nicht zu denken.

Ein Artikel, der mir zu dem Rücken einfällt:
http://www.wege-zum-pferd.de/praxisblog ... fte-pferd/

Ich kann mir auch nicht vorstellen dass irgendein Sattel auf diesen Rücken passt, so wie er im Moment aussieht. Dass das Schweißbild von diesem Sattel so weit nach hinten geht ist auch nicht gut - die Auflage vom Sattel sollte nämlich niemals hinter den letzten Rippenbogen gehen. Hier ein Artikel von WzP dazu:
http://www.wege-zum-pferd.de/artikel/sattel.php
hafibande
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Re: Muskelatrophie

Beitrag von hafibande »

Hey,

wir sind ja quasi Nachbarinnen:-)
Ich kenne auf Anhieb drei wunderbare Trainerinnen, die 1000 klasse Übungen vom Boden zur Stärkung von Leib und Seele und Förderung von Ruhe und Gelassenheit wissen.
Außerdem habe ich eine erstklassige Physiotherapeutin an der Hand. Wenn sie meinen Kleinen behandelt (ich gönne ihm das 3-4x pro Jahr) bekommt er regelmäßig einen Schlazimmerblick und geniiiieeeeßt in vollen Zügen.
Alle diese Menschen sind auch mobil unterwegs und kommen bestimmt auch nach H.

Und: fahren zu Boden ist genial für dern Rücken ohne ihn zu belasten. Man muss ja nicht gleich einen LKW-Reifen als Schleppe dranhängen :roll:
Ich würde wetten, wenn er Schulpferd war tut ihm ein solches Alternativprogramm für ein paar Monate total gut und macht ihm Spaß.
Falls Du Adressem oder nähere Infos möchtest, schreib mir eine PN!
LG
Stefanie
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Neddie
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Re: Muskelatrophie

Beitrag von Neddie »

Babette schreibt aber auch, dass man das Training ändern soll und das eine Weile nicht reiten sinnvoll sein kann.
Er ist drei Monate nicht geritten worden und die vermutlichen Faktoren für den schlimmen Rücken sind (soweit es geht) auch abgestellt: Er bekommt super Futter (momentan Gras) ad lib, es ist ein neuer Sattel gekauft worden, der laut Sattler und RL passt (die Kissenform ist bedingt durch die Muskulatur allerdings steiler, als es dem Osteo lieb ist) und am Freitag wird er mitsamt Sattel nochmal einer Chiropraktikerin (Tierärztin und selbst gute Reiterin) vorgeführt.
Meine RL hat ihn heute geritten und er ist wirklich schön gegangen, mit locker pendelndem Schweif. Sie sagte mir auch, dass ich reiten lernen muss :tuete:, aber sie wird mir mächtig helfen und da ich ihn erst 9 Mal geritten bin, konnte ich selbst zum Glück noch nicht so viel versauen.
Es ist alles ein Erbe aus der Schulpferd-Zeit :cry:

P.S.: Der Schweiß ist auf den Bildern nicht mehr zu sehen, das ist Wasser und an den Rippenbögen ist noch Winterfell dran.
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Kurt Tucholsky
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jaz
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Re: Muskelatrophie

Beitrag von jaz »

Achso, dann hab ich das falsch gesehen - dann ist ja gut :)
ehem User

Re: Muskelatrophie

Beitrag von ehem User »

Auf so einen Pferderücken würde ich mich auch niemals setzen und auch keine RL drauf lassen.

Es gibt anscheinend tatsächlich Leute die meinen dass man Rückenmuskeln unbedingt mit reiten aufbauen muss. (Hab ich sogar von einem TA gehört :angst: :ohhh: ) Aber meiner Meinung nach ist das Unsinn.
Wenn die Haltungs und Futterbedingungen nun passen würde ich sagen: LK, Spaziergänge im Gelände, gerne hügelig wenn ihr habt. Und die Idee vom Fahren vom Boden ist auch super!

Was die anderen Leute im Stall sagen - auf das würde ich nichts geben. Lass dich da nicht verunsichern. Schau lieber dass du eine kompetente Trainerin findest die euch da abholt wo ihr jetzt seid.
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Lottehüh
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Re: Muskelatrophie

Beitrag von Lottehüh »

calista hat geschrieben:Einen Rl, der sich da drauf setzen will, würde ich nach Hause schicken.
:-n

Pferde sind einfach viel zu nett. Wie weh muss ihm das tun, wenn sich da noch jemand draufhockt?! :( Unser Friese im Stall mit 25 sieht so aus, bei dem ist das ok.
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
Stjern
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Re: Muskelatrophie

Beitrag von Stjern »

Was den Shitstorm im Stall angeht, ist es in letzter Konsequenz so, dass Du diejenige bist, die entscheidet. Es ist Dein Pferd. Nun gehe ich mal positiv davon aus, dass auch Deine Mitmenschen im Stall Dir helfen wollen. Das macht es nun etwas schwieriger, was die Entscheidung angeht, welche Tipps richtig sind und wie man mit der "Hilfe" umgehen soll.
Du unterliegst gerade klassisch einem Gruppendruck. Dieser ist für Menschen unglaublich schwer auszuhalten, wenn man anderlr Meinung ist. Insofern besteht für Dich schon die Frage, wie Du Dich verhälst ohne Dir im Stall Fronten aufzubauen. Denn allzuschnell schlägt die wohlgemeinte Hilfe in "Frack" um, wenn man sie nicht annimmt.
An Deiner Stelle würde ich klar stellen, dass Du Dich sehr über die Unterstützung freust und für viele Ratschläge offen bist, aber für Dich nun einen Plan entwickelst, der auch Dir hilft mit der Situation klarzukommen. So wie ich das raushöre (es mag auch verkehrt sein, dann tut es mir leid) bist du momentan nicht gerade sehr erpicht darauf Dein Pferd zu reiten.
Das ist m.E. nach sogar gut so, denn ich würde mich hier den Vorrednern anschliessen, dass dieses Pferd in diesem Zustand nicht geritten gehört (das ist meine Meinung aufgrund der Fotos).

Das hindert Dich aber nicht daran auf einem Reitschulpferd oder Reitbeteiligungspferd Unterricht zu nehmen, um besser zu werden, so wie es Dir Deine RL auch empfiehlt (und besser werden ist immer gut). Damit bist Du auch das unangenehme Gefühl los, dass Du mit Deinem Pferd nicht locker genug bist. Der Punkt natürlich nur, wenn Du das willst.

Und Du gibst Deinem Pferd die Zeit, die es braucht, um sich zu erholen und aufgebaut zu werden. Was das Vorgehen angeht, wird es etwas komplexer. Das Pferd braucht einerseits die Möglichkeit sich alleine möglichst viel frei zu bewegen. Muskeln bauen sich nämlich nur dadurch auf, dass sie "angesprochen" werden. Bei Deinem Pferd liegt der Fall etwas komplizierter, denn etwas anzusprechen, dass fast gar nicht da ist, ist nicht einfach. Und es kann auch sein, dass Dein Pferd sozusagen die Muskelkette wie "abgeschaltet" hat und sich kompensatorisch versucht anderweitig über die Runden zu retten. Das bedeutet, dass die Bewegungsanforderung, dass nun die erwünschten Muskeln auch wirklich eingesetzt werden nicht ganz so einfach ist. Das ist der Ansatz von Muriel. Wahrscheinlich wird man dem Pferd "helfen" müssen seine Muskeln zu nutzen. Und man sieht es am Anfang fast gar nicht (wie denn auch, denn die Reaktion mit Nichts an Muskel kann ja nicht augenfällig sein). Und deswegen dauert es auch so lang. Du musst quasi den Muskel anschubsen, anschubsen, anschubsen .... und der allererste Miniaufbau dauert. Wenn Du eine Grundsubstanz geschaffen hast, dann wird es schneller gehen. Und das erste Anschubsen darf auch nicht zu viel sein, damit es nicht überfordert wird. Bzw. wenn Dein Pferd mal heute kurz in seinen individuellen Endkraftbereich gegangen ist, dann braucht es morgen bestimmt Pause und eher leichte Bewegung und dehnen. Allein, dass das Pferd überhaupt versucht den jeweiligen Muskel anzusprechen ist anfangs schon ein Erfolg.
Dazu muss sein eigenes Körpergefühl auch geformt werden "hei, da habe ich ja auch noch Muskulatur, die ich nutzen kann"

Auch wenn es jetzt so kompliziert klingt, man muss einfach anfangen. Der Longenkurs ist sicher eine Idee. Dazu noch andere Sachen, die fordern und vielleicht auch Spass machen. Auf ein Minipodest steigen. Sehr ordentlich gemein anstrengend ist rückwärts den Berg rauf (wenn Deiner auch nur einen oder zwei Schritte schafft, dann hat er mehr als ordentlich geackert dafür). Beine auf Fingerzeig einzeln anheben lassen. Erst nur ein Minibisschen, dann auch länger halten, dann vielleicht sogar die Röhre nach vorne strecken (ist viel schwieriger für ein pferd als es klingt). Mit ihm über Stangen oder ein Stangensalat steigen (fördert auch die Koordination).
Es gibt so viel, dass Du relativ schnell tun kannst und parallel dazu kannst Du lernen, wie man Schulterherein, Kruppeherein beibringt (vom Boden aus) und auch richtig ausführt.

Du wirst sehen, es ist eine Anforderung, aber es macht auch Spass. Und hier im Forum finden sich bestimmt auch viele Videotipps als Motivationsspritze für Dich.

Ansonsten kann ich Dir nur sagen, dass viele Menschen Pferde benutzen und abwirtschaften können. Nicht so viele Menschen können Pferde positiv aufbauen. Du scheinst zu den Menschen zu gehören, die nach der zweiten Variante streben, sonst würdest Du hier nicht nachfragen.

Ich möchte Dich hier nicht überreden das zu tun. Es ist auch in Ordnung sich der Aufgabe zum jetzigen Zeitpunkt nicht gewachsen zu fühlen oder sie nicht anzunehmen.
Ich will Dir aber mitgeben, dass Du es tun kannst, wenn Du willst.
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Hina_DK
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Re: Muskelatrophie

Beitrag von Hina_DK »

Um Muskeln aufbauen zu können, muss auch erstmal die Substanz da sein, woraus die aufgebaut werden können. So, wie das Pferd jetzt noch aussieht, fehlt es noch hinten und vorne. Du hast ihm jetzt gute Bedingungen geschaffen und das wird auch ganz sicher aber bitte bitte, gebt Euch beiden die Zeit dafür, dann habt Ihr auch beide eine Chance. Das jetzt übers Knie brechen, kann genau das Gegenteil bewirken. Ehrlich gesagt, würde ich auch im Traum nicht daran denken, auf so einen Rücken zu klettern und ich bin ein Fliegengewicht. Aber das tut ja schon beim Hinschauen weh.

Wenn der jetzt noch den Sommer über gut aufgepäppelt wird, dann wird das auch ganz sicher was. Die Zeit kann man so schön nutzen, um auch mental wirklich zusammenzuwachsen und ein paar nette Spaziergänge tun Pferd und Mensch immer gut :).
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
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