Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Moderator: Sheitana
Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Oh, Dein GLDH-Wert, sieht nicht nur nach einem kleinen Problem, sondern schon wie eine Vergiftung aus. Da gibt es zwei Möglichkeiten, entweder wurde die Blutprobe nicht gleich bearbeitet (was öfter mal vorkommt) oder er hat irgendwas gefressen, was ihm das beschert hat. Da er auch geschwollene Lympfknoten hat, würde ich eine Vergiftung nicht so ganz ausschließen. Mein erster Gedanke wäre da z.B. Jakobskreuzkraut im Heu. Das Zeug verliert auch getrocknet nicht seine Wirkung aber den schlechten Geschmack. Oder er hat irgendwas draußen gefressen. Muss alles nicht sein aber eine von vielen Möglichkeiten. Als erstes würde ich umgehend das Blutbild wiederholen, um Kontrollzahlen zu haben, damit ausgeschlossen werden kann, dass die Blutprobe nur verschlumpert wurde. Der AST-Wert ist zwar auch etwas grenzwertig, spricht aber nicht unbedingt für eine geschädigte Leber. Dann würde ich dem Pferd mal ins Maul schauen, wie es da aussieht, ob das da alles schön frisch aussieht oder die Schleimhäute gelblich aussehen. Versuch auch mal zu schauen, ob die Lederhaut im Auge auch wirklich weiß ist. Verfärbungen sind kein "Beweis" für einen Leberschaden aber es sind Indizien, die darauf hindeuten können.
Viele Grüße
Hina
Probiers mal mit Gemütlichkeit
Hina
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Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Also das Blut haben wir am Nachmittag abgenommen, es wurde abends vom Kurier geholt und am nächsten Tag hatten wir die Ergebnisse. ALT ist leider nicht getestet worden.
Aber wenn wir JKK im Heu hätten, müssten die Werte des anderen Pferdes ja auch schlecht sein. Bei der Stute sind zwar auch einige Werte abweichend, die für Leber sprechen, aber GLDH ist normal.
Jetzt mach ich mir noch mehr Sorgen
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Aber wenn wir JKK im Heu hätten, müssten die Werte des anderen Pferdes ja auch schlecht sein. Bei der Stute sind zwar auch einige Werte abweichend, die für Leber sprechen, aber GLDH ist normal.
Jetzt mach ich mir noch mehr Sorgen

"Dear God, what is it like in your funny little brains? It must be so boring!"
- Sherlock -
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Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Das ist ja nur eine Idee, es kann so viel anderes sein. Wäre auch furchtbar, wenn das ganze Heu komplett mit JKK verseucht wäre, so dass es alle Pferde betreffen würde. Ich würde trotzdem mal ein Auge drauf haben, sofern Ihr wisst, von welchen Wiesen das Heu kommt, was da so alles wächst.
Viele Grüße
Hina
Probiers mal mit Gemütlichkeit
Hina
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Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Ne, leider nicht. Wir bekommen das vom Futterhändler, der das auch nur aufkauft. Die Qualität schwankt natürlich, ist aber viel besser als im letzten Winter. Ich guck schon immer genau hin, weil wir mal einige Ballen mit viel Rainfarn drin hatten. Aber das ist auch schon über ein Jahr her.
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- Sherlock -
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Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Hallo Okapi,
ein Tip geben kann ich dir jetzt leider nicht, nur interessiert mitlesen. So ähnlich geht es nämlich meiner Großen schon seit Jahren und es wurde von Jahr zu Jahr immer schlimmer, wobei wir letzten Sommer das erste Mal seit - oh Gott, 8-9 Jahren - mal nicht eine Stehmähne bei ihr schneiden mussten weil sie so zerrupft aussah.
Ich kenne Fella nun schon seit 1992. So wie du es bei deinem beschreibst, liiiiebt sie es geputzt zu werden und macht herrliche Tapirrüssel dabei. Am Anfang war es nur der Hals, mittlerweile liebt sie es am ganzen Körper und sie ist da auch nicht zimperlich bei. Gern mit dem Striegel oder der groben Bürste und sie ist (leider) nicht sehr gut gepolstert. Vor allem am Euter/Oberschenkelinnenseite darf gern und mit Nachdruck geschruppt werden. Da wird auch Platz gemacht, dass der Mensch besser ran kann.

In den Jahren der Stehmähne kam auch immer - "ach ist ein Ekzemer!" Aber das glaube ich so einfach nicht. Es wird zwar im Winter besser, aber ist nie ganz weg. Bei ihr tippe ich etwas in Richtung Sonne/Wärme (Unverträglichkeit auf eigenen Schweiß), da sie sich auch juckt wenn noch kein Viehzeug fliegt, aber es mal sehr warm/sonnig ist. An kalten Tagen/Regentagen ists besser. Leider ist sie auch sehr beliebt bei den Stechbiestern und Fliegen. Was sie auch sehr liebt ist das Kopf schuppern an mir oder den Heunetzen. Sie schuppert sich auch nie blutig (außer da ist mal ein Nagel o.ä.) nur eben so weit, dass die Mähne nur noch aus kurz-lang bestand und der Schweif wie eine Klobürste aussah. Seit letzten Jahr stehen sie ja nun im Sommer auf 24 Weide ohne Schuppermöglichkeit (Bäume sind umzäunt und bieten nur Schatten). Sobald sie im Stall ist wird erstmal intensiv ca. 20 min geschuppert, dann ist auch gut. Aber danach sieht sie eben auch entsprechend aus
Ich habe keinen richtigen Plan und definitiv auch noch nicht so viel angestellt wie du um heraus zu finden woran es liegt. Aber mit Tierheilpraktiker und Blutbild trage ich mich auch schon eine Weile herum. Nachdem ich heute morgen so viele Pusteln an ihr gesehen habe, bin ich auch am überlegen ihr eine Fliegendecke zu besorgen. Andererseits ist sie sicher froh nun endlich die Winterdecke los zu sein. Und dann schon wieder eindecken. Ich weiß auch nicht...
Der Fellwechsel ist jetzt eh wieder so schlimm bei ihr. Sie schmeißt im Bereich Flanken, Kruppe, Sattellage alles auf einmal (also innerhalb weniger Tage) ab ohne dass das neue Fell schon da ist. Sie sieht so räudig aus, macht dass aber seit ich sie kenne jedes Jahr so beim Wechsel aufs Sommerfell. Nur grad jetzt ist ja die planke Haut den Stechbiestern und dem Wetter schutzlos ausgeliefert.
Werde also hier interessiert mit lesen, vielleicht ergibt sich noch etwas für uns. Danke fürs anschupsen des Themas
ein Tip geben kann ich dir jetzt leider nicht, nur interessiert mitlesen. So ähnlich geht es nämlich meiner Großen schon seit Jahren und es wurde von Jahr zu Jahr immer schlimmer, wobei wir letzten Sommer das erste Mal seit - oh Gott, 8-9 Jahren - mal nicht eine Stehmähne bei ihr schneiden mussten weil sie so zerrupft aussah.
Ich kenne Fella nun schon seit 1992. So wie du es bei deinem beschreibst, liiiiebt sie es geputzt zu werden und macht herrliche Tapirrüssel dabei. Am Anfang war es nur der Hals, mittlerweile liebt sie es am ganzen Körper und sie ist da auch nicht zimperlich bei. Gern mit dem Striegel oder der groben Bürste und sie ist (leider) nicht sehr gut gepolstert. Vor allem am Euter/Oberschenkelinnenseite darf gern und mit Nachdruck geschruppt werden. Da wird auch Platz gemacht, dass der Mensch besser ran kann.

In den Jahren der Stehmähne kam auch immer - "ach ist ein Ekzemer!" Aber das glaube ich so einfach nicht. Es wird zwar im Winter besser, aber ist nie ganz weg. Bei ihr tippe ich etwas in Richtung Sonne/Wärme (Unverträglichkeit auf eigenen Schweiß), da sie sich auch juckt wenn noch kein Viehzeug fliegt, aber es mal sehr warm/sonnig ist. An kalten Tagen/Regentagen ists besser. Leider ist sie auch sehr beliebt bei den Stechbiestern und Fliegen. Was sie auch sehr liebt ist das Kopf schuppern an mir oder den Heunetzen. Sie schuppert sich auch nie blutig (außer da ist mal ein Nagel o.ä.) nur eben so weit, dass die Mähne nur noch aus kurz-lang bestand und der Schweif wie eine Klobürste aussah. Seit letzten Jahr stehen sie ja nun im Sommer auf 24 Weide ohne Schuppermöglichkeit (Bäume sind umzäunt und bieten nur Schatten). Sobald sie im Stall ist wird erstmal intensiv ca. 20 min geschuppert, dann ist auch gut. Aber danach sieht sie eben auch entsprechend aus

Ich habe keinen richtigen Plan und definitiv auch noch nicht so viel angestellt wie du um heraus zu finden woran es liegt. Aber mit Tierheilpraktiker und Blutbild trage ich mich auch schon eine Weile herum. Nachdem ich heute morgen so viele Pusteln an ihr gesehen habe, bin ich auch am überlegen ihr eine Fliegendecke zu besorgen. Andererseits ist sie sicher froh nun endlich die Winterdecke los zu sein. Und dann schon wieder eindecken. Ich weiß auch nicht...
Der Fellwechsel ist jetzt eh wieder so schlimm bei ihr. Sie schmeißt im Bereich Flanken, Kruppe, Sattellage alles auf einmal (also innerhalb weniger Tage) ab ohne dass das neue Fell schon da ist. Sie sieht so räudig aus, macht dass aber seit ich sie kenne jedes Jahr so beim Wechsel aufs Sommerfell. Nur grad jetzt ist ja die planke Haut den Stechbiestern und dem Wetter schutzlos ausgeliefert.
Werde also hier interessiert mit lesen, vielleicht ergibt sich noch etwas für uns. Danke fürs anschupsen des Themas

Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
@Schimmelin: Ein Blutbild schadet auf jeden Fall nicht, vor allem, wenn man dem Pferd von außen nichts ansieht.
Selenwert ist jetzt noch da: 101.1 µg/l, Referenz: 100-200
Der ist ganz schön hoch angesetzt, oder bilde ich mir das ein?
Selenwert ist jetzt noch da: 101.1 µg/l, Referenz: 100-200
Der ist ganz schön hoch angesetzt, oder bilde ich mir das ein?
"Dear God, what is it like in your funny little brains? It must be so boring!"
- Sherlock -
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Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Beim Selenwert scheiden sich ja die Geister. Wenn man es genau nimmt, gibts da eigentlich keine richtige Referenz und so schreiben einige Labore 50, andere 100 als Minimum hin. Die meisten TAs runzeln die Stirn erst, wenn es unter 60 geht.
Viele Grüße
Hina
Probiers mal mit Gemütlichkeit
Hina
Probiers mal mit Gemütlichkeit
Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Hina, magst du mir mal sagen, in welchem Forum ich das mit dem Mangan finde? Ich bin irgendwie zu doof für.
Wir haben jetzt noch auf Leptospirose testen lassen, das war negativ. Zweitmeinung vom TA steht noch aus.
Wir haben jetzt noch auf Leptospirose testen lassen, das war negativ. Zweitmeinung vom TA steht noch aus.
"Dear God, what is it like in your funny little brains? It must be so boring!"
- Sherlock -
- Sherlock -
Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Mangan wird sehr viel im Hufreheforen diskutiert http://www.hufreheforum.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl
Einen recht gut zusammengefassten Artikel zu Mangan findest Du z.B. auch hier http://www.tier-naturheil-therapie.de/t ... pferd.html, ansonsten steht u.a. auch einiges in den einschlägigen Futterbibeln, z.B. bei Meyer/Coenen, wobei dort Mangan nur von der versorgungstechnischen Seite beleuchtet wird.
Allerdings ist das mit dem Mangan beim Pferd noch längst nicht ausgeforscht. 2011 gabs mal eine Konferenz in Leipzig und die Referate dort wurden veröffentlicht in "Prophylaxe von Herden bzw. Produktionskrankheiten" u.a. auch ein Beitrag zu Mangan bei Rind und Pferd. Daraus mal ein interessanter Auszug: "Für Pferde gibt es keinen wissenschaftlich belegten Referenz-Bereich, jedoch kursiert im Internet ein Bereich von 2,3-3,5 mg/L für Serum, als kritisch werden dort Serum-Werte von <1,5 mg/L. Wendet man diesen auf die 82494 Pferdeseren an, so liegen im kritischen Bereich 68% der Proben und nur 12 % wären ausreichend versorgt, das erscheint sehr unrealistisch." (Dr. Anja Müller, Dr. Bernd Freude, Mangan – die Situation bei Rind und Pferd, S. 88 ff.)
Tja, das waren dort alles Fachleute. Da die selbst keine Refferenzwerte haben, haben die sich deshalb mal auf die Zahlen, die im I-Net kursieren und die stammen ja aus den Laboren und von der Futtermittelindustrie, als angenommenen "Richtwert" bezogen.
Bleibt also die Frage, ob man sich bei einem so niedrigen Manganwert wirklich ernsthaft Gedanken machen muss, wenn 68 % der vielen Tausend Blutproben solche Werte aufweisen und gerade mal 12 % der Pferde sozusagen in der Hinsicht einen normalen Stoffwechsel haben sollten. Unterm Strich sagen die Werte dann ja eigentlich auch nichts, bzw. nichts zuverlässig aus. Vielleicht fallen die niedrigen Manganwerte bei Allergikern und Hufrehepferden deshalb eher auf, weil eben von denen auch eher eine Blutprobe, als von kerngesunden Pferden gezogen wird.
Einen recht gut zusammengefassten Artikel zu Mangan findest Du z.B. auch hier http://www.tier-naturheil-therapie.de/t ... pferd.html, ansonsten steht u.a. auch einiges in den einschlägigen Futterbibeln, z.B. bei Meyer/Coenen, wobei dort Mangan nur von der versorgungstechnischen Seite beleuchtet wird.
Allerdings ist das mit dem Mangan beim Pferd noch längst nicht ausgeforscht. 2011 gabs mal eine Konferenz in Leipzig und die Referate dort wurden veröffentlicht in "Prophylaxe von Herden bzw. Produktionskrankheiten" u.a. auch ein Beitrag zu Mangan bei Rind und Pferd. Daraus mal ein interessanter Auszug: "Für Pferde gibt es keinen wissenschaftlich belegten Referenz-Bereich, jedoch kursiert im Internet ein Bereich von 2,3-3,5 mg/L für Serum, als kritisch werden dort Serum-Werte von <1,5 mg/L. Wendet man diesen auf die 82494 Pferdeseren an, so liegen im kritischen Bereich 68% der Proben und nur 12 % wären ausreichend versorgt, das erscheint sehr unrealistisch." (Dr. Anja Müller, Dr. Bernd Freude, Mangan – die Situation bei Rind und Pferd, S. 88 ff.)
Tja, das waren dort alles Fachleute. Da die selbst keine Refferenzwerte haben, haben die sich deshalb mal auf die Zahlen, die im I-Net kursieren und die stammen ja aus den Laboren und von der Futtermittelindustrie, als angenommenen "Richtwert" bezogen.
Bleibt also die Frage, ob man sich bei einem so niedrigen Manganwert wirklich ernsthaft Gedanken machen muss, wenn 68 % der vielen Tausend Blutproben solche Werte aufweisen und gerade mal 12 % der Pferde sozusagen in der Hinsicht einen normalen Stoffwechsel haben sollten. Unterm Strich sagen die Werte dann ja eigentlich auch nichts, bzw. nichts zuverlässig aus. Vielleicht fallen die niedrigen Manganwerte bei Allergikern und Hufrehepferden deshalb eher auf, weil eben von denen auch eher eine Blutprobe, als von kerngesunden Pferden gezogen wird.
Viele Grüße
Hina
Probiers mal mit Gemütlichkeit
Hina
Probiers mal mit Gemütlichkeit
Re: Ganzjähriger Juckreiz - Ideen?
Hm, interessant. Danke für die Links.
Mal abgesehen von der Allergie und den Hautproblemen trifft die Beschreibung von Manganmangel ja auch nicht so wirklich auf mein Pferd zu. Die Stute hat einen normalen Wert. Sie bekommt aber auch anderes MiFu, ist sicher kaum vergleichbar.
Mal abgesehen von der Allergie und den Hautproblemen trifft die Beschreibung von Manganmangel ja auch nicht so wirklich auf mein Pferd zu. Die Stute hat einen normalen Wert. Sie bekommt aber auch anderes MiFu, ist sicher kaum vergleichbar.
"Dear God, what is it like in your funny little brains? It must be so boring!"
- Sherlock -
- Sherlock -