Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Moderator: Keshia

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Katniss
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von Katniss »

Integra hat geschrieben:
Katniss hat geschrieben:
So sieht das dann bei Frau Parelli aus, wenn das Pferd nicht sofort "mitspielt". :evildevil:
Link entfernt, da er zu einer Raubkopie führt- bei Interesse bitte direkt per PN erfragen. Danke, Wallinka :dankeschoen:

Also da machen es die Herrschaften aber sowas von falsch, wenn das Pferd sich im Ansatz in die richtige Richtung bewegt soll man aufhören und nicht weiter drauf einprügeln, wie soll das Pferd denn so verstehen was es tun soll....
Erst verwirrt man das Pferd komplett und dann fordert man weiter :wall: ist doch klar das das arme Tier nicht weiß was es tun soll.

Also bei mir sieht sowas ganz anders aus und ich bin mal der meinung sagen zu können, dass dieses Video ganz klar zeigt, wie man es nicht machen soll.

LG
Integra
Die blonde Frau, das ist L. P.! Das ist ein Ausschnitt aus íhrem eigenen Lehrvideo.
Parelli training with L. P. From Parelli DVD set Level 1, DVD 3 Chapter 1 titled 'Right Brain Behavior Requires Savvy!'
Mein Sohn kam gerade herein und sagte "das arme Pferd, was sind denn das für Pferdequäler". Kinder sehen manches einfach klarer und reden nicht um den heißen Brei herum. ;)
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Katniss
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von Katniss »

Wie soll man mit einem Wesen ohne Sprache komunizieren? geht nicht, also hätte es erstmal eine Sprache lernen müssen (das hätte lange dauern können, wenn es überhaupt jemals funktioniert hätte) und da Buck nicht genug Zeit für dieses Tier hatte und die Besitzerin völlig überfordert war, musste das Tier letztenendes getötet werden...
Hmm, wenn das Tier in so engem Menschenkontakt aufgewachsen ist, dann hat es doch die Menschensprache sicher gut verstanden. Das es in der Herde nicht klar kam, das finde ich hingegen sehr verständlich. Armes Fohlen. :(
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feendrache
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von feendrache »

Katniss hat geschrieben:
Wie soll man mit einem Wesen ohne Sprache komunizieren? geht nicht, also hätte es erstmal eine Sprache lernen müssen (das hätte lange dauern können, wenn es überhaupt jemals funktioniert hätte) und da Buck nicht genug Zeit für dieses Tier hatte und die Besitzerin völlig überfordert war, musste das Tier letztenendes getötet werden...
Hmm, wenn das Tier in so engem Menschenkontakt aufgewachsen ist, dann hat es doch die Menschensprache sicher gut verstanden. Das es in der Herde nicht klar kam, das finde ich hingegen sehr verständlich. Armes Fohlen. :(
Tja, er war aber nur die ersten Monate beim Menschen und wurde dann von ihnen ausgesetzt,... wie sollte er da irgendwas verstehen oder vertrauen?
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november
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von november »

Die blonde Frau, das ist L. P.! Das ist ein Ausschnitt aus íhrem eigenen Lehrvideo.
Das ist das wirklich Schlimme. Sicher kann man das ganze auch pferdefreundlicher umsetzen (wobei ich die Methoden ohne Druck immer noch schöner finde), aber wenn man sowas in einem Lehrvideo vermarktet, muss man sich nicht wundern, wenn Leute auch so arbeiten. Zwar sollte es einem, wenn man ein bißchen reflektiert, auffallen, dass das nicht so pferdefreundlich ist, aber erfahrungsgemäß finden derartige Reflexionen nicht immer statt.
Little by little, one travels far.
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Katniss
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von Katniss »

Tja, er war aber nur die ersten Monate beim Menschen und wurde dann von ihnen ausgesetzt,... wie sollte er da irgendwas verstehen oder vertrauen?
Da hast du recht. Kein Wunder, dass er auf dieses "Training" so reagiert hat. Leider wurde dann nicht etwa das Training verändert, sondern wie so oft, das Tier getötet. :(
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feendrache
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von feendrache »

Katniss hat geschrieben:
Tja, er war aber nur die ersten Monate beim Menschen und wurde dann von ihnen ausgesetzt,... wie sollte er da irgendwas verstehen oder vertrauen?
Da hast du recht. Kein Wunder, dass er auf dieses "Training" so reagiert hat. Leider wurde dann nicht etwa das Training verändert, sondern wie so oft, das Tier getötet. :(
Es gab in diesem Fall wenig möglichkeiten, da die Besitzerin das Tier nicht ohne lebensgefahr händeln konnte, Buck keine Zeit und keinen Platz für so ein Tier hatte (er ist die meiste Zeit des Jahres im Land auf Kursen unterwegs) und wer bitte sollte das Tier aufnehmen?
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Equester
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von Equester »

Wir sind zwar jetzt völlig vom Thema weg, aber ich will auch noch was dazu sagen.

So wie Feendrache das beschreibt denke ich, dass mit Sicherheit ein Hirnschaden auf Grund des Sauerstoffmangels vorhanden war. Zusätzlich sind durch die Aufzucht Schäden entschanden (Deprivationsschäden)- Dass der Hengst sogar in seinem "gewohnten" Umfeld - also das Haus - gefährlich wurde, ist meiner Meinung nach ein Hinweis darauf, dass eine geistige Behinderung vorgelegen hat, zu den Deprivationsschäden.
Aber selbst wenn es geistig klar gewesen wäre, wäre es nicht möglich gewesen, ein Pferd, was so aufgezogen wurde, in eine Herde zu integrieren. In einem bestimmten Alter braucht das Fohlen bestimmte Außeneinflüsse um im Hirn die richtigen Verbindungen zu knüpfen. Werden sie isoliert aufgezogen, also ohne artgleichen Bezug und oder ohne äußere Einflüsse, können diese Verbindungen nicht geschaffen werden und sie können auch nicht nachträglich durch Training oder Medikamente gebastelt werden. Es gibt nur diese eine sensible Phase dafür, verstreicht die Zeit ungenutzt, ist der Zug abgefahren. Diese Pferde sind auch nicht bei bester Betreuung in der Lage, jemals zu lernen, wie man in einer Pferdeherde zurecht kommt. Entweder man hält sie dann einzeln oder man schläfert sie ein. Dass das Pferd erlöst wurde, war die beste Entscheidung die getroffen werden konnte. Kein noch so guter Trainer hätte das in den Griff bekommen können.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Katniss
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von Katniss »

feendrache hat geschrieben:
Katniss hat geschrieben:
Tja, er war aber nur die ersten Monate beim Menschen und wurde dann von ihnen ausgesetzt,... wie sollte er da irgendwas verstehen oder vertrauen?
Da hast du recht. Kein Wunder, dass er auf dieses "Training" so reagiert hat. Leider wurde dann nicht etwa das Training verändert, sondern wie so oft, das Tier getötet. :(
Es gab in diesem Fall wenig möglichkeiten, da die Besitzerin das Tier nicht ohne lebensgefahr händeln konnte, Buck keine Zeit und keinen Platz für so ein Tier hatte (er ist die meiste Zeit des Jahres im Land auf Kursen unterwegs) und wer bitte sollte das Tier aufnehmen?
Einen anderen Trainer suchen? Der mit positiver Verstärkung arbeitet und dem Tier Zeit für den Vertrauensaufbau lässt.

Ich habe diesen Fehler vor vielen Jahren auch gemacht. Ich habe einen "gefährlichen" Hund einschläfern lassen, der wiederholt fremde Menschen gebissen hat (übrigens auch mit Deprivationsschaden). Ich war so gefangen in meinen Vorstellungen von Rudelführerschaft und Respekt, dass ich auch aufgrund meines Umfeldes gar nicht auf die Idee kam, dass es auch anders gehen könnte. Ich bereue das sehr und bin mir sicher, dass ich ihm mit meinem heutigen Wissen händeln könnte. :(
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Equester
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von Equester »

Katniss hat geschrieben: Einen anderen Trainer suchen? Der mit positiver Verstärkung arbeitet und dem Tier Zeit für den Vertrauensaufbau lässt.
So sehr ich immer für positive Verstärkung bin, ich denke nicht, dass das in diesem speziellen Fall funktioniert hätte.
wir machen aus :hm: ein :dafuer2:
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Fionnlagh
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Re: Frage NHS/Parelli-Bewanderte

Beitrag von Fionnlagh »

@katniss:
ich glaube nicht, dass das immer geht. vielleicht wäre das bei deinem hund damals gegangen, das kann ich nicht beurteilen und ich verstehe, dass dich das quält :schulter:
aber fakt ist nun mal: es gibt schäden, die einfach nicht "reparierbar" sind. bei menschen ja im grunde auch. die schläfert man dann halt nicht ein, sondern sperrt sie weg...
"Ich habe es noch nie getan, darum glaube ich, dass ich es kann." Pipi Langstrumpf
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