Legerté

Moderatoren: Sheitana, Cate

trakkifan
Sportpferd
Beiträge: 1701
Registriert: Di 15. Mai 2012, 20:42

Re: Legerté

Beitrag von trakkifan »

nei. ich bin überzeugt, dass ein gut an der longe ausgebildetes pferd auch unausgebunden für einen (gesunden) anfänger geeignet ist um die ersten stunden zu nehmen. das wegdrücken des rückens ist eine schutzreaktion des pferdes, die ich ihm mit ausbindern nehme. dass entsprechend ausgebildete pferde und lehrer rar sind, ist keine frage.
nur weil ein pferd gut geritten ist, ist es lange noch nicht an der longe als lehrpferd ausgebildet. viele pferde, die sehr weit ausgebildet sind unter dem sattel sind selbst für fortgeschrittene nicht anfänger nicht ggeignet.
ein longenlehrpferd braucht andere eigenschaften.

aber das ist hier wirklich OT
(immer noch mosheline)
SISCHNEMMEDES...*

* =Früher war's besser...
Benutzeravatar
Pirat
Nachwuchspferd
Beiträge: 403
Registriert: So 27. Mai 2012, 11:13

Re: Legerté

Beitrag von Pirat »

ot - aber dennoch sehr spannend...

passt ein bischen zu diesem thread:
viewtopic.php?f=11&t=4686

-> pferd geht ausgebunden "runder" -> mädel kommt zum sitzen und reiten -> ausbinder können abgemacht werden...

vielleicht ist das nicht "reel" aber vielleicht wirklich nur eine krücke?
jedenfalls sehr spannend, daß auch PK (in bestimmten fällen) ein bischen in die trickkiste greift...
(ohne das jetzt pauschalisieren zu wollen!!! und pauschal für gut befinden zu wollen!!!)
aber interessant isses ...
Shieldmaiden

Re: Legerté

Beitrag von Shieldmaiden »

ich schreib spaeter noch mehr - aber fuer mich gehoert ein sitzanfaenger auf ein mechanisches pferd. Die sind echt genial!

deinen thread hab ich gelesen Pirat, und ueberleg schon die ganze zeit ob ich da mitschreibe oder nicht, aber nun haben wir ja eh dieselbe diskussion hier ;-)
Shieldmaiden

Re: Legerté

Beitrag von Shieldmaiden »

@mosheline - wie gesagt, sitzschule sollte finde ich auf mechanischem pferd stattfinden, bevor man den schueler an ein echtes laesst. Weiss ja nicht, wie's bei euch ist, aber hier sind die inzwischen weit verbreitet. Und ausbinder sind fuer mich ebenfalls tabu, einfach weil man damit nicht biegen kann ohne dass das pferd sich einrollt. Was das system betrifft - sehe ich genau so. Monsieur hat ja auch in seinem alten buch noch mit ausbindern gearbeitet und sich spaeter umentschieden. Ueberhaupt finde ich ein system nur gut, wenn es sich selber immer wieder prueft und hinterfragt, und vor allem weiterentwickelt.

Sitzschule macht monsieur ja auch nicht wirklich, fuer mich sind das zwei 'baukaesten'. Sally Swift spricht zwar von hilfengebung, aber sie ist komplett reiterbezogen. Sehr gut, wie ich finde, und monsieur liefert den 'pferdeteil' dazu (fuer mich). Demnach wuerde ich auch keinen anfaenger nach PK unterrichten wollen, der ist naemlich damit einfach ueberfordert, da er genug damit zu tun hat, sich selber auszubalancieren (und deswegen unterrichte ich auch keine anfaenger mehr, einfach weil ich ja die PK sachen anwenden lernen will, und da hab ich nix davon einen anfaenger zu unterrichten).

Allerdings sehe ich das Barocktracki. Im schritt, gut, gib dem schueler die zuegel in die hand. Im trab finde ich es einfach nicht besonders pferdefreundlich, und auch fuer den schueler in meiner erfahrung einfach zu schwierig, weil jeder fehler einfach zu sehr quittiert wird und sich dabei sozusagen 'spiralen' bilden. eben wegen des feedbacks. Also zum beispiel, der anfaenger verliert kurzzeitig die balance, das passiert ja mal. dadurch zieht er am zuegel bzw haelt sich kurz daran fest. Pferd gibt feedback in dem es den kopf hochreisst - dadurch verliert der anfaenger nun aber wieder die balance. In wenigen schritten hat sich das spiel ins chaos entwickelt. Da finde ich es einfach besser man gibt dem pferd mit dreieckern einen rahmen, damit es den anfaenger nicht zu sehr aus dem gleichgewicht bringen kann und mit einigermassen ordentlicher haltung laeuft, was es dem anfaenger dann im gegenzug erlaubt, zum pferd freundlichere hilfen zu geben. Und der reiter kann dann langsam mit den dreieckern trotzdem die richtige zuegeleinwirkung erlernen.

Allerdings finde ich sind wir wirklich etwas vom thema legerete abgekommen. Eigentlich gehoert anfaengerausbildung einfach nicht so wirklich hier hin, und ich denke wir sind uns einig dass monsieur hilfszuegel zur 'korrektur' von pferden absolut ablehnt.
Shieldmaiden

Re: Legerté

Beitrag von Shieldmaiden »

wobei ich das jetzt nicht als trickkiste bezeichnen wuerde sondern als einen kompromiss... ;-)
Benutzeravatar
Pirat
Nachwuchspferd
Beiträge: 403
Registriert: So 27. Mai 2012, 11:13

Re: Legerté

Beitrag von Pirat »

mechanisches pferd...

noch nie von gehört oder gar gesehen...

mit "ausbindern" meinte ich jetzt hilfszügel im großen und ganzen...
deutsche sprache - auch ein pferd mit dreieckern ist ja "ausgebunden"... :?

trickkiste - das war auch nicht wertend gemeint.
ein guter trick hilft mir/dem pferd/uns beiden halt weiter.
das pferd wird quasi "ausgetrickst", damit es sich nicht mehr zu 100% auf den reiter verlassen muss ;)

ja, es weicht vom thema ab - aber irgendwie gehört es ja schon auch dazu. :roll:
trakkifan
Sportpferd
Beiträge: 1701
Registriert: Di 15. Mai 2012, 20:42

Re: Legerté

Beitrag von trakkifan »

ich finds schlicht OT, ihr könnt ja nen thread über den untericht absoluter anfänger aufmachen. meine meinung in der hinsicht steht zumindest im moment nach meiner bisherigen erfahrung als schüler in longenstunden fest.

lg, mosheline
(die echte trakki ist übrigens entschieden nicht meiner meinung ;-) )
SISCHNEMMEDES...*

* =Früher war's besser...
ehem User

Re: Legerté

Beitrag von ehem User »

Um die Kurve nochmal zu bekommen: Wann kann man mit Legerté anfangen? ist Legerté nicht auch, wenn der Anfänger mit feinen Hilfen auf einem Pferd reiten lernt, dem man wiederrum mit HZ hilft, das Ganze besser "zu ertragen"?
Benutzeravatar
Cate
Zentaur
Beiträge: 19223
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:40
Wohnort: Unterfranken

Re: Legerté

Beitrag von Cate »

Ich denke, am Anfang spielt es noch keine so große Rolle, nach welcher Schule das Pferd gearbeitet wird, Hauptsache, es wird gut gearbeitet! :-)

Für einen Reitanfänger steht sitzbezogener Fühl-Reitunterricht an erster Stelle, und zumindest meine Anfänger lernen, ihr Pferd erst über den Sitz zu reiten, bevor sie die Zügel in die Hand bekommen. Für die doch teilweise recht spezielle Hilfengebung in der EdL muß der Reiter schon über einen ziemlich hand-unabhängigen, ausbalancierten Sitz verfügen, aber wie lange es dauert, bis ein Schüler reif dafür ist? Keine Ahnung, kann ich zumindest nicht pauschal sagen :nix:
Das ist m.M.n. aber wieder eine prinzipielle Frage in der Reiterei, unabhängig von der "Schule" des Reitlehrers - wann ist der Reitschüler soweit, dass man ihm die Zügel in die Hand drückt und ihn Lektionen reiten läßt? Und kein "Problem" oder gar "Fehler" der EdL. ;)
Es ist sinnvoll, sich mit dem Üben anzufreunden, denn man wird weit mehr Zeit mit Üben verbringen als damit, perfekt zu sein - Maren Diehl

Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock :puppy: :puppy:
Shieldmaiden

Re: Legerté

Beitrag von Shieldmaiden »

*zustimm*

Klar, man kann und wird dem Anfaenger auch als edl reitlehrer nicht eine tiefe, starre hand beibringen wollen, aber ich kann mal so aus erfahrung berichten. Wenn ich einen Reitanfaenger unterrichte, so arbeiten wir hauptsaechlich am Sitz und an den ganz grundliegenden sachen. Also an der Longe, und ja, uebergaenge und GGAs sitzen lernen und fuehlen. Und ja, auch einen anfaenger setze ich gelegentlich auf meine guten pferde, damit sie fuehlen koennen, wie sich das anfuehlt (dann sind sie aber keine absoluten anfaenger mehr). Aber zu versuchen, einem anfaenger beizubringen, wie er ein pferd reiten soll - also, ich sehe reiterausbildung so. Zunaechst mal muss er lernen, die hilfen geben zu koennen und zu sitzen.

Erst dann bringe ich dem reiter bei, WANN er diese hilfen geben soll, und erst dann kommt es darauf an, dass er fuehlen lernt, wie es sich 'richtig' anfuehlt. Ein Reiter, der dazu bereits in der lage ist, ist fuer mich kein total anfaenger mehr.

Also - ich mache es so. Sitz an der longe, ohne zuegel auf ausgebundenem pferd (dreiecker am kappzaum) bis der reiter schritt, trab und galopp unabhaengig sitzen kann (und uebergaenge auch!). Dann kommen die zuegel an den kappzaum und ich erklaere die hilfen und der reiter uebt sich daran, ohne etwas bestimmtes zu bezwecken. Wer schon mal richtiges stellen und biegen mit entsprechendem nachfassen usw versucht hat weiss, wie lange es dauert bis man die koordination hat. Pferd ist noch immer ausgebunden.

Anschliessend kommt dazu schritt ohne longe, immer noch ausgebunden, und wir ueben, im schritt, das abwenden, hufschlagfiguren usw, und dann dasselbe im trab und galopp. Und wenn das klappt...

Dann, ja dann, kommen wir zum eigentlichen reiten und ich erklaere wann man welche hilfen zur 'pferdekorrektur' gibt, und warum, und wie ich dafuer sorge dass mein pferd schoen laeuft. Und dann kommen die dinger natuerlich ab, denn sonst lernt der Reiter nicht, wie es sich anfuehlt und wie das pferd auf die hilfen reagiert.

Und klar, auch an der longe lasse ich ihn, wenn er denn schon sitzen kann, die hilfen zum traben/galoppieren geben, und klar sorge ich dafuer dass der Reiter nicht zieht und bringe ihm nicht erst etwas kontra-legerete bei, aber der unterschied an diesem punkt zum FN reiten ist so minimal, dass ich nicht finde, dass man dafuer unbedingt einen edl reitlehrer braucht, sondern einen der gutes sitzen gut beibringen kann (sei das nun FN, sally swift oder mary wanless...)

So mache ich das, und deswegen unterrichte ich die ganz anfaenger nicht mehr, weil es dafuer einfach guenstigere Leute gibt (ich nehme allerdings selber unterricht bei zb einer Sally swift frau, an der longe, um an meinem sitz zu arbeiten, und ich helfe ihr dafuer mit ihrem pferd :-) )
Antworten