Jungpferde Erfahrungsaustausch
Moderator: Sheitana
Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch
Also ich lege auch immer alles weg, auch der Putzkasten steht immer außer Reichweite. Nur der Führstrick bleibt eben als Kauobjekt.
Aber ich frage mich schon, ob diese Vermeidung eine Lösung sein kann. Sie lernt ja nichts dabei. Es sei denn, es ist eben typisches Jungpferdeverhalten (sie ist jetzt auch 3 1/2), was sich von alleine legt.
Es war auch schon einmal besser geworden. Im Augenblick ist es wieder ganz schlimm. Aber ich merke auch, dass sie gerade insgesamt unruhiger ist. Daher könnte ich mir auch gut vorstellen, dass es bei Ymir auch ein bisschen Umzugsstress ist.
Aber ich frage mich schon, ob diese Vermeidung eine Lösung sein kann. Sie lernt ja nichts dabei. Es sei denn, es ist eben typisches Jungpferdeverhalten (sie ist jetzt auch 3 1/2), was sich von alleine legt.
Es war auch schon einmal besser geworden. Im Augenblick ist es wieder ganz schlimm. Aber ich merke auch, dass sie gerade insgesamt unruhiger ist. Daher könnte ich mir auch gut vorstellen, dass es bei Ymir auch ein bisschen Umzugsstress ist.
Re: Auf allem rumkauen
Samtnase hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, ob Eure Jungpferdchen auch so "oralfixiert" sind.

Unsere Jungstute war drei als wir sie gekauft haben. Im ersten Jahr war das besonders ausgeprägt; inzwischen ist es schon wesentlich besser geworden. Sie ist jetzt 4,5 Jahre alt.
Ich hab es in der Regel ignoriert und nur die Dinge weggenommen, die nun wirklich nicht als Kauknochen herhalten sollten. Und ich habe mir angewöhnt, nichts mehr rumliegen zu lassen, was nicht zerkaut werden sollte.

Ich sehe das auch nicht als Ungezogenheit, sondern in erster Linie einen Zusammenhang mit dem Zahnwechsel (etwa von 2,5-5 Jahre) und auch kindlicher Neugierde. Deswegen fand ich es auch nicht angebracht das "Wegerziehen" zu wollen.
Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch
Das beruhigt mich schonmal.
Eben genau wie Du, Ramona, bin ich bisher auch vorgegangen. Und frage mich auch, ob Wegerziehen überaupt Sinn machen würde. Denn ja, es ist für mich auch einfach ein Thema des Zahnwechsels und des jugendlichen Forscherdrangs. Bei beidem würde ich es nicht unterbinden wollen. Aber es ist eben auch eine Art Kompensation von Stress und damit auch Indikator. Dieser Indikator zeigt mir zum Beispiel ziemlich deutlich, wenn an einem Tag schlicht keine Konzentration da ist. Daher finde ich es andererseits sogar noch hilfreich ...
Gleichzeitig höre ich Stimmen um mich herum, die für deutliches Verbot und ruppiges Rausziehen plädieren.
Eben genau wie Du, Ramona, bin ich bisher auch vorgegangen. Und frage mich auch, ob Wegerziehen überaupt Sinn machen würde. Denn ja, es ist für mich auch einfach ein Thema des Zahnwechsels und des jugendlichen Forscherdrangs. Bei beidem würde ich es nicht unterbinden wollen. Aber es ist eben auch eine Art Kompensation von Stress und damit auch Indikator. Dieser Indikator zeigt mir zum Beispiel ziemlich deutlich, wenn an einem Tag schlicht keine Konzentration da ist. Daher finde ich es andererseits sogar noch hilfreich ...
Gleichzeitig höre ich Stimmen um mich herum, die für deutliches Verbot und ruppiges Rausziehen plädieren.

- Sheitana
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch
Ich ignoriere sowas, nehme lediglich den Gegenstand auf dem Maul.
Allerdings kenne ich sowas kaum von unseren Jungpferde.
Ich denke, es ist schon ein deutliches Zeichen von Stress und/oder Langeweile.
Von daher würde ich mir mal anschauen wann das Pferd es macht. Vielleicht hat man zuviel gemacht?
Allerdings kenne ich sowas kaum von unseren Jungpferde.
Ich denke, es ist schon ein deutliches Zeichen von Stress und/oder Langeweile.
Von daher würde ich mir mal anschauen wann das Pferd es macht. Vielleicht hat man zuviel gemacht?
Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch
Und wenn du sie ablenkst statt wegzuziehen?
Meiner ist zwar schon 6 aber auch sehr maulorientiert, immer wenn ich Ihn von etwas wegziehen will er erst recht hin, wenn ich Ihn stattdessen ablenke lässt er meist davon ab, wobei er da sehr hartnäckig ist
Meiner ist zwar schon 6 aber auch sehr maulorientiert, immer wenn ich Ihn von etwas wegziehen will er erst recht hin, wenn ich Ihn stattdessen ablenke lässt er meist davon ab, wobei er da sehr hartnäckig ist

Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein....
Arthur Schopenhauer
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch
Also es ist schon auch ein Zeichen, wenn ihr etwas nicht behagt und sie angespannt ist. Zum Beispiel beim Hufemachen. Das macht sie zwar inzwischen ganz lieb. Aber eine gewisse Ungeduld ist da ihrerseits einfach da.Sheitana hat geschrieben: Von daher würde ich mir mal anschauen wann das Pferd es macht. Vielleicht hat man zuviel gemacht?
Aber sie zeigt es auch, wenn ich NICHTS mit ihr mache oder gemacht habe.
Steht sie in der Box, wie kürzlich beim Hufabszess, holt sie sich alles rein, was irgendwo rumsteht. Vergisst man also die Gerte in Reichweite, wird diese reingeholt und bearbeitet. Selbst wenn ständig Heu zur Verfügung steht. In diesem Fall wird es Langeweile sein, ging aber nicht anders.
Lässt man auf der Weide das Halfter zu nah am Zaun liegen, macht sie sich einen Spaß draus, danach zu angeln. Anschließend wird drauf rum gekaut, das Ding über die Weide geschleift .... Dabei ist sie nicht das einzige Jungpferd in der Herde, die Weidefläche ist groß, sie sind 24 Stunden draußen.
- Sheitana
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch
Natürlich ist es zu einem gewissen Grad auch Neugier und bei Jungpferden völlig normal, dass sie Dinge ins Maul nehmen.
Neue Dinge wollen erkundet werden.
Wenn ich aber gerade mit dem Pferd *arbeite* also seine Aufmerksamkeit bei mir sein sollte und trotzdem wird ständig was ins Maul genommen würde ich mir folgende Gedanken machen:
- Ist das, was ich gerade mache zu langweilig, dass noch Zeit zum Knabbern bleibt?
- Habe ich schon zuviel gemacht, dass es eine Übersprungshandlung, ein Zeichen von Stress ist?
- ist es ein Verarbeiten dessen was gerade gesehen/getan wird?
Ich würde dann immer individuell entscheiden was tun.
Wenn wir z.B. gerade eine gruselige Situation gemeistert haben und als Übersprungshandlung käme so ein Strickbeißen würde ich wahrscheinlich den Strick kommentarlos aus dem Maul nehmen, aber es irgendwoe noch tolerieren. Denn "Monster kennenlernen" ist ja nicht gleich etwas Schlimmes auch, wenn es einen Moment aufregt.
Wenn so etwas aber ständig am Putzplatz geschieht würde ich mir überlegen, ob das Pferd schon bereit ist so lange am Putzplatz "rum" zu stehen.
Klar ist auch, dass es manchmal einfach nicht anders geht. Wenns Pferdl krank in der Box ist dann kann man nichts dran machen.
Neue Dinge wollen erkundet werden.
Wenn ich aber gerade mit dem Pferd *arbeite* also seine Aufmerksamkeit bei mir sein sollte und trotzdem wird ständig was ins Maul genommen würde ich mir folgende Gedanken machen:
- Ist das, was ich gerade mache zu langweilig, dass noch Zeit zum Knabbern bleibt?
- Habe ich schon zuviel gemacht, dass es eine Übersprungshandlung, ein Zeichen von Stress ist?
- ist es ein Verarbeiten dessen was gerade gesehen/getan wird?
Ich würde dann immer individuell entscheiden was tun.
Wenn wir z.B. gerade eine gruselige Situation gemeistert haben und als Übersprungshandlung käme so ein Strickbeißen würde ich wahrscheinlich den Strick kommentarlos aus dem Maul nehmen, aber es irgendwoe noch tolerieren. Denn "Monster kennenlernen" ist ja nicht gleich etwas Schlimmes auch, wenn es einen Moment aufregt.
Wenn so etwas aber ständig am Putzplatz geschieht würde ich mir überlegen, ob das Pferd schon bereit ist so lange am Putzplatz "rum" zu stehen.
Klar ist auch, dass es manchmal einfach nicht anders geht. Wenns Pferdl krank in der Box ist dann kann man nichts dran machen.
Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch
Wenn das Pferdchen das aus Langeweile macht, könnte man doch anfangen das Verhalten zu clickern und dann das Ganze einfach ausbauen und das Pferdchen Sachen rumtragen lassen, wenns ihm Spaß macht und zusätzlich noch eine entspannende Wirkung hat (Kauen in Stresssituationen).
Wär das keine Lösung? Wenn mein Pferdchen "die Zügel selbst in die Hand nimmt".. solls doch! Soll sie sich die Zügel selbst tragen, wenn sie trotzdem brav mitgeht
Hunde lässt man das Apportel doch auch teilweise ewig rumtragen, weil es Stress abbaut Beschäftigung bringt
Oder hab ich da nen Denkfehler?
Wär das keine Lösung? Wenn mein Pferdchen "die Zügel selbst in die Hand nimmt".. solls doch! Soll sie sich die Zügel selbst tragen, wenn sie trotzdem brav mitgeht

Hunde lässt man das Apportel doch auch teilweise ewig rumtragen, weil es Stress abbaut Beschäftigung bringt
Oder hab ich da nen Denkfehler?
Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch
Also Überforderung kann ich bei unserer ausschließen. Die wird nämlich bewusst noch nicht "gearbeitet". Natürlich üben wir Sachen wie Hufbearbeitung, Medical Training etc. Alles auch ohne anbinden/festhalten, um einen Stressfaktor rauszunehmen. Aber wir üben noch nichts, was konkret in Richtung Vorbereitung aufs Reiten geht.
Während ich mich mit der Jungstute beschäftige, macht(e) sie das eigentlich auch nicht. Eher dann, wenn mit den anderen Pferden bzw. mit Stallarbeit beschäftigt bin/war.
Ich würde das auch nicht überbewerten. Ich denke, je mehr Aufmerksamkeit man dem schenkt, desto spannender ist es möglicherweise auch für das Pferd, weil "Mutti dann immer guckt".
Ungeduldig ist unsere auch sehr. Ich denke, auch das ist typisch Jungpferd, vielleicht auch rassebedingt. Durch das Clickern von "Kopf tief" habe ich mehr Ruhe ins Pferd gebracht. Statt wie früher zu scharren und zu quengeln, bietet sie das jetzt öfter mal, während ich mit anderen Sachen beschäftigt bin und wird natürlich auch dafür belohnt.
Während ich mich mit der Jungstute beschäftige, macht(e) sie das eigentlich auch nicht. Eher dann, wenn mit den anderen Pferden bzw. mit Stallarbeit beschäftigt bin/war.
Ich würde das auch nicht überbewerten. Ich denke, je mehr Aufmerksamkeit man dem schenkt, desto spannender ist es möglicherweise auch für das Pferd, weil "Mutti dann immer guckt".
Ungeduldig ist unsere auch sehr. Ich denke, auch das ist typisch Jungpferd, vielleicht auch rassebedingt. Durch das Clickern von "Kopf tief" habe ich mehr Ruhe ins Pferd gebracht. Statt wie früher zu scharren und zu quengeln, bietet sie das jetzt öfter mal, während ich mit anderen Sachen beschäftigt bin und wird natürlich auch dafür belohnt.
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Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch
Ich glaube nicht, dass ein Pferd bezüglich der Arbeit Unterschiede macht ob das jetzt Medical Training ist oder Vorbereitung aufs Reiten.Ramona hat geschrieben:Also Überforderung kann ich bei unserer ausschließen. Die wird nämlich bewusst noch nicht "gearbeitet". Natürlich üben wir Sachen wie Hufbearbeitung, Medical Training etc. Alles auch ohne anbinden/festhalten, um einen Stressfaktor rauszunehmen. Aber wir üben noch nichts, was konkret in Richtung Vorbereitung aufs Reiten geht.