Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Moderator: Stjern

ehem User

Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von ehem User »

Ventura hat geschrieben:Denn das, was mir in all den Jahren Reitunterricht beigebracht wurde, hat nichts mit gesunderhaltender Gymnasitzierung zu tun, das habe ich inzwischen realisiert. :shifty:
Genau so geht es mir leider auch. :oops:

Mir ist das Reiten ehrlich gesagt auch überhaupt nicht (mehr) wichtig.
Auf fremden Pferden macht es mir so gut wie gar keinen Spaß mehr, einfach weil mir da die emotionale Verbindung fehlt.

Wenn, dann ist das Reiten etwas, was ich gemeinsam mit meinem eigenen Stütchen erarbeiten und erleben möchte. Aber nur, wenn es uns beiden gefällt. Ich träume im Grunde genommen eher davon, mit der Maus durch die Lande zu spazieren, oder gar gemeinsam zu wandern, neue Landschaften zu durchstreifen. Gerne auch beide mit Boden unter den Füßen. Mir geht es inzwischen da eher um das gemeinsame Erleben. Sollte es sich ergeben, dass meine Dicke Freude am Gerittenwerden findet, dann wäre das sehr schön. Wenn nicht, wäre das für mich nicht wirklich so arg. Und ich denke, dass auch mein Stütchen gut damit leben könnte.
ehem User

Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von ehem User »

So viele ... hätte ich gar nicht erwartet ;) - das ist ein tolles Thema, Avaris, weil es zeigt, dass wir alle, egal wie wir zum Reiten stehen, entdeckt haben, wie enorm bereichernd es ist, es mal nicht zu tun und ganz viel Zeit mit den Pferden OHNE Reiten zu verbringen.

Ich gehöre nämlich auch dazu. Allerdings habe ich ganz furchtbar Lust, wieder zu reiten, allerdings nur, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Solche wie echte Verbindung und gemeinsame Freude. Etwas humorvoll ausgedrückt, könnte man sagen, dass ich in den letzten drei Jahren alles an Unfällen und anderen Hindernissen bei uns arrangiert hab, was es so gibt, um uns am Reiten zu hindern. Und dafür haben wir die Welt des Auge-in-Auge, der beidseitigen Kommunikation, Herdenrituale, Freiarbeit und andere Dinge entdeckt, von denen ich vorher nichts wusste.

Ich habe einen Wallach in den Dreißigern und bin gespannt, ob er nach drei Jahren Pause nochmal Lust bekommt, reitend durch die Wälder zu ziehen. Vor meinen Unfällen war das Ansteuern von großen Wiesen, um in einem rasenden Galopp zusammen abzuheben, unser beider Leidenschaft. Und dann hab ich noch eine Stute, die Reiten bisher noch nicht mag. Aber ich habe so ein Gefühl, dass sie eigentlich feine klassische Dressur mögen würde, wenn ich das könnte ...

Und im übrigen liegen wir wohl ziemlich im Trend. Ich kenne in der englischsprachigen (Foren-)welt eine ganze Menge Leute, die auch nicht reiten und das gemeinsame Erleben am Boden genießen und dabei Dinge erleben, die Nur-Reiter mit ihren Pferden nicht erleben ...
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Lottehüh
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Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von Lottehüh »

Samtnase hat geschrieben:Auf fremden Pferden macht es mir so gut wie gar keinen Spaß mehr, einfach weil mir da die emotionale Verbindung fehlt.
Das geht mir genau so. Ich war zwei mal bei ner Freundin reiten, aber ich fühle mich, als würde ich das Pferd benutzen. Es ist einfach was ganz anderes, wenn diese Verbindung da ist. Eben deswegen war ich von unserem kurzen Trab am Sonntag so beflügelt, weil wir uns einfach so gut verstehen. Reiten um des Reitens Willen - hm - das gibt mir nix...
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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A.Z.
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Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von A.Z. »

:five:

Ich habe mich in den letzten Jahren zum Wenigreiter entwickelt.

Und ja, das triffts, reiten um des Reitens Willen gibt mir nichts. Wir geniesen es gemeinsam zu fliegen. Herr Pferd mag zwischendurch gern mal schnell unterwegs sein und da ich ihn dabei aufhalte, nimmt er mich mit.
Und wir geniesen auch, dass unsere gemeinsame Balance und damit Bewegungsfähigkeit so ganz anders ist, als wenn jeder für sich allein geht.

Darüber hinaus sind wir aber überwiegend und gern Seite an Seite unterwegs.
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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Jackeline
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Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von Jackeline »

:meld:
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Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von Nelchen »

Als Kind war ich verrückt nach Pferden, bzw. deren Nähe. Ich konnte stundenlang ein Pferd ansehen, ohne mich zu langweilen.
Dann wurde ich "versaut", weil es nicht möglich war, in die Nähe eines Pferdes zu kommen, ohne da drauf zu müssen. :?
So wurde das kleine Mädchen kondidioniert, Pferde sind zum reiten da! :? Die ganze Welt denkt so und man selbst, man ist nicht normal, wenn man nicht will, was die Welt für richtig hält. Ich merke, wie ich immer mehr auf die Welt pfeife und mir Stunden mit dem Pferd und nicht obendrauf viel mehr geben. Ich reite auch, manchmal, weil ich muss, ganz selten zu meinem eigenen Spaß, deshalb passe ich auch eigentlich garnicht mit hier rein. Aber als ich eure Beiträge gelesen habe, dachte ich, so ganz unnormal war das kleine Mädchen garnicht! :)
LG Katrin

Ein Tänzer scheint nur denen verrückt, die die Musik nicht hören.
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Firlefee
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Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von Firlefee »

Ich glaub langsam, es gibt so einige kleine Mädchen, die eigentlich gar nicht unbedingt reiten wollen...
Ich hab meine Ponymädchenstelle irgendwann aufgegeben, weil die anderen Mädels da der Meinung waren: Die Ponys muss man reiten. Wollt ich aber eigentlich gar nicht.
Jahre später hab ich mir dann eine alte Stute als Pflegepferd gesucht - da fragt dann keiner mehr doof, warum man denn nicht reitet... dafür aber, warum man da denn noch hingeht, dass man dafür, dass man da das alte Pferd pflegt, doch eigentlich Geld bekommen müsste... :yapyap:
Liebe Grüße
Firlefee
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A.Z.
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Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von A.Z. »

Mir wurde irgendwann gesagt, dass ich nicht mehr kommen brauch, wenn ich nicht reite, weil man ja dann an mir kein Geld verdiene. :seufz:
Viele Grüße Angela

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Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von ehem User »

So verquer ist die Welt! Mich wollte im Dorf jeder engagieren. :mrgreen: Weil ich mit Wonne Boxen gemistet, Pferde gestriegelt und Lederzeug geputzt habe .... Nur um stundenlang in der Nähe der Pferde zu sein. Das wurde natürlich ausgenutzt, aber es war für mich eine tolle Zeit - ohne Reiten. Ich war so jeden Tag bei diversen Samtnasen. :sigh:
ehem User

Re: Auch Nicht-(mehr-)Reiter hier?

Beitrag von ehem User »

dafür aber, warum man da denn noch hingeht, dass man dafür, dass man da das alte Pferd pflegt, doch eigentlich Geld bekommen müsste... :yapyap:
Oh ja, DEN Satz bekomme ich mindestens ein Mal pro Woche von meiner Familie zu hören. :roll: Für das Schimmeltier habe ich kaum Ausgaben, außer mal ein bisschen Luxus wie ein schickes Halfter, aber bei meinem verstorbenen Pflegepferd Drops habe ich in dem knappen Jahr, in dem ich ihn beterut habe, mehrere hundert Euro ausgegeben. Für ein altes, krankes, unreitbares ( :patsch: ) Pferd, dessen Mist ich auch noch weg mache ( :shock: ) Geld ausgeben - das war der Grund endloser Diskussionen.
Dass ich einfach Freude am Umgang habe und es mir das Geld für Medikamente, Zusatzmittelchen und Decken wert ist, wenn es dem Großen dadurch besser geht, war unverständlich. :irre:


Und ich kenne auch viele Reiter, die sich gar nichts anderes vorstellen können, als vom Pferd durch die Gegend geschaukelt zu werden. Spazierengehen? Handarbeit? :oerks: Die tun mir dann ehrlich Leid, weil sie so viel verpassen!
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