Wenn sich ein rangniedriges Pferd unaufgefordert an einem ranghöherem reibt, schon wenn es unaufgefordert in den Individualbereich tritt, ist der Teufel los!
Auch da kann ich etwas anderes berichten.
ICH habe einen Wallach, der sich zu jederzeit an jedem schubbert, wenn es ihm einfällt. Das wird manchmal von den anderen unterbunden, manchmal auch nicht. Und zwar von ranghöher, wie von rangniedriger. Der hat sogar so ein Angewohnheit, dass er mit Kopf auf Buggelenkhöhe losläuft auf ein anderes Pferd, bis er mit dem Kopf gegen das andere Pferd stößt. Das findet er toll und macht es mit jedem. Wie gesagt, manchmal ist das Echo entsprechend, manchmal nicht, unabhängig vom Pferd.
Das hat mich zu der Überzeugung gebracht (unter anderem), dass es entscheidend ist, was ICH IM MOMENT als angemessen erachte. Eben dieser Wallach schubbert sich auch gern nach dem Reiten. Seine RB ist recht zierlich, daher möchte sie das nicht und er macht es auch nicht, bei mir darf er das. Aber wenn ich das nicht möchte, dann kann ich ihm das höflich sagen, dann lässt er das auch.
Meine Idee ist, das mit so wenig Einsatz wie möglich zu machen und eben NICHT "mal vehement" bescheid zu sagen.
Ich überlege mir, wie ich mit ganz wenigen Mitteln einwirken kann.
In diesem Fall ist es so, dass wenn er mit dem Kopf ankommt, strecke ich lediglich meinen Zeigefinger aus und halte den so hin, dass er sich den selbst (!!!) in die Nase piekst. Das ist nicht das, was er möchte. Nach wenigen Versuchen lässt er das, weil kein Erfolg und das was, er bekommt, findet er ist nicht toll.
Dabei ist mir wichtig, dass ich eben nicht aktiv ihm den Finger irgendwo rein bohre, sondern so, dass er sich selbst an der Nase an dem Finger, der eben da ist, stößt.
Inzwischen reicht eine freundliche Information, wenn ich das nicht möchte und dann lässt er es.
Hintergrund dieser Überlegung ist der, dass ich die Mittel dosieren möchte. Für mich ist das Schubbern keine brenzlige Situation. Wenn ich da schon dazu greifen muss, zu schubsen, zu klapsen, also körperlich zu werden, oder auch lauter, dann nehme ich mir die Möglichkeiten nach oben, wenn wir in eine wirklich schwierige Lage kommen.
Weiterhin lernen meine Pferde so einen sehr leisen, höflichen Umgangston.
Nachteil ist allerdings, dass jeder Mensch, der neu dazu kommt, mit jedem Pferd neu aushandeln muss, was er mag und was nicht. Ich finde das gut, es gibt für mich keine Grund, warum meine Pferde auf jeden Menschen hören müssten nur weil es ein Mensch ist. Wobei es überhaupt kein Problem ist, wenn jm neues dazu kommt, der wird instruiert und dann gibt es kein Probleme. Allerdings halte ich meine Pferde in Eigenregie und so kann ich das gut so halten.