Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Moderator: Stjern

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tara
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Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von tara »

BarockTraki hat geschrieben: Gestern hat er schon "geschrien", wo er sonst nur "flüstern" muss.
wenns nicht geht, gehts eben nicht. Dann ist es gut und richtig, wenn du auf ihn hörst.(sorry, wenn ich da was überlesen habe).

Wenn er dir mit dem LG-Zaum auf die Hand büffelt, was für einen Nasenriemen hast du dran? vielleicht mal einen etwas 'schärferen' weil dünneren Nasenriemen testen? Oder mal die Shanks vom LG-Zaum dazu nehmen. Nicht für Dauer, aber so alle paar Wochen mal.
Liebe Grüße
tara
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A.Z.
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Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von A.Z. »

Bei uns hat gegen Büffeln ansich ganz gut geholfen, da niemals gegen zu halten.

Mein Pferd tat das meistens, um sich irgendwie nach vorn abzustützen, weil er sich auf die Vorhand schob. Also habe ich in dem Moment die Zügel aus der Hand schnippen lassen und die Stütze war weg. Er hat bald aufgehört, das zu probieren.

Parallel dazu mussten wir natürlich schauen, wieso er so nach vorn fällt und sein Gleichgewicht mehr Richtung Hinterhand verschieben.
Bzw. passiert das meistens, wenn ich mehr verlange, als er bereits leisten kann. Also wenn er anfängt in die Hand zu drücken, Übung beenden und von vorn aufbauen, sofern das Tagespensum nicht eh schon erreicht ist.


In einen schärferen Nasenriemen hat er schlussendlich auch nur mehr rein gedrückt, wenn die Balance insgesamt nicht passte.
Viele Grüße Angela

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kolyma
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Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von kolyma »

Es gibt ja bei Pferden die von Anfang an auf Gebiss geritten wird immer wieder Rückschläge in der Ausbildung. Das ist völlig normal. Warum also nicht komplett gebisslos ausbilden?
Es ist doch letztendlich egal ob mit oder ohne Gebiss. Ihr könnt trotzdem sehr weit kommen....

Was hat meiner als es ans Thema Anlehnung ging mit dem Kopf geschlagen. Von einem auf den anderen Tag - und ich hab laut meiner RL und anderer Trainer - nicht unbedingt eine harte Hand. Aber es ging einfach nichts mehr. Und mein Pferd hat von Anfang an das Gebiss akzeptiert und wird auch hin und wieder gebisslos geritten. Er hat das Kopfschlagen dann auch ohne Gebiss gemacht.

Manchmal mag man einfach nur verzweifeln....

Es kommt der Moment wo halt ein Problem auftaucht. Mach gebisslos weiter - sobald er lernt sich zu tragen wird er aufhören sich auf den Zaum zu legen.

Uns hat übrigens das Reiten mit Dreieckern letztendlich geholfen. Ich habe Ausbinder immer abgelehnt. Aber ich hab dann meiner RL vertraut. Weil einfach nichts mehr geholfen hat.
Seit dem ersten Tag als diese vermalledeiten Dreiecker drin waren ist mein Pferd glaufen wie ein junger Gott. Noch heute frage ich mich, warum mein Pferd diese Dreiecker so toll findet - was haben die was ich nicht habe? Keine Ahnung...

Es gibt viele Wege nach Rom und manchmal muss man Probleme einfach für kurze Zeit hinnehmen bevor es wieder weiter geht. Das wird es bei euch auch und am Gebiss wirds definitiv nicht scheitern...

Anlehnungsprobleme in der Jungpferdeausbildung sind die Regel. Jeder der behauptet, das wäre nicht so, der weiß es nicht besser oder der lügt sich selbst in die Tasche - oder heißt Ingrid Klimke...
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ehem User

Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von ehem User »

Ich habe da auch lange "rumgemacht", lang gelassen, nachgegeben und es imemr wieder auf die mangelnde Kraft geschoben. Schlussendlich hat er durch dieses "draufbüffeln" aber auch die falschen Muskeln aktiviert, der Muskelaufbau war nicht so wie gewünscht.

Der Schlüssel war in dem Fall, ihn sanft hochzuholen bzw. einfach nicht zuzulassen, dass er sich drauflegt. Wenn er büffelt und man gegenhält, geht er auch gerne mal durch, dass ist recht unangenehm :lol:

Das hochholen ist beim Lg Zaum gar nicht soooo einfach, geht aber. Sofort ist er in der Balance, der er versucht durch das draufbüffeln hinterherzujagen und läuft er ganz fein. Er büffelt, wenn man nicht aufpasst, von Anfang an, da hilft wirklich nur, ihn auch ganz furchtbar konsequent von Anfang an daran zu hindern :-D

Er läuft auf Lg-Zaum wirklich richtig fein, ich kanns nicht anders sagen, besser als viele Pferde, die ich auf Gebiss geritten bin. Es drehte sich wirklich um das letzte Quentchen, was die Trense uns vielleicht gebracht hätte.

Ich habe bei der Halfterverschnallung sogar noch einen schoner unter dem nasenriemen vom lg zaum und lammfell unter der kinnkette...vielleicht sollte ich da mal abrüsten bzw. mal einen minimalen hebel einbauen...
Zuletzt geändert von ehem User am Fr 19. Sep 2014, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
ehem User

Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von ehem User »

kolyma hat geschrieben: Anlehnungsprobleme in der Jungpferdeausbildung sind die Regel. Jeder der behauptet, das wäre nicht so, der weiß es nicht besser oder der lügt sich selbst in die Tasche - oder heißt Ingrid Klimke...

*hust*


meiner ist 18,5...


wurde aber in jungen Jahren u.a. mit Westernkandarre in Anlehnung geritten...noch Fragen...? Hab ihn jetzt seit 4 Jahren und mit LG-Zaum bis auf das zeitweise Büffeln keine massiven Anlehnngsprobleme mehr wie kopfschlagen, einrollen, abtauchen, verkriechen etc. Gegenüber dem Einrollen von früher finde ich das Büffeln himmlisch, er "zieht" wieder an die hand :mrgreen:
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A.Z.
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Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von A.Z. »

Mein Holder läuft in Halfterverschnallung garnicht gescheit, obwohl er mit Halfter oder auch Sidepull durchaus fein ist. :shifty:


Das letzte Quentchen kriegt man mit Gebiss halt nicht, wenn das Pferd grundsätzlich nichts im Maul haben mag. :seufz:

Ich hatte vor ein oder zwei Jahren auch mal so eine "Anwandlung". Schlussendlich habe ich meinen genau ein Mal gefragt, was er vom Gebiss wohl halten würde. Sein verärgerter Gesichtsausdruck und das saure Geknatsche auf dem Gebiss haben mir dann gelangt.
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kolyma
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Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von kolyma »

Haha - ups ^^
Da hatte ich wohl was überlesen.

Letztendlich kommts ja nicht aufs Alter an, wenn ein Problem besteht.

Aber dennoch denke ich, wenn er die richtige Muskulatur hat, dann gibt sich das Büffeln von selbst.

Gestern bin ich seit Wochen das erste Mal wieder im Wald getrabt und mein Pferd hat durch das Reiten mit Dreieckern tatsächlich gelernt an die Hand zu ziehen - das war vielleicht ein geiles Gefühl das Pferd das erste Mal in einer korrekten Anlehnung im Gelände unausgebunden zu reiten - zwar nur immer kurze Repriesen, aber er hat sich echt Mühe gegeben - das war toll.

Also wie gesagt - ist erst mal die richtige Muskulatur (an den richtigen Stellen!!!!) lösen sich solche Probleme oft in Luft auf. Und bis die Muskulatur da ist, dauert es halt auch ein bisschen...
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ehem User

Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von ehem User »

Ich stehe gerade vor demselben Problem. Ich bin meinen Wallach nun auch drei Jahre lang ausschließlich mit LG-Zaum geritten, da er vorher extrem gebisssauer war. Er knirschte mit den Zähnen und sperrte das Maul sichtlich unzufrieden auf.
Aus gegebenen Anlässen habe ich letzte Woche erstmals wieder ein Gebiss verwendet und hatte ein völlig verändertes Pferd unter mir. Die früheren Probleme waren, bis auf das häufig geöffnete Maul/wegdrücken der Lippen, komplett verschwunden. Er lief sehr locker in konstanter, leichter Verbindung und war sehr weich an der Hand, sodass ich das Gebiss nun wieder häufiger verwenden möchte. Mich irritiert jedoch dieses Maulaufsperren, das auch schon früher problematisch war. Mir ist aufgefallen, dass es nicht mit der aktiven Zügelarbeit zusammen hängt, sondern auch passiert, wenn das Gebiss beim Longieren blind eingeschnallt ist. Die Zähne wurden erst vor Kurzem behandelt und sind, laut Dentistin, nicht die Ursache für seine Abwehrhaltung.
Ich nutze zur Zeit eine doppelt gebrochene Wassertrense. Nachdem ich in diesem Thread ein bisschen gestöbert habe, bin ich aber ziemlich angetan von dem Billy Allen Gebiss. Nutzt das jemand hier?
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kolyma
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Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von kolyma »

Aus was für einem Material ist denn das Gebiss und hast du schon mal andere Materialien probiert?
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Re: Umstellung Gebissloss auf Gebiss

Beitrag von ehem User »

Wir sind immer noch dabei unserem Problem auf den Grund zu gehen. Ich hatte kurz nach meinem letzten Beitrag noch eine weitere Dentistin da, die eine weitere Zahnbehandlung gemacht hat, da bei der ersten offenbar gepfuscht wurde. Da holt man sich schon eine Tierärztin, die sich extra auf diesen Bereich spezialisiert ist und denkt, das Pferd wäre da in guten Händen und dann sowas... :-x :-x
Jetzt wurden zwei Zähne gezogen, eine Fehlstellung korrigiert und die Haken entgernt. Schon vor der Behandlung habe ich mit einer Myler Bit gekauft. Doppelt gebrochen, aus Edelstahl mit Kupfereinarbeitungen. Etwa so. Nach einer Pause zum Verheilen der gezogenen Zähne, habe ich es ausprobiert. Die ersten Mal lief er gut damit, sperrte aber beim Reiten dennoch häufiger das Maul auf. Ich benutze weder Sperrriemen, noch Reithalfter, sodass dies immer ziemlich deutlich sichtbar ist. Ich bin ihn nicht täglich damit geritten, sondern habe zwischenzeitlich auch weiterhin gebisslos gearbeitet und bin auch im Gelände nach wie vor mit dem LG-Zaum unterwegs. Vor drei Tagen lief er dann, nach etwa 2 Wochen Pause mit Gebiss, katastrophal. Er zeigte eine sehr deutliche Abwehrhaltung. Sogar ohne Zügelkontakt, also völlig ungestört im Maul. Nach dem Reiten habe ich versucht in sein Maul zu schauen, weil ich Angst hatte, dass es vielleicht doch noch Probleme mit den Wunden im Zahnfleisch gibt. Die Behandlung ist jetzt aber schon gut 2 Monate her, sodass ich mir das eigentlich kaum vorstellen kann. Dabei habe ich gesehen, dass im Maul gerötete Stellen innen an der Lippe zu sehen waren, die nach der Entnahme des Gebisses langsam verschwunden sind. Heute morgen habe ich im Unterricht dann auf eine Nathe-Stange zurückgegriffen. Damit lief er überraschenderweise sehr, sehr gut. Er war eifrig unterwegs, hat gekaut und abgeschnaubt, lief in einer konstanten Anlehnung und ging überhaupt nicht gegen das Gebiss. Trotzdem kaute er größtenteils mit offenem Maul, obwohl ich mit sehr weicher Hand geritten bin. Meine Reitlehrerin sagte nun, dass dies möglicherweise seine Art zu Kauen ist. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er mit der Stange unglücklich ist. Trotzdem irritiert mich dieses ständig offene Maul. Kennt jemand dieses Problem? Wie würdet ihr das handhaben? Von Reithalfter und Sperrriemen halte ich persönlich in diesem Fall absolut nichts, weil ich der Meinung bin, dass das nicht die Lösung sein kann.
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