Leute, die sich das Vertrauen ihrer Pferde erst erarbeiten mussten. Hat man das geschafft, lässt man doch nur ungern "irgendjemanden" an sein Pferdchen und möchte ihm die erneute Verunsicherung ersparen.
Ooohhh ja!!!
Ich habe mein eigenes Pferd! Ich habe mir- trotz finanziellem Risiko ein
eigenes gekauft, weil ich endlich nicht mehr erleben wollte, das andere das entstandene Vertrauen zerstören.
Und soll ich euch was sagen? Es hat meinem Pferd bisher fast nichts gebracht

Ich hab Zeit und Trännen verloren bis meine Kleine sich hat anfassen lassen, erst von mir, dann von meiner Tochter und dann auch von andern- ich war so stolz und froh! Und jetzt steht mein Pferd in einem Stall und hat total Angst vor der SB dort und auch vor Freundinen die ich mitbringe und manchmal sogar, erstmal wieder, vor mir...
Heupferdchen hat geschrieben:Lottehüh hat geschrieben:Je mehr man sich Gedanken darüber macht, wie ein Pferd gehalten werden soll, wie man mit ihm arbeitet, welche Fütterung warum am besten ist, welche gesundheitlichen Probleme man wie angeht und welches Verhlaten man warum haben oder nicht haben will, desto schwieriger wird es - finde ich - jemanden zu finden, der genau die selben Meinungen und Vorstellungen hat wie man selbst.
...das ist genau der Punkt, der mich zur Zeit beschäftigt. Machen wir alles wirklich selbst am besten? Ist es tatsächlich so, dass der Rest der reitenden Menschheit deutlich schlechter als ich selbst reitet, bodenarbeitet, clickert, umgeht? Mir fällt dazu eine mir mündlich zugetragene Studie ein, nach der angeblich 96 Prozent aller Professoren der Meinung sind, überdurchschnittlich gut zu lehren. Würde man Reiter fragen, ob sie sich für überdurchschnittlich gut halten, sähe der Prozentsatz wohl ähnlich aus.
Braucht man, um sich ein Pferd zu teilen, komplette Übereinstimmung in allen Bereichen? Oder eher eine Diskussionskultur, in der man sich über Dinge austauscht, sich gegenseitig korrigiert und berät, und gemeinsam versucht, einen besten Weg fürs Pferd zu finden?
Teilen ist ja nicht nur negativ, nicht nur 'der andere macht kaputt, was ich erarbeite'. Sondern auch 'ich profitiere von der Arbeit des andern'.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Handvoll (Freizeit-)Reiter, die ich richtig gut finde. Mit denen könnte ich es mir gut vorstellen, mir ein Pferd zu teilen. Ist das bei euch ähnlich, oder fühlt ihr euch meistens 'allein auf weiter Flur'?
Schöne Grüße vom Heupferd
Nein, wir machen mit Sicherheit nicht alles richtig! Ich z.B. hab von klein auf mich intensiv mit dem Thema Pferde beschäftigt und Wissen grade zu eingesaugt, aber das Thema ist sooo vielschichtig, da werde ich niemals auslernen!
Ich bilde mir nicht ein alles zu wissen und ich bin froh das ich vom Wissen anderer Menschen profitiern darf! Ich bin mir nicht zu fein zu fragen und ich bin mir bewusst wie sehr ich meine eigene Meinung schon korrigiern musste.
Aber es gibt einige Dinge in denen möchte ich mich ungern fremdbestimmen lassen!
Ich bin z.B. sicher, das Pferde Bewegungs und Herdentiere sind und ich hab sehr genaue Vorstellungen wie eine gute Haltung aussehen sollte! Genauso wie ich mich nicht davon überzeugen lassen möchte, das es okay ist einen Stall erst im Frühjahr zu misten und immer nur Stroh drauf zu streuen... Ich möchte auch nach Bedarf entwurmen und nicht einmal 1/4 jährlich und so weiter...
Die Frage ist auch oftmals garnicht "Handle ich 100% richtig?", denn es gibt Stituationen (z.B. Krankheiten) da weiß man das einfach nicht genau! Sondern "Handle ich im Einklang mit meinem Wissen und Gewissen?".
Wenn Besi und RB streiten wie Pferd behandelt werden soll, dann muss Besi nach ihrem besten Wissen und nach ihrem Gewissen entscheiden und dafür grade stehen! Was aber wenn sich zwei Besitzer uneinig sind und einer gegen sein Gewissen etwas zulassen muss, mit unklarem Ausgang?...
Trotz dessen was ich oben geschrieben habe, ich kann mir vorstellen ein Pferd mit Jemandem zu teilen!
Aber!:
- Es muss mehr als ein Pferd geben! Ich weiß, das ich auf lange Sicht aller höchsten mit meiner Tochter, Ayla teilen würde und auch das nur mit Bauchweh, wenn finanziell wirklich kein 2. Pony drin wäre...
- In Haltungs- und Fütterungsfragen und bei der Hufbearbeitung muss Einheit herrschen! Ein Pferd teilen würde ich mir wohl auch nur wenn wir es in Eigenregie halten würden.
- Ich muss menschlich mit der Person sehr gut klar kommen, die Grundsätzlich Einstellung der natürlichen Haltung und des zwanglosen Umgangs muss stimmen.
Es ist nicht unwahrscheinlich das ich später mit meiner Tochter Pferde teilen werde. Die Tendenz geht bei mir eh schnellst möglich mein Pferd in Eigenregie zu holen. Wenn wir mindestens 2 Pferde hätten, würden uns entweder beide gleich gehören, oder Jedem eines. Ich würde ihr sogar Ayla lassen, wenn die beiden das "tollere" Team wären. Dann würde ich mich nach einem Pferd für mich umschauen/ mich dem vorhandenen widmen.
Mit einem Mensch der nicht zur Famile gehört könnte ich mir auch vorstellen ein Pferd zu teilen, dann müssen aber ebenfalls mindestens 2, besser 3 Pferde da sein. Es gibt auch mehrere Menschen bei denen ich mir das vorstellen könnte, zum Beispiel mit Anni hier aus dem Forum

Das könnte dann so aussehen, das jede ein Pferd oder Pony hat, vielleicht sogar meine Tochter und ich jeweils eines- also drei zusammen. Wenn man dann merkt das die Herdensituation z.B. nicht gut ist, oder ein Pferd langsam in Rente geht, dann könnte man durchaus noch ein Pferd gemeinsam anschaffen. Nicht als Rumsteher, sondern schon so das dieses Pferd beschäftigt wird.