Nun komm ich endlich mal dazu euch zu antworten

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Fionnlagh hat geschrieben:
Ich glaube, dass ein Pferd weiß, dass es physisch stärker ist als der Mensch (also zumindet MEIN Pferd weiß das mit Sicherheit).
Darauf wollte ich hinaus

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Ich frage mich, ob es das von Anfang an weiß, oder ob es dazu erst die Erfahrung machen muss?
ich vermute eher, dass das Pferd das lernt und somit eben auch lernen kann, dass es "schwächer" als der Mensch ist, wenn es z.B. als Fohlen festgehalten wird.
Es ist nicht immer gut, wenn man so etwas zuläßt, weil es immer noch Tiere sind, die nach ihren Instinkten handeln, was aber sehr oft mit äußeren Gegebenheiten kollidiert und für den Menschen und auch das Pferd zu wirklich gefährlichen Situationen führen kann. Ich denke ein gewisser "Zwang" wenn wir das so nennen wollen, ist auch zur Erhaltung der Gesundheit notwendig und gehört zu meiner Verantwortung dem Pferd gegenüber.
Das hab ich hier mal vorrausgesetzt, mir ging es wirklich eher um 'Zwangsmittel' und wie sie einzuschätzen sind.
Das würde aber bedeuten, dass Du von Deinem Pferd verlangst, gegen die Natur zu entscheiden...... Sie sind von der Natur dazu programmiert, keine Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme auszulassen und da kommen wir wieder zu dem Punkt wie viel gut ist und wie viel schadet.
Das kommt doch darauf an, welche Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme sie sonst haben. Auch auf einer Weide sieht man spielende, dösende, Fellpflege betreibende Pferde. Daher halte ich es durchaus für möglich, dass sie eben auch für das Zusammensein mit mir für eine kurze Zeit auf die Nahrungsaufnahme verzichten können.
Und außerdem gibt es von mir ja auch Futter

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Wenn ein Tier etwas weiß, was die Gruppe am Leben erhält - hier die Suche nach guten Futterstellen - ist es nicht mehr rangniedrig. Wenn wir es mal auf menschliche Beziehungen übertragen wollen: hier ist Wissen "Macht".
Das Pferd mit dem meisten "Wissen" ist also auch automatisch das dominanteste Tier, hat also ein größeres Recht auf Ressourcen?
Eine 100%ige Freiwilligkeit ist wohl illusorisch. Da spielen viel zu viele Faktoren mit, wie z.B. notwendige Schmied- und TA-Termine, rationiertes Fressen, um Krankheiten zu vermeiden, Haltungsbedingungen etc.
Man kann aber, denke ich, zu einem Punkt kommen, an dem man eben so viel Freiwilligkeit erreicht, wie möglich.

und da würde ich gerne irgendwann hin...
@Stjern
Deinen Erfahrungen kann ich nur zustimmen

!
Und ich behaupte mal das liegt in unsere Beziehung zueinander begründet, in der sie sich äußern dürfen, in der auchch immer wieder auf ihre Vorschläge eingegangen wird, in der es aber auch klare Regeln und Grenzen im Umgang gibt, in der wir alle so sein können wie wir wirklich sind und trotzdem Rücksicht aufeinander nehmen können.
Sie müssen in menschlicher Haltung Dinge leisten, die sie in freier Natur nicht leisten müssten. Aber trotz eines gewissen Zwanges sind es Dinge, die ihnen Spaß machen. Die sie besser, schöner, selbstbewusster machen.
Ich überfordere meine Pferde nicht, wenn sie etwas nicht leisten können, dann muss es ihnen neu/besser/anders erklärt werden.
Aber sicherlich *zwinge* ich sie dabei auch manchmal zu Dingen, die sie meinen nicht zu können um dann festzustellen, dass es eben doch geht. Dazu gehört aber viel Fingerspitzengefühl.
Ich würde das *zwinge* einfach durch "überreden" ersetzen. Zwingen beinhaltet für mich dieses "das-muss-jetzt-Gefühl". Aber sehr treffend geschrieben

!