Re: Stallgröße Laufstall/Offenstall planen
Verfasst: Fr 18. Jan 2013, 11:35
Ja, das ist es auch für uns. Den Traum einen Trail zu haben ist ein wesentlicher Beweggrund, weswegen wir uns auf das Abenteuer eigener Hof (trotz auch mancher Nachteile) einlassen. Einen Trail wird es definitv geben. Allerdings will ich auch einen Ganzjahrespaddock vor dem Stall haben.Swedenfox hat geschrieben:Wenn du so viel Platz hast und alles langfristig selber genauso anlegen kannst, wie du möchtest, hast du dann schon mal darüber nachgedacht ein "Paddock ***" nach Jamie Jackson anzulegen? Wird in D auch oft Paddock Trail genannt.
Statt auf einem Paddock zu stehen, gibt es einen gerne kilometerlangen Rundweg wo verschiedene Fresstationen, Wälzplatz, Leckstein usw. integriert sind. Der Trail sollte möglichst viele unterschiedliche Böden (Schotter, Steine, Sand, Wasser, Wald etc) bieten, um so die natürliche Abnutzung der Hufe zu fördern. Der Grundgedanke ist, dass wildlebende Pferde beim Fressen immer in Bewegung sind und Nicht stundenlang an nur einem Heunetz stehen.
Falls dich das interessiert, kannst du mal hier http://www.weideparadies.de/weideparadies.html schauen, oder einfach mal googeln. Du findest auch Videos dazu auf Youtube.
Für mich wäre so ein Trail ein Traum, aber wir haben dafür bisher noch zu wenig Platz. Wenn wir evtl. irgendwann die Nachbarwiese dazu pachten können, dann wird definitiv so ein Trail angelegt
Ich kann auch schreiben warum ich so gerne eine Trail will. Unsere Pferde laufen barhuf und wir haben alle Pferde von Eisen auf Barhuf umgestellt. Meine Beobachtung ist nun die, dass in den Phasen in denen die Pferde von sich aus mehr Bewegung haben, sich die Hufe schneller positiv entwickeln. Ich in den "Stehphasen" hingegen mehr stagnieren. Dies wunderte mich dann nicht mehr, nachdem ich die Informationen von Pete Ramey und Jamie Jackson gelesen hatte. Also habe ich kurzerhand als ich kurzzeitig die Chance hatte auf dem Pferdepaddock einen supersuperspurermini-Paddocktrail angelegt. Und siehe da. Die Hotties liefen rund! Die Zeit war zu kurz um Auswirkungen auf die Hufe beschreiben zu können. Aber die Pferde waren am Abend zufriedener. Schon wieder hatte ich einen Grund mehr für meinen Trailtraum. Zudem hatten meine beiden jungen Wallache vorher angefangen ganz schön ruppig bis giftig miteinander zu spielen. Auch das Spiel normalisierte sich zu einem freundlichen Jungpferdespiel. Mein Pferd war auf einmal viel leichter im Umgang bei "der Arbeit". Musste ich vorher erstmal Bewegungsenergie rauslassen und auch während der Arbeit immer wieder Zulassen, dass sich Aufregung auch mal heftig entlädt. So war er nun gar nicht mehr an der Bewegung um der Bewegung willen interessiert. Er war daran interessiert mit mir zusammen zu arbeiten (war er vorher auch, aber der Bewegungsmangel hat seinen Tribut gefordert). Hach, ein grosser Grund für meinen Paddocktraum!, denn mein Wallach konnte diese spontane Bewegungsenergie gerne auch mal unter mir im Gelände loswerden wollen. Weswegen mein Mann, als er einmal mit ihm eine Strecke, die (und da garantiere ich für) die meisten Pferde die weisse Fahne schwenken lässt, galoppiert ist und auch wieder zurück so seinen lieben Kampf mit meinem Prinzen hatte, mir das Pferd zurückgab mit den Worten: "Da hast Du ihn wieder, Dein Kraftpaket".
Zudem hat mein Pferd während der Weidezeit die Angewohnheit jeden Abend (und das hat schon Zuschauer angezogen) ca. eine Stunde im Galopp über die Weide zu fetzen. Und ich denke, dass es gemein ist, einem Pferd mit solchen Grundbedürfnissen diese 10 Monate im Jahr zu verwehren. Von daher würde ich immer auch jeden den Paddocktrail ans Herz legen wollen, wie Du es tust, denn ich denke, dass mein Pferd bei weitem nicht das einzige ist, dass so ist. Viele dieser Pferde werden dann gerne als schwierig oder "zu stark" abgestempelt.
Ausserdem habe ich beobachtet, dass die Pferde, die am Wechsel der Jahreszeiten besser teilnehmen können und z.B. mitbekommen, dass der Boden nun friert und glatt wird, sich besser darauf einstellen und nicht den Fehler machen: "suppi, raus aus der Box, jetzt los und bumm: hingefallen" uuuund
nun ein echt eigennütziger Grund: ich muss nicht dauernd meinem Pferd die Bewegung verschaffen, indem ich mit ihm auf den Platz renne oder ins Gelände. Er kann sich selber bewegen und ich kann auch mal schlapp machen ohne schlechtes Gewissen.