huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von ehem User »

ach so - und noch was: mir ist aufgefallen, dass sich mosh in den letzten 2 monaten die hufe deutlich gleichmäßiger als sonst abgelaufen hat.
nun mach ich mit dem nichts mehr seit der zeit und frag mich - meine schuld? also dass er sich vorher die hufe ungleichmäßiger abgerieben hat?
zu viel LK? zu viel handarbeit? zu wenig gradeaus?
oder war die letzte bearbeitung vor 2 monaten (ja, viel zu langes intervall, ich weiß - mea culpa :tuete:) wegweisend? (bei der der herr nach 3 füßen getürmt ist... :augenroll: also mosh, nicht der HB...)

:huh:

also, von den füßen her sollte ich ihn immer stehen lassen. wenn man allerdings den rest vom pferd anschaut.... :ohhh:
und in der rückenmuskulatur zB ist er durch die trainnigspause wieder wesentlich asymmetrischer geworden...
ist, wie löffel wieder gradebiegen... irgendwo beult es wieder aus... vielleicht sollte ich ma uri gellar kontaktieren...




edit: ich hab noch nach alten fotos gesucht, ich hab keine gescheiten huf-fotos.
aber was man erahnen kann zeigt, dass der bearbeitungswechsel in vieler hinsicht drastische verbesserungen gebracht hat. der hatte damals angeschnitzte tragränder, stark verbogene, ausgedünnte wände, gedehnte weiße linie und komische ecken an den trachten vom bockhuf, steht auch auf allen fotos extrem komisch (auch damals schon 4 wöchige intervalle, unglaublich, wie lang ich den hab machen lassen :tuete: :-/)
heute ist die weiße linie geschlossen, die wände sind bis unten hin dick und ziemlich grade, er steht viel entspannter, wenn auch fast nie ausbalanciert auf allen 4 füßen.
allein den winkel der hufe kann ich nicht beurteilen :nix:

und wie gesagt - bin an hypothesen, modellen, theorien interessiert. gar nicht, um die bearbeitungart zu ändern, denn ich glaube alles in allem, dass die für ihn gut ist. mehr aus sonem prokrastinierneden moment heraus :teute:
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Muriel
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von Muriel »

es gibt auch echte und unechte Beinlängendifferenzen, sowie Blockierungen im BWS-Bereich, Thoraxrotaion etc die sowas verursachen können.
das müsste eben jemand mal angucken, der das auch im Focus hat und bestimmen/erfühlen kann.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
ehem User

Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von ehem User »

also, ich gehe davon aus, dass niemand - ausser vielleicht ein hellseher, dem ich sowiso nicht glaube - in der lage sein wird, bei einem 15 jährigen pferd, das die ersten 10 jahre auf der wiese vergessen wurde, zu rekonstruieren, was henne und was ei war.
und was die beinlängendifferenz angeht - müsste ich dafür nicht genau wissen, wie und wo das hufbein liegt?
bzw ich könnte den unterschied der höhe zum kronrand der beiden vorderhufe messen und den abstand buggelenk boden. aber letzendendes - selbst dann weiß ich nicht, ob der unterschied im skelett liegt, oder in der unterschiedlichen lage und haltung des hufbeins in der hornkapsel :kratz:
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Muriel
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von Muriel »

man kann vom Buggelenksspalt zum Fesselgelenk messen, dann müsste man eine vergleichbare Größe haben.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
M. Twain
ehem User

Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von ehem User »

ah, ok, das stimmt :patsch:
wenn die physio das nächste mal kommt, werd ich das mal ansprechen.
wer weiß, vielleicht kommen die probleme auch im moment woanders her - ein problem bearbeitet, schafft platz für ein neues...
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Muriel
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von Muriel »

du kannst ihn auch mal auf Dich zuführen lassen und schauen ob der Bauch beiderseits gleichmässig rausschwingt. Ist es einseitig, muss man nach einer Thoraxroation schauen.
"Gegen Zielsetzungen ist nichts einzuwenden, sofern man sich dadurch nicht von interessanten Umwegen abhalten lässt."
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Ramona
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von Ramona »

Meine eine Stute (wird im April 20) hat dasselbe Problem wie Mosh. Nach den Erfahrungen, die ich im letzten Jahr gemacht habe, kann ich dir sagen, ja, man kann noch bei älteren Pferden viel erreichen. Zumindest eine Verbesserung der Situation ist immer drin.

Entscheidend sind kurze Intervalle. Bei uns hat sich wöchentliches Raspeln bewährt. Außerdem darf man nicht zu zaghaft sein. Heißt nicht, das ich für radikales "In-Form-Schnitzen" plädiere. Aber zu vorsichtige Korrekturen bringen auch nichts. Ich hab vorsichtig angefangen und bin im Laufe der Zeit immer mutiger geworden.
mosheline hat geschrieben:- die trachten sind auf sohlenniveau, also mehr geht ja nunmal nicht.
Da stellt sich die Frage, ob das wirklich die funktionale Sohle ist. Ich zweifle sehr daran. Bei Bockhufen ist das Zerfallshorn im Trachtenbereich so stark komprimiert, dass es wie "echtes" Sohlenhorn aussieht. Erst wenn man sich traut auch mal von diesem Horn eine Schicht abzutragen, kann man kurz darauf beobachten, dass es dort auch krümelig wird und endlich wie richtiges Zerfallshorn aussieht.

Bei meiner Stute habe ich bei der letzten Bearbeitung vor einigen Tagen zum ersten Mal Pigmentflecken auf der Sohle gefunden. Für mich ein Zeichen, dass ich nun endlich (nach ca. 1 Jahr) die echte Sohle ausgegraben und die richtige Trachtenhöhe gefunden habe.

Wird bei Mosh auch der andere Huf korrigiert? So wie du das beschreibst, ist der zu flach. Bei meiner Stute ist das auch so, obwohl es sich ebenfalls gebessert hat. Der sollte auch korrigiert werden. Denn ein zu flacher Huf ist auch nicht gesünder als ein Bockhuf.

Aktuelle Fotos wären wirklich hilfreich. ;)

Allgemein zur Korrektur des Problems denke ich, dass Hufbearbeitung, Gymnastizierung, Physio/Osteo und auch Haltung wie Zahnräder ineinander greifen müssen.
ehem User

Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von ehem User »

der andere huf ist flach, aber nicht im verhältnis zur fesselachse, für die fesselung ist er im grunde immer noch eher zu steil, und ich denke schon, dass sich was verbessert hat im laufe des letzten jahres. die trachtenregion vom bockhuf sieht wesentlich entspannter aus, grd von der seite betrachtet, und die ballenregionen haben sich in beiden hufen deutlich verbessert.
ich bin ziemlich sicher, dass wir an der lebenden sohle dran sind, der hat keine hohen trachten, die ballen haben überall guten bodenkontakt und haben sich im letzten jahr deutlich verbessert,
der HB ist seit ca 1.5 jahren in der regel alle 4 wochen dran. zwischendurch rasple ich meist nach.

mein problem ist, dass ich schlicht keine guten vorher bilder hab. ich hab bilder vom selben tag aus leicht unterschiedlichen winkeln - und der eindruck ist auf einem eine moderat unterschiedliche winkelung auf dem anderen ein brutaler unterschied.
daher kann ich das überhaupt nicht beurteilen. nehm ich die einen bilder als referenz, ist der unterschied phänomenal, nehm ich die anderen als referenz, ist er moderat :nix:

es ging mir gar nicht so sehr konkret um mosh - mir ging es um theorien und modelle zu dem thema, wie die einzelnen komponenten aufeinander wirken, die einzelnen hufe zueinander in beziehung stehen und die muskuläresituation mit den hufen usw.
dank lungomare hab ich da jetzt schon mal was zu lesen, aber mir scheint, so richtig analsysiert hat das noch niemand, also im sinne von systematischen messungen von bewegungsphasen und hufwinkeln usw...
Ramona
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Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von Ramona »

mosheline hat geschrieben:der andere huf ist flach, aber nicht im verhältnis zur fesselachse, für die fesselung ist er im grunde immer noch eher zu steil
Die Fesselstandstheorie ist nur ein grober, sehr grober Anhaltspunkt. Eigentlich kann man das zur Beurteilung nur heranziehen, wenn alle vier Beine lotrecht stehen und auf allen vier Beinen exakt dasselbe Gewicht ruht. Das hat man in der Praxis aber nur selten.

Meine Stute ist auch weich gefesselt. Vor allem hinten fällt das extrem aus. Je nach Belastungssituation, ist die Zehenwand bei ihr auch zu steil für den Fesselwinkel, z. B. wenn das andere HB beim Dösen angewinkelt wird und gar nicht trägt. Wenn sie beide Beine senkrecht stehen und annähernd gleich belastet, sieht das ganz anders aus, dann passt die Hufwinkelung zur Fessel. ;)

Bei "high-low" kann das Pferd aber gar nicht gleichmäßig belasten. Der flache Huf ist da fast ständig überlastet und dann ist natürlich auch die Fessel stärker durchgetreten. Ich finde es daher falsch, nur den Bockhuf zu betrachten. Denn der andere Huf hat auch Probleme.

Bei den Fotos ist mir aus eigener Erfahrung bewusst, wie schwer es ist, aussagekräftige Aufnahmen zu machen. Aber nicht ganz optimale sind immer noch besser als gar keine. ;) Ich will dir aber nichts "aufschwatzen". Wenn du mit dem Ist-Zustand zufrieden bist, gibt es ja keinen Grund etwas zu ändern, und es geht lediglich darum, diesen zu erhalten.

Die Hufe stehen diagonal "in Verbindung". Also auf einer Seite starkes VB, schwaches HB, auf der anderen schwaches VB, starkes HB. Wäre es nicht diagonal und das Pferd hätte auf einer Seite zwei starke, auf der anderen zwei schwache Beine, könnte es nicht stehen sondern würde zur schwachen Seite umkippen. Wobei stark und schwach relativ ist. Die eine Diagonale ist schubstark, tragschwach, die andere schubschwach und tragstark.

Bei meiner Stute ist es so (bei Mosh vermutlich auch):

Bockhuf + diagonaler HH sind tragstark, schubschwach.
Plattfuß + diagonaler HH sind schubstark, tragschwach.
Merkt man besonders deutlich beim Leichttraben.

Der Bockhuf ist auf der hohlen Seite.

Die Hinterhufe sind bei ihr gleich gewinkelt und auch gleich groß, wenn ich nach Augenmaß gehe. Nachgemessen habe ich noch nicht. Wenn dich so was interessiert, kann ich das gerne tun.

Ansonsten müsstest du deine Fragen wohl etwas konkreter formulieren. So ganz genau weiß ich nämlich noch nicht, welche Gedanken dich bewegen, wenn Mosh gar nicht das eigentliche Problem ist. ;)
ehem User

Re: huf-dysbalancen - frage an hufleute und physios

Beitrag von ehem User »

die zusammenhänge sind bei uns wie du sie beschreibst (hohle seite-bockhuf usw)

und ich stimmdir total zu - im grunde mach ich mir um den flachen huf sogar mehr sorgen. der ist tatsächlich nicht zu flach für die fesselung, aber er ist sehr flach insgesamt, also sehr wenig sohlenwälbung.
der bockhuf - seit wir das das krongelenk mobilisieren hat der sich deutlich positiv entwickelt, was seine schiefe angeht und wahrscheinlich auch was den winkel angeht, das ganze pferd steht auf den alten bildern viel verspannter als heute.
aber an der sohlenwölbung vom gegenhuf hat sich nichts getan.

aber genau darauf wollte ich im grunde hinaus.
ich halte bei dem (wenn ich kann, sprich, wenn ich regelmäßig im stall bin) die zehe kurz durch berunden, weil ich das gefühl hab, dass er so besser abrollt.
letztendes zielte meine frage daruaf ab: wie beeinflusst das abrollverhalten des einen hufs den abrieb (sich-in-form-laufen) des anderen.
und was ist mit den hinterhufen? wie beeinflusst die hinterhandktivität oder inaktivität die vorderhufe?

ich würde das einfach gern verstehen...
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