Jungpferde Erfahrungsaustausch

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von ehem User »

Stimmt, da hast du allerdings Recht! Bin auch echt froh, dass ich hier eine tolle RL vor Ort habe und es zudem eine BB-Reitlehrerin in der Nähe gibt. :dance1:

Gestern auf der Eurocheval gab es einen Vortag zum Thema Impfungen und Wurmkuren von Dr. med. vet. Helmut Ende. Das war echt interessant gewesen. Der sagte z.B., dass Fohlen und Jungpferde 6x im Jahr entwurmt werden sollen und "Alte" nur nach Bedarf, wenn eine Kotuntersuchung gemacht wurde. Was haltet ihr davon? Ich habe bei Fjóla eigentlich einen 4x-jährlich-Rythmus gedacht, aber man lernt ja nie aus!
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 31947
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Wesseling
Kontaktdaten:

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Sheitana »

Ich habe Abby damals oft entwurmt wie man das halt so macht. Ich würde es nicht mehr so tun :nix:
Benutzeravatar
Hina_DK
Einhorn
Beiträge: 4801
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 22:50
Wohnort: Dänemark

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Hina_DK »

Da gibt es sicher genauso viele Meinungen, wie Veterenäre ;). Ich persönlich würde es nicht so oft machen und schon gar nicht auf Verdacht, ganz einfach, weil ich nicht schon im Fohlenalter Resistenzen heraufbeschwören will. Das bringt für mich einfach keinen Sinn.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 31947
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Wesseling
Kontaktdaten:

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Sheitana »

Zumal Fohlen immer ein paar Würmer haben und das auch müssen um später gesund zu sein!

Ältere Pferde entwickeln Resistenzen gegen bestimmte Wurmarten. Sie machen ihnen dann nichts mehr aus. Fohlen haben diese Abwehr noch nicht, wenn man aber ständig und immer entwurmt können sie diese auch nicht entwickeln.
Ich will jetzt natürlich nicht damit werben Fohlen verwurmen zu lassen, keineswegs... ;-) Aber ein paar Würmer sind nicht gleich eine Katastrophe.
ehem User

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von ehem User »

Wobei das auch gesagt wurde: Fohlen brauchen eine gewisse "Verwurmung", damit sie als erwachsene Pferde resistent dagegen sind. Wobei Wurmkuren auch nur gegen bereits erwachsene Würmer helfen würden und nicht gegen die Larven.
Benutzeravatar
Hina_DK
Einhorn
Beiträge: 4801
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 22:50
Wohnort: Dänemark

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Hina_DK »

Naja, ist wie mit den Kindern. Als die noch Würmer hatten, hatten sie kaum Allergien. Nun weine ich zwar nicht unseren Würmern hinterher aber meine Allergien sind eher noch lästiger.

Das einfachste ist ja immer, auch vom Fohlen eine Kotprobe machen zu lassen und zu sehen, ob alles noch im grünen Bereich ist. Lieber 6 x Kotprobe, als 6 x Wurmkur. Hat denn der vortragende TA eigentlich irgendwas dazu gesagt, warum er die Fohlen so oft und auf bloßen Verdacht empfiehlt zu entwurmen? Die häufigen Allergien bei Pferden werden ja von vielen TAs auch auf die vielen Wurmkuren zurückgeführt, analog der Allergieexplosion beim Menschen, weil das eigene Immunsystem einfach nicht mehr seine Arbeit zu machen hat und eigene Wege geht, um es mal sinnbildlich zu sagen.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
Benutzeravatar
Sheitana
Zentaur
Beiträge: 31947
Registriert: Di 15. Mai 2012, 08:07
Wohnort: Wesseling
Kontaktdaten:

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Sheitana »

@ Baykal

Das stimmt nicht ganz, es kommt auf die WK an, ob sie auch gegen Larven wirkt oder nicht.
ehem User

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von ehem User »

Er hat genau erklärt welche verschiedenen Würmer es gibt, wie welche schaden und welche (nicht) mit entwurmen zu "entsorgen" sind. Ich muss allerdings ehrlich zugeben, dass ich die Namen nicht alle behalten habe, aber eine Gruppe von Würmern ist speziell für Jungpferde bzw. Fohlen schädlich, weil denen in jungen Jahren noch gewisse Schutzschichten fehlen würden.

@ Sheitana: Als er da sämtliche Würmer aufgezählt hat, meinte er auch, dass WK nicht die Larven von allen Wurmarten treffen würden.

Das ist so ein Thema, für das ich mich nie wirklich interessiert habe, bevor ich kein eigenes Pferd hatte und jetzt,... Man weis wirklich nicht, welche Informationen jetzt was taugen oder nicht! :roll:
Benutzeravatar
Hina_DK
Einhorn
Beiträge: 4801
Registriert: Mi 16. Mai 2012, 22:50
Wohnort: Dänemark

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Hina_DK »

Das leuchtet natürlich ein, dass z.B. u.a. Bandwürmer bei Fohlen sehr gefährlich werden können. Aber meiner Meinung nach rechtfertigt eine etwas höhere Gefahr bei Fohlen doch nicht gleich das Verabreichen so vieler Wurmkuren auf bloßen Verdacht. Der gesunde Menschenverstand sagt einem doch auch bei Fohlen, dass man das erstmal überprüfen kann, ob das Fohlen in bedenklicher Weise von diesen Würmern überhaupt befallen ist und dann ist es immer noch nicht nötig, einen Rundumschlag mit einem Universalwurmmittel zu machen, zumal es auch Präparate gibt, die eben auf bestimmte Würmer speziell abgestimmt sind. Auch hier sage ich mir immer, je weniger unnütze Chemie ins Pferd kommt, desto mehr hat das eigene Immunsystem eine Chance, ausreichend stark zu werden.
Viele Grüße
Hina

Probiers mal mit Gemütlichkeit
Benutzeravatar
Sky4ever
Sportpferd
Beiträge: 1610
Registriert: Di 15. Mai 2012, 14:20
Wohnort: Holsteins Mitte

Re: Jungpferde Erfahrungsaustausch

Beitrag von Sky4ever »

Liebe Foris,

ich möchte mich heute einmal bei Euch ausheulen :heul:

Ich weiß, dass ich eigentlich über den Dingen stehen sollte, aber an manchen Tagen fällt mir das echt schwer :augenroll:

Aber von Anfang an:

Als ich mir vor zwei Jahren meinen Jungspund gekauft hatte, hatte ich von Jungpferdeausbildung wenig bis gar keine Ahnung. Ýmir war zu dem Zeitpunkt drei Jahre alt und so ziemlich als "roh" zu bezeichnen. Er kannte Menschen nur vom Weidewechseln und Impfen.

Ich hatte mein schlechtes Gewissen ("Wie kannst du dir ein Jungpferd kaufen, wenn du keine Ahnung hast?" :-ü ) damit beruhigt, dass meine Stallnachbarin Islandpferde züchtet und sich bereit erklärt hatte, mir unter die Arme zu greifen.

Ich hatte sie auch zum Verkaufsgespräch mitgenommen, weil ich eine erfahrene Person dabei haben wollte. Zu dem Zeitpunkt hatte sie auch keinerlei Einwände gegen den Kauf.

Als Ýmir dann bei uns war, begannen wir gemeinsam mit der Ausbildung. Zunächst sollte er das "Sich-Führen-Lassen" lernen und dann auch langsam longiert werden.

Ýmir war im Umgang total lieb und anhänglich. Stillstehen beim Putzen und sich überall anfassen lassen war kein Problem. Auch beim Hufegeben war er ein Musterschüler.

Aber beim Führen riss er sich los und beim Longieren rannte er um sein Leben (natürlich in der berüchtigten Motorradschieflage). Ich war total überfordert und verunsichert. Meine Nachbarin meinte dazu lapidar "Du musst ihn häter rannehmen" und "Der spielt mit dir". Dann machte sie ein JoinUp mit ihm. Das Resultat war ein hektisches und verängstigtes Pferd.

Ich zog endlich die Reißleine und sagte mich von ihr los. :puh:

Dann fand ich meine jetzige Ausbilderin / Reitlehrerin, die nach dem LK arbeitet und alles ganz ruhig und mit positiver Verstärkung macht.

Ýmir ist aufgeblüht, hat an Selbstbewusstsein gewonnen, und ist jetzt genau das Pferd für mich, von dem ich immer geträumt habe. Ich reite ihn jetzt schon alleine und in der Gruppe im Gelände, einmal in der Woche arbeite ich auf dem Platz mit meiner RL (die nach klassicher Dressur ausbildet) zusammen, wobei er schon gute Ansätze beim v.-a. zeigt, und er ist für sein Alter einfach unglaublich cool und gelassen.

Ich bin echt stolz auf ihn :stolz:

Aber meine Nachbarin hat es nicht vertragen, dass ich einen anderen Weg gegangen bin als sie. Ich als Greenhorn habe es gewagt, gegen die große Züchterin zu argumentieren. Sie ist hier im Norden wirklich recht bekannt und hat durchaus Einfluss... :-z

Und leider hat sie sich dazu entschlossen, alles schlecht zu reden, was Ýmir und mich angeht.

Das Pferd habe einen bösartigen Charakter, was ja bei der Abstammung nicht weiter verwunderlich wäre. Man müsse ihn hart anpacken, damit kein Unglück geschehe. Ich hätte bis jetzt nur Glück gehabt, dass mir noch nichts passiert sei. Aber wäre nur eine Frage der Zeit. Sie mache sich große Sorgen, wenn sie sieht, wie ich mit diesem Untier vom Pferd so sorglos umgehe.

Und diese Reden schwingt sie nicht nur auf öffentlichen Treffen der Islandszene hier im Norden, sondern sie macht auch vor meinen beiden Stallkameraden nicht halt. So sagte jetzt gestern eine von den Miteinstellern, ich solle ja vorsichtig sein, mit Ýmir würde ich noch mein blaues Wunder erleben. Und sie traut sich jetzt nicht einmal mehr, das Pony anzufassen. Dabei müsste sie doch sehen, wie lieb er immer ist. Sie erlebt ihn doch jeden Tag, und er tut keiner Fliege was zu Leibe.

Gestern war ich nach zwei Tagen Kurzurlaub das erste Mal wieder am Stall, und mein Kleiner kam auf der Weide auf mich zugetrabt, dann haben wir fangen gespielt, er läuft trotz leckerstem Gras zu seinen Hufen hinter mir her, schlägt jeden Haken mit, stoppt, galoppiert neben mir her, hält aber auch immer Abstand ein und ist nicht aufdringlich. :traeum: Ich war hin und weg :love:

Deshalb sage ich mir ja "Ist egal, was erzählt wird, du weißt es besser".

Aber wenn sogar die Miteinsteller einen schief angucken, dann bekomme ich langsam Bauchschmerzen. Ich fühle mich echt unverstanden. Was soll ich denn noch machen, als jeden Tag aufs Neue zeigen, wie lieb er ist.

Natürlich erschreckt auch er sich mal und springt zur Seite. Aber hey, er ist 5, da darf ein Pferd das doch mal, oder? Und er ist sofort wieder ruhig und ganz bei mir. Trotzdem heißt es sofort "Siehst du, ich hab's ja gesagt".

Sorry für diesen Roman, aber mir ist echt zum Heulen. Ich bin zu empfindlich, oder? :gaah:
Antworten