ich denke, in situationen, wo ein Pferd z.B. erschreckt und auf der Hinterhand kehrt macht und am wegrennen ist, kann keiner eine feine Hand haben...da reagier jeder aus Instinkt und wird an den Zügeln ziehen.Ich verurteile aber niemanden pauschal, der sein Pferd mit Gebiß reitet und sich die weiche Hand in jeder Situation zutraut. Ich kann es nur selbst nicht.]
Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
Und das wird gebisslos auch nicht unbedingt besser.HP-Manu hat geschrieben:da reagier jeder aus Instinkt und wird an den Zügeln ziehen.

Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
nein, sicher nicht, aber ich glaub, dass es gebisslos oft harmloser ist.....ist irgendwie so ein bauchgefühl
Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
Das glaub ich sofort. Ich muss nur dran denken, wie mir eine meiner RLs die Anlehnung erklärt hat. "Zieh ihr die Birne runter!". "Sie" war eine 5-6jährige Norikerstute, von der die RL sich vorgestellt hat, dass ihre Schüler sie im Unterricht quasi mitausbilden sollen. "Kopf runter" ging wirklich nur mit Kraft, die ich (zum Glück?) nicht hatte. Das war weniger reiten als Kampf gegens Pferd.Was mich bei aller Physik ehrlich gesagt am meisten überzeugt hat waren Obduktionsberichte, Fotos und Röntgenbilder von Pferdekiefern, die durch die Bank weg überall, bei jeder Art Pferd, das mit Gebiss geritten wurde, vernarbtes Gewebe, Haarrisse im Knochen, verheilte Frakturen usw zutage gefördert hat. Also nicht nur in der Topspitze des Leistungssportes, sondern bei Freizeitponys, besonders Reitschulponys etc.
Eigentlich sollte man den Reitunterricht ja umdrehen. Bevor jemand überhaupt Zügel in die Hand kriegt, sollte er/sie ein Pferd über den Körper lenken können. Ich (und Funky) haben sie als Lenkung kennengelernt, und es ist sehr mühsam, davon wieder loszukommen.

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Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
Mich würden solche Studien auch mal übers gebisslose Reiten interessieren. Ich bin mir sicher, das Ergebnis sähe nicht besser aus, wie bei einem Gebiss... 

Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
"Glaube nie einer Studie, die du nicht selbst gefälscht hast" 

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Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
Abgesehen davon....Sokki hat geschrieben:"Glaube nie einer Studie, die du nicht selbst gefälscht hast"

glaube ich nicht, dass eine solche Studie zu anderen Ergebnissen käme, als eine Gebissstudie...
Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
Das war keine Studie, sondern einfach eine internationale Sammlung von Ergebnissen. Pferde, die nicht mit Gebiss geritten wurden, hatten keine solchen Vernarbungen am Kopf. Man hat nicht gezielt ausschließlich Pferde untersucht, die mit Gebiss geritten wurden. Die Befunde waren zufällig.
Womit ich nicht gesagt haben will, dass man einem Pferd gebisslos nicht wehtun kann, wenn man es darauf anlegt. Ich denke nur, dass es mit Gebiss deutlich schwieriger ist das (bei allem guten Willen) zu vermeiden, besonders wenn man mit ständigem Zügelkontakt reitet.
Weil ich mir selbst das nicht zutraue, reite ich mit durchhängendem Zügel und Knotenhalfter (breites weiches Seil, keine Extraknoten o.ä.) und gebe nur leichte Hinweise und lasse nach erfolgter Kommunikation sofort wieder nach. Wenn sich also ein Pferd erschreckt, habe ich keinen Zug drauf. Ich denke nämlich, dass das so eine Situation erst recht noch verschärfen kann, wenn das Pferd zusätzlich zum eigentlichen Schreck plötzlich noch ein scharfes Signal oder Schmerz über den Kopf dazubekommt. Deswegen reite ich eigentlich gar nicht mit ständigem Zügelkontakt und versuche auch eher über Körpergewicht und leichtes Zupfen (und Nachgeben) zu lenken.
Und ich kann mir nicht vorstellen, wie man damit Narben und Haarrisse verursachen sollte. Und wenn doch, wäre das wohl der Moment in dem ich das Reiten komplett sein lassen würde.
Womit ich nicht gesagt haben will, dass man einem Pferd gebisslos nicht wehtun kann, wenn man es darauf anlegt. Ich denke nur, dass es mit Gebiss deutlich schwieriger ist das (bei allem guten Willen) zu vermeiden, besonders wenn man mit ständigem Zügelkontakt reitet.
Weil ich mir selbst das nicht zutraue, reite ich mit durchhängendem Zügel und Knotenhalfter (breites weiches Seil, keine Extraknoten o.ä.) und gebe nur leichte Hinweise und lasse nach erfolgter Kommunikation sofort wieder nach. Wenn sich also ein Pferd erschreckt, habe ich keinen Zug drauf. Ich denke nämlich, dass das so eine Situation erst recht noch verschärfen kann, wenn das Pferd zusätzlich zum eigentlichen Schreck plötzlich noch ein scharfes Signal oder Schmerz über den Kopf dazubekommt. Deswegen reite ich eigentlich gar nicht mit ständigem Zügelkontakt und versuche auch eher über Körpergewicht und leichtes Zupfen (und Nachgeben) zu lenken.
Und ich kann mir nicht vorstellen, wie man damit Narben und Haarrisse verursachen sollte. Und wenn doch, wäre das wohl der Moment in dem ich das Reiten komplett sein lassen würde.
Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
Gibt es dazu einen Link oder eine andere Quellenangabe? Das würde ich gerne mal lesen.Das war keine Studie, sondern einfach eine internationale Sammlung von Ergebnissen.
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Re: Warum gebisslos? - Schäden durchs Gebiss
Und das sehe ich eben anders.Krähe hat geschrieben:Womit ich nicht gesagt haben will, dass man einem Pferd gebisslos nicht wehtun kann, wenn man es darauf anlegt. Ich denke nur, dass es mit Gebiss deutlich schwieriger ist das (bei allem guten Willen) zu vermeiden, besonders wenn man mit ständigem Zügelkontakt reitet.
Der Nasenknochen ist genauso empfindlich (schon mal Pferde mit eingedellter Nase gesehen?Ich schon), er ist genauso empfindlich auf Reize wie der Knochen im Mund.
Auch, wenn ein gebissloser Zaum nicht aus Metall besteht, so ist er doch nicht unbedingt weicher. Hackamore oder Glücksrad mit Anzügen? Finde ich genauso *hart* wie ein Gebiss, denn man kann damit locker das Nasenbein brechen durch die Hebelwirkung.
Knotenhalfter? Hmm, dünner Strick (dünner als Halfter), ist bestimmt nicht angenehm, wenn man daran zieht und es auf die Nase kommt.
Und: nur, weil man ein Gebiss im Maul hat heißt es nicht, dass man anders als so reitet
Übrigens ist leichtes Zupeln eine ziemliche Unart, die das Pferd u.U. viel mehr stört, als ein gleichmäßiger, weichter Kontakt.Deswegen reite ich eigentlich gar nicht mit ständigem Zügelkontakt und versuche auch eher über Körpergewicht und leichtes Zupfen (und Nachgeben) zu lenken.
Ich habe mir das auch angewöhnt und mein Pferd hasst es.
Ich finde, man macht sie häufig viel zuviele Gedanken. Wenn man in den Foren quer liest bekommt man manchmal das Gefühl, man tut dem Pferd das größte Leid an, wenn man es nur ans Halfter nimmt.
Ich glaube ehrlich unsere Pferde sehen das gar nicht so. Ja, vielleicht ist der Kontakt mit dem Menschen manchmal unangenehm. Ist der Huf auf meinem Fuß auch schon mal

Aber im Grunde profitieren unsere Pferde auch in der Obhut des Menschen.