kolyma hat geschrieben:
Wieviele Zoos stellen Schilder auf, dass man doch bitte keine Legosteine oder Ähnliches in die Gehege werfen soll? Wieviele Tierparks klären mit Engelszungen auf, dass die armen Tiere am Stoffteddy sterben, der in die Anlage geworfen wird... Und? Juckts irgendwen? Ist doch nicht mein Elefant, Tiger, Krokodil.... Mir doch egal. Wenn ich grad bock drauf habe, mein Kind seinen Teddy da rüber werfen zu lassen, weil der dappische Tiger sich nicht rührt - na, dann mach ich das doch....
Die Leute wissen es m.E. nach ziemlich genau, dass das Füttern von Tieren (egal ob Pferd oder Löwe) nicht gerne gesehen wird - bzw. dass man das nicht macht. Es ist ihnen aber egal. Und da bin ich vielleicht mittlerweile durch die Erfahrungen die ich leider gesammelt habe, echt überempfindlich.
Ich kann da auf zwei tote Giraffen in unserem Zoo verweisen, als füttern noch erlaubt war. Da gab es an der Kassa extra Futter zu kaufen, nur wenn das Futter aus war, wurden eben Gummibärli reingestopft. Weiters tote Känguruhs, weil Leute von der Eibenhecke was abgerissen haben; tote Ziegen, die so mit Brot vollgestopft wurden, bis sie fast wortwörtlich geplatzt sind... ich bin auch schon in die Luft gegangen, weil Kids Flieder verfüttern wollten, ich hab einer Gruppe Kinder, die mit einem Sack Knödelbrot in den Streichelzoo getrabt sind, ins Gesicht gesagt, dass das für die Ziegen Gift ist, und wenn ich Leute sehe, die irgendwas Ungefährliches füttern, weise ich sie höflich drauf hin, dass das nicht gut ist, weil sie damit als Beispiel für andere dienen, die dann evtl. Pommes durch den Zaun stecken.
Weiters: Wenn mich jemand fragt, ob man die Varis (Lemuren) im Tropenhaus streicheln darf (steht ja nur an jeder Tür, dass man das unterlassen soll

), dann weise ich einfach nur drauf hin, dass die Tierchen ca. einen halben cm lange Eckzähne haben, und überlasse es den Fragenden, den Schluss zu ziehen

Und bei dem Spezialisten von letztens, der den Finger in die Graupapageivoliere gesteckt hat, und meinen Hinweis, dass das ins Auge gehen kann, zum Anlass genommen hat, es gleich nochmal zu tun, hab ich fast drauf gehofft, dass der Grauli zubeißt
Oder: Besucherin (Teenie-Alter) im Streichelzoo gibt einer Ziege was zu fressen, geht weiter, Ziege rennt ihr nach, Teenie wird das unheimlich, sie gibt ihr noch was, mit dem verbalen Hinweis, ihr doch bitte nicht nachzurennen, geht weiter, Ziege rennt ihr nach, Teenie kriegt Angst, gibt ihr wieder was...
Wenn ich also von unseren Zoobesuchern ausgehe, ist das Verbot, Tiere zu füttern und anzufassen, rein zu ihrem eigenen Schutz, denn so blauäugig, wie da oft auf Tiere zugegangen wird, macht mich manchmal echt sprachlos.
Ich füttere nur mehr die mir anvertrauten Tiere

Im Stall auch deswegen, weil ich nicht angebettelt werden mag. Und ich würde es sehr schätzen, wenn andere mein Pferd nicht entgegen meinen Bemühungen wieder zum betteln erziehen. Streicheln find ich nicht so schlimm, solang man sich dessen bewusst ist, dass Pferdebisse weh tun, und das Pferd in Ruhe lässt, wenn es das nicht will (und genau da liegt der Hund begraben..

). Ich begrüße die anderen Pferde auch, wenn ich über die Weide gehe, um meinen zu holen, sag ich Hallo und streichle da und dort eine Nase. Zustände krieg ich, wenn einfach drauflosgetatscht wird, ohne Besi und Pferd um Erlaubnis zu fragen
