Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Moderator: Stjern

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kolyma
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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von kolyma »

So lange diese dogmatische Einstellung nicht zu Verurteilungen führt sondern zum genauen hinterfragen und ggf. auch zur Akzeptanz, ist das ja völlig in Ordnung.

Schließlich wissen wir ja mittlerweile, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch 50 Shades of Grey :teehee:
Bild Geduld ist die hohe Kunst sehr langsam wütend zu werden...:ohm2: :sofort:


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A.Z.
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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von A.Z. »

Aus meiner Erfahrung heraus staune ich auch eher, wenn ein Pferd die Haltung von der Arbeit mit Hilfzügel auf ohne Hilfzügel übertragen kann.

Meiner ist auch einer dieser Beispiele, die mit Hilfzügel - egal welcher - ihren Kopf irgendwie nett hingestellt haben und kaum war er raus, ist er wieder Kopf hoch und weg durch die Gegend gefegt. Bei ihm hat wirklich erst die Erklärbär-Longenkurs-Methode nachhaltig zu einer Verbesserung geführt. Wobei ich auch das Glück hatte, mit ihm an zwei Kursen teilnehmen zu können und mittlerweile gibt hier auch in der Gegend zweieinhalb Leute, die ich wohl um Unterricht bitten könnte.

Aber eines finde ich wichtig, was Kolyma sagt - es sollte wirklich jeder, gerade bei diesem sensiblen Thema, aufpassen, dass er seine Erfahrungen wirklich als seine eigenen Erfahrungen darstellt. Sonst wird es wirklich sehr leicht verletzend für Leute mit anderen Erfahrungen.
Und schlussendlich wollen wir doch wirklich jede Erfahrung hören und nicht einen in die stille Ecke drängen, dass er sich am Ende nicht mehr traut, etwas zu berichten.


Mit Halsverlängerer habe ich auch eine Zeit gearbeitet - er hatte bei uns denselben Effekt, wie alle anderen Hilfzügel, nämlich garkeinen. So im Rückblick ist diese Verschnallungsart wirklich fast schon fies zu nennen - er drückt auf das Genick = Kopf runter - er drückt auf die Laden = Kopf zur Brust und durch die Elastik wirkt er noch wie ein Expander, gegen denn Pferd schön gegenspannen und Unterhals trainieren kann. :kratz:
Viele Grüße Angela

Oh Großer Geist, hilf mir, nie über einen anderen Menschen zu urteilen, bevor ich nicht zwei Wochen lang in seinen Mokassins gelaufen bin. (Lachender Fuchs, Sioux-Häuptling)

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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von Belle »

Ja, aber warum soll ein Dreiecker nun besser sein :-e

Kolyma, hast du auch schon mal mit dem Läufer gearbeitet und wenn ja, wie war er verschnallt? Verschnallst du den Dreiecker denn auch im Gebiss? Oder longierst du auf Kappzaum? Gibt es gar Videos von deiner Arbeit? Würde mich echt interessieren! Denn meine Freundin (eher als Anfänger zu sehen) fühlt sich mit der Variante "Ausbinder" halt wohl und sieht zudem ihren Tinker so auch eher ausgebildet :nix:

Nun möchte ich ihr wie gesagt gerne etwas Hilfestellung geben und wenn sie sich zumindest schon einmal zum Kappzaum hinreißen lässt, wäre ich ja dankbar :breitgrins: Wenn die Ausbindevarianten noch optimiert werden könnten, wäre sicher noch ein weiterer Schritt in die richtige Richtung getan oder?

In der Doppellongenarbeit sieht sie sich leider total überfordert (was ich durchaus verstehen kann!), also bleibt mir persönlich halt nur die Variante des LKs, bzw. nach der klassischen Variante (Branderup und Co.) ihr zu zeigen...
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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von ehem User »

Kolyma, wenn du mit der DL arbeiten kannst, warum nutzt du dann noch Dreiecker?
Mit der DL kannst du doch ähnlich wie mit dem Zügel beim Reiten arbeiten, vor allem viel flexibler und schneller den Rahmen verändern?
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kolyma
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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von kolyma »

Belle hat geschrieben:Ja, aber warum soll ein Dreiecker nun besser sein :-e

Der Dreiecker bietet dem Pferd zu allerest hauptsächlich eine Begrenzung nach oben. Weiterhin bietet er dem Pferd Anlehnung und die Möglichkeit nachzugeben. Der weiter als Positiv hervorzuhebende Aspekt ist, dass der Dreiecker dem Pferd eine korrekte Dehnung erlaubt, ohne mit der Nase hinter die Senkrechte zu kommen - nach vorwärts/abwärts hat der Dreiecker keine begrenzende Wirkung. Wenn mein Pferd mit der Nase im Sand laufen möchte, kann er das tun ohne sich eingeengt und behindert zu fühlen. Was er nicht kann - oder nur bis zu einer gewissen Grenze ist den Kopf hochreißen.
Der Halsverlängerer ist deswegen abzulehnen, da er mit Gummizug arbeitet was das Pferd dazu verleitet ebenfalls Druck aufzubauen. Jeder kann das selbst mal mit nem Gummiband und einem festen Band probieren. Ein Gummiband wirkt immer wie ein Expander und trainiert so die falsche Muskulatur (im Falle des Pferdes) - auch ist der Druck aufs Genick unglaublich unangenehm und kann die Pferde dazu bringen sich einzurollen und den falschen Knick auszubilden - was bei einem korrekt verschnallten Dreicker eigentlich nicht sein kann - jedenfalls hätte ich das bisher nicht beobachtet.


Kolyma, hast du auch schon mal mit dem Läufer gearbeitet und wenn ja, wie war er verschnallt? Verschnallst du den Dreiecker denn auch im Gebiss? Oder longierst du auf Kappzaum? Gibt es gar Videos von deiner Arbeit? Würde mich echt interessieren! Denn meine Freundin (eher als Anfänger zu sehen) fühlt sich mit der Variante "Ausbinder" halt wohl und sieht zudem ihren Tinker so auch eher ausgebildet :nix:

Der Dreiecker wird mit dem Gebiss verschnallt. Im Bereich "Reiten" gibts im Vorwärts-Abwärts-Thread auf der ersten Seite ein Foto von meinem Pferd mit Dreieckern an der Longe. Ich würde jedem einen Kappzaum empfehlen. Mein Pferd hat leider eine derart ungünstige Kopfform (Nasenumfang von über 73cm + extreme Ramsnase), dass uns kein Kappzaum passt. Bin aber nach wie vor auf der Suche. Allerdings würde ich dann weiterhin die Dreicker übers Gebiss verschnallen, die Longe aber am Kappzaum.

Leider hab ich aktuell keine Videos weil ich auch ne sehr lange Longierpause gemacht habe. Aber ich habe vor in den nächsten Wochen mal Fotos und Videos zu machen, da wir in den letzten Wochen enorme Fortschritte gemacht haben. Ich nehme gerade wöchentlich klassischen Longierunterricht (einfache Longe) und daher möchte ich auch für mich mal die Ergebnisse festhalten. Ich hab hier leider kein Tagebuch sondern in einem anderen Forum.
Es gibt Videos von der Doppellonge, die aber meine Trainerin hat. Ich frag sie aber, ob sie mir diese schicken kann. Ist eine gute Gelegenheit, da ich die eh gerne haben wollte.


Nun möchte ich ihr wie gesagt gerne etwas Hilfestellung geben und wenn sie sich zumindest schon einmal zum Kappzaum hinreißen lässt, wäre ich ja dankbar :breitgrins: Wenn die Ausbindevarianten noch optimiert werden könnten, wäre sicher noch ein weiterer Schritt in die richtige Richtung getan oder?

In der Doppellongenarbeit sieht sie sich leider total überfordert (was ich durchaus verstehen kann!), also bleibt mir persönlich halt nur die Variante des LKs, bzw. nach der klassischen Variante (Branderup und Co.) ihr zu zeigen...


Wenn deine Freundin bereit ist nach dem LK zu arbeiten ist doch schon wahnsinnig viel gewonnen. Wenn du sie überzeugen kannst den Weg zu gehen und sich von dir regelmäßig korrigieren zu lassen würde ich den Weg IMMER den Weg mit Ausbindern vorziehen. Ausbinder sind - wie ich ja schon schrieb - nur eine Wahl wenn es nicht anders geht. Man sollte wirklich versuchen darauf zu verzichten wenn es irgendwie möglich ist. Auch finde ich, dass ein Anfänger Ausbinder auch nur unter fachgerechter Anleitung verwenden sollte - denn ein falsch verschnallter Dreiecker - egal ob zu eng oder zu lang - erfüllt nicht seinen Zweck. Dann kann man es auch ganz lassen. Und wie lang sie sein müssen, das weiß meistens wirklich nur ein erfahrener Mensch, der schon mehrere Pferde mit sowas gearbeitet hat. Das hängt unter Anderem auch sehr vom Exterieur ab.
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kolyma
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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von kolyma »

plüschtiger hat geschrieben:Kolyma, wenn du mit der DL arbeiten kannst, warum nutzt du dann noch Dreiecker?
Mit der DL kannst du doch ähnlich wie mit dem Zügel beim Reiten arbeiten, vor allem viel flexibler und schneller den Rahmen verändern?
Das stimmt. Ich longiere mal so - mal so. Je nach dem was für Schwerpunkte ich setze. Es gibt ja auch sehr viele Möglichkeiten die Doppellonge zu verschnallen. Wenn ich an der einfachen Longe longiere nutze ich die Dreiecker als Möglichkeit für mein Pferd Anlehnung zu finden. Das hat den Vorteil, dass ich mich mehr auf die Hinterhand konzentrieren kann. Während ich an der Doppellonge weit intensiver an Bahnfiguren arbeite. Die Doppellonge nutze ich meistens wenn ich danach Langzügelarbeit mache. Die einfache Longe nutze ich dann, wenn ich an Dehnung, Vorwärts und Übergängen arbeite.
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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von Belle »

Interessant das Ganze! Tja, nur dass ich dann wohl doch keine Hilfe sein werde - wenn ich nicht mal weiß, wie ich die Ausbinder richtig zu verschnallen hätte :hm:

Übrigens meinst du diesen Thread? viewtopic.php?f=11&t=5675 da konnte ich jetzt nix finden an Foto(s) :-e
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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von Belle »

Aber warum trotzdem im Gebiss verschnallen, wenn ein Kappzaum zum Einsatz kommen könnte? Das Pferd ruckt sich doch nun bei jedem Schritt selbst im Maul?!
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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von ehem User »

Na mir würde jetzt auch keine Verschnallung einfallen, vor allem wegen der fehlenden Flexibilität.
Verschnalle ich so, dass ich in Arbeitshaltung eine Anlehnung habe, kann sich das Pferd nicht dehnen - verschnalle ich lang genug, dass eine Dehnung möglich ist, fehlt in der Arbeitshaltung die Anlehnung :nix:

Tut mir leid, dass ich dir nicht helfen kann, weil es ja schon gut wäre, wenn deine Freundin zumindest einen Schritt in eine gesündere Richtung täte...
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Re: Halsverlängerer - wer von euch arbeitet damit?

Beitrag von kolyma »

Sorry, ich meinte diesen Thread hier: viewtopic.php?f=11&t=9052
Belle hat geschrieben:Aber warum trotzdem im Gebiss verschnallen, wenn ein Kappzaum zum Einsatz kommen könnte? Das Pferd ruckt sich doch nun bei jedem Schritt selbst im Maul?!
verstehe ich jetzt nicht - warum ruckt das Pferd sich bei jedem Schritt im Maul? Der Zügel ist doch nicht mit den Beinen verbunden???
Habe jedenfalls noch nie gesehen, dass Hilfszügel über den Kappzaum verschnallt werden. Aufgrund des Aufbaus eines Kappzaums stell ich mir das auch etwas sinnfrei vor. Aber möglicher Weise funktioniert das auch.... Möchte ich einem Pferd Anlehnung ans Gebiss damit ermöglichen nützt eine Verschnallung über den Kappzaum allerdings nicht - er kann nur den Kopf positionieren was ja auch nicht der Sinn ist.

Mein Ziel mit einem Hilfszügel ist ja in erster Linie Anlehnung ans Gebiss. Das heißt ein von hinten nach vorne ans Gebiss tretendes Pferd. Der Hilfszügel ist NICHT dazu da den Kopf irgendwo hin zu knebeln. Ich denke das ist auch das größte Missverständniss. Longiere ich an der einfachen (oder Doppellonge) möchte ich ein in Anlehnung gehendes Pferd haben. Dafür muss ich ihm ja etwas bieten wo es Anlehnung finden kann. Entweder die Zügel der Reiterhand (Doppellonge) oder den Hilfszügel - oder (der Idealfall) das Pferd lehnt sich (am Kappzaum) an der einfachen Longe an und hat gelernt wie es sich selbst tragen kann. Und das selbst tragen lernen ist ja das was man mit Longenarbeit erreichen will. Um sich selbst zu tragen muss es aber erst einmal die entsprechende Muskulatur entwickeln und auch verstehen wie es das tun kann.

Was beim LK kleinschrittig über FiS & Co. erarbeitet wird (auch hier läuft das Pferd nicht "oh Wunder" von Anfang an super) oder mit der "Stütze" durch Reiterhand (Doppellonge). So kann ein Hilfszügel eben diese Reiterhand ersetzen. Niemals ist ein Hilfszügel so gut wie eine gut ausgebildete Reiterhand - aber er kann eine Hilfe sein.
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