Schließlich wissen wir ja mittlerweile, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch 50 Shades of Grey

Moderator: Stjern
Belle hat geschrieben:Ja, aber warum soll ein Dreiecker nun besser sein
Der Dreiecker bietet dem Pferd zu allerest hauptsächlich eine Begrenzung nach oben. Weiterhin bietet er dem Pferd Anlehnung und die Möglichkeit nachzugeben. Der weiter als Positiv hervorzuhebende Aspekt ist, dass der Dreiecker dem Pferd eine korrekte Dehnung erlaubt, ohne mit der Nase hinter die Senkrechte zu kommen - nach vorwärts/abwärts hat der Dreiecker keine begrenzende Wirkung. Wenn mein Pferd mit der Nase im Sand laufen möchte, kann er das tun ohne sich eingeengt und behindert zu fühlen. Was er nicht kann - oder nur bis zu einer gewissen Grenze ist den Kopf hochreißen.
Der Halsverlängerer ist deswegen abzulehnen, da er mit Gummizug arbeitet was das Pferd dazu verleitet ebenfalls Druck aufzubauen. Jeder kann das selbst mal mit nem Gummiband und einem festen Band probieren. Ein Gummiband wirkt immer wie ein Expander und trainiert so die falsche Muskulatur (im Falle des Pferdes) - auch ist der Druck aufs Genick unglaublich unangenehm und kann die Pferde dazu bringen sich einzurollen und den falschen Knick auszubilden - was bei einem korrekt verschnallten Dreicker eigentlich nicht sein kann - jedenfalls hätte ich das bisher nicht beobachtet.
Kolyma, hast du auch schon mal mit dem Läufer gearbeitet und wenn ja, wie war er verschnallt? Verschnallst du den Dreiecker denn auch im Gebiss? Oder longierst du auf Kappzaum? Gibt es gar Videos von deiner Arbeit? Würde mich echt interessieren! Denn meine Freundin (eher als Anfänger zu sehen) fühlt sich mit der Variante "Ausbinder" halt wohl und sieht zudem ihren Tinker so auch eher ausgebildet
Der Dreiecker wird mit dem Gebiss verschnallt. Im Bereich "Reiten" gibts im Vorwärts-Abwärts-Thread auf der ersten Seite ein Foto von meinem Pferd mit Dreieckern an der Longe. Ich würde jedem einen Kappzaum empfehlen. Mein Pferd hat leider eine derart ungünstige Kopfform (Nasenumfang von über 73cm + extreme Ramsnase), dass uns kein Kappzaum passt. Bin aber nach wie vor auf der Suche. Allerdings würde ich dann weiterhin die Dreicker übers Gebiss verschnallen, die Longe aber am Kappzaum.
Leider hab ich aktuell keine Videos weil ich auch ne sehr lange Longierpause gemacht habe. Aber ich habe vor in den nächsten Wochen mal Fotos und Videos zu machen, da wir in den letzten Wochen enorme Fortschritte gemacht haben. Ich nehme gerade wöchentlich klassischen Longierunterricht (einfache Longe) und daher möchte ich auch für mich mal die Ergebnisse festhalten. Ich hab hier leider kein Tagebuch sondern in einem anderen Forum.
Es gibt Videos von der Doppellonge, die aber meine Trainerin hat. Ich frag sie aber, ob sie mir diese schicken kann. Ist eine gute Gelegenheit, da ich die eh gerne haben wollte.
Nun möchte ich ihr wie gesagt gerne etwas Hilfestellung geben und wenn sie sich zumindest schon einmal zum Kappzaum hinreißen lässt, wäre ich ja dankbarWenn die Ausbindevarianten noch optimiert werden könnten, wäre sicher noch ein weiterer Schritt in die richtige Richtung getan oder?
In der Doppellongenarbeit sieht sie sich leider total überfordert (was ich durchaus verstehen kann!), also bleibt mir persönlich halt nur die Variante des LKs, bzw. nach der klassischen Variante (Branderup und Co.) ihr zu zeigen...
Wenn deine Freundin bereit ist nach dem LK zu arbeiten ist doch schon wahnsinnig viel gewonnen. Wenn du sie überzeugen kannst den Weg zu gehen und sich von dir regelmäßig korrigieren zu lassen würde ich den Weg IMMER den Weg mit Ausbindern vorziehen. Ausbinder sind - wie ich ja schon schrieb - nur eine Wahl wenn es nicht anders geht. Man sollte wirklich versuchen darauf zu verzichten wenn es irgendwie möglich ist. Auch finde ich, dass ein Anfänger Ausbinder auch nur unter fachgerechter Anleitung verwenden sollte - denn ein falsch verschnallter Dreiecker - egal ob zu eng oder zu lang - erfüllt nicht seinen Zweck. Dann kann man es auch ganz lassen. Und wie lang sie sein müssen, das weiß meistens wirklich nur ein erfahrener Mensch, der schon mehrere Pferde mit sowas gearbeitet hat. Das hängt unter Anderem auch sehr vom Exterieur ab.
Das stimmt. Ich longiere mal so - mal so. Je nach dem was für Schwerpunkte ich setze. Es gibt ja auch sehr viele Möglichkeiten die Doppellonge zu verschnallen. Wenn ich an der einfachen Longe longiere nutze ich die Dreiecker als Möglichkeit für mein Pferd Anlehnung zu finden. Das hat den Vorteil, dass ich mich mehr auf die Hinterhand konzentrieren kann. Während ich an der Doppellonge weit intensiver an Bahnfiguren arbeite. Die Doppellonge nutze ich meistens wenn ich danach Langzügelarbeit mache. Die einfache Longe nutze ich dann, wenn ich an Dehnung, Vorwärts und Übergängen arbeite.plüschtiger hat geschrieben:Kolyma, wenn du mit der DL arbeiten kannst, warum nutzt du dann noch Dreiecker?
Mit der DL kannst du doch ähnlich wie mit dem Zügel beim Reiten arbeiten, vor allem viel flexibler und schneller den Rahmen verändern?
verstehe ich jetzt nicht - warum ruckt das Pferd sich bei jedem Schritt im Maul? Der Zügel ist doch nicht mit den Beinen verbunden???Belle hat geschrieben:Aber warum trotzdem im Gebiss verschnallen, wenn ein Kappzaum zum Einsatz kommen könnte? Das Pferd ruckt sich doch nun bei jedem Schritt selbst im Maul?!