Abendsonne hat geschrieben:
Gibt es hier auch Leute, die nicht nur für barhuf pochen und andre alternative Beschläge nutzen? Ich habe das Gefühl, hier schreiben bis jetzt lauter Barhuf-Pferdebesitzer, was ja auch lehrreich ist, aber ich bin ja mit meinem Beitrag hier, weil ich eben Alternativen zum normalen Eisenbeschlag bei Arthrosepferden bin.
Naja, aber Alternativen sind Dir ja schon genannt worden? Ich halte da tatsächlich Duplos, wenn Beschlag sein muß, für die noch denkbar beste Alternative. Sie dämpfen, sind mit ihrem Verhalten dem Hufhorn ähnlicher als ein normales Eisen, sie belasten die Gelenke nicht.
Abendsonne hat geschrieben:
Hätte ich Gelenksprobleme, kann ich mir barfuß auch nicht gut vorstellen. Warum gibt es Einlagen und Polster für unsre Füße? Da ist schon was dran.
Das die Hufstellung korrigiert/verbessert werden muss, leuchtet mir auch ein. Die Hufbeschaffenheit ist nicht brüchig oder fäulig oder sonstwie, lediglich ihre Stellung nicht korrekt. Und das kommt von falscher Hufbearbeitung und falschem -einfach-draufnageln von Eisen. Dieser Schmied verstand einfach nichts von orthopädischer Behandlung sondern machte einfach seinen Beschlag drauf.
Und jetzt sind Sonderbearbeitungen nötig und das dringend und das geht auch nicht von jetzt auf gleich.
Meine Meinung über Hufschmiede ist nicht mehr gerade die Beste. Man muss schon sehr genau hinschauen.
Naja, für das fühlen des Untergrundes ist der Vergleich zum barfuß laufen sicher ein guter, aber nicht, was Stellungskorrekturen angeht. Pferde sind Zehenspitzengänger, Menschen sind Sohlengänger. Hier werden komplett andere Gelenke korrigiert, wenn man beispielsweise Einlagen verwendet. Es geht da eigentlich (mir jedenfalls) nur darum, das man die korrigierte Stellung einfach kontinuierlicher halten kann. korrigieren kann man sie selbstverständlich auch mit Eisen.
Ich habe ja nun bei meinem Schmied ein wenig was gelernt, bin ja einige Wochen in meinem praktischen Jahr bei ihm mitgefahren, zu einem Zeitpunkt, wo er auch noch einige Pferde beschlagen hat. Und das die Hornqualität mit Eisen tatsächlich schlechter ist, stimmt leider. Wobei ich denke (muß ich Mittwoch noch mal gucken, da wird unser Duplo Pferd beschlagen, damit habe ich tatsächlich noch keinerlei eigene Erfahrung, und kann es daher nicht beurteilen), das dies bei Duplos durchaus auch besser ist als bei normalen Eisen (egal ob mit oder ohne Polster).
Was Deine Meinung zu Hufschmieden angeht, so kann ich die verstehen... ich bin, mehr noch als ich mein Pferd noch beschlagen hatte, echt verzweifelt, wenn mein Schmied krankheitsbedingt mal ausfiel. Mein Pferd war dann regelmäßig lahm, weil scheinbar keiner der Schmiede damit umgehen konnte, das mein Pferd (durch lange Lahmheitsgeschichten und Stellungsfehler) links flacher steht als rechts. Zweimal hatte ich nen anderen Schmied dran, beim ersten war das Eisen nach zwei Tagen ab, weil es so besch*** saß, und ich mußte mir von ihm noch anhören, das ich ihm hätte sagen müssen, wenn mein Pferd so weit untertritt (so doll tut er das gar nicht - aber gut, ich habe auch gelernt, das sich der gute Schmied das Pferd vor und nach Beschlag einmal im Schritt vorlaufen läßt, um das selber zu beurteilen - war bei dem scheinbar nicht üblich...), beim zweiten war das Pferd nach zwei Tagen lahm, weil er vorn durch total unpassend angebrachten Beschlag noch ungleicher stand als sowieso schon. (und der Schmied, als ich meinte, so würde mein Pferd aber nicht zurechtkommen können, meinte, dann müsse er ihm links einen Keil unters Eisen setzen. Ähm - nee?).
Gute Schmiede sind selten, und sollten gepflegt werden...
Was die Fühligkeit angeht - ich finde auch, das die negative Behaftung des Begriffes "fühlig" im Grunde falsch ist. Mein Pferd galoppiert über die Weide, und weiß genau, wo er durchparieren muß (Betonrohr an den Gräben, drumherum Steine), wo er mit Eisen immer noch drübergeprescht wäre.)