Selbstversorger Eigenhaltung

Moderator: Sheitana

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Sheitana
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Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Sheitana »

Beim Thema Einsteller nur beachten, dass man nicht nur bg-pflichtig wird (das wird man sowieso), sondern auch beitragspflichtig. Etwas über 1000 EUR/Jahr.
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Lottehüh
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Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Lottehüh »

1. Haltet ihr die Pferde in einem Offenstall und auch nachts draußen? Habt ihr keine Angst vor diesen "Pferdehassern"?
Bei uns in der Nähe war erst kürzlich was. Trotzdem sperre ich meine Pferde deshalb nciht ein. Ich denke mir auch eigentlich, dass das Pferd auf der Weide eher noch die Möglichkeit hat, abzuhauen. In der Box geht das nciht. Unsere Weiden sind teilweise etwas unübersichtlich für Nichtkenner, da haben sie gute Chancen :-)

2. Habt ihr da was überwacht?

Nein, aber ich denke immer wieder drüber nach. Nur irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen, Lottis Privatsphäre zu stören ;-) Interessant fände ich es, um zu wissen, was sie so treiben, wenn man nicht da ist.

3. Wie lange und wie oft sind eure Pferde alleine / unbeaufsichtigt oder hat jederzeit ein Nachbar ein Auge darauf?

Naja, wir haben vier Stallteile, es ist in jedem Stallteil immer mal wieder jemand da. Eine kommt eher morgens (sie hat aber zwei Reitbeteiligungen, die tagsüber kommen, das heißt, sie kommt ca. 4 mal die Woche), wir anderen eher abends. Der SB wohnt zwar da draußen, aber er kann in den Stall nicht einsehen, reingehen wird er nicht ohne Grund, die Weiden sieht er teilweise vom Haus aus. Nachbarn gibt es nicht. Er ist Schäfer und oft den ganzen Tag weg.

4. Wie groß sollte mindest die Fläche (Weide-/Paddock) für 2 Pferde sein?
Naja, das kommt ja ganz auf die Pferde an. Manch einer braucht ja mehr Individualabstand als andere.

5. Wie viele Pferde habt ihr, ist das ein Problem? Ich sehe z.B. folgende Probleme: 2 Pferde: Eins ist alleine wenn man reitet oder zur Reitstunde / Turnier fährt, oder oder oder. 3 Pferde: Eins ist alleine wenn man zu zweit ausreitet.
Folglich müsste man nach meiner Logik vier Pferde haben (bzw dann würden es wohl 2 Reitpferde und zwei Ponys werden), was dann ja wieder recht viel ist

Ich hab 2 Pferde, aber es gibt noch weiter Stallteile. Wenn ich mit Pablo gehe, reicht Lotti die Gesellschaft der Nachbarspferde aus, wenn ich mit Lotti alleine gehe, schreit Pablo die ganze Zeit. Ich finde, er muss das Lernen. Das schlimmste was man machen kann, ist das ganze durch Tüddeleien zu bestärken. Früher war Lotti mal mit einem anderen Pferd im Stall, das fand sie auch doof, wenn sie da alleine war, aber es ging.

6. Wieviel höher ist euer Heubedarf im Winter?

Da Lotti im SOmmer wenn's richtig warm ist nicht rausgeht, brauch ich im Sommer sehr viel Heu. Am wenigsten brauch ich im Herbst, wenn die Fliegen weg sind und noch was auf den Koppeln ist. Ich würde mit 2,5kg pro 100kg und Pferd rechnen, ich brauch das auf jeden Fall.

7. Lasst ihr eure (gesunden) Pferde 24h Weide oder trennt ihr manchmal auf den Paddock ab?

Meine bekommen meist Weidestücke, ich stecke aber nicht jeden Tag ab. Das heißt, sie haben mehr als sie an einem / zwei Tagen fressen können. Sie gehen aber trotzdem ans Heu bzw. dadurch dass Lotti tagsüber nicht rausgeht...

8. Wenn ihr 24h Weide habt: Wieviel Heu kriegen eure Pferde und wieviel davon fressen sie tatsächlich?

Ich hänge trotzdem ne dreiviertels Portion rein. Je nach Wetter (wenn warm fressen sie viel Heu, dann gibt's teils Netz teils lose - wenn kühl, dann nur aus Netz, weil sie mehr auf der Koppel essen und das Heu so nicht verdappt wird).


9. Füttert ihr Stroh wenn ihr kein Stroh als Einstreu habt? Welches Einstreu habt ihr dann?

Ich halte Stroh für kein gutes Pferdefutter. Ich streue aber mit Stroh ein.
Gefressen wird es nicht.

10. Thema Heulagerung: Kauft ihr lieber kleine/große Ballen? Sommer wie Winter unterschiedlich? Und Begründung?

Quaderballen weil vom SB gemacht und Ballenweise nach Bedarf an den Stall geliefert.

11. Sonstiges was es unbedingt zu beachten gilt

Bei zwei Pferden würd ich vorher schauen, dass sie sich verstehen, Bei nur zwei Pferden sollten die beiden sich schon mögen. Für mich wäre es für beide unerlässlich, dass die Pferde jederzeit rein udn raus können, also selbst entscheiden, was sie wollen. Lotti ist wärmeempfindlich, Pablo eher nässeempfinndlich. Nur so kann man allen Bedürfnissen gerecht werden ;-)
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
Mia77

Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Mia77 »

Lottehüh hat geschrieben:1. Haltet ihr die Pferde in einem Offenstall und auch nachts draußen? Habt ihr keine Angst vor diesen "Pferdehassern"?
Bei uns in der Nähe war erst kürzlich was. Trotzdem sperre ich meine Pferde deshalb nciht ein. Ich denke mir auch eigentlich, dass das Pferd auf der Weide eher noch die Möglichkeit hat, abzuhauen. In der Box geht das nciht. Unsere Weiden sind teilweise etwas unübersichtlich für Nichtkenner, da haben sie gute Chancen :-)

da schließe ich mich Lottehüh mal an (bei uns in der Nähe hab ich, aber bislang auch noch nichts an Zwischenfällen mitbekommen, ändern würde ich prinzipiell auch nichts, außer vielleicht häufiger schauen (lassen).
2. Habt ihr da was überwacht?

Nein, es würde mich aber mal interessieren, was die Ponys so machen. Vielleicht leihe ich mir mal die Wildkamera vom Nachbarn.

3. Wie lange und wie oft sind eure Pferde alleine / unbeaufsichtigt oder hat jederzeit ein Nachbar ein Auge darauf?

Wir haben einen Bauernhof und mein Mann sowie sein Vater sind doch ziemlich häufig in der Nähe des Paddocks / der Weide. Zumindest, wenn Leute da wären, würden die das mitbekommen und dann auch reagieren. Ob gerade der SchwieVa eine Kolik zeitig entdecken würde :nix:, mein Mann hat schon ein Auge auf die Ponys. Außerdem grenzt die Weide an das Grundstück zum Nachbarn, der hat selbst Pferde und schaut auch schon mal nach meinen. Wenn er mal was husten hört oder so, sagt er auch Bescheid.

4. Wie groß sollte mindest die Fläche (Weide-/Paddock) für 2 Pferde sein?

Weide finde ich nicht so schlimm, wenn die nicht so groß ist, das kann man durch Heufütterung ja ausgleichen, was für die Leichtfuttrigen ja eh ggf. besser ist. Paddock ist je größer umso besser. Ein Teil sollte immer befestigt sein, meine Ponys z.B. gehen bei Matsch nur sehr sehr begrenzt auf die Winterweide und halten sich überwiegend auf der nicht matschigen Fläche auf. Das erleichtert einem als Mensch dann auch das Ganze sauber zu halten...

5. Wie viele Pferde habt ihr, ist das ein Problem? Ich sehe z.B. folgende Probleme: 2 Pferde: Eins ist alleine wenn man reitet oder zur Reitstunde / Turnier fährt, oder oder oder. 3 Pferde: Eins ist alleine wenn man zu zweit ausreitet.
Folglich müsste man nach meiner Logik vier Pferde haben (bzw dann würden es wohl 2 Reitpferde und zwei Ponys werden), was dann ja wieder recht viel ist

Ich musste beim Lesen grinsen, denn das sind genau auch meine Überlegungen bzw. Erfahrungen gewesen. Ich habe jetzt 4 eigene Ponys (hatte zwischenzeitlich mal 6), mir ist das eigentlich mit Vollzeit-Arbeit, GöGa und auch noch anderen Interessen (bei uns Bauernhof) zu viel. Für die Ponys ist das trotzdem ziemlich ideal. Klar wiehern die auch mal den anderen hinterher, aber prinzipiell ist es für die schon halbwegs ok, wenn ich zwei raushole, übermäßiger Stress ist es zumindest so nicht. (Ich finde für ein Herdentier ist es sehr schwierig, wenn es wirklich allein bleiben muss. Bei Pferden, die das nicht von sich aus recht gleichmütig mitmachen, würde ICH (kann man ja durchaus auch anders sehen und handhaben) kein Pferd alleine stehen lassen. Allerdings habe ich halt so 3 unterbeschäftigte Exemplare Pony hier stehen. RB finde ich sehr schwierig zu finden, zumindest wenn sie zuverlässig sein soll und nicht nur das schnelle Geländeabenteuer sucht... Einsteller sind auch nicht wie Sand am Meer zu finden, zumal dann nicht, wenn man keine Vollpension anbietet.)

6. Wieviel höher ist euer Heubedarf im Winter?

Ich stecke täglich Gras zu, daran haben die Ponys 2 Stunden intensiv zu futtern, danach halt noch knabbern. Gleichzeitig steht Heu zur freien Verfügung, da futtern die im Sommer ca. 8 - 10 Tage an einem Ballen, im Winter durchschnittlich 6.

7. Lasst ihr eure (gesunden) Pferde 24h Weide oder trennt ihr manchmal auf den Paddock ab?

Ich habe ja nur Ponys, bei mir gibt es keine 24 h Weide mehr.

8. Wenn ihr 24h Weide habt: Wieviel Heu kriegen eure Pferde und wieviel davon fressen sie tatsächlich?

Bei 24 h Weide kam es immer auf das Gras an, im Frühjahr wurde Heu fast ignoriert, gegen Herbst gerne angenommen.

9. Füttert ihr Stroh wenn ihr kein Stroh als Einstreu habt? Welches Einstreu habt ihr dann?

Ich füttere kein Stroh, habe im Stall Stallmatten, aber wenn es richtig friert streue ich einen Teil des Stalls mit Stroh ein. Davon knabbert die faule Bande dann auch gerne, dann können die Couchpotatoes im Stall bleiben...

10. Thema Heulagerung: Kauft ihr lieber kleine/große Ballen? Sommer wie Winter unterschiedlich? Und Begründung?

Quaderballen, wegen Lagerung (bei uns neben den Ponys im OS auf Palette, wegen Schwitzwasser von den Dachplatten nicht 100 % ideal, aber da es sehr luftig ist, schimmelt es nicht)

11. Sonstiges was es unbedingt zu beachten gilt

Strom (nicht nur für Licht, auch z.B. wenn mal Röntgen / Ultraschall nötig sein solle), fließend Wasser (wir nutzen Leitungswasser, Brunnen fände ich auch ok, ist für uns aber zu teuer), befestigter Zugang / Auslauf, Vertretung für die Pferdeversorgung (Krankheit, Urlaub etc.), Infrastruktur zum Reiten (mir macht nur Gelände wenig Spaß, mir fehlt der Reitplatz richtig arg), Mistentsorgung, Baugenehmigung, Genehmigung zur Pferdehaltung (schon das Aufstellen eines Zauns kann genehmigungspflichtig sein), Nachbarn (Nachbarn, die Pferdehaltung nicht wollen, können einem das Leben echt schwer machen...)
roniybb
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Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von roniybb »

Wir laden den MIst auf und entsorgen ihn beim Bauern bzw der Agrarproduktion, da gibt es mit Spänen bis jetzt keine Probleme...Im Winter bauen wir einen MIsthaufen und im Sommer sammeln wir ja eh nur die WEiden ab und fahren mit nem PKW Hänger...
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b.e.a.s.t
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Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von b.e.a.s.t »

Also ich habe meinen Stall Videoüberwacht, Paddock und Offenstall und finde das super, würde das System nicht mehr her geben.

Mistentsorgung hier gegen Kosten beim örtlichen Landwirt, die Holzpellets zerfallen zu Holzmehl, das wird schneller abgebaut als Späne.

Ich würde pro Pferd 1 Hektar rechnen, 24 Stunden Weide gibt es bei mir nicht, obwohl ich genügend Weide hätte, aber meiner Meinung nach sollten Pferde immer Heu zur Verfügung haben, Sommer zu Winter 50% mehr.

Strom und Wasser sind extrem wichtig, wir haben unser Wasser über einen Brunnen im Sommer, im Winter gibt es normales Wasser
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Sanojlea
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Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Sanojlea »

Mistentsorgung hier gegen Kosten beim örtlichen Landwirt, die Holzpellets zerfallen zu Holzmehl, das wird schneller abgebaut als Späne.
Kann man die dann zum düngen nehmen wenn die bei den Bollen dabei sind? Mein Papa will ja einen Teil in der Garten machen... Und nehmen die Landwirte die lieber als Späne?
Das wäre dann ja auch eine Einstreumöglichkeit...
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Schnucke
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Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Schnucke »

Sano ja man kann damit düngen. ABER scheinbar ist es regional sehr verschiedenen, hier nimmt dir kein Landwirt Mist ab wo Holz drin ist egal ob Späne oder Sägmehl, weil sie sagen das macht den Boden sauer. Da gehts nicht um die Zeit die der Mist braucht um zu verrotten sondern darum welchen Einfluß das Holz auf den PH Wert des Bodens hat. Das müßtest du erfragen, viele Pflanzen mögen halt so gar keinen sauren Boden, andere lieben/ brauchen ihn.
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Lottehüh
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Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von Lottehüh »

Schnucke hat geschrieben:keinen sauren Boden, andere lieben/ brauchen ihn.
Sauerampfer, Hahnenfuß... :P 8-)
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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wiassi
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Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von wiassi »

1. Haltet ihr die Pferde in einem Offenstall und auch nachts draußen?
Ja, beides
Habt ihr keine Angst vor diesen "Pferdehassern"?
Doch, aber unser Gelände ist von der Strasse nicht einzusehen, beidseits sind aber Nachbarn und ich möchte meine Pferde nicht einsperren.

2. Habt ihr da was überwacht?
Ist in Planung: Wildkamera oder Überwachungskamera mit Übertragung. Entscheidung ist noch offen.
3. Wie lange und wie oft sind eure Pferde alleine / unbeaufsichtigt oder hat jederzeit ein Nachbar ein Auge darauf?
Nachbarn haben Blick von beiden Seiten drauf, unsere Telefonnummern sind an mehreren Stellen hinterlegt.
4. Wie groß sollte mindest die Fläche (Weide-/Paddock) für 2 Pferde sein?
Wir haben knapp 1 ha für drei, 2 VA und 1 Isi. Ist sicher abhängig von der Rasse und dem Grasbedarf. Unsere dürfen nicht viel, bekommen daher 24h Heu in Netzen und Gras portioniert 2 ha wären bei uns optimal, dann könnte sich ein weideteil mal erholen. So wird jedes Weideteil 2 x pro Saison beweidet
5. Wie viele Pferde habt ihr, ist das ein Problem?
3
Ich sehe z.B. folgende Probleme: 2 Pferde: Eins ist alleine wenn man reitet oder zur Reitstunde / Turnier fährt, oder oder oder.
Ja, war bei uns Grund für das Dritte. Expliziert daraufhin ausgesuchtes reitbares Beistellpferd das auch alleine bleiben kann. Inzwischen explizieter Liebling vom GG :mrgreen:
3 Pferde: Eins ist alleine wenn man zu zweit ausreitet.
Kein Problem siehe oben.
Folglich müsste man nach meiner Logik vier Pferde haben (bzw dann würden es wohl 2 Reitpferde und zwei Ponys werden), was dann ja wieder recht viel ist
Ja, wäre mir auch zu viel Arbeit alleine, bzw. zu zweit mit jeweils Vollzeitjob. Drei sind gut nebenbei zu wuppen. Alternativ wäre eben einstellen und Mithilfe. Wir sind aber ganz glücklich ohne Einsteller.

6. Wieviel höher ist euer Heubedarf im Winter?
Ca. 1/3

7. Lasst ihr eure (gesunden) Pferde 24h Weide oder trennt ihr manchmal auf den Paddock ab?
Bis Ende Mai geht es stundenweise ins Gras, wir stecken portioniert ab. Ab Juni dürfen sie auf dem abgefressenen mit draufbleiben, Paddock und Stall stehen immer zur Verfügung weitergesteckt wird gegen abend

8. Wenn ihr 24h Weide habt: Wieviel Heu kriegen eure Pferde und wieviel davon fressen sie tatsächlich?
Je nach „Gras lecker“ oder nicht fressen sie mehr oder weniger. Wir bieten Heunetze an, je 3 morgens und abends. Trockenes kann hängen bleiben, wenn nass gemacht kommt das übrig gebliebene dann lose in einen Unterstand an die Seite und wird manchmal noch gefuttert. Ansonsten trocknet es vor sich hin und wird 1-2 Tage später in die Mitte gefegt, da einer der VA gern auf blankem Boden pinkelt, auch wenn der Sandpaddock nur 2 Schritte entfernt ist. Mit Heuresten drüber riecht es weniger, das nassgepinkelte wird selbstverständlich entfernt
9. Füttert ihr Stroh wenn ihr kein Stroh als Einstreu habt? Welches Einstreu habt ihr dann?
Kein Stroh, da ein Empfindlicher dabei. Einstreu sind Holzpellets/Heizpellets im Winter je nach Wetterlage ab Sept. oder Okt. bis nach den Eisheiligen im Mai. Im Sommer nur wenn er zu typisch norddeutsch-nass ausfällt. Einstreu als Matte, aber überlegt und gepflegt nicht Matte=schlechtausmisten
10. Thema Heulagerung: Kauft ihr lieber kleine/große Ballen? Sommer wie Winter unterschiedlich? Und Begründung?
Lieber kleine HD-Heuballen, da leichter zu händeln und wir haben dafür einen großen Heuboden. Die Qualität ist meist auch besser und wenn mal einer nicht gut ist tut man den eher weg als einen ganzen Rundballen. Zudem wir da die Entsorgungsprobleme hätten. Große Heulageballen hatten wir bisher, aber auch im Winter die sind aber eigentlich zu viel für unsere drei und stehen zu lange. Daher dieses Jahr erstmals auch kleine Heulageballen. Bin mal gespannt, bekommen wir nächstes Wochenende erstmal geliefert.
11. Sonstiges was es unbedingt zu beachten gilt

Wie schon von den anderen geschrieben: Tierhaltung vorher abklären. Wenn sich der Traum erfüllt von Anfang an nach Urlaubsvertretung suchen!! Hat bei uns auch gedauert, aber wir wurden fündig. Dann würde ich beim Objekt die Ausreitmöglichkeiten nachschauen.
Die Wege kurz planen, wo irgend geht. Wenn eine Halle in der Nachbarschaft ist, abklären ob sie anmietbar ist, machen nicht alle. Mistentsorgung planen, Beeinträchtigung von Nachbarn prüfen und möglichst gering halten. Streit ist nervig.
Wasser, Strom etc. planen. Wir wollen uns eine frostsichere Tränke einbauen. Wasser kommt vom Brunnen. Brunnen neu anlegen ist meist genehmigungspflichtig, das Wasser muss analysiert werden, auch bei vorhandenem Brunnen. Beleuchtung planen, man braucht immer einen gut ausgeleuchteten trockenen Platz für Hufschmid und Tierarzt. Weidepflege: Bei den Landwirten der Umgebung umhören, wird oft für wenig Geld gemacht. Kleine Flächen kann man selbst bearbeiten, wir nutzen unseren Rasentrecker zum Striegeln, schleppen, nachsähen, Düngen etc. Ach ja, auch zum nachmähen und mulchen
.
Einem Tier zu helfen, verändert nicht die ganze Welt.
Aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier.

http://www.reitschwein.de
bubi9191
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Beiträge: 638
Registriert: Di 13. Nov 2012, 11:44

Re: Selbstversorger Eigenhaltung

Beitrag von bubi9191 »

SO,
das Projekt "Selbstversorger" rückt jetzt schneller näher als geplant.
Spätestens ab Januar sind wir Selbstversorger.

Hierbei wird mein Ponywallach (1,48m, 17 Jahre) im Vordergrund stehen. Wir werden ein Shetty ähnlichen Alters dazu kaufen.

Worauf ist zu achten? Mein Pony ist Ekzemer und Atemwegserkrankt. Das heißt ich muss darauf achten, dass er im Sommer genug Rückzugsmöglichkeit hat, aber gleichzeitig genug Luft; das Heu nicht staubt (wollte wässern/dämpfen) und die Einstreu ist Späne.

Momentan haben wir nur 800m² Weidefläche, wir werden ein Teil des Grundstücks vom Bauern abkaufen, das ist bereits abgesprochen, allerdings wissen wir noch nicht wie lange das dauert, wir müssen schließlich dann alte Zäune einreißen und neue bauen. Kommt auch drauf an wie der Winter wird. Außerdem auch hier meine Frage: Noch steht es uns offen wieviel wir zukaufen. Was haltet ihr "Pflicht" bei Endmaßreitpony und Shetty an Weideplatz?
Also müssen die beiden mit 800m² erstmal bestimmt 3 Monate auskommen. Geht einfach nicht anders.

Nun meine Frage:

Wie löst ihr das mit dem Heu für eure Atemwegserkrankten Pferde? Ich möchte Heu aus engmaschigen Netzen füttern (mehrere Netze). Wässern oder dampfen ist mir allerdings nur nachmittags/abends möglich, morgens habe ich dazu die Zeit nicht.
Kraftfutter wird es nicht/kaum geben (nur für MinFu), jedenfalls wenn beide damit klarkommen.
Würdet ihr Knabberstroh anbieten? Mein Pony bekam das bisher immer auf dem Boden angeboten, ging jedoch nie dran..


Und das Wichtigste:
Thema Unterstand: Wie groß sollte der sein? (ich hätte lieber was größeres, aber auf die Schnelle geht vorübergehend auch nicht so ein Luxus, jetzt im Winter ist ja auch kein Kriebelmückenalarm, Pony steht jetzt auch im Offenstall, Wetter als gewöhnt).
Was lässt sich schnell bauen/aufstellen und natürlich am besten preisgünstig?

Wasserversorgung ist bereits gesichert, es wird auf kurz oder lang eine Schwimmertränke geben, vorübergehend werden wir mit Bottichen arbeiten, die täglich gesäubert werden.

Reitplatz, Roundpen und Misthaufen gibt es gegenüber beim Bauern (zu Fuß Entfernung keine 500m von unserem Garten bis zum Misthaufen).
Was wäre die beste Lösung für den Mist? In Schubkarren/Anhänger lagern?


Alles wird natürlich auf Dauer noch optimiert, das soll jetzt aber erstmal recht schnell gehen.
Freue mich auf Ideen.


Achso,
doch noch Fragen:

1. Wasser : Wir haben Brunnenanschluss (Trinkwasserqualität, aktuell habe ich wieder eine Probe eingeschickt) : Hier würde sich dann ja anbieten sowas wie eine Selbsttränke zu machen.
Da die ja recht schnell vereisen und wegen der Leitungen: Hat jemand Erfahrung mit solchen "Schwimmertränken" oder habt ihr alle Bottiche?

2. Heunetze:
Wieviele Heunetze habt ihr?
Im Sommer sicher einfacher zu verteilen, aber im Winter bei schlechtem Wetter will ich die nicht ewig draußen lassen. Sprich: Wie lange kann das Heu draußen im evtl. Regen/Schnee hängen?
Ansonsten habe ich eben nur die Möglichkeit im Liegebereich (4x5m soll der Stall groß werden) und unterm Dach (das Dach wird über den Liegebereich hinausreichen, wie weit weiß ich noch nicht).
Bisher habe ich 1 Großraumnetz (muss ich nochmal genau ausmessen wie groß das ist) und 2 engmaschige Heunetze mit jeweils 4,5x4,5cm Maschen.
Ich kaufe natürlich noch mehrere dazu (2 von Löwer mit 4x4cm Maschenweite auf jeden Fall), aber ich ringe noch mit mir welche Heunetze.
Im Winter sind dann wahrscheinlich die Großraumnetze einfacher, denn wenn ich 3 Heunetze im Stall hängen hab bewegen sie sich auch nicht und zum Füllen sind die Großraumnetze viel einfacher...

Mein Pony hat ca. 450kg, so ein Shetty von einer Bekannten (die züchtet) zwischen 150-250kg sagt sie.
Rechne ich also im Schnitt 200kg Shetty habe ich 650kg Pferdemasse.
Das heißt ich rechne mit maximal 15kg Heu am Tag (mehr sollte es dann aber auch wirklich nicht werden - außer natürlich die Pferde brauchen es).

Das müsste dann auf 3-4 Netze verteilt ja locker reichen. Lieber mehr Netze füllen (und dann eben weniger drin?) Lohnt sich kaum, oder doch?

Dann möchte ich auf jeden Fall eine Scheuerbürste draußen anbieten und die überdachte Fläche vor dem Stall befestigen. Wie weiß ich noch nicht genau, wir haben zum Glück keinen Lehmboden.


Heulagerung hab ich abgeklärt, Mist auch. Ich werde den in Mülltonnen sammeln und 1x wöchentlich zum Bauern gegenüber bringen.
Da sind ja auch Reitplatz und Roundpen. Reithalle 10 Minuten mit dem Hänger entfernt, darf ich auch nutzen, ist bereits geklärt.

Jetzt die größte Frage: Wie sichert ihr eure Shettys?
Die Shettys sind nur Gartenzäune gewohnt (kommen eben aus der Zucht einer Bekannten), d.h. ob/wie sie Stromzäune respektieren weiß ich nicht, aber die gesamte Fläche mit Gartenzäunen finde ich dann auch zu kompliziert (kostentechnisch und da ich dann auch eine Baugenehmigung dafür bräuchte)...

Strom und Wasser haben wir wir gesagt - hab ich sonst noch was vergessen?

Stall soll auf jeden Fall so gebaut werden, dass bei Krankheit ein Pferd zu separieren ist.
Am Eingang soll der Eingang so 1,50-1,80 (Erfahrungen?) breit werden, der Rest eben auch geschlossen.
Allerdings nicht bis nach ganz oben, möchte das so bis 1,50m Höhe mit Brettern schließen, dann ein Teil frei und am oberen Teil Windschutznetz...
Pferde sollten so geritten werden, wie ein Surfer eine Welle reitet.
Der Surfer zwingt die Welle nicht, er will sie nicht verändern.
Er lernt einfach, wie er sie reiten kann.

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