Hmm, vielen Dank für eure Beiträge
Sheitana, so wie Du das schreibst, hatte ich das auch in etwa als Vorstellung im Kopf, vielleicht etwas längere Steh- / Ruhephase, aber ich denke, dass ich 2, 3 vielleicht auch 4 Wochen schon irgendwie mit ihm hinkriegen würde. Ich hatte das Thema in der Müllbox ja schon mal kurz angesprochen und da auch schon mit Berry PNs ausgetauscht, die ihre Bekannte diesbezüglich für mich gelöchert, Danke noch mal an Berry, Telefon-Nr. hab ich bekommen, werde es dann später mal versuchen... Bei anderen Kliniken hatte ich mich bislang nicht erkundigt, hier in der Nähe ist nur die TÄ, bei der ich jetzt operieren lassen wollte und die haben einen ausgezeichneten Ruf und es kommen auch von weiter weg Leute. Eigentlich sollten die schon wissen, was sie tun. Das Vorgehen hat mich echt aus der Bahn geworfen, weil ich felsenfest vorhatte den Nabelbruch zu operieren und jetzt doch ins Wanken komme. Weiter weg mag ich ihn eigentlich nicht unbedingt geben, weil er halt total an mir und meinem Mann hängt, ist ja klar bei quasi Handaufzucht. Uns vertraut er und mit uns macht er Vieles. Ihn nach Landidylle pur in eine große Klinik zu stecken, wäre Kulturschock, wenn wir dann auch noch keine Möglichkeit für Besuche hätten

(Vielleicht mache ich mir da zu viel Kopf drum, aber eigentlich meine ich meine Ponys ganz gut zu kennen, bilde ich mir zumindest ein

)
Ich habe nach 2 OPs bei meinem ersten Pferd und bei Betrachtung, was das für psychische Auswirkungen hatte, er hat da echt richtig gelitten und kam vor allem nach der 2. OP nur ganz ganz schwer wieder auf die Beine (also nicht das Aufstehen an sich, sondern die gesamte Zeit danach, er hatte kurz danach ganz ganz erhebliche Leberprobleme, die ich unter anderem mit der OP in Zusammenhang bringe), eigentlich ausgeschlossen, mich jemals wieder für eine OP bei einem meiner Pferd zu entscheiden, egal was für eine.
Kolik-OP hatte ich für von vornherein eh schon abgelehnt (wobei ich mehrere Pferde kenne, die das ganz gut weggesteckt haben, aber so ganz unproblematisch waren die hinterher halt doch nicht).
Was ich gelesen habe, dass der Eingriff schwieriger wird, je älter die Pferde sind. Aber letztes Jahr hieß es auch schon mehrwöchige Stehzeit nach dem Eingriff von einem anderen TA. Da er ja letztes Jahr einfach durch den frühen Tod der Mutterstute, die Ammenstute, die ihn nicht richtig angenommen hat etc. so viel Stress hatte, wollten wir ihm da nicht noch eine OP zumuten, zumal wir da richtig froh waren, dass wir das Magenproblem dann im Herbst im Griff hatten...
Dass das jetzt soooo aufwändig und schwierig werden könnte, damit hatte ich allerdings nicht gerechnet.
Er ist ein richtig agiles Pony, die TÄ meinte direkt, dass er ja schon ein wenig hyperaktiv wäre, wobei er sehr lieb ist und mittlerweile toll geführt werden kann etc. Aber die Neigung zu Hyperaktivität würde ich auch so sehen. Ich glaube neben der Magengeschichte, bei der ich mir ziemlich sicher bin, dass sie zum Problem würde nach 3 Tagen Hungern + OP, wäre gerade die Stehzeit wirklich Quälerei bzw. nur durch eine ständige Sedation einzuhalten, und Piebald, als objektiver Dritter, der ihn aber kennt und schon seine, wenn auch kurzen Erfahrungen mit ihm gemacht hat, sieht das ja nicht unähnlich. Ich bin mir zu 99 % sicher, dass er egal, ob einer neben ihm steht oder nicht, Theater machen würde und ich kann nicht alle meine Ponys für 8 Wochen einknasten, damit das nicht passiert. Balou hatte ich nach der OP in einen Stall mit überwiegend Boxenhaltung gestellt, aber obwohl er insgesamt viel ruhiger als Cadou war und Box zumindest im Winter über Nacht kannte, war er recht unruhig, ich glaube nicht, dass Cadou in einen Boxenstall ausquartiert, dort Ruhe finden würde, sonst würde ich auch das in Erwägung ziehen...
Ich habe eine Scheix-Angst, dass sich Darm im Nabelbruch verhängen könnte. Aber andereseits ist auch immer der Gedanke da: selbst bei idealer Haltung, gibt es Pferde die jung an einer Kolik versterben, obwohl sie vorher nix hatten, ich denke da jetzt z.B. an Tinas Pip. Greta, das mit Deinem Pferd tut mir total leid, so eine Erfahrung prägt ganz sicher und man will ja alles Übel von den Vierbeinern fern halten...
Ich packe meine Ponys grundsätzlich nicht in Watte, sie könnten sich, wenn es ganz blöd läuft vielleicht auch auf dem Paddock ein Bein brechen, wenn sie den Berg runterbrettern und vielleicht noch ausrutschen... oder sie sich doch treten, oder sie könnten sich an der Raufe verletzten, auch da hab ich schon Berichte über tödliche Unfälle gelesen...
Piebald, Du hast das schön zusammen gefasst, ist das Risiko rund um die OP größer als die Gefahr, dass sich Darm im Nabelbruch verhängt? Ich bin mir da nach wie vor unsicher, kann nicht jemand eine Kristallkugel rausholen und in die Zukunft blicken

Meine Lebenseinstellung, obwohl ich eher pessimistisch eingestellt bin, ist grundsätzlich eher: genieße Dein Leben in vollen Zügen und schau nicht zu sehr auf die Risiken! (Aber trotzdem habe ich gerne die Sicherheit, dass alles ok ist. Aber gibt mir die Nabelbruch-OP diese Sicherheit?)
Bei einem Pferd charakterlich wie Luna, hätte ich keine Bedenken hinsichtlich der Stehzeit, da wäre halt das OP-Risiko und dann halt ein bisschen mehr Pflegeaufwand. Cadou dagegen müsste sicherlich dauerhaft Beruhigungsmittel bekommen, das auf den dann eh gereizten Magen, das belastet dann die inneren Organe, gibt das eine gesundheitliche Abwärtsspirale?
Ich habe gerade bei der TÄ zunächst nur die Kastration vereinbart, das wird voraussichtlich im Stehen funktionieren, er braucht vorher nicht Hungern und soll sich direkt danach Bewegen, also ist das mit Schmerzen verbunden, aber keine vergleichbare Nachbehandlung wie zu der Nabelbruch-OP, Skippi wird als Gesellschafter mit ihm hinfahren und auch beim Eingriff in der Nähe stehen, damit wenigstens sein Kumpel als ruhender Pool dabei ist. Vielleicht ist es für die Wundheilung der Kastration eh besser, wenn es getrennt gemacht wird, denn nach der Kastration soll er sich möglichst viel bewegen, sagte mir die TA-Helferin jetzt, ich wollte ihm halt mehrere Eingriffe ersparen. Aber somit gewinne ich an Zeit, kann mich gründlicher bei verschiedenen Kliniken informieren und dann ggf. im Frühjahr den Nabel doch noch machen lassen. (Vielleicht wird er ja auch noch der Kastration insgesamt ruhiger, so dass ihn die OP dann nicht soooo mitnimmt und vielleicht ist die Wundheilung im Frühjahr besser??? Dann nimmt das Hufwachstum ja auch zu etc). Und evtl. gibt es ja doch in nicht zu großer Entfernung eine Klinik, die das mit weniger Aufwand macht... Aaaaargh, hoffentlich ist die Entscheidung jetzt so richtig.
Über weitere Meinungen und / oder Erfahrungsberichte würde ich mich trotzdem super freuen! Die Entscheidung Nabelbruch-OP ist damit ja nur vertagt und nicht gänzlich vom Tisch.