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Re: Grasbauch - was nun?

Verfasst: Mo 26. Aug 2013, 23:37
von Hina_DK
Da ist es wirklich sehr wichtig, dass das Pferd ausreichend mit Calziumkarbonat zur Neutralisation versorgt ist. Das verbraucht nämlich das, was eigentlich für die Knochen bestimmt ist, um die vermehrte Säure zu neutralisieren. Reicht das nicht aus, geht das ganze den Weg anders herum und es zieht sich das Calzium aus den Knochen. Allerdings spielt bei Heulage noch ein anderer Faktor eine Rolle. Die ist fast nie ordnungsgemäß hergestellt. Heulage in akzeptabler Qualität kann man suchen, wie die Nadel im Heuhaufen. Meist sind die Milchsäurebakterien zu früh abgestorben, weil die Heulage zu trocken ist. Damit wimmelt es da in der Heulage vor mehr oder weniger toxischen Bestandteilen, Bakterien, Schimmelsporen usw. Das lässt die Leber auf Hochtouren laufen und macht die Darmflora kaputt, die dann die wichtigen Stoff wiederum nicht vernünftig aufschlüsseln kann. Kommt dann auch noch Kraftfutter dazu, verschlechtert sich das ganze noch mehr. Da macht es schon Sinn, ab und an eine Kur für die Leber und die Darmflora zu machen, z.B. Mariendistel um die Leber zu unterstützen, Bentonit, um toxische Stoffe aus dem Darm zu verbannen und Bierhefe, um die Darmflora aufzupeppeln.

Re: Grasbauch - was nun?

Verfasst: Di 27. Aug 2013, 13:50
von Nelchen
Ich bring mal meine eigene Erfahrung mit ein, weil es, glaube ich hierher passt.
Seit ich die machen durfte, bin ich kein Freund mehr von "füttere dies, oder füttere das, wie es einen halt so in den Kram passt.
Im März kam eine seeeehr dünne Stute zu mir:
Bild vom März
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Das ist von Mai. Da hat sie schon ein bisschen mehr aber eine richtige Tonne. Auf dem Foto kommt das garnicht so krass rüber, als es in Wirklichkeit war.

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Und von August:
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Ich habe wöchentlich das Futter für sie neu ausgetestet, damit sie bekommt, was sie gerade braucht.
Bevor sie zu uns kam wurde ihr 4 kg von speziellem Aufbaufutter gefüttert, welche sie aus der Tierklinik mit bekam, dazu wenig Heu.
Die Tests ergaben: Heu satt ( das hätte ich eh so gemacht), kein Stroh, Heucobs, kein Getreide, Öl, Mineralfutter, Yea sacc und Vit. B.
In der anderen Woche kam Gerste gebrochen dazu, Vit. B fiel weg. In der nächsten Woche keine Gerste, stattdessen Hafer geschrotet, dann wieder ganz usw.
So habe ich mich von Woche zu Woche getestet und mich oft gewundert, weil ich es hätte so niemals gefüttert.
Ich habe einmal mehr gesehen, dass der Körper ganz genau weiß, was er braucht.
Wenn du die Gelegenheit hast das Futter kinesiologisch auszutesten( oder austesten zu lassen), würde ich dir das sehr ans Herz legen. Es ist erfolgreicher, als aufs blaue zu füttern. (Und spart letztendlich Geld, weil angeblich gutes, meist auch teures Zusatzfutter überhaupt nicht angesagt ist, bzw. benötigt wird.)
(Die Stute wurde in der Zeit nicht trainiert. Jetzt wird langsam angefangen auch die Muskeln an der richtigen Stelle aufzubauen.)

Re: Grasbauch - was nun?

Verfasst: Di 27. Aug 2013, 14:39
von ehem User
abermals ganz lieben Dank für Eure Antworten!

Ich kann an dem Futter nichts ändern, nein, dann müsste ich den Stall wechseln :( oder sie separat stellen :( . Ich glaube nicht, dass das gut ist. Soweit ich es von den anderen Einstellern gehört habe, macht unser Bauer das beste heu und die beste Heulage in der Gegend. Ich kanns nicht beurteilen, gebe das einfach mal so weiter...

@Nelchen
die Erklärung für Blonde UND Pferdebesitzer habe ich jetzt verstanden - danke ;)

@Hina
Ausleitungs-/Entgiftungskur ist eine gute Idee - homöopathisch oder mit Kräutern. Entsäuern würde ich tendenziell mit Schüssler-Salzen. Hatte das eh schon überlegt.

Was meint Ihr, soll ich jetzt noch bis in den Winter warten, bevor ich den Schritt "Fressbremse" gehe? Das erscheint mir die einzige Alternative, die realistisch ist, also Aussicht auf Erfolg hat ohne extreme Mehtoden/Veränderungen. (Stallwechsel=indiskutabel; separat stellen= dto.; Futterwechsel= geht nicht; mehr Bewegung=soviel, wie nötig wäre, geht noch nicht, aber ich arbeite dran)

Ich meine, im Vergleich zum vergangenen Winter sind wir (sie und ich) mittlerweile ja sehr viel weiter, und da ich mit ihr wirklich gut laufen kann, auch stark befahrene Hauptstrassen, Wald, Feld, völlig egal, denke ich, dass sie in diesem Winter definitiv mehr Bewegung bekommen wird als im letzten - denn da war sie, glaube ich, das einzige Pferd in unserem Stall, das über den Winter nicht abgenommen hat.....

Nochmal danke für Eure Antworten!
Liebe Grüsse, Nathi

Re: Grasbauch - was nun?

Verfasst: Di 27. Aug 2013, 14:43
von ehem User
P.S. @Nelchen
beeindruckende Bilder. Das zweite geht voll in die Richtung meiner Stute, also der Bauch! Genau so eine Tonne hat sie auch, nur, dass der Rest nicht so mager ist, wie bei Deiner Stute, sondern normal aussieht. Sie ist sehr gross und hat einen kurzen Rücken, vielleicht verstärkt das noch den Eindruck....kann ja mal versuchen, ein Bild einzustellen....