Muskelwachstum: Training vs. Fütterung

Moderator: Stjern

ehem User

Re: Muskelwachstum: Training vs. Fütterung

Beitrag von ehem User »

Ich persönlich finde Training grundsätzlich wichtiger bzw. 'richtiger' als Zusatzfuttermittel, die den Muskelaufbau gezielt anregen sollen. Natürlich muss aber vom Futterzustand erstens eine Grundlage da sein, die der Körper in Muskeln umbauen kann und zweitens sollte auch der Stoffwechsel grundsätzlich in Ordnung sein. Die beiden Punkte bedingen sich aber auch gegenseitig, würde ich meinen.

Wenn du selber sagst, dass du sehr unregelmäßig trainierst, würde ich den Ansatzpunkt zum Muskelaufbau in eurem Fall definitiv darin sehen. Mal zwei Wochen Pause sind schon ziemlich viel und sicherlich dem Muskelaufbau nicht sehr förderlich ;)
Mosheline hat schon recht - man muss ordentliche Anreize schaffen, um den Muskelaufbau anzuregen.
Und dabei nicht übertreiben: Es heißt, dass die Muskulatur 48 Stunden braucht, um sich von einem höheren Anreiz zu regenerieren. Daher wird empfohlen, einen zweitägigen Rhythmus zu finden. D.h. Tag 1 schafft einen Anreiz (Ausdauer oder Kraft) und Tag 2 wird eher lösend gearbeitet. Die lösende Arbeit am zweiten Tag ist auch einem kompletten Stehtag vorzuziehen, wobei ein Stehtag - zumindest in Haltung, die Bewegung des Pferdes ermöglicht - auch nicht schadet.

Ich kenne jetzt die Gründe für das unregelmäßige Arbeiten bei euch nicht, aber wenn möglich, würde ich versuchen, eine gewisse Regelmäßigkeit zu finden. Das muss nicht 6mal die Woche 1h und mehr sein, aber schon 2 Tage pro Woche oder maximal 30min Training pro Trainingstag können etwas bringen - wenn sie sinnvoll genutzt werden.
Dass der Muskelaufbau dabei sehr viel länger dauert als bei Moshelines Beispiel, ist klar.

Zum Erkennen von 'angefüttert' vs. 'antrainiert':
Meiner Meinung nach sollte man das an Kontur und Muskeltonus erkennen.
Antrainierte Muskeln sind etwas definierter, während Pferde, die einfach nur sehr gut im Futter stehen - gerade bei kräftigeren Typen ist manchmal schwer erkennbar, ob sie jetzt 'dick' oder gut trainiert sind -, von der Kontur her eher schwammig wirken. Besonders am Rücken und der Kruppe kann man das gut erkennen, finde ich. Am Hals prinzipiell auch - man kann einen Oberhals ja nicht anfüttern, nur einen fetten Mähnenkamm ;)
ehem User

Re: Muskelwachstum: Training vs. Fütterung

Beitrag von ehem User »

elcaracol hat geschrieben:Meint ihr denn die Ausbilder, die sich mit den Verwandelten Pferden zieren, die sie vom Hungerhaken innerhalb 3 Monaten rund trainiert haben, haben keine Aussage?
Wie meinst du das?

Ich finde das durchaus möglich.
Aber bei professionellen Ausbildern geht es ja schon damit los, dass die Pferde in der Regel täglich, oder zumindest mindestens 5mal die Woche gearbeitet werden.
Abgesehen davon, dass ich von einem Profi erwarte, dass er aufgrund seiner Fähigkeiten schneller Ergebnisse erzielt als Laien wie ich.
ehem User

Re: Muskelwachstum: Training vs. Fütterung

Beitrag von ehem User »

verstehe den satz auch nicht - was heißt keine aussage?

natuerlich kann man in 3 oder 4 monaten sehr sichtbare erfolge erzielen - sehr regelmäßiges und systematisches training vorausgesetzt. und da erwarte ich von einem profi natuerlich die erfahrung und kompetenz, einen trainingsplan entsprechend zu entwickeln. das ist ja etwas, was den meisten von uns abgeht. also die erfahrung, wie man wann das training steigert usw.
man kann sicher ebenfalls pferde einfach vom futterzustand her so verändern, dass sie mehr hermachen.
und man wird als vorhe-nachher-beispiele immer die wählen, wo der unterschied am größten ist ;-)

mir ist jetzt nicht so klar, worauf zu hinaus willst :kratz:
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elcaracol
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Re: Muskelwachstum: Training vs. Fütterung

Beitrag von elcaracol »

Danke für eure Antworten. Vielleicht sollte ich auch erstens regelmäßiger üben und machen und zweitens mehr. Vielleicht bringen 20 min Lk und Bodenarbeit wirklich nicht viel, ahtte ich irgendwann auch schonmal überlegt :)

Naja, ich habe ja auf mehreren Inetseiten geschaut und da haben viele Trainer vorher-Nachher bilder von Pferden, die sie trainieren. Ich frage mich halt, wie aussagekräftig sowelche Bilder sind. Weil erstens werden die wahrscheinlich anders gefüttert und dazu trainiert, wahrscheinlich auf professioneller, aber ich frage mich halt, ob da nicht auch viel an der Fütterung liegt statt am Training.

ein Beispiel: Meinst stute neigt zu übergewicht. Einen winter hatte sie viel abgenommen, hatte entsprechend Kugelbauch und relativ dünnen hals. ich habe etwa 5mal die Woche 30 min mit ihr etwas gemacht. Dann kam sie auf die Koppel und ist explodiert. Meine Reitlehrerin hat dann dass erst mal gesagt, wie toll Pony aussieht. Dabei habe ich sonst nichts geändert....
Eigentlich hatte meine Stute nur Fett an den richtigen Stellen gespeichert... Jetzt frage ich mich natürlich, was sowelche Bilder über die Qualität von Profi xy aussagt... War das jetzt verständlich??
ehem User

Re: Muskelwachstum: Training vs. Fütterung

Beitrag von ehem User »

hm, ok. ja.

füttern kann die optik verbessern, und sicher wird das auch von profis zT gemacht, um den erfolg mehr rauszustellen.
ich kenn fälle, wo zB den berittpferden heulage gefüttert wird - davon werden pferde sehr schnell optisch rund, weil sie wasser einlagern. und dazu sehr viel kraftfutter.
aber diese optik (also die durch wassereinlagerungen) erfüllt ja keinerlei positive funktion. dann lieber ein nicht ganz so rundes pferd.

deine RL zeigt halt, dass es gar nicht so einfach ist, die muskulatur rein von der optik zu beurteilen.
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