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Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: Fr 5. Jul 2013, 12:21
von Belle
Individualbereich trifft es sehr gut :seufz: Sie hat damals damit begonnen unseren Hof "zu verteitigen", was ich zugegeben nicht schlecht fand - wir hatte immer "Wachhunde". Nur, dass sie dieses Verhalten leider auf die Straße vor unserem Hof und die Kreuzung die daran mündet mit übernommen hat :-z und so weiter und fort :patsch:

Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: Fr 5. Jul 2013, 12:31
von TakeItEasy
Dann wäre für mich eine weitere Überlegung, einen geeigneten Hunde-Trainer um Rat zu fragen, im Idealfall jemanden, der sich bereits erfolgreich einen Namen gemacht hat. Der Trainer beobachtet während einer Verhaltensanalyse die jeweils auftretenden Erregungsprozesse und beurteilt abschließend das gezeigte Konflikt-Lösungsverhalten des Hundes. Insgesamt müssen aber immer auch die Einflussfaktoren des Hundebesitzers mit berücksichtigt werden. Deshalb fragte ich vorhin, wie du in solchen Stress-Situationen reagierst. Denn bei einer Verhaltensanalyse wird daneben auch gezielt die Beziehung zwischen Zwei- und Vierbeinern beobachtet. Habt ihr da niemanden in eurer Umgebung?

Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: Fr 5. Jul 2013, 12:40
von ehem User
Ich habe an sich eine sehr gute Trainerin, aber das ist nicht sooo einfach, da die Situationen so unvorhersehbar und unvermittelt auftreten, manchmal wochenlang gar nicht. Da bezahle ich dann 90chf für eine Stunde und es passiert einfach nix :nix: - Das ist auch dumm irgendwie...

Ich weiss abgesehen davon schon, was ich falsch mache: Ich habe den Hund nicht 100% bei mir während 100% der Zeit draussen. Meine Aufmerksamkeit ist auch mal woanders. Das ist aber normal, nicht?
Und dann macht er sich bisweilen eben "selbständig". Ich habe keine Angst, ich verkrampfe nicht, ich fördere sein Verhalten nicht. Wenn ich voraussehe, dass er "abgeht", reagiere ich so, dass es nicht oder nur abgemildert passiert (ich übe ja daran auch noch).

Was ich rein theoretisch bräuchte - dann wäre ich auch nicht ratlos - wäre sozusagen ein Übungspark voller "gefährlicher" Menschen. Dann wäre das Problem ruckzuck gelöst. Er hatte z.B. eine Phase, wo er Leute verbellte, die ihn "ungebührlich" anfassten. Meine Schwester eingeladen, die ich sehr selten sehe, sie hat ihn unhöflichst "betatscht" und ich clickerte ihn dafür. Danach war das gegessen! Er orientiert sich jetzt IMMER an mir und wartet auf Kekse, wenn fremde Leute ihn "unhöflich" anfassen.

Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: Fr 5. Jul 2013, 12:45
von ehem User
Ergänzung, zum Trainerthema: Ich bin ja selbst (Pferde-)Trainerin, und grundsätzlich geht es ja ums "Gleiche" bei den Vierbeinern. Im Normalfall reichen kleine Anstösse/Ideen in die richtige Richtung aus, und das Problem ist dann relativ schnell gelöst. Nach diesen Anstössen suche ich noch. Ein normaler Trainer ist mir im Normalfall zu "viel", ich fühle mich dann rasch nicht richtig abgeholt/unterfordert. (Was jetzt bestimmt nicht heissen soll, dass ich perfekt bin, ganz sicher nicht!!!) Meine Trainerin ist da echt super, sie hat immer diese Anstösse bereit, die mir mangels Erfahrung dann fehlen. Oder weil ich ja auch nicht aus meiner Haut kann und Fehler mache (Betriebsblindheit halt...) Aber in diesem Fall finde ich das echt schwierig, weil ich nicht weiss, wie ich ihr das richtig beschreiben soll :-e - gelingt mir ja hier schon nicht so recht.

Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: Fr 5. Jul 2013, 13:55
von kolyma
snöflingan hat geschrieben: Kolyma, meinst du, er wird dann sozusagen von selbst abliegen mit der Zeit (!!), wenn er z.B. unter 10 Menschen einen "unheimlichen" sieht?
Nein, das glaube ich nicht unbedingt. Ich denke, wenn er unter 10 Menschen einen Unheimlichen sieht, wird er zuerst dich anschauen um sozusagen nachzufragen was zu tun ist.
Meine Hündin kam eben sofort zu mir an mein Bein. Es hat dann nur noch eine Handbewegung gebraucht um sie ablegen zu lassen.

Allerdings muss ich einräumen - meine Hündin war ein Bayr. Gebirgsschweißhund - also ein Jagdhund. Die legen sich oftmals bereitwilliger ab, weil das eben auch zum jagen gehört, als andere Hunde.
Ggf. reicht ja schon ein gut sitzendes "Sitz"

Damals habe ich nicht geclickert - ich kannte das damals noch gar nicht. Aber ich hab natürlich nur mit positiver Verstärkung in Form von Leckerli gearbeitet. Schlechtes Verhalten habe ich dabei so gut es mir möglich war ignoriert.
Andererseits muss man sich ja klar darüber sein, dass andere Menschen große Angst vor Hunden haben - da hab ich sie anfangs in manchen Situationen schon auch ordentlich zurück gepfiffen und auf sein Sitz oder "down" an meinem Bein bestanden - da hab ich sie nicht selten auch mal "lauter" angesprochen.

Aber in der Regel haben wir ruhig geübt. Und ich war damals Schülerin - ich hatte jede Menge Zeit ihr das beizubringen.

Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: So 7. Jul 2013, 11:13
von ehem User
So, Lösung gefunden! *freu*

Wie fast immer war es eigentlich ganz einfach hat man mal genug ums Eck gedacht :augenroll: - Und zwar habe ich die Spannung/Aufmerksamkeit erhöht :kicher: - Ich habe mich sozusagen mehr dalmatinerisch benommen und alles abgecheckt und auf potenzielle Gefahren geprüft, sozusagen Menschen mehr wie sonst auch Hunde behandelt - Thor hat das mit einer gewissen Erleichterung angenommen. Dann habe ich noch zweistufig belohnt, also für jeden guten Abruf - insbesondere im Zsh mit Menschen - gabs etwas besonders Leckeres.

Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: So 7. Jul 2013, 14:04
von Wallinka
super :happy:

Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: Mo 8. Jul 2013, 15:42
von kolyma
Erklär doch bitte mal genau, was du gemacht hast. Klingt nämlich spannend.

Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: Mo 8. Jul 2013, 16:09
von brexi
Ich muss hier auch mal :shy:

Habe nämlich auch so einen "Kläffer" und es ist wirklich unglaublich anstrengend. Sobald man sich irgendwo länger aufhält fängt Sie an mit bellen, knurren, kläffen, stellt die Borsten auf und bekommt sich garnicht mehr ein.
Sie ist extrem selbstständig und nimmt eigentlich alles selber in die Hand. Allerdings ist sie auch extrem unsicher und ängstlich, und da eine ordentliche Mischung zu finden :seufz:

Zur Zeit handhaben wir es so:

Sie soll lernen, dass bellen unerwünscht ist, das heißt sobald Sie bellt kommt ein klares "Nein" und ich stell mich zwischen Sie und die "Gefahr", danach soll sie mich anschauen und bei mir bleiben.
Das geht natürlich nur wenn ich weiß WAS sie anbellt.

Der Tipp mit dem Ablegen ist gut, aber meine macht dann einfach im Liegen weiter :augenroll2:

Re: Mein zweites Hundeproblem ;) - Verbellen

Verfasst: Mo 8. Jul 2013, 19:07
von ehem User
Vielleicht hilft es ja (doch), "halb-schlecht" zu clickern? Damit habe ich bei Thor jetzt auch wieder vermehrt angefangen und es ist einfach unglaublich effektiv. Ich clicke z.B. wenn er schon fixiert, oder sogar schon bellt, aber z.B. noch nocht losrennt. Oft hilft das, ihn aus dem Muster zu holen und er ist dann wieder "da" und dann klappts viel besser. Je nachdem habe ich für einen solchen Fall auch Special Effects (Fleisch :augenroll:) dabei.

Thor ist im Übrigen genau so, also selbständig-unsicher gemischt... :seufz: