Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde verändert?

Moderator: Sheitana

ehem User

Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von ehem User »

Ich hatte meine alte, rangniedrige Stute einmal im OS untergebracht. Der OS war neu gebaut und nach (damals) neuesten LAG-Kriterien "eingerichtet". Groß genug für alle (8? weiß ich jetzt grad nicht mehr, schon viele Jahre her...) Pferde, Futterstände, sodaß jedes Pferd in Ruhe fressen konnte, mehrere Tränkebecken und einen großen "Unterstand" mit 2 Ein/Ausgängen. Die Eingewöhnung neuer Pferde erfolgte wirklich langsam, den Pferden angepaßt und oftmals auf der großzügigen Koppel.
Zunächst ging alles gut und mein Pferd fühlte sich wirklich wohl. Dann verstarb die alte Leitstute und die Nr. 2 wechselte in einen anderen Stall. Neue Chefin wurde die Tochter der alten, nur leider nicht, weil sie durch Erfahrung und Ausstrahlung glänzte, sondern weil sie die anderen Pferde verprügelte (gibt ja leider so Pferde...). Von da an ging es für meine Stute bergab. Dummerweise war der Wechsel auch noch im Spätsommer, sodaß die Pferde bald 3/4 des Tages im OS und Auslauf verbrachten. Meine Stute traute sich nicht mehr in den Unterstand, da die neue Chefin immer in der Mitte stand und den Unterstand für sich und 2 Freundinnen in Anspruch nahm. Die anderen Pferde drängten sich zusammen an den Ein/Ausgängen des Unterstandes, meine Stute stand draußen (später stand sie dann in den Futterständern). Schlafen war für meine Stute gar nicht mehr drin und selbst wälzen hat sie sich wohl verkniffen (Schimmel, da sieht man sowas ja gleich an den Flecken). Sozialkontakte hatte sie dann auch so gut wie keine mehr, da sie immer Abseits stand.
Ich habe sie dann rausgenommen und in eine Box/Koppel-Haltung gestellt, es ging ihr schnell besser (psychisch).
Gut 1 1/2 J. später hatte ich sie für mehrere Wochen bei einer Freundin in einem OS untergebracht. Mit diesen Pferden hatte sie keine Probleme, und obwohl dieser OS nicht halb so komfortabel war, wie der vorhergehende, ging es ihr um 200 % besser.

In unserer jetzigen Herde (4 Pferde) haben wir ebenfalls eine sehr rangnidriege Stute und eine, die sich durch verprügeln behauptet (ist allerdings nicht die Chefin). Ein OS mit diesen 4 Pferden wäre nicht machbar, da müßten wir uns von einem der beiden trennen.

Mit diesen Erfahrungen ist daher für mich die Herdenharmonie im OS das wichtigste Kriterium. Ist das nicht gegeben, bevorzuge ich immer Boxenhaltung (mit Koppel, klar).
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umamulher
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Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von umamulher »

Ich hatte im letzten Jahr auch ein Offenstall-Erlebnis mit meiner Stute. Hatte hier auch einen Thread eröffnet, ob Offenstallhaltung faule Pferde macht.
Bei uns war es so, dass meine rangniedere Stute immer müde war und in der Anfangszeit dramatisch abgenommen hatte. Ich hab sie zwar sehr wohl an der Heuraufe und auch im Liegen schlafen sehen, aber insgesamt war es offensichtlich doch zu viel Stress für sie. Sie wurde zwar vom Kopf her sehr ruhig und ausgeglichen, aber auch da denke ich zwischenzeitlich, dass es viel mit Müdigkeit zu tun hatte. Außerdem hatte sie zwar die Herdenchefin zur Freundin, die ihr auch immer einen Platz an der Heuraufe freihielt, aber dennoch immer wieder zwickte und meine Kleine sah schon bald wie ein Kriegspony aus.
Wir sind dann wieder in einen Stall mit Paddockbox und stundenweisem Koppelgang gezogen und meiner Kleinen ging es sofort besser. Fast möchte ich sagen, sie hat erleichtert geseufzt als sie wieder einen geschützten Platz zum Fressen und Schlafen hatte.
Trotzdem würde ich ggf. wieder eine Offenstallhaltung ausprobieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die Gruppe darf nicht zu groß sein, am besten nur gleiches Geschlecht, genügend Platz zum Ausweichen und auch zum Ruhen und genügend Fressplätze.
LG Christa

Urteile nie über einen Fremden bevor Du nicht 1000 Schritte in seinen Mokassin getan hast
ehem User

Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von ehem User »

Das Problem ist wirklich, dass es oft anscheinend nicht gegeben ist, dass alle Pferde gleichzeitig in echter Ruhe fressen können.

Entweder es sind abgezählte Fressplätze, oder eh zu wenige, wie in manchen Aktivställen. Pferde haben einen unterschiedlichen Individualbereich, es gibt ranghohe Pferde, die stehen quer vor 6 Fressplätzen.
Man muss das alles mit einplanen.

Desweiteren leben Pferde gern in kleineren Verbänden. In einem riesigen Paddock ift das meist nicht möglich, sich wirklich aus dem weg zu gehen - manche Pferde sind ständig dabei, zu schauen, wo der Andere sich wohl gerade aufhält.

Es gehört echt viel dazu, einen wirklich gut geführten Offenstall zu haben, in dem sich die Pferde wohl fühlen. Das ist aber auch häufig eine Kostenfrage - oft wollen die Pferdebesitzer weniger bezahlen als für einen Boxenplatz, aber die Arbeit und die Kosten sind eigentlich massiv höher bei einem guten Offenstall.

Der Platz an sich ist sauteuer, und der muss ja auch sinnvoll befestigt und drainiert sein. Fressplätze weit mehr als Pferde, auch teuer, riesige Unterstände/ Liegemöglichkeiten - man kann nicht einfach die Formel aus der Boxenhaltung nehmen und mit der Pferdeanzahl multiplizieren... das rangniedrige Tier liegt vielleicht gar nicht in der gleichen Liegehalle entspannt drin - und eigentlich machen Herden alles schon relativ gemeinsam. Man muss alles überdimensionieren...

LG
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Lottehüh
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Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von Lottehüh »

Lotti ist wirklich sehr rangniedrig und hat auch Null Interesse, daran was zu ändern.

Wir haben schon einge Offenställe durch und als es im letzten - nur 2 Pferde und nachts getrennt - gar nicht funktioniert hat, habe ich allen ernstes überlegt, ob es nicht MEIN Empfinden ist, dass Offenstall das Non Plus Ultra ist und es für MEIN Pferd nicht doch besser wäre, in einer Box zu wohnen (zumindest nachts).

Ich habe mich getäuscht. Ich habe rausgefunden, dass es nachts seitens des anderen Pferdes ein riesen Gezicke gibt (weil Heu rationiert wurde, für Lotti war es zu wenig, also habe ich selbst zugekauft und zusätzlich gefüttert), dass Lotti sich nicht traut, sich reinzulegen. Sie hat sich quasi monatelang gar nicht hingelegt.

Wir haben jetzt quasi unseren eigenen Stall (gehört uns nicht, aber wir machen alles selbst). Wir hatten im Winter für 2 Pferde 6 Futterplätze, 3 drinnen und 3 draußen. Viel Platz zum Ausweichen. Und siehe da - es hat prima funktioniert. Lotti braucht einfach ihren Abstand und ihre Ruhe. Sie ist glücklich und zufrieden.

Allerdings gibt es sicher Pferde, die sich aufgrund ihrer nicht stattgefundenen sozialen Prägung auch bei viel Platz sehr schwer tun mit anderen Pferden zusammenzuleben. Dann muss man entweder den entsprechenden Partner (Pferd) finden, mit dem das funktioniert, oder vielleicht doch besser nachts Paddockbox. Ich kann mich nur anschließen - gute Offenställe sind selten. Für ranghohe Pferde mag das oft noch gut gehen, weil sie ans Heu kommen, auch wenn für 8 Pferde nur 2 Raufen da sind und sie sich in den Schatten reintrauen, auch wenn der Stall eng ist. Aber für rangniedrige Pferde geht das nicht. Sobald irgendwas begrenzt ist (Heu, Schlafstellen, Wasser, Schatten) funktioniert das Konzept Offenstall eher schlecht als recht.

Bisher Thema verfehlt - nun zu Deiner Frage ;-) Box auf Offenstall kann ich so nicht sagen, da wir eigentlich immer von mehr oder weniger Offenstall zu Offenstall gezogen sind. Sagen wir es mal so - es wurde immer offener ;-)

Seit es bei uns passt, habe ich ein ausgeglichenes Pferd. Lotti ist endlich angekommen. Nicht nur, aber ich denke auch der gute Offenstall hat dazu beigetragen, dass sie sich endlich ganz fallenlassen und vertrauen kann. Zumal auch die Stimmung des Menschen natürlich ganz sensibel vom Pferd wahrgenommen wird und ich immer mit halbem Auge auf Stallsuche war, weil irgendwas nicht gepasst hat. Das Thema ist durch und Lotti ist nun ZUHAUSE. Mein introvertiertes Lottehüh wird zunehmen lebensfroher, sie trifft eigene Entschidungen udn lässt nicht einfach alle an ihr passieren. Sie LEBT ihr Leben. :herzi:
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
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Heidemi
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Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von Heidemi »

Ich kann nur unterschreiben, was die anderen bereits gesagt haben.
ganz wichtig sind eine stabile, harmonische Herde, ausreichend Fressplätze, die auch räumlich weit genug auseinander sind, Platz zum Ausweichen udn Ruheplätze.
ICh würde aber keinem meiner Pferde noch mal eine Boxenhaltung antun wollen!
Ich habe eine kleine Herde, eigentlich waren es 4, jetzt nur noch 3, nachdem meine alte Stute im Feb üerb die Regenbogenbrücke gegangen ist.
Die Herde besteht aus 2 Wallachen und 2 (jetzt 1) Stuten.
ICh finde diese durchmischung sehr gut, da durchaus geschlechtsspezifische Interaktionen stattfinden. Also zwischen Wallach-Wallach, Wallach-Stute, Stute-Stute, Stute-Walach (2x genannt, da die interaktion mal vom einen, mal vom anderen initiiert wird).
Für 4 Pferde gibt es 9 Heunetze, die an 2 verschiedenen Orten aufgehängt werden. Also an 2 Stellen. Jedes Netz hängt aber auch so weit vom anderen weg, dass da ein Pferd in RUhe fressen kann, es aber nciht allein ist, wenn die anderen an den anderen Netzen sind. Es kann aber auch zu zweit an einem Netz gestanden werden.
Dazu ist der Paddock in 2 Ebenen geteilt,wer sich also separieren will, kann dies tun. Ebenso der Unterstand.
Wasser steht am anderen Ende, also vom Heu so weit weg wie möglich.

Was ich erlebe ist, dass die Pferde einen richtigen Alltag haben.
Sie entscheiden, ob sie draußen oder drinnen futtern wollen, manchmal mag auch mal wer alleine sein, sie habenihre Schlafplätze und pinkelstellen udn meist wird alles zusammen unternommen.
Es gibt Ruhezeiten und SPielzeiten, usw.
Sie haben einen gemeinsamen Lebensrythmus.
Den würde ihc ihnen zerschießen, wenn ich sie nachts in Boxen stellen würde udn ich denke, dsas es einiges an Stress bedeuten würde, wenn sie jeden Morgen wieder neu ihre "Tagesplanung" erstellen müssten.

Meine Leitstute, die recht impulsiv ist, kannte Boxenhaltung, als sie zu mir kam. Nach über einem Jahr bei mir bin ich einen Kurs in einem benachbarten Stall mitgeritten, da wa sie in einer Box untergebracht. Kaum hatte ich dir Tür zu, hat sie versucht, die Box auseinander zu nehmen, nachdem sie kontrolliert hatte, dass sie die Tür nicht aufschieben kann.
Inzwischen weiß sie, dass die Boxenzeit uaf die Kurse beschränkt ist und sie steht brav drin, aber ihr statemant war klar.

Mein VB Wallach, der lange auhc nur in der Box gehalten wurde, hat sich super an die Haltung gewöhnt und als er auch auf dem Kurs war, hat er sofort angelaufene Beine gehabt (trotz 2x am Tag bewegt werden) und er hat sich- auch im Hagelsturm immer auf den winzigen Paddock (ca max 3x3m) gestellt- er wollte auch raus.

Ach ja: trozdem (oder erst recht?) kommen meine Pferde immer gerne zu mir, gerade wenn es ans training geht und ich bekomme auch immer mal ein fröhliches Brummeln oder Wiehern geschenkt.
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Sheitana
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Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von Sheitana »

Früher dachte ich immer, meine Stute ist in Boxenhaltung ganz zufrieden. Seit ich sie im Offenstall erleben bin ich mir sicher, sie war es nicht.
Ich könnte es meinen Pferden nicht mehr antun, sie längerfristig - auch nur stundenweise - einzusperren.

Ich muss meinen Vorschreibern allerdings zustimmen, es steht und fällt damit, wie der Offenstall angelegt ist, wie es um das Futter bestellt ist und wie die Herdenmitglieder sich untereinander verstehen.
Und da muss man mitunter auch mal genau hinschauen, nicht immer äußert sich Stress in Streit.

Wir hatten bis letzten Sommer 5 Pferde in unserem OS. Leitwallach, Leitstute, Jungstute und zwei Jungpferde.
Ein Unterstand, eine Heuraufe. Das klappte ohne Probleme, da die 5 sowieso immer aneinander kleben und sehr engen Kontakt pflegen. Eine richtige, kleine Familie.
Letzten Sommer kam eine Seniorin dazu. Sie hat ihren Platz in der Herde gefunden, alle verstehen sich bestens.
Trotzdem hat die Seniorin ihren ganz eigenen Individualabstand, steht manchmal sogar abseits der Herde. Sie ist schon immer so gewesen. Sie mag die Herde, braucht aber deutlich ihre Zeit für sich. Trotz einer sich wirklich verstehenden Herde brauchen wir jetzt viel mehr Fressplätze, damit kein Stress entsteht.
Nun konnten wir uns noch aussuchen, welche Pferde zu uns kommen. Eben nur solche, die sich wirklich mögen und verstehen.

Und das ist denke ich häufig die Krux in Pensionsoffenställen. Da müssen eben die Pferde rein, die eingestellt werden. Ist der Platz nicht wirklich ausreichend, kommt es schnell zu Stress und bei Pferden, die sich wirklich nicht riechen können, ist der größte Paddock manchmal noch zu klein.
Hier muss der Stallbesitzer ein sehr gutes Händchen dafür haben und auch einmal ein Pferd aus dem OS rausnehmen, wenn es gar nicht geht. Das kann u.U. natürlich auch mal aufs Geschäft gehen.

Übrigens werde ich von meinem Pferde immer noch mit Wiehern begrüßt, sie kommen mir sehr häufig entgegen und einfangen lassen sie sich auch noch. Sie sind glücklich und wissen, dass sie immer wieder in ihre Herde zurück kommen.
ehem User

Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von ehem User »

Vielleicht eine blöde Frage, aber warum sollten Pferde im Offenstall plötzlich nicht mehr gerne zur Besi/RB/Bezugsperson kommen?
Ich denke, daß die Beziehung Besi/Pferd von weit mehr Faktoren abhängt als die Haltung. Ein 24h-Boxenpferd freut sich nicht automatisch auf seinen Besi, nur weil es weiß, daß es jetzt endlich rauskommt bzw. beschäftigt wird. Und ein OS-Pferd lehnt nicht automatisch seinen Besi ab, weil es ja ohnehin ein naturnahes Leben führt.
Ob sich ein Pferd freut oder nicht, hängt doch i.d.R. davon ab, wie der Besi mit seinem Pferd umgeht, wie die Beziehung zueinander ist.
Im Sommer sind unsere Pferde 24 h auf der Koppel. Wenn die mich sehen wiehern sie mir entgegen oder kommen angaloppiert, freuen sich auf mich - und ich bezweifle, daß dies an dem Stück Brot liegt, daß ich ihnen mitbringe ;)
ehem User

Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von ehem User »

Es gibt durchaus Pferde, die dann nicht mehr kommen. Obwohl sie ihrem Besi zuvor, wenn er in die Nähe der Box kam, jedes Mal zuwieherten ...

Artgerechte Haltung offenbart meiner Meinung und Erfahrung nach oft die Qualität des Verhältnisses zwischen Pferd und Besitzer. Stimmt die Beziehung, dann kommt das Pferd seinem Menschen auch dann auf der Koppel entgegen.

Boxenhaltung indes vertuscht oft, weil manches Pferd eben einfach nur froh ist, raus zu kommen und Zuwendung zu erhalten.
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Lottehüh
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Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von Lottehüh »

Ich denke, dass es gerade in der Eingewöhnungszeit von Box zu Offenstall so viele neue Freiheiten gibt, dass manche Pferde diese erstmal ausleben wollen. Und ich glaube, hier wird oft ein entscheidender Fehler gemacht:

Habe ich ein solches Pferd, das sich gerade umgewöhnt und eben nicht mit mir gehen will, weil die Herde, die Freiheit, das Gras etc. jetzt halt mal wichtiger sind (immerhin hat dieses Pferd da auch extremen Nachholbedarf) und ich komme auf die Koppel und das Pferd rennt vor mir weg, dann hab ich 2 Möglichkeiten: Entweder ich lasse es in Ruhe, versuche vielleicht noch kurz wenigstens zum Kuscheln ans Pferd zu kommen, damit es merkt, dass ich es nicht immer wegholen will. Oder ich bestehe darauf dass ich derjenige bin, der den Ton angibt und jage das Pferd solange über die Koppel bis ich es irgendwann habe. Dann kann ich aber davon ausgehen, dass das Pferd sich merkt, dass es voll doof war als Mensch zum letzten Mal kam und es deshalb wieder weglaufen wird. Und dann habe ich tatsächliche in Pferd, das sich nicht von der Koppel holen lässt...

Mein neuer - Pablo - muss wohl auch einen extremen Nachholbedarf diesbezüglich haben. Als die Koppel aufgemacht wurde, war er da gar nicht mehr runterzukriegen (also er ist nicht von selbst in den Stall gegenagen, hat draußen geschlafen und wahrscheinlich im Liegen noch Gras gemampft). Ich hab einfach versucht, jeden Tag ein oder zweimal an ihn ranzukommen, bin schon ohne Halfter hin und hab ihm nur kurz ein Stückchen Brot reingeschoben, geduziet und wenn's ging gekuschelt (ganz am Anfang ging das nicht) und bin wieder gegangen. Einfach damit er lernt, dass ich ihn nicht immer um seinen Spaß bringen will. Mittlerweile kommt er angerannt, wenn ich komme :herzi:
Das Leben schenkt Dir ein Pferd - reiten musst Du schon selber.
:schritt:
ehem User

Re: Von der Box zum Offenstall:haben sich eure Pferde veränd

Beitrag von ehem User »

Hmm, so habe ich das nie gesehen, aber ihr habt recht. :-D
Vielleicht liegt das auch daran, daß ich eigentlich immer in Ställen war, wo den meisten Leuten der Umgang und die Beziehung zum Pferd besonders wichtig waren und die Pferde von daher gerne zu ihren Besis gekommen sind - oder aber weil ich immer in Ställen war, wo Koppelgang tagesordnung war (außer es regnete junge Hunde...) und die Pferde so ihr Lauf- und Sozialkontaktbedürfnis befriedigen konnten.
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