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Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Mi 3. Apr 2013, 11:25
von Heupferdchen
Lottehüh hat geschrieben:Je mehr man sich Gedanken darüber macht, wie ein Pferd gehalten werden soll, wie man mit ihm arbeitet, welche Fütterung warum am besten ist, welche gesundheitlichen Probleme man wie angeht und welches Verhlaten man warum haben oder nicht haben will, desto schwieriger wird es - finde ich - jemanden zu finden, der genau die selben Meinungen und Vorstellungen hat wie man selbst.
...das ist genau der Punkt, der mich zur Zeit beschäftigt. Machen wir alles wirklich selbst am besten? Ist es tatsächlich so, dass der Rest der reitenden Menschheit deutlich schlechter als ich selbst reitet, bodenarbeitet, clickert, umgeht? Mir fällt dazu eine mir mündlich zugetragene Studie ein, nach der angeblich 96 Prozent aller Professoren der Meinung sind, überdurchschnittlich gut zu lehren. Würde man Reiter fragen, ob sie sich für überdurchschnittlich gut halten, sähe der Prozentsatz wohl ähnlich aus.

Braucht man, um sich ein Pferd zu teilen, komplette Übereinstimmung in allen Bereichen? Oder eher eine Diskussionskultur, in der man sich über Dinge austauscht, sich gegenseitig korrigiert und berät, und gemeinsam versucht, einen besten Weg fürs Pferd zu finden?

Teilen ist ja nicht nur negativ, nicht nur 'der andere macht kaputt, was ich erarbeite'. Sondern auch 'ich profitiere von der Arbeit des andern'.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Handvoll (Freizeit-)Reiter, die ich richtig gut finde. Mit denen könnte ich es mir gut vorstellen, mir ein Pferd zu teilen. Ist das bei euch ähnlich, oder fühlt ihr euch meistens 'allein auf weiter Flur'?

Schöne Grüße vom Heupferd

Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Mi 3. Apr 2013, 12:52
von november
Machen wir alles wirklich selbst am besten? Ist es tatsächlich so, dass der Rest der reitenden Menschheit deutlich schlechter als ich selbst reitet, bodenarbeitet, clickert, umgeht? Mir fällt dazu eine mir mündlich zugetragene Studie ein, nach der angeblich 96 Prozent aller Professoren der Meinung sind, überdurchschnittlich gut zu lehren. Würde man Reiter fragen, ob sie sich für überdurchschnittlich gut halten, sähe der Prozentsatz wohl ähnlich aus.
Gute Frage. ;)
Nein, ich glaube nicht, dass ich alles am besten mache, da bin ich mir sogar sicher. Ich denke auch, dass das sehr vielen Reitern und Pferdehaltern, gerade im Freizeitbereich, genau so geht. Daher glaube ich auch nicht, dass es unter reitern so aussehen würde, wie bei Professoren. ;)

Ich kenne auch einige Leute, die ich sehr schätze, sowohl was ihr reiterliches Können angeht als auch ihren Umgang mit dem Pferd. Trotzdem....
Klar wäre es manchmal schön, nicht alleine die Verantwortung zu tragen (und die Kosten, hehehe) und sich mal austauschen zu können. Ich denke aber (vielleicht bin ich da auch zu pessimistisch), dass sich durchaus Feinheiten in der Auffassung zu Problemen ausweiten könnten. Zudem können neue Situationen oder probleme entstehen mit denen man bisher nicht konfrontiert war und worüber geteilte meinungen mit dem anderen besi herrschen. Alle Eventualitäten kann man nicht abklopfen vorher.

Aber es ist ja nicht nur das Fachliche. Man muss auch menschlich auskommen und Menschen können sich durchaus ändern (sonst würden nicht so viele Ehen geschieden werden). Vielleicht war die Basis doch nicht so gut, wie man dachte und plötzlich passt es nicht mehr. Wie ich schon schrieb, wir hatten den Fall in einer Haltergemeinschaft, die wir mit zwei sehr guten bekannten hatten. Anfangs war alles eitel Sonnenschein und lief toll, man war auch privat befreundet, geendet hat es mit Krieg. Wenn es zu so etwas kommt, möchte ich nicht, dass ein Lebewesen (in dem Fall), was mir viel bedeutet dazwischen hängt.

Zum anderen stelle ich es mir schwierig vor, ein Pferd, das ich sehr liebe mit jemandem zu teilen. Das ist bei einem Mitbesitzer etwas anderes als bei einer RB, denn die kann das Pferd so gerne haben, wie sie will (soll sie asogar), aber es ist und bleibt allein meines. Das ist so eine Gefühlssache. Mit einem Ehemann oder Lebenspartner wäre es noch mal was anderes, da kann ich mir das schon eher vorstellen. Also ich meine, ein Pferd mit einem Lebenspartner zu teilen. Den Lebenspartner teilen käme für mich auch nicht in Frage. :mrgreen:

Eine andere Sache ist das Organisatorische. Was ist, wenn einer wegzieht, arbeitslos wird, ein Kind bekommt und keine Zeit mehr hat? Keine frage, das modell zwei Besitzer, ein Pferd kann supergut funktionieren, aber für mich wäre es gar nichts.

Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Mi 3. Apr 2013, 13:04
von Hina_DK
Dass so viele von sich überzeugt sind, den richtigen Weg zu gehen, ist sicher eine natürliche Sache, sonst würde man das ja eher nicht so machen ;). Dass man selbst davon überzeugt ist, dass immer noch etwas zu verbessern ist, ist durchaus mit eingeschlossen. Ich kann es mir auch nicht vorstellen, mit jedem x-beliebigen zusammen Pferde zu halten aber zum Beispiel würde ich das auch sofort zusammen mit meiner Kollegin oder auch einer Freundin von mir machen. Wir liegen alle auf einer Wellenlinie und ergänzen uns in unseren Überlegungen sehr gut, geben uns neue Impulse. Nicht alles machen wir gleich aber wir tauschen uns darüber aus, warum wir was wie anders machen und bisher waren das immer positive Impulse oder es gab recht überzeugende Gegenargumente. Aber ich glaube, sowas findet man unter Leuten, die ihre Pferde in Eigenregie halten, sogar leichter, als in einem Pensionsstall. Zum einen beeinflusst die Haltung und das ganze Drum und Dran die Leute dort mehr. Viele beschäftigen sich dann auch nicht so intensiv mit Haltungsfragen, denn sie können das in einem Pensionsstall sowieso kaum beeinflussen. Dazu sind viele dort eben total auf ein Pferd fixiert, machen weniger intensive Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Pferden. Evtl. könnte dabei dann auch eine gewisse Flexibilität bei einigen Leuten fehlen. In Eigenregie hat man ja in der Regel mehrere Pferde oft mit vollkommen unterschiedlichen Charakter, Vorgeschichte usw. In Eigenregie sind die meisten sicher gewohnt, sich mehr Gedanken um Optimierung auf der ganzen Breite zu machen. Was in Eigenregie aber eher mal etwas mehr auf der Strecke bleibt, ist die Arbeit mit jedem einzelnen Pferd. Da sind Besis im Pensionsstall zeitmäßig oftmals klar im Vorteil.

Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Mi 3. Apr 2013, 13:07
von HP-Manu
Braucht man, um sich ein Pferd zu teilen, komplette Übereinstimmung in allen Bereichen? Oder eher eine Diskussionskultur, in der man sich über Dinge austauscht, sich gegenseitig korrigiert und berät, und gemeinsam versucht, einen besten Weg fürs Pferd zu finden?
kommt stark auf den Menschen an...ich bin z.b. jemand, der sich schwer tut mit austauschen und korrigieren von Dingen, wo ich für mich als sehr gut empfinde....sprich in solchen Dingen bin ich dann auch nicht wirklich kompromissbereit. Thema Fütterung z.b. will ich 24 Stunden Heu für meine Pferde haben und da lasse ich auch nicht mit mir diskutieren...ausser es wäre natürlich so, dass sie gesundheitliche Probleme dadurch hätten.... aber es gibt auch genug Pferdebesitzer, die das nicht wollen.
Puh, ist echt schwierig. Am besten überlegst du dir mal, wie kompromissbereit du selber bist, vorallem auch in Punkten, wo du fes davon überzeugt bist.

Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Mi 3. Apr 2013, 14:47
von Jule
november hat geschrieben:Machen wir alles wirklich selbst am besten? Ist es tatsächlich so, dass der Rest der reitenden Menschheit deutlich schlechter als ich selbst reitet, bodenarbeitet, clickert, umgeht?
Manche scheinen das wirklich zu denken - weil sie den Weg, den sie mit ihrem Pferd gehen, jedem anderen Pferd-Reiter-Team als den besten und einzig wahren Weg vorhalten und Leute, die andere Wege gehen sofort als inkompetent oder noch schlimmeres abstempeln.

Ein Pferd mit einem anderen zu teilen fordert Kompromissbereitschaft und ab und an auch zurückstecken der eigenen Vorstellungen und Vorhaben. Wenn der Miteigentümer am Sonntag auf einen Orientierungsritt will, muss ich vielleicht am Tag vorher meine Vorstellung von einem mehrstündigen Ritt mit viel Galopp etwas zurückschrauben. Oder bei einer Stute: einer will ein Fohlen aus der Stute, der andere nicht. Wie wird man sich einig? Ist einer da, der immer zurücksteckt, weil er keinen Ärger will? Dabei dann aber immer unzufriedener wird? Oder sind beide gleich stark dabei, ihre Vorstellungen und Wünsche kundzutun und durchzusetzen? Wenn man bereits jahrelang befreundet ist und sich gut versteht, heißt das ja nicht automatisch, dass das auch noch der Fall ist, wenn man sich ein Pferd teilt.
Ich denke, ich würde mit dem Modell "Zwei Besitzer, ein Pferd" nicht glücklich. Vom Gefühl her würde ich die Variante mit RB vorziehen - die hab ich in beide Richtungen schön gehabt und das funktionierte jedesmal gut.

Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Mi 3. Apr 2013, 16:23
von Lottehüh
Heupferdchen hat geschrieben:...das ist genau der Punkt, der mich zur Zeit beschäftigt. Machen wir alles wirklich selbst am besten? Ist es tatsächlich so, dass der Rest der reitenden Menschheit deutlich schlechter als ich selbst reitet, bodenarbeitet, clickert, umgeht? Mir fällt dazu eine mir mündlich zugetragene Studie ein, nach der angeblich 96 Prozent aller Professoren der Meinung sind, überdurchschnittlich gut zu lehren. Würde man Reiter fragen, ob sie sich für überdurchschnittlich gut halten, sähe der Prozentsatz wohl ähnlich aus.
Lass es mich mal so ausdrücken: Ich finde, Lotti musste genug Arbeit investieren, um mich ihren Vorstellungen nach richtig zu erziehen, sodass ich sie ihrer Großartigkeit gerecht werdend gebührend behandeln kann - und das muss sie nicht nochmal bei jemand anderem durchmachen ;-)

So kann man das glaub ich ganz gut beschreiben, wie ich das empfinde. Und wenn ich mich in den Ställen umschaue, in denen wir bisher waren, muss ich tatsächlich ganz klar sagen: Kein Pferd dort hat ein so tolles, sauberes, dickes Bett mit sooo viel Heu und so viel Platz und allem drum und dran. Deshalb geht es den Pferden dort nicht schlecht, aber ich möchte nicht, dass es meinem Pferd nicht schlecht geht, ich möchte, dass sie sich fühlt wie die Königin der Welt! :lol: Und ja, ich glaube, ich bin ihre beste Dienerin, weil wir uns einfach blind verstehen und es Jahre dauern würde, bis sie mit jemand anderem ein solches Verhältnis aufbauen würde.

Ich habe seit einer Woche einen Jungspund und fühle genau das. Obwohl ich meine, viel von dem zu verstehen, was er tut, so verstehe ich ihn nicht immer. Er versteht mich auch noch nicht richtig. Beziehung aufbauen ist Arbeit. Ich denke, es kommt auch immer auf die Vorgeschichte an. Habe ich ein Pferd, das Menschen gegenüber generell offen ist, kann ich eher RB oder Zweitbesitzer haben. Habe ich ein Pferd, das sowieso Angst vor Menschen hat und sich schwertut, Vertrauen aufzubauen, würde ich sowas eher lassen.

Und dass ich gut reiten kann würde ich niemalsnie behaupten :lol:

Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Mi 3. Apr 2013, 21:29
von Integra
Hi,

das erinnert mich irgendwie an unser erstes Pferd, es gehörte uns zu dritt, schon als wir ihn gekauft haben hat die Händerlin gesagt "ihr kommt wieder, das geht nicht lange gut".
Was soll ich sagen, sie hatte recht, wir hatten zwar jeder unsere festen Zeiten beim Pferd und jeder hat auch seinen Teil dazu beigetragen und dennoch ist es total schief gegangen, es ging schon beim Reiten los. Die dritte im bunde war ein sehr zierliches etwas, sehr schlank, sehr schlanke Beine und hat das Pferd immer schön zur Bande hin getrieben, meine Schwester und ich sind doch etwas kräftiger gewesen und hatten nicht so zierliche dünne Beinchen, sodass das Pferd uns an der Bande abgestreift hat, also treiben wir weg von der Bande.... Große Verwirrung für das Pferd und nur Schwierigkeiten für uns :motz: .
Dann sollten wir Reitunterricht auf ihm bekommen, das war Madam Nr.3 aber nicht recht und hat etsprechend gegenan gesteuert.
Beim Ausreiten hat sie ihn immer an der gleichen Stelle gallopieren lassen (so kann man einem Pferd das Durchgehen natürlich auch an erziehen :galopp: ) Schlussendlich konnten wir also nicht mehr ausreiten und so kam immer mehr zusammen, das es einfach nicht ging.

Den nächsten hatten wir dann nur zu zweit, also meine Schwester und ich, da wir immer gemeinsam beim Pferd waren ging das auch ganz gut, letztendlich haben wir nun aber doch jeder unsern eigenen und da bin ich auch ganz froh drum, weil wir uns doch sehr sehr unterschiedlich entwickelt haben und jeder so seine Eigenheiten mit seinem Pferd hat.

Ich persönlich hatte schonmal eine RB auf Altivos Vorgänger, ich war immer sehr skeptisch, hat aber alles gut geklappt und war froh und etwas maulig zugleich weil mein Pferd sich mit der RB schon fast besser verstand als mit mir. (logischerweise, wenn sie nur 2 mal die Woche da ist und die schönsten Leckereien mitbringt)

Auf Anraten meiner RL hatte ich auch mal nach jemandem Erfahrenen für meinen Kleinen gesucht, damit er auch Abwechslung hat und andere Reiter akzeptiert (er ist unter anderen Reitern doch seeehr flott unterwegs, sprich: nur Trab und Galopp, er läuft sehr schön aber halt schnell :trab: :galopp: aber halt nicht so leicht zu regulieren ), hab es jedoch nach einem Versuch doch gelassen (sie hat es nichtmal zum Pferd anschauen geschafft) Ich denke nicht, dass ich alles perfekt mache aber ich denke auch das ich auf jemand anderes schnell eifersüchtig werden könnte :mycandy: , wenn er/sie mit meinem :baby: handtiert, egal ob gut oder schlecht oder besser als ich es könnte.

Also schlag ich mich weiter alleine durch, auch wenn ich manchmal schon gerne einen Babysitter hätte, der sich regelmäßig um ihn kümmert. :sigh:


Es hat alles so seine Vor- und Nachteile, für mich kommt es derzeit nicht in frage noch jemanden anderes an meinem Pferd drann zu haben.

Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Do 4. Apr 2013, 17:17
von eifelreiter
Heupferdchen hat geschrieben:...
Braucht man, um sich ein Pferd zu teilen, komplette Übereinstimmung in allen Bereichen? Oder eher eine Diskussionskultur, in der man sich über Dinge austauscht, sich gegenseitig korrigiert und berät, und gemeinsam versucht, einen besten Weg fürs Pferd zu finden?

Teilen ist ja nicht nur negativ, nicht nur 'der andere macht kaputt, was ich erarbeite'. Sondern auch 'ich profitiere von der Arbeit des andern'.
...
Ich kann ja nur von mir berichten...
Bei uns gibt es keine komplette Übereinstimmung.
Klar haben wir eine grobe gemeinsame Richtung und sehr ähnliche Vorstellungen von unserer Pferdehaltung.
Aber es gibt auch einige Unterschiede.
Und die sehe ich auch als riesen Pluspunkt für unsere Pferde.

Auch wenn ich mir einbilde ;) durch jahrelangen Reitunterricht etc. mehr Kenntnisse/ Wissen zu haben, erlebe ich immer wieder Situationen, in denen mein Mitpferdebesitzer mir zeigt, dass es auch anders, meist viel einfacher gehen, kann.
Natürlich kann das auch ein Trainer etc. machen.
Aber gerade in Alltagsdingen und im täglichen Umgang jemanden an der Seite zu haben, der mitdenkt und mitfühlt ist eine echte Bereicherung.

Unser traumatisiertes "Problempferd" wäre heute bestimmt noch nicht reitbar, wenn nur einer von uns alleine mit ihm gearbeitet hätte.
Gemeinsam haben wir uns nicht nur ganz viel Kraft und Hoffnung gegeben, sondern uns auch im Training unterstützt. Jeder auf seine Art und Weise. Und das hat sich prima ergänzt.

Im Alltag ist es nach wie vor so....

Unser Pony Natschi z.B. liebt Zirkustricks. Das macht ihm riesen Spaß, mir auch, seinem Mitbesitzer macht das dagegen nur wenig Spaß. Also übernehme ich dieses Training.
Dafür ist er der Mutigere und Schnellere Reiter.
Ich würde z.B. nur ungern ein Wettrennen auf unserem Natschi übers freie Feld machen. Er allerdings schon und wenn ich das Gesicht von Beiden - Pferd & Reiter - sehe, dann ist klar Beide haben totalen Spaß und sind glücklich.
Klar würde es auch ohne Wettrennen/Zirkustricks etc. gehen, aber es gibt so viele Dinge, die unsere Pferde nur dadurch erleben, weil wir beide manchmal unterschiedlich denken und handeln.
Und das finde ich klasse- für die Pferde und für uns.

Allerdings könnte ich mir, abgesehen von unseren Töchtern, die sich auch um die Pferde kümmern u. reiten, mit keinem anderen Menschen vorstellen die Pferde zu teilen.
Damit hätte ich dann wahrscheinlich auch Probleme. :lol:

Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Fr 5. Apr 2013, 08:26
von noriker
Ich habe meine Pferde auch alleine und möchte auch keine geteilten Besitzverhältnisse. Grob gesagt vor allem darum, damit ich das letzte Wort haben kann. :-D
Allerdings habe ich einen wundervollen Partner, der Freude am Fahren hat. Ohne ihn würde unser Gespann nicht so schön und gut harmonieren. Er ist auch ehrgeiziger was Turniere angeht, was durch das Training und die Turniere selber natürlich auch sehr viel im Alltag bringt. Dennoch steht bei ihm das Pferd an erster Stelle.
Nach dem Kutschunfall hätte ich den Jungen nicht so schnell wieder zu fahren getraut. Ich hatte lange Zeit überhaupt kein Vertrauen mehr in ihn vor dem Wagen. GG hatte weniger Bedenken. Für mich war diese Zeit sehr schwierig. Überspitzt gesagt: Damals kam GG in den Stall, hätte am liebsten die eingespannten Pferde übernommen und nach dem Fahren wieder abgegeben. Bodenarbeit und solche Sachen interessierten ihn nicht. Und da er über deutlich weniger Pferdeerfahrung verfügt als ich, war ich nie sicher: ist er nun leichtsinnig oder bin ich zu schisserig. Ich habe ihm immer zugestanden, dass er besser fährt wie ich und ihm und somit Lucky vertraut. Und natürlich haben wir viel darüber gesprochen. Es war der absolut richtige Weg.
Alle Dinge die die Pferde angehen werden miteinander besprochen und ich höre auch auf seine Meinung. Dennoch, schlussendlich bin ich täglich im Stall und schlussendlich gehören sie mir. Ich trage auch die meisten Kosten, dadurch dass er auch davon profitiert und ich den zweiten auch deswegen gekauft habe weil er damit fahren will, bezahlt er auch etwas.
Sollte die Beziehung auseinander gehen und ich Wohnung, Pferde etc. alleine berappen müssen, würde das sehr eng. Schon alleine deswegen möchte ich eigentlich alles selber bezahlen (können). Ich will unabhängig sein.

Re: Ein Pferd, mehrere Besitzer - eure Erfahrungen

Verfasst: Fr 5. Apr 2013, 09:08
von eifelreiter
noriker hat geschrieben: ...
Sollte die Beziehung auseinander gehen und ich Wohnung, Pferde etc. alleine berappen müssen, würde das sehr eng. Schon alleine deswegen möchte ich eigentlich alles selber bezahlen (können). Ich will unabhängig sein.
Ja, das finde ich auch wichtig. *zustimm*
Im Notfall könnte jeder von uns die Pferde komplett alleine halten und bezahlen.
Wir haben zudem einiges schriftlich geklärt, so gibt es z.B. auch ein Testament , für den Fall das einem etwas passiert....